Eutelsat: Rückkanalfähiger Internetzugang geplant

Christoph Becker
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Wer auf dem Land oder schlicht und einfach zu weit weg von einer Vermittlungsstelle wohnt, der schaute bislang in die Röhre – zumindest was Internetzugänge mit Breitbandgeschwindigkeit anging. Einzige Alternative zu terrestriscchen Zugängen war bislang die Verbindung über einen Satelliten; aber auch dies war mit Problemen verbunden.

Dies könnte sich allerdings bald grundlegend ändern, denn nach Informationen der Kollegen von Golem.de plant der Satellitenbetreiber Eutelsat ein entsprechendes Zugangsangebot zu lancieren. Als Partner hat man sich den Spezialisten für Satelliten-gestützte Netzwerke ViaSat ins Boot geholt und möchte so den Kunden einen vollwertigen Internetzugang über das All bieten können. Vollwertig meint in diesem Falle, dass die Kunden keinerlei Rückkanal über Modem oder ISDN buchen müssen, da dieser ebenfalls über die Satelliten-Plattform abgewickelt wird.

Mit einem solchen Angebot würde man in direkte Konkurrenz mit dem Astra-Konsortium treten, die bereits seit einiger Zeit einen Internetzugang über Satellit anbieten. Der Rückkanal wird beim Angebot Astras aber noch über eine Modem- oder ISDN-Verbindung abgewickelt. Rein technisch gesehen hätte Eutelsat mit ihrem geplanten Angebot die Nase vorn.

Bislang gibt es leider noch keinerlei Angaben zu etwaigen Up- und Downstream-Geschwindigkeiten. Fakt ist jedoch, dass der Service über die überschüssigen Ka-Band-Kapazitäten des Eutelsat-Satelliten „Hotbird 6“ technisch verwirklicht werden soll. Auch gegen eines des größten Probleme Satelliten-gestützer Internetzugänge, nämlich der Anfälligkeit gegenüber schlechtem Wetter und Regen, will der Anbieter schon einige Lösungsvorschläge in der Schublade. Starten soll das Angebot noch Mitte 2007.

Eutelsats Partner ViaSat konnte auf diesem Gebiet bereits in der Vergangenheit einige Erfahrungen sammeln. So bietet das Unternehmen schon seit langem in den USA zusammen mit dem Vermarkter WildBlue Communications ein entsprechendes Angebot unter dem Namen SurfBeam an. Seit dem Start des Angebots im Jahre 2005 soll man insgesamt über 100.000 Kunden gewonnen haben.