New York genehmigt 1,2 Mrd. für AMD-Fabrik

Volker Rißka
41 Kommentare

Wie diverse US-Medien übereinstimmend berichten hat die Empire State Development Corporation, ein Wirtschaftsförderungsunternehmen des US-Bundesstaates New York, grünes Licht für die Auszahlung von öffentlichen Fördermitteln für die neue Fabrik „Fab 4X“ gegeben.

Wichtig war in dieser vorgezogenen Entscheidung eigentlich nur ein Punkt. Im Prinzip ging es darum, ob das Nachfolge-Unternehmen unter der immer noch namenlosen Bezeichnung „The Foundry Co“, dass seit wenigen Wochen die Werke von AMD besitzt, seinen Anspruch auf die Fördermittel geltend machen kann. Die Entscheidung wurde von dem fünfköpfigen Gremium einstimmig gefällt, muss am 17. Dezember aber nochmals vom Public Authorities Control Board bestätigt werden.

Fab 4X von AMD
Fab 4X von AMD

Im Luther Forest Technology Campus soll die Fabrik mit einem gesamten Investitionsvolumen von 4,6 Milliarden US-Dollar entstehen. Neben den Zuschüssen des Staates ist vor allem der neue Eigentümer aus Abu Dhabi für die Finanzierung verantwortlich. In der Fab 4X sollen in Zukunft nicht nur Produkte und Prozessoren nach dem SOI-Prozess gefertigt werden, auch die Bulk-Variante der Herstellung, wie sie derzeit von TSMC oder auch UMC für die Grafikkarten und Chipsätze angewandt wird, steht im Blickfeld. Mehr als 1.400 Menschen sollen ab dem Jahr 2011/2012 einen Job in dem neuen Werk bekommen. Vollständig ausgelastet wird das neue Werk aber den bisherigen Planungen zufolge erst ab dem Jahr 2013.

Vergleich Fab 38 zu Fab 4X von AMD
Vergleich Fab 38 zu Fab 4X von AMD
Fertigungskapazitäten der Werke
Fertigungskapazitäten der Werke
SOI und Bulk in Zukunft
SOI und Bulk in Zukunft
SOI und Bulk in 32 nm
SOI und Bulk in 32 nm
  41 Kommentare
Themen:
  • Volker Rißka E-Mail
    … schreibt seit dem Jahr 2002 über CPUs, deren Architekturen und Fertigungsverfahren sowie Mainboards und RAM.
Quelle: Diverse

Ergänzungen aus der Community

  • Lar337 02.12.2008 17:07
    Es geht ja nicht um Umlagerung der Produktion sondern um Kapazitätenerweiterung.
    Da sie auch vor haben ihre Chipsätze und Grafikprozessoren dort zu produzieren, reichen die beiden Dresdener Werke wohl bald nicht mehr aus, auch wenn bisher ein einziges der beiden Werke alleine keine Probleme zu haben scheint (Fab 38 läuft ja noch nicht).

    Und der Tabelle, die ich eben schonmal erwähnt habe, zufolge, werden alle 3 Werke ausgelastet. Zuerst die aktuell schon fast ausgelastete Fab 36 (Dresden), dann die bald fertiggestellte Fab 38 (auch Dresden) und wenn die dann auch so langsam zu tun hat, soll Fab 4X (New York) fertig werden und langsam anlaufen.
    Soweit zumindest die Planung.

    Wenn es um dem Preis gehen würde, hätten sie in Amerika auch nicht so viel verloren. Dann würden sie in Billiglohnländern produzieren, wie es auch Intel macht.
    Denke eher, dass sie damit ihrem Ruf was gutes tun wollen. Kommt ja immer gut, wenn man im Abnehmerland produziert.
  • giz 02.12.2008 17:16
    Man sollte auch bedenken, dass eine Umrüstung auf einen neuen Produktionsprozess, beispielsweise einen DIE-Shrink, neben viel Geld auch viel Zeit kostet. Zeit in der nichts produziert werden kann.

    Seit das Werk in Dresden steht war doch meist eine der beiden Fabs entweder im Umbau oder als Teststraße genutzt worden.

    Ein zweites Werk ist also der logische Schritt und sollte für eine höhere Produktivität innerhalb von AMD sorgen.

    Der Grund warum AMD kein weiteres Werk in Deutschland plant ist wohl auf die Personalproblematik zurückzuführen. AMD hat doch bereits jetzt Probleme das nötige Fachpersonal in den benötigten Mengen zu aquirieren. Wenn also der lokale Arbeitsmarkt in Deutschland, eventuell sogar Mitteleuropa, abgegrast ist, warum sollte man sich dann nicht einen neuen Standort suchen.

    Dresden wird davon genauso profitieren wie die Beschäftigten bei AMD.