Internetnutzer meldeten 2009 mehr illegale Inhalte

Jirko Alex
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Die Internet-Beschwerdestelle des Verbands der deutschen Internetwirtschaft ist im vergangenen Jahr einer gestiegenen Anzahl an Beschwerden nachgegangen. Ein Großteil der Meldungen bezog sich dabei auf die Darstellung von Kinderpornografie. Beschwerden zu politisch extremistischen Inhalten haben hingegen abgenommen.

Die Internet-Beschwerdestelle ging im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben 5.987 Beschwerdefällen nach. Dies entspricht einer Steigerung der Beschwerdezahl um 19 Prozent gegenüber dem vorangegangenen Jahr. Die meisten Beschwerden gingen dabei zum Usenet ein (3018 Beschwerden), dicht gefolgt von Beschwerden über Inhalte auf Websites (2687). In 49 Prozent (2939) der Fälle handelte es sich um Darstellungen von Kindern in unnatürlich geschlechtsbetonter Körperhaltung, rund 40 Prozent der Beschwerden bezogen sich auf Kinderpornografie. Im Bereich der Websites ist ein signifikanter Anstieg der Beschwerden über kinderpornografische Inhalte zu verzeichnen. Im Gegensatz dazu ist das Beschwerdeaufkommen über politisch extremistische Inhalte im Jahr 2009 weiter rückläufig gewesen. Der Anteil lag im Jahr 2009 lediglich bei fünf Prozent.

Die erhöhte Zahl der Beschwerden weist auf ein gesteigertes Bewusstsein der Internetnutzer hin, so Alexandra Koch, Leiterin der Internet-Beschwerdestelle. Rückschlüsse über den Anstieg oder die Abnahme der Zahl illegaler Inhalte lassen sich hieraus aber nicht ziehen. Im Regelfall konnten die beanstandeten Inhalte innerhalb einer relativ kurzen Zeitspanne entfernt werden. So nimmt die Internet-Beschwerdestelle nach einer umfassenden juristischen Prüfung der eingegangenen Meldung Kontakt mit den Service-Providern auf, die meist binnen Stunden die entsprechenden Inhalte ändern. In gravierenden Fällen könne die anonyme Beschwerde auch an Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet werden, um so auch die Täter zu fassen.