Preiskampf eröffnet: SSDs günstig wie nie

Michael Günsch
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In den letzten Tagen sind die Preise von vielen SSDs, darunter auch der beliebten Crucial M4, mehr als deutlich gesunken. Bei diversen Modellen zahlt man pro Gigabyte Speicher nun weniger als 80 Cent, während bereits im März die Marke von 1 Euro pro Gigabyte verbreitet erreicht respektive unterschritten wurde.

Wie bereits im vergangenen Monat, rangiert erneut die Verbatim SSD mit 128 GB beim Preis pro Gigabyte an der Spitze im Preisvergleich: Aktuell werden rund 73 Cent/Gigabyte fällig. Es folgen die Modelle Super Talent Ultradrive GX MLC 128GB und ADATA S510 120GB, welche mit rund 75 Cent/Gigabyte nur marginal teurer ausfallen. Zu den Lieblingen im Preisvergleich gehört nach wie vor die Crucial M4, die nun sowohl mit 128 GB als auch in der Variante mit 256 GB bei 78 Cent/Gigabyte angelangt ist. Erstere kostet somit nur noch 100 Euro, während sie vor wenigen Tagen noch bei 120 Euro lag. Samsungs SSD 830 128 GB oder Intels neue SSD 330 120 GB gehören mit 98 Cent/Gigabyte aktuell zu den teureren Modellen, obgleich auch diese in den letzten Tagen und Wochen deutlich günstiger wurden.

Adata SSD 510 120 GB
Adata SSD 510 120 GB
Crucial M4 128 GB
Crucial M4 128 GB

Die niedrigeren SSD-Preise sind unter anderem mit weiterhin sinkenden Kosten für die Speicherbausteine zu begründen. Laut der Speicherbörse DRAMeXchange sanken die Vertragspreise für NAND Flash des Mainstream-Sektors in der ersten Aprilhälfte um 4 bis 8 Prozent, was aber für Preissenkungen von teils über 15 Prozent bei einigen SSDs in den letzten Tagen nicht als alleinige Ursache gelten kann.

Preisentwicklung für MLC NAND Flash (32 Gb)
Preisentwicklung für MLC NAND Flash (32 Gb) (Bild: dramexchange.com)
Preisentwicklung für MLC NAND Flash (64 Gb)
Preisentwicklung für MLC NAND Flash (64 Gb) (Bild: dramexchange.com)

Laut einem Bericht von DigiTimes, der sich auf Informationen aus Kreisen der taiwanischen Industrie beruft, haben die SSD-Hersteller die Preise zum einen aufgrund der fallenden NAND-Flash-Preise gesenkt, zum anderen seien die Großen der Branche dabei einen „Preiskrieg“ anzuzetteln um kleinere Konkurrenten aus dem Markt zu drängen. Zu diesen „Großen“ sollen OCZ, Intel, Kingston und Crucial zählen.

Es wird sich zeigen, inwiefern diese Informationen zutreffen und ob dies erst der Anfang eines großen Preiskampfs im SSD-Sektor ist. Ob dabei letztendlich Konzerne auf der Strecke bleiben bleibt abzuwarten. Eines ist jedoch klar: SSDs sind momentan günstig wie nie und der Preistrend zeigt steil nach unten.