Iran untersagt Verwendung ausländischer Server

Maximilian Schlafer
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Wie Medienberichten zu entnehmen ist, hat die iranische Regierung bestimmten Firmensparten untersagt, im Ausland gelegene Server für ihre internetbasierten Dienstleistungen zu nutzen. Betroffen davon sollen Banken, Versicherungen und Telefonanbieter sein.

Ab nun soll nur mehr die Nutzung von iranischen Internet Service Providern (ISPs) erlaubt sein. Ähnliches soll auch für die elektronische Infrastruktur von Universitäten und Verwaltungsbehörden gelten. Als Beweggrund hinter dieser Entscheidung werden Sicherheitsbedenken genannt, die man habe, wenn Datenströme über ausländische Server laufen würden.

All dies soll im Endeffekt darauf hinauslaufen, ein eigenes Datennetz nur für den Iran zu schaffen, so die Presseberichte weiter.

Die Richtigkeit dieser Berichte vorausgesetzt, könnte der Iran damit zwei „Probleme“ auf einen Schlag lösen. Zum einen würde eine solche Maßnahme es ermöglichen, sich gegenüber Spionageangriffen von verschiedenen Seiten besser abzusichern, da diese dann nur mehr erschwert durchführbar wären. Zum anderen ließe sich so wohl verhindern, dass sich oppositionelle Bewegungen ohne Probleme über das Internet koordinieren können, wie das im Frühjahr 2011 geschah.

Das zumindest teilweise durchaus als vehement bezeichenbare Vorgehen der iranischen Sicherheitskräfte gegen diese Proteste lässt jedenfalls die zweite Annahme nicht unrealistisch erscheinen.