Amazon: Metascore-Bewertung für Spiele

Jan Wichmann
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Der Versandriese Amazon wartet für seine amerikanischen Kunden mit einer Neuerung auf, die die Kaufentscheidung vereinfachen soll. Der Bereich Video Games enthält neben den bereits bekannten Kundenbewertungen in Form von Sternen nun auch eine Metascore-Bewertung. Amazon greift hierfür auf den Dienst metacritic zurück.

Metacritic bewertet Spiele nicht selbst, sondern sammelt verschiedene Tests etablierter Internetpublikationen sowie Nutzerrezensionen und verdichtet diese zu jeweils einem Mittelwert. Das gesamte System dient potenziellen Käufern zur Klassifizierung der Qualität eines Spiels. Völlig neu ist das Vorgehen von Amazon jedoch nicht, setzten seit Inbetriebnahme von metacritic im Jahr 2001 doch auch Größen wie Steam auf das Bewertungssystem.

Metascore-Spielbewertung auf Amazon.com
Metascore-Spielbewertung auf Amazon.com

Trotz Beachtung vieler Testurteile birgt dieses Verfahren zwei Schwachstellen in der etwaigen Auslegung einzelner Publikationen und der manuellen Zuordnung bei reinen Worturteilen. So beruhen beide Entscheidungen auf einer menschlichen Redaktion, deren Einschätzung nie völlig neutral sein kann. Darüber hinaus kann der Metascorce durch geschickte Wahl der Gewichtung und der Einzel-Score-Zuordnung in die angestrebte Richtung manipuliert werden.

Derzeit findet die Einbindung des Metascores lediglich auf der amerikanischen Amazon-Seite für eine Auswahl Nutzer Verwendung. Ob auch die deutsche Seite dem Beispiel folgen wird bleibt ungewiss – eine entsprechende Anfrage von ComputerBase blieb bislang unbeantwortet.