Red Hat investiert mit Inktank weiter in Cloud und Storage

Ferdinand Thommes
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Linux-Distributor Red Hat hat eine verbindliche Übereinkunft zur Übernahme der Firma Inktank unterzeichnet. Inktank entwickelt das Cluster-Dateisystem Ceph, dass es erlaubt, Server zu Storage-Clustern zusammenzufassen.

Bereits im Jahr 2011 hatte Red Hat ein sehr ähnliches junges Unternehmen gekauft. Gluster hatte bis zur Übernahme GlusterFS entwickelt, das seitdem Red Hats Storage Server zugrunde liegt. Beide Storage-Dateisysteme finden beim Cloud-Computing und im besonderen beim von Red Hat unterstützten OpenStack in vielen Distributionen Verwendung. In der FAQ zu der Übernahme beschreibt Red Hat die Neuerwerbung als eine gute Ergänzung zu GlusterFS.

Sage Weil, der die Entwicklung von Ceph vor rund zehn Jahren begann und Gründer und CEO von Inktank ist, begrüßt die Entscheidung von Red Hat zur Übernahme. Er sieht neben neuen Kunden auch die Bestandskunden als Gewinner dieser Akquisition. Auch die Community werde davon profitieren. Inktank könne seine Produkte nun weiter verbessern und könne zukünftig Probleme in der Entwicklung, die beispielsweise den Speicher-Stack oder den Kernel betreffen, mithilfe eines starken Partners schneller lösen.

Red Hat zahlt 175 Millionen US-Dollar für Inktank; Gluster hatte Red Hat um 136 Millionen US-Dollar in der Portokasse erleichtert. Die Übernahme soll noch im Mai abgeschlossen werden. Keine Freude an der Nachricht von Red Hats Einkauf wird vermutlich Canonicals CEO Mark Shuttleworth haben, denn er sieht in dieser Situation wie der Verlierer aus. Seit 2012 gab es einen Partnervertrag zwischen Canonical und Inktank und seit 2013 ist Ceph in der Ubuntu Cloud voll integriert. Somit war Ubuntu die zweite Distribution nach Suse, die Ceph integrierte. Shuttleworth hat zudem eine Million US-Dollar in Inktank investiert. Die beiden Unternehmen Canonical und Red Hat haben sich in letzter Zeit ständig versucht zu überbieten, was Cloud-Integration in ihre Produkte betrifft. Allerdings kann Canonical finanziell mit Red Hat in keinster Weise mithalten.