Advanced Warfare Benchmarks: 19 Grafikkarten und Einstellungen im Vergleich

Wolfgang Andermahr
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Advanced Warfare Benchmarks: 19 Grafikkarten und Einstellungen im Vergleich
Bild: Activision

Mit Advanced Warfare ist das alljährliche Call of Duty erschienen, das mit einer laut Entwicklern stark modifizierten Grafik-Engine daher kommt. ComputerBase hat 19 verschiedene Grafikkarten, mehrere CPU-Konfigurationen und zahlreiche Kantenglättungsmodi getestet, um die optimalen Einstellungen zu finden.

Alle Call-of-Duty-Teile setzen auf ein und dieselbe (alte) id-Tech-3-Engine, die die Entwicklerteams jedoch immer wieder umgekrempelt haben. Mit Advanced Warfare wurde nun ein Großteil des Codes umgeschrieben, sodass der Titel optisch besser ausfallen soll. Davon soll auch die PC-Version profitieren, die erneut einige exklusive Grafikfeatures wie Nvidias HBAO+-Version für die Umgebungsverdeckung bietet.

Optisch wirkt Call of Duty: Advanced Warfare durchaus ansprechend und stellenweise auch hübsch. Eine „Grafikbombe“ wie zum Beispiel Cryteks letztes Spiel Ryse ist der First-Person-Shooter jedoch nicht. Insgesamt ist die Qualität schwankend. Manche Szenen sehen kaum besser aus als der Vorgänger Call of Duty: Ghost, andere dagegen machen einen sichtbaren Sprung nach vorne.

Die Kantenglättung in CoD: Advanced Warfare

Lobenswert sind die zahlreichen Kantenglättungsoptionen. Das klassische Multi-Sampling-Anti-Aliasing fehlt zwar und auch das Nvidia-exklusive TXAA ist im Gegensatz zu Call of Duty: Ghost verschwunden, doch dafür gibt es zahlreiche Post-Processing-Varianten. Das bekannte FXAA, Cryteks SMAA, das hübschere SMAA 2TX sowie zwei unschärfere, dafür aber weniger flimmernde SMAA-Variationen sind vorhanden. Wer dagegen auf große GPU-Reserven zurückgreifen kann, dem bietet das Spiel die Möglichkeit, Super-Sampling-AA in den Stufen 2×, 4×, 8× und 16× hinzuzuschalten. Welche Modi sich genau hinter diesen Optionen verstecken, ist allerdings nicht dokumentiert.

Wenig empfehlenswert ist das klassische FXAA. Damit wird die Grafik sichtbar unschärfer und zudem flimmern zahlreiche Objekte weiter munter vor sich her. Die Geometrie wird dabei durchschnittlich bearbeitet. SMAA stellt die Originalschärfe dann fast vollständig wieder her, doch flimmert die Grafik immer noch ungestört. Einen deutlichen Schritt nach vorne macht SMAA 2TX. Zwar geht ein wenig Bildschärfe verloren, dafür nimmt das Flimmern aber stark ab. Manche Objekte Flackern zwar immer noch, aber längst nicht mehr derart extrem. Zudem wird die Geometrie etwas besser verarbeitet.

Die beiden Film-Varianten des SMAA arbeiten minimal unschärfer als die normalen SMAA-Versionen, bearbeiten jedoch das Flimmern etwas besser. Das filmische SMAA kommt an SMAA 2TX trotzdem nicht heran, einzig die Film-Variante von letzterem weiß zu überzeugen, weil diese das Flimmern fast vollständig verhindert. Der beste Post-Processing-Modus ist schlussendlich SMAA 2TX. Dieser bearbeitet das Flimmern effektiv und nimmt dem Bild nicht zu viel Schärfe. Keiner der Modi ist jedoch dazu in der Lage, feine Strukturen wie zum Beispiel Zäune korrekt darzustellen.

Optisch am besten sieht die Kombination aus SMAA 2TX sowie Super-Sampling-AA aus. Bereits der kleinste Modus lässt plötzlich neue Details wie die Zaunstruktur auf der rechten Seite des Bildes erscheinen. Darüber hinaus wird das Bild minimal schärfer und das Flackern minimiert. Da bei 2×SSAA jedoch weitere Strukturen sichtbar sind, fangen diese plötzlich an zu flackern. Noch einmal ein deutlicher Schritt nach vorne ist bei 4×SSAA zu erkennen, das das Flackern zu einem Großteil verhindert, 8×SSAA arbeitet sogar noch etwas besser. Für 16×SSAA ist dann jedoch selbst der vier Gigabyte große Speicher der GeForce GTX 980 zu klein: Bei diesem Modus fehlen deshalb zahlreiche Texturen.

Anti-Aliasing in COD: Advanced Warfare
  • GeForce GTX 980:
    • Aus
      112,0
    • FXAA
      111,6
    • SMAA
      108,5
    • SMAA 2TX
      107,7
    • SMAA Filmisch
      105,2
    • SMAA 2TX Filmisch
      104,9
    • 2×SSAA + SMAA 2TX
      76,0
    • 4×SSAA + SMAA 2TX
      50,3
    • 8×SSAA + SMAA 2TX
      28,8
  • Radeon R9 290X:
    • Aus
      86,8
    • FXAA
      83,7
    • SMAA
      80,2
    • SMAA Filmisch
      77,5
    • SMAA 2TX
      76,9
    • SMAA 2TX Filmisch
      76,2
    • 2×SSAA + SMAA 2TX
      61,9
    • 4×SSAA + SMAA 2TX
      43,8
    • 8×SSAA + SMAA 2TX
      26,5
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Sowohl auf AMD- als auch Nvidia-Grafikkarten benötigen die Post-Processing-Modi nicht viel Rechenleistung, wobei die Radeon-Karten etwas mehr verlieren. Beim Wechsel von keinem auf SMAA 2TX verliert die GeForce GTX 980 nur vier Prozent Geschwindigkeit, die Radeon R9 290X dagegen elf Prozent. Mit dem optisch schöneren SSAA sinkt die Leistung dann deutlich: 4×SSAA halbiert diese in etwa, wobei AMD in diesem Szenario sogar besser abschneidet.

Ist genügend Rohleistung vorhanden, sollte in Call of Duty: Advanced Warfare nicht nur SMAA 2TX, sondern zusätzlich 2×SSAA, besser noch 4×SSAA verwendet werden. Letzteres ist aber selbst auf einer High-End-Grafikkarte bezüglich der Geschwindigkeit grenzwertig.

CPU-Benchmarks

Sämtliche folgenden Benchmarks werden auf dem aktuellen Grafikkarten-Testsystem durchgeführt. Als Treiber kommen der neue GeForce 344.60 sowie der Catalyst 14.9.2 zum Einsatz. Bei der Testsequenz handelt es sich um ein Worst-Case-Szenario. Der Großteil des Spiels läuft etwas schneller. In der aktuellen Version des Spiels müssen die zwei Pre-Cache-Optionen fürs schnellere Laden abgeschaltet werden, da die Texturen ansonsten nicht korrekt geladen werden.

CPU-Benchmarks – 1.920 × 1.080
  • AMD Radeon R9 290X:
    • 4770K @ 4,4 GHz @ 4K+HTT
      76,9
    • 4770K @ 3,5 GHz @ 4K
      74,1
    • 4770K @ 3,5 GHz @ 4K+HTT
      73,9
    • 4770K @ 3,5 GHz @ 2K+HTT
      64,8
    • 4770K @ 2,5 GHz @ 4K
      62,5
    • AMD FX-8370
      60,5
  • Nvidia GeForce GTX 980:
    • 4770K @ 4,4 GHz @ 4K+HTT
      107,7
    • 4770K @ 3,5 GHz @ 4K+HTT
      105,3
    • 4770K @ 3,5 GHz @ 4K
      102,4
    • 4770K @ 3,5 GHz @ 2K+HTT
      101,0
    • 4770K @ 2,5 GHz @ 4K
      99,4
    • AMD FX-8370
      97,7
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Call of Duty: Advanced Warfare benötigt im Single-Player-Modus keine schnelle CPU. Die einzige Bedingung ist, dass diese über mehr als zwei Threads verfügt, da andernfalls das Spiel nicht startet. Eine klassische Dual-Core-CPU funktioniert also nicht, eine Dual-Core-CPU mit Hyper-Threading (Intel) oder Modul-Bauweise (AMD) dagegen schon.

Darüber hinaus gibt es noch zwei Auffälligkeiten: Es macht sich in Full HD auf einer High-End-Grafikkarte erneut bemerkbar, dass der GeForce-Treiber effektiver mit der vorhandenen CPU-Leistung umgehen kann – unabhängig davon, ob eine schnelle oder eine langsame CPU vorhanden ist. Zudem profitiert die Radeon R9 290X mehr von einer schnellen CPU als die GeForce GTX 980. Während erstere beim Wechsel von einem AMD FX-8370 auf einen auf 4,4 GHz übertakteten Intel Core i7-4770K um 27 Prozent zulegen kann, sind es auf letzterer nur zehn Prozent.

Grafikkarten-Benchmarks

Diagramme
Grafikkarten-Benchmarks in 1.920 × 1.080
  • SMAA 2TX, 16×AF:
    • Nvidia GeForce GTX 980
      107,7
    • Nvidia GeForce GTX 970
      92,2
    • Nvidia GeForce GTX 780 Ti
      81,0
    • AMD Radeon R9 290X
      76,9
    • Nvidia GeForce GTX 780
      76,0
    • AMD Radeon R9 290
      75,1
    • AMD Radeon R9 280X
      66,5
    • Nvidia GeForce GTX 770
      65,4
    • Nvidia GeForce GTX 680
      63,4
    • AMD Radeon R9 285
      60,2
    • AMD Radeon HD 7970
      59,7
    • AMD Radeon R9 270X
      58,0
    • Nvidia GeForce GTX 760
      55,0
    • Nvidia GeForce GTX 580
      44,1
    • AMD Radeon HD 6970
      43,6
    • Nvidia GeForce GTX 750 Ti
      39,1
    • AMD Radeon R7 260X
      38,7
    • Nvidia GeForce GTX 480
      37,1
    • ATi Radeon HD 5870
      31,4
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Nvidias Maxwell-2.0-Grafikkarten schlagen sich in Call of Duty: Advanced Warfare sehr gut. Die GeForce GTX 980 und die GeForce GTX 970 sind in 1.920 × 1.080 die mit Abstand schnellsten 3D-Beschleuniger für den First-Person-Shooter. Die Modelle sind satte 14 respektive 33 Prozent flotter als eine GeForce GTX 780 Ti. Die AMD-Riege schneidet in dem Spiel gut ab, nur gegen Maxwell 2.0 ist kein Kraut gewachsen. Die Radeon R9 290X liegt nur fünf Prozent hinter der GeForce GTX 780 Ti zurück, im Duell GeForce GTX 780 gegen Radeon R9 290 beträgt der Abstand ein Prozent. Die Radeon R9 280X schlägt knapp die GeForce GTX 770.

Bei höheren Auflösungen legen die Radeon-Produkte wie gewohnt zu: In 2.560 × 1.600 ist die Radeon R9 290X plötzlich vier Prozent schneller als die GeForce GTX 780 Ti und nur noch zwei Prozent langsamer als die GeForce GTX 970, der Abstand zum Nvidia-Flaggschiff beträgt 20 Prozent. Die Radeon R9 290 schlägt die GeForce GTX 780 mit einer zwölf Prozent höheren Leistung und die Radeon R9 280X die GeForce GTX 770 mit fünf Prozent Vorsprung.

In 3.840 × 2.160 ist die Radeon R9 290X gar vier Prozent zügiger unterwegs als die GeForce GTX 970 und zwölf Prozent schneller als die GeForce GTX 780 Ti. Die GeForce GTX 980 setzt sich mit 18 Prozent aber wieder klar an die Spitze.

Call of Duty: Advanced Warfare ist ab rund 40 FPS spielbar, jedoch erst ab 50 FPS richtig flüssig. Für 1.920 × 1.080 bei maximalen Details sollte es daher eine GeForce GTX 760 beziehungsweise eine Radeon R9 270X sein. Doch bereits mit einer GeForce GTX 750 Ti oder einer Radeon R7 260X lässt es sich passabel spielen. Für 2.560 × 1.600 sollte es eine GeForce GTX 770 oder eine Radeon R9 280X sein und für „4K“ eine GeForce GTX 970, GeForce GTX 980, Radeon R9 290 oder Radeon R9 290X.

Nvidia GTC 2024 (18.–21. März 2024): ComputerBase ist vor Ort!