Dreijahresplan: Sony gliedert Sparte für Audio und Video aus

Silvio Werner
48 Kommentare
Dreijahresplan: Sony gliedert Sparte für Audio und Video aus
Bild: Sony | CC BY 3.0

Sony steckt in einer tiefen Krise, an der auch der Erfolg der PlayStation 4 wenig ändert. Richten soll es ein neuer Dreijahresplan, welcher das Unternehmen nach jahrelangen Verlusten endlich wieder in die Gewinnzone bringen soll.

CEO Kazuo Hirai hat am Mittwoch einen umfangreichen Sanierungsplan für das Unternehmen vorgestellt. Zu dem Sanierungsplan zählt einerseits die Ausgliederung der Video-und-Audio-Sparte ab Oktober. Die Sektion ist unter anderem für die Produktion von Kopfhörern und Blu-ray-Playern verantwortlich. Die Ausgliederung weiterer Sparten wie beispielsweise der Chipproduktion und der Fertigung von Batterien ist nach Angaben des CEOs ebenfalls denkbar.

Bereits im Vorjahr verschlankte sich das Unternehmen und zog sich mit dem Verkauf der Vaio-Sparte aus dem PC-Geschäft zurück. In der Smartphone-Sparte steht in Zukunft Risikominimierung und Stabilität an erster Stelle, erst danach kommen Wachstum und steigende Einnahmen. Investitionen in innovative Felder sollen auch durch Übernahmen und Partnerschaften zustande kommen.

Zudem sollen das Hauptquartier geschrumpft und Entscheidungsprozesse beschleunigt werden. Im Zusammenspiel mit der Konzentration auf gewinnbringende Nischenmärkte soll bis zu den Jahren 2017/2018 das operative Ergebnis auf mindestens 500 Milliarden Yen (rund 3,7 Milliarden Euro) gebracht werden. Profitabel ist in erster Linie der Handel mit elektronischen Bauteilen – Sonys Bildsensoren kommen etwa in Smartphones und Automobilen mit Einparkautomatik zum Einsatz.

Weiteres Zugpferd ist die erfolgreiche PlayStation-Division. Die Film-Sparte soll weiterhin Wachstum garantieren, einen langfristigen Schaden durch die Hackerangriffe im Dezember 2014 sieht Kazuo Hirai nicht. Angesprochen auf seine Verantwortung in den drei Jahren, in denen er das Unternehmen führt, räumte der Konzernchef durchaus eine gemischte Bilanz ein, bekräftige allerdings sein Engagement – an einen Rücktritt denkt er nicht.

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Sony mit einem Verlust von rund 1,3 Milliarden Euro, im vergangenen Geschäftsjahr meldete der Konzern einen Verlust in Höhe von rund 300 Millionen Euro. Der Aktienkurs des Unternehmens konnte im vergangenen Jahr allerdings kräftig zulegen – Anleger sehen das Unternehmen langfristig auf dem richtigen Weg.