Sonys PC-Geschäft „Vaio“ wird verkauft

Jan-Frederik Timm
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Sony verkauft das unter der Marke „Vaio“ betriebene PC-Geschäft. Damit bestätigen sich Gerüchte der letzten Tage. Das Geschäft mit Notebooks gehöre mittlerweile weder zum Kerngeschäft, noch könne es in absehbarer Zeit zurück zur Profitabilität geführt werden, begründet der Konzern den Schritt.

Mit der Investmentgesellschaft Japan Industrial Partners Inc (JIP) steht der voraussichtliche Käufer der Sparte bereits fest. Bis Ende März 2014 wollen beide Unternehmen zu einer abschließenden Übereinkunft kommen. Gerüchte, Lenovo könnte nach dem Kauf der Smartphone-Sparte von Google erneut zuschlagen, haben sich damit nicht bewahrheitet. Die Angst der Anleger, der chinesische Konzern könnte sich übernehmen, hatte die Lenovo-Aktie in der vergangenen Woche in der Spitze um 20 Prozent fallen lassen.

Im Zuge des Verkaufs wird Sony bereits in Kürze Planung, Design und Entwicklung der Vaio-Serie einstellen. Fertigung und Vertrieb wird der Konzern hingegen noch so lange weiter verantworten, bis die für den Frühling geplanten Geräte in den Handel gebracht worden sind. Den Support für Bestandskunden wird Sony auch darüber hinaus gewährleisten.

Bald nicht mehr von Sony: PCs der Vaio-Serie
Bald nicht mehr von Sony: PCs der Vaio-Serie

JIP wird rund 250 bis 300 Mitarbeiter der Sparte von Sony übernehmen, für andere betroffene Arbeitnehmer sollen alternative Arbeitsplätze im Konzern gefunden werden. Mitarbeitern, die auf diesem Weg keine neue Beschäftigung finden und frühzeitig in den Ruhestand gehen, wird Sony finanziell unterstützen.

Vorerst wird JIP den Verkauf neuer Geräte auf den japanischen Markt beschränken, um mit schlanken Strukturen schnell in die Gewinnzone zu gelangen. Erst dann werde man sich für oder gegen eine globale Expansion entscheiden. In Deutschland werden Vaio-Geräte damit vorerst vom Markt verschwinden.

Für Sonys TV-Sparte, die seit dem Jahr 2012 ebenfalls unter interner Beobachtung stand, fällt das Urteil positiver aus. Zwar werde auch dieses Sparte im aktuellen Fiskaljahr nicht zurück in die schwarzen Zahlen kommen. Sie verbleibt allerdings im Konzern. In Zukunft werde sich Sony verstärkt auf hochpreisige Geräte und eine Führungsrolle bei 4K-Geräten konzentrieren. Auch sollen verstärkt Produkte entwickelt werden, die auf spezifische Anforderungen einzelner Märkte ausgerichtet sind.

Weitere Kosteneinsparungen und die Abspaltung der Sparte in ein eigenständiges Tochterunternehmen bis Juli 2014 sollen dem Geschäft mit Fernsehern wieder in die Gewinnzone verhelfen. Bis zu 5.000 Mitarbeiter werden bis zum Ende des Fiskaljahres ihren Arbeitsplatz verlieren, so Sony.