Divinity: Original Sin 2: Kickstarter-Kampagne gestartet und erfolgreich

Max Doll
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Divinity: Original Sin 2: Kickstarter-Kampagne gestartet und erfolgreich
Bild: Larian Studios

Wie zu Beginn des Monats angekündigt, startete Larian die Kickstarter-Kampagne für Divinity: Original Sin 2. Das Rollenspiel soll seinen erfolgreichen, ebenfalls schwarmfinanzierten Vorgänger unter anderem im Mehrspielerbereich übertreffen.

Ziel der Kampagne ist diesmal jedoch nicht die Finanzierung des Spiels. Diese, erklären die Entwickler, sei durch den Erfolg von Divinity: Original Sin bereits gesichert. Stattdessen ziele das Sammeln weiterer finanzieller Mittel darauf ab, die Features sowie Umfang des Titels hinsichtlich der spielerischen Freiheiten erweitern zu können und Fans in den Entwicklungsprozess einzubinden – aus diesem Grund werden alle Unterstützer, die das fertige Spiel erhalten, zugleich an einer Alpha- und Beta-Phase teilnehmen können. Zu den Risiken des Projekts werden daher nur eventuelle terminliche Verzögerungen sowie das Streichen oder Ändern geplanter Features gezählt.

Eine wesentlich wichtigere Rolle soll in Original Sin 2 die Herkunft und Hintergrundgeschichte des eigenen Charakters einnehmen. Dieser kann nun hinsichtlich seiner Attribute, Rasse und Herkunft selbst erstellt werden. Neben dem Alter Ego können drei weitere Mitstreiter rekrutiert werden – die Größe der Party verdoppelt sich gegenüber dem Vorgänger somit. Die individuelle Geschichte der Weggefährten soll dabei auch individuelle Auswirkungen auf Dialoge und Quests respektive die Motivation der Begleiter zur Lösung selbiger nehmen. Larian hat, um Umgebung und Personen besser auf den Spieler reagieren zu lassen, die „Storytelling“-Abteilung des Studios personell deutlich verstärkt: Abhängig vom gesprächsführenden Charakter sollen völlig unterschiedliche Dialogoptionen zu sehen sein.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem mit diesen Features verknüpften Ausbau der Mehrspieler-Elemente: Online können, analog zur gewachsenen Gruppe, nun bis zu vier Spieler miteinander die Welt von Divinity erkunden. Neu ist, dass eine Möglichkeit zu „competitive questing“ besteht: Stimmt ein Spieler nicht mit den Ansichten des Anführers zum Lösen einer Aufgabe überein, kann der betreffende Nutzer eine eigene Agenda verfolgen und versuchen, den Quest auf eine völlig andere Art und mit völlig anderem Ausgang zu lösen – und so Zwerge etwa nicht in eine Gemeinschaft zu integrieren sondern sie zu Ausgestoßenen machen. Zu diesem Zweck können sich Spieler auch gegenseitig sabotieren, sich Gegenstände wie Schmuggelware ins Inventar schummeln und bei Wachen anzeigen oder direkt hinterrücks angreifen - damit wird das in Rollenspielen übliche Konfliktmanagement und -verhalten innerhalb der Party vollständig den Nutzern überlassen. Bei der Verwendung von Gamepads besteht am PC die Möglichkeit, zwei Spieler an einem Bildschirm kooperativ spielen zu lassen.

Zu den weiteren, angekündigten Verbesserungen zählen ein neues Crafting-System, „Skill-Crafting“, das die Kombination verschiedener Fähigkeiten und Zaubersprüche erlaubt, neue taktische Herausforderungen im Kampf, Push/Pull- sowie neue Elementar-Mechaniken zur Manipulation der Umwelt, weitere Fähigkeiten, neue Zaubersprüche, ein Deckungssystems sowie neue „Source Skills“. Dabei handelt es sich um besonders mächtige Fähigkeiten, deren Einsatz jedoch Source-Punkte voraussetzt. Diese werden jedoch nur selten zu sammeln sein, wobei Spielern verschiedene Wege offen stehen – etwa durch das Absorbieren von toten Körpern. Wer mag, soll dabei jeden sichtbaren Menschen umbringen können, wenngleich eine derartige (böse) Vorgehensweise Konsequenzen nach sich ziehen wird. Moddern wird eine verbesserte Version des Editors in Aussicht gestellt.

Crowdfunding-Ziel am ersten Tag erreicht

Unterstützer haben bereits innerhalb des ersten Tages die veranschlagte Summe von 500.000 US-Dollar über Kickstarter erreicht. Das fertige Spiel erhalten Backer ab einem Beitrag von 25 US-Dollar, die Fertigstellung soll im Dezember 2016 erfolgen. Ausgeliefert wird der Titel wahlweise über GoG oder Steam, wobei Larian Wert auf die Feststellung legt, dass das Spiel ohne Kopierschutz ausgeliefert wird und lediglich zum erstmaligen Download auf der jeweiligen Plattform aktiviert werden muss.

Ob über den initial verlangten Betrag hinausgehende Einnahmen dazu genutzt werden, Divinity: Original Sin 2 zu vergrößern oder zu verbessern, ist unklar – zu den bei Crowdfunding-Kampagnen üblichen Stretch Goals hat sich Larian nicht dediziert geäußert. Zunächst wird das Rollenspiel lediglich für den PC in englischer Sprache entwickelt, Untertitel werden aber unter anderem auf Deutsch verfügbar sein. Portierungen auf weitere Plattformen werden, heißt es auf Kickstarter, möglicherweise im weiteren Verlauf der Entwicklung angekündigt.