Western Digital: Großaktionär will gegen SanDisk-Deal stimmen

Michael Günsch
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Western Digital: Großaktionär will gegen SanDisk-Deal stimmen
Bild: Tripp | CC BY 2.0

Mitte März soll auf einer außerordentlichen Versammlung der Aktionäre von Western Digital über die geplante SanDisk-Übernahme abgestimmt werden. Die mit über fünf Millionen Aktien zu den zehn größten Aktionären von WD gehörende Firma Alken Asset Management hat sich bereits entschieden und will gegen die Transaktion stimmen.

Der Entschluss des Großaktionärs geht aus einem offenen Brief an den Vorstand von Western Digital hervor. Darin äußert Alken große Bedenken aufgrund der hohen Kosten von rund 19 Milliarden US-Dollar für den Erwerb des Herstellers von Flash-Speicherprodukten.

Vereinbarter Kaufpreis „schlichtweg überteuert“

Der im September vereinbarte Kaufpreis sei aus Sicht von Alken zu hoch angesetzt. Dass Western Digital nun auch noch auf die Finanzspritze von 3,8 Milliarden US-Dollar aus China verzichten und damit den Kaufpreis allein stemmen muss, fand in dem Schreiben von Alken noch keine Berücksichtigung, da dies zu dem Zeitpunkt noch nicht bekannt war. Letztlich könnten sich die Bedenken unter den WD-Aktionären aufgrund dessen noch verstärken.

SanDisk sei nicht mehr so attraktiv wie zuvor

Die Ansicht, dass sich die Übernahme „überteuert“ gestaltet, teilt aus Sicht von Alken auch der Markt. Ein Zeichen dafür sei, dass der Aktienkurs von Western Digital seit der Ankündigung des Deals um über 40 Prozent gesunken ist. Zudem habe sich die Situation im Markt mit NAND-Flash inzwischen geändert. Die Konkurrenz werde stärker und auch die missliche wirtschaftliche Lage in der sich derzeit Toshiba als SanDisks Partner bei der Herstellung von NAND-Flash befindet, trübe den Ausblick.

Alken beabsichtigt auf der Aktionärsversammlung aus den genannten Gründen gegen die Transaktion zu stimmen. Zudem wird der WD-Vorstand in dem Brief darum gebeten, die Pläne zu überdenken und zu widerrufen. Sollte die Mehrheit der Aktionäre gegen die Transaktion stimmen, könne Western Digital voraussichtlich den Deal gegen eine an SanDisk zu zahlende Gebühr von 185 Millionen US-Dollar abbrechen, heißt es in dem Schreiben weiter.

Am 15. März stimmen die Aktionäre ab

Die Abstimmung der Aktionäre von Western Digital soll am 15. März 2016 stattfinden. Dann wird sich zeigen, ob der Mega-Deal, der den größten Festplattenhersteller mit einem der größten Flash-Anbieter verschmelzen ließe, letztlich doch noch platzt. Seitens der großen regionalen Regulierungsbehörden bestehen laut WD keine Einwände.