Linux: Siduction 2016.1 unterm Weihnachstbaum

Ferdinand Thommes
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Linux: Siduction 2016.1 unterm Weihnachstbaum

Das Team der Debian-basierten Distribution siduction macht seinen Anwendern ein Weihnachtsgeschenk in Form einer neuen Veröffentlichung. Das Release umfasst Images für die Desktop-Umgebungen KDE Plasma, Xfce, LXDE sowie zwei Images für Bastler, einmal mit und einmal ohne einen Xorg-Stack.

Siduction ist eine Distribution auf der Basis von Debian Unstable. Dabei ist Unstable nicht wirklich wörtlich zu nehmen, es ist im Gegenteil meist recht zahm. Allerdings ist neben kaputten Paketen potenziell ein nicht mehr bootendes System immer möglich. Das Team der Distribution fängt einen Großteil kaputter Pakete ab, bietet ein repariertes Paket oder warnt vor der Installation. Ein Anwender mit etwas Debian-Erfahrung und keiner Scheu vor einer Konsole kann unbenutzbare Systeme in der Regel verhindern, sodass siduction auch produktiv am Desktop eingesetzt werden kann.

Siduction hat jetzt unter dem Beinamen Patience die Desktop-Umgebungen KDE Plasma 5, Xfce und LXDE neu aufgelegt. Im Januar sollen GNOME, Cinnamon, Mate und LXQt folgen. Allen veröffentlichten Abbildern ist ein angepasster Kernel auf der Basis von 4.9, X-Server 1.19.0-3 und Systemd 232-8 gemeinsam. Zudem verwenden alle den Login-Manager Simple Desktop Display Manager (SDDM). Die jeweils in 32- und 64-Bit ausgelieferten Images sind Snapshots aus Debian Unstable vom 23.12.2016 und sind als Live-Medien mit einem grafischem und einem Kommandozeilen-Installer ausgelegt.

Plasma 5 ist in Version 5.8.4 vertreten, die mit vier Punkt-Releases genug Zeit zum Reifen hatte. Mit KDE Connect ist bei siduction eine Software vorinstalliert, die eine einfache Verbindung zu mobilen Geräten ermöglicht. Derzeit gibt es Apps für Android- und Blackberry-Geräte, eine Version für iOS ist in Arbeit. KDE Connect erlaubt nicht nur den simplen Dateiaustausch zwischen Desktop und Mobilgerät, sondern bietet auch so nette Funktionen wie das Absenken der Lautstärke und das Anhalten von am Desktop abgespielten Medien, wenn ein Anruf ankommt. Wird dieser beendet, wird das Abspielen fortgesetzt. Auch können empfangene SMS am Desktop beantwortet werden.

Die Desktop-Umgebungen Xfce und LXDE haben einen sehr langsamen Entwicklungszyklus und haben sich im vergangenen Jahr im Gegensatz zu Plasma 5 nur marginal geändert. Sie eigenen sich beide auch für schwächere Hardware und für Anwender, die Änderungen lieber eher selten sehen. Außerdem hat das Team noch die beiden Flavours noX und Xorg veröffentlicht, deren Namen eigentlich für sich sprechen. einmal ohne Xorg-Stack und einmal nur mit Xorg und dem Fenstermanager Fluxbox bieten sie Raum für individuelle Anpassungen.

Die Images die zwischen 500 MByte und 1,5 GByte groß sind, können von der Downloadseite des Projekts heruntergeladen werden. Weitere Einzelheiten verraten die Release Notes. Hilfestellung gibt es im Forum wie auch im IRC, der mit einem Klick vom Desktop aus erreicht werden kann.