Nintendo: Ruf von Beuteboxen ist „ungerechtfertigt“

Max Doll
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Nintendo: Ruf von Beuteboxen ist „ungerechtfertigt“

Ausgerechnet Nintendo sieht Beuteboxen nicht ausschließlich in einem negativen Licht: Die Kisten hätten die massive Kritik nicht verdient, sagte der COO der US-Sparte des Unternehmens, Reggie Fils-Aimé, in einem Interview mit Bloomberg am Rande der E3 2018.

Fils-Aimé bezog sich auf den Mechanismus hinter den Boxen. Etwas zu kaufen, „bei dem man nicht genau weiß, was darin ist“ sei so alt wie „Baseball-Karten“. Bei Nintendo glaube man, dass ein solcher Mechanismus für Kunden „interessant“ sein könne – zumindest solange es nicht die einzige Art und Weise sei, an einen Gegenstand zu gelangen. In diesem Punkt hätten Entwickler Fehler begangen. „Für uns handelt es sich um eine von vielen Mechaniken, mit denen wir dauerhaftes Engagement in Spielen befeuern können“, bilanzierte der COO.

Trotzdem Glücksspiel

Eine solche Perspektive ignoriert, dass ein ausschließlich durch Lootboxen möglicher Zugang zu bestimmten Gegenständen nur einer von vielen, meist intransparenten Wegen ist, mit denen Anbieter zum Kauf der Boxen ermuntern. Unter anderem orientieren sich Anbieter an Glücksspielen und nehmen dort gängige Verfahren und Techniken, darunter vielfältige, wissenschaftlich belegte Effekte zur psychologischen Manipulation, zum Vorbild. Warum eine solche Einbettung problematisch ist und die Boxen als Glücksspiel einzustufen sind, hatte zuletzt die belgische Glücksspiel-Kommission ausführlich erläutert und dabei auch festgehalten, wie sich die Kisten von einfachen Sammelkarten unterscheiden.

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