Star Citizen: Neues Raumschiff auf Bezahl-Event vorgestellt

Max Doll
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Star Citizen: Neues Raumschiff auf Bezahl-Event vorgestellt
Bild: Cloud Imperium Games

Chris Roberts hat zwar immer noch kein fertiges Spiel verkauft, nun aber Karten für ein Abendessen zum Preis von 275 US-Dollar (~ 247 Euro) pro Person. Dort konnten wohlhabende Unterstützer ein weiteres Schiff erwerben – allerdings nur als Konzept, denn in der aktuellen Alpha-Version lässt sich der Raumgleiter noch nicht nutzen.

Einfach so konnte eines der rasend schnell vergriffenen Tickets für die Veranstaltung allerdings nicht erworben werden. Die Kaufseite einsehen durften nur Spieler mit VIP-Status, der nach 1.000 investierten US-Dollar verliehen wird. Bezahlt werden musste zudem mit frischem Geld – Shop-Credits aus Rückerstattungen oder Verkäufen innerhalb des Spiels wurden nicht akzeptiert.

Im Rahmen der Veranstaltung im Frankfurter Restaurant Depot 1899 wollten Chris Roberts sowie Entwickler in Schlüsselpositionen zudem für Fragen der Fans zur Verfügung stehen, hieß es in der Beschreibung. Gelockt wurde außerdem mit der Möglichkeit, die Macher des Titels zu treffen – was laut Kommentaren zweier Teilnehmer auf Redditgroßartig“ war – und mit einer besonderen Ankündigung, wie Screenshots der Einladung des Nutzers „Noodle“ auf Resetera zeigen.

Zahlen um kaufen zu dürfen

Diese besondere Ankündigung entpuppte sich als Verkaufsangebot. Vorgestellt wurde ein neues Schiff, das VIPs in einer „exklusiven“ Version erwerben können – der Minenleger Solstice für acht Mann Besatzung kostet allerdings 675 US-Dollar. Im Spiel verfügbar sind jedoch weder das Schiff, noch die nötigen Mechaniken oder gar Server für eine riesige Anzahl von Spielern. Derzeit liegt das Limit bei 50. Darin unterscheidet sich das Angebot nicht von dem anderer, ebenfalls nur angedachter Schiffe oder Fahrzeuge.

Schon diese Praxis wird nicht unbedingt mit Wohlwollen betrachtet, wenngleich von Unterstützern des Spiels vehement verteidigt, in der Regel mit dem Hinweis auf die Freiwilligkeit der Käufe und den Status als Crowdfunding-Projekt, bei dem mit jeder „Spende“ ein Risiko verbunden sei. Im Gegensatz zu üblichen Schwarmfinanzierungen kann Star Citizen allerdings schon gespielt werden und existiert als „Spiel“, wenngleich noch lange nicht in der versprochen Form oder dem versprochenen Umfang.

Verkaufstaktik im Feuer

In diesem Fall setzt das Studio allerdings noch einmal durch die Ergänzung von Restriktionen eine Schippe obenauf: Je nach Perspektive sind Fans auf eigene Kosten (von weit her) zu einer kostenpflichtigen Verkaufsveranstaltung gereist. Die künstliche Exklusivität von Veranstaltung und Schiff sowie die Zugangsvoraussetzungen würden speziell auf sogenannte „Wale“ zielen. Diese Gruppe gibt besonders viel Geld für Ingame-Käufe aus und sorgt für den Großteil des Umsatzes. Eine derart aggressive Monetarisierung eines Spiels im Alpha-Status, das bereits mehr als 232 Millionen US-Dollar an Geldern sowie weitere Summen von Investoren eingesammelt hat, stößt auf kaum Verständnis in den Kommentaren bei Resetera.