Bildbearbeitung: Affinity-Suite 1.8 macht Adobe mit Einzelkauf Konkurrenz

Sven Bauduin
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Bildbearbeitung: Affinity-Suite 1.8 macht Adobe mit Einzelkauf Konkurrenz
Bild: Serif

Das britische Softwareunternehmen Serif möchte mit seiner neuen Affinity-Suite 1.8 in direkte Konkurrenz zum Abo-Modell der Adobe Creative Cloud treten. Anders als der Branchenprimus Adobe bietet der Entwickler aus Nottingham seine Anwendungen Affinity Photo, Affinity Publisher und Affinity Designer nicht „as-a-Service“ an.

Mit Kampfpreis gegen Adobe

Um die langjährige Vorherrschaft von Adobe und dessen marktbeherrschenden Quasi-Standard Adobe Photoshop zu brechen, bietet Serif seine drei neuen Bildbearbeitungs-, Grafik- und Publishing-Anwendungen zum Kampfpreis an.

Jede der drei Apps ist zum Preis von 54,90 Euro für macOS und Windows erhältlich, eine speziell auf die Eingabe mittels Touch optimierte Version für das iPad kostet 21,90 Euro. Ein Abo beinhalten die Bestandteile der Affinity-Suite nicht.

Die über den hauseigenen Affinity-Store bezogenen Versionen unterstützen neben macOS 10.9 Mavericks (oder höher) Windows 7 (Service Pack 1; Aero aktiviert), Windows 8.1 und Windows 10 (1607 Anniversary-Update oder höher), die Version aus dem Windows Store läuft ausschließlich unter Windows 10.

Die Affinity-Suite 1.8 ist für macOS, iOS und Windows verfügbar
Die Affinity-Suite 1.8 ist für macOS, iOS und Windows verfügbar (Bild: Serif)

Drei Anwendungen, ein Dateiformat

Eine der Besonderheiten der Affinity-Programme ist die sogenannte StudioLink-Technik. Alle drei Produktivanwendungen nutzen dasselbe Dateiformat, wodurch Nutzer schnell zwischen Affinity Photo, Publisher und Designer sowie deren Werkzeugen wechseln können, was wiederum einen schnellen und intuitiven Workflow zur Folge hat.

Vom reinen Funktionsumfang brauchen sich die drei Anwendungen nicht vor denen der Adobe Creative Cloud verstecken, wenngleich die Entwickler von Serif unverkennbar von dieser inspiriert wurden. Über die PDS-Importfunktion lassen sich Smart-Objekte und ganze Projekte aus Adobe Photoshop importieren und bearbeiten.

In der neuen Version 1.8 haben Affinity Photo und Affinity Designer eine Stock-Palette erhalten, die es Nutzern ermöglicht, auf Agenturfotodienste wie Shutterstock zuzugreifen und deren Fotos per Drag and Drop direkt in Projekte zu ziehen. Zudem wurde das Werkzeug zur Bearbeitung von RAW-Dateien, die sogenannte SerifLabs RAW Engine, aufgewertet und beherrscht nun neben der GPU-beschleunigten RAW-Entwicklung Canon CR3 RAW.

Neu ist außerdem die Funktion, Plug-ins wie die Nik Collection 2.5 des französischen Softwareherstellers DxO einbinden zu können sowie eine umfangreiche Sammlung von Effektfiltern für Farb- und Schwarzweißfotografien, die ursprünglich für den Adobe Photoshop vorgesehen war.

Konkurrenz zum Modell „Software-as-a-Service“

Mit seinen umfangreichen neuen Funktionen und der erweiterten Kompatibilität zu Adobe-Programmen und damit erstellten Projekten schließt die Affinitiy-Suite 1.8 die Lücke zu den etablierten Anwendungen Photoshop CC 2020, Illustrator CC 2020 und InDesign CC 2020 weiter und stellt eine Alternative für alle Kreativen dar, die mit dem Modell „Software-as-a-Service“ nichts anfangen können.

Eine vollständige Übersicht aller Neuerungen der Version 1.8 liefern die offiziellen Produktseiten der drei Anwendungen. Die Affinity-Suite 1.8 ist ab sofort über den Affinity-Store und den Windows Store von Windows 10 erhältlich.