Grafikspeicher von Micron: Schnellere 2-GB-GDDR6X-Chips gehen in Serienfertigung

Jan-Frederik Timm
28 Kommentare
Grafikspeicher von Micron: Schnellere 2-GB-GDDR6X-Chips gehen in Serienfertigung
Bild: Micron

Zwei statt ein Gigabyte fassende GDDR6X-Chips von Micron werden ab sofort in Serie gefertigt. Bis dato kamen sie lediglich auf der GeForce RTX 3090 Ti (Test) zum Einsatz, die 24 GB Speicher über 12 statt wie bei der GeForce RTX 3090 über 24 Chips mit einseitiger Bestückung realisiert. Microns Roadmap verspricht bis zu 24 Gbps.

In Zukunft mit bis zu 24 Gbps

Mit 21,0 Gbps pro Pin sind die von Nvidia für die GeForce RTX 3090 Ti genutzten Chips zurzeit die schnellsten GDDR6(X)-Speicherbausteine am Markt. Am 384 Bit breiten Interface kann die größte Gaming-Ampere-Grafikkarte erstmals ohne Einsatz von HBM auf über 1 TB/s Speicherbandbreite zurückgreifen. Microns Roadmap stellt für die Zukunft GDDR6X-Chips mit bis zu 24 Gbps in Aussicht. GDDR6 von Micron endet bei 16 Gbps.

Micron nutzt bei GDDR6X das so genannte PAM4-Verfahren (4-level pulse amplitude modulation), das in Zukunft auch bei klassischem RAM genutzt werden wird und das PAM2-Verfahren (auch NRZ genannt) ablöst. Dabei gibt es vier Spannungsstufen zum Encodieren und es können zwei Bits pro Takt übertragen werden. Effektiv verdoppelt PAM4 die Bandbreite bei der gleichen Frequenz. Anders herum gesagt müsste der Vorgänger GDDR6 im klassischen Verfahren doppelt so hoch takten, um die gleiche Datenrate pro Pin zu ermöglichen.

Ada kommt mit schnellem GDDR6X

Es wird erwartet, dass Nvidias RTX-4000-Serie auf Basis der Ada-Architektur bei den Topmodellen mindestens auf die jetzt bereits bei der GeForce RTX 3090 Ti eingesetzten 21-Gbps-Module mit 2 GB setzen wird. Über noch schnellere Module bis zum Jahresende hat Micron noch kein Wort verloren.

AMD setzt bei RDNA 2 in der Radeon-RX-6000-Serie noch ausschließlich auf GDDR6 mit maximal 16 Gbps an einem maximal 256 Bit breiten Interface. Den Bandbreitennachteil gegenüber Nvidia kompensiert der Hersteller über einen neuen Zwischenspeicher in der GPU, den sogenannten Infinity Cache. Auch Nvidia könnte bei Ada auf einen solchen Speicher setzen, Gerüchte haben in diesem Punkt aber noch kein klares Bild ergeben.