Technik-Zukunftsfonds: SoftBank macht 23,4 Milliarden US-Dollar Verlust

Volker Rißka
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Technik-Zukunftsfonds: SoftBank macht 23,4 Milliarden US-Dollar Verlust
Bild: Candorium

Das zweite Quartal in Folge steht SoftBank tief im Verlust, mit über 23 Milliarden US-Dollar noch deutlicher als erwartet. Der Zukunftsfond, bestehend aus einem Portfolio von über 300 Aktienpaketen und Anteilen an Firmen primär aus der Technik-Branche, strauchelt stark.

Rekordverlust für das japanische Tech-Schwergewicht

Es ist ein Rekordverlust: 3,16 Billionen Yen musste SoftBank als negativen Wert ausweisen, nachdem im vorangegangen Quartal der Verlust bereits bei hohen 2,1 Billionen Yen lag. Vor einem Jahr verbuchte SoftBank primär dank der beiden Vision Funds noch einen Gewinn von 762 Milliarden Yen. Der Rückgang des Gewinns binnen eines Jahres liegt also bei fast 4 Billionen Yen, umgerechnet fast 30 Milliarden US-Dollar und derzeit auch fast der gleiche Betrag in Euro.

Die beiden Vision Funds zeigten mit einem Minus von kombiniert über 21 Milliarden Euro die Probleme am aktuellen Markt. Allein die Start-ups wurden im Wert um über acht Milliarden Euro nach unten korrigiert, aber auch bekannte Riesen wie Klarna, in den SoftBank erst im Jahr 2021 groß investierte, hatten zuletzt bis zu 85 Prozent an Wert verloren und bei SoftBank in den Büchern tiefe Gräben gerissen.

Es waren auch schon einmal 37 Mrd. Euro Gewinn

Angepasste Investitionen und ein nicht mehr ganz so lockerer Geldbeutel sollen in Zukunft helfen, SoftBank wieder zurück in die Gewinnspur zu bringen. Denn wie gut das laufen kann, hatte das letzte Jahr als Beispiel gezeigt. Über 5 Billionen Yen oder fast 37 Milliarden Euro hatte man Anfang 2021 noch mit den Technologie-Werten verdient – der aktuelle große Fall hat also auch einen entsprechenden Gegenpol vorzuweisen.

Die Augen für die nahe Zukunft sind unter anderem auf den Börsengang von Arm gerichtet. Nach der geplatzten Übernahme durch Nvidia, für die SoftBank sogar 1,25 Milliarden US-Dollar Strafzahlung einstreichen konnte, wartet SoftBank aber einen passenden Zeitpunkt ab. Aktuell sind die Vorzeichen im Markt eher ungünstig, schließlich will man aus dem Geschäft mit einem Gewinn herausgehen. Im Jahr 2016 kaufte SoftBank Arm für umgerechnet 32 Milliarden US-Dollar.