Linux 6.1 LTS mit Rust: Linus Torvalds gibt neuen Systemkernel frei

Sven Bauduin
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Linux 6.1 LTS mit Rust: Linus Torvalds gibt neuen Systemkernel frei
Bild: Pexels

Chef-Entwickler Linus Torvalds hat den neuesten Betriebssystemkernel Linux 6.1 LTS mit Langzeitunterstützung freigegeben, der unter anderem die freie Programmiersprache Rust neben C als zweite Sprache unter Linux einführt sowie neue Features und Hardware von AMD, Intel und Nvidia unterstützt.

Rust, AMD P-State und neue Hardware

Nachdem sich die Entwickler mit Linux 6.0 auf einen erweiterten Support der aktuellen Prozessoren AMD Ryzen 7000 (Test) und Intel Core i-13000 (Test) sowie die Grafikkarten aus der ersten Arc-Generation („Intel Alchemist“) alias Intel Xe HPG konzentriert hatten, erhält Linux 6.1 LTS jetzt das nachfolgende neue Featureset.

Im Mittelpunkt stehen Rust, der neue AMD-P-State-Treiber und abermals die Unterstützung für aktuelle Hardware.

Linux 6.1 LTS – Highlights
  • Neue AMD P-State-Treiber („Patch V5“)
    • Der Treiber soll eine bessere Energieeffizienz als der generische ACPI CPUFreq-Treiber bieten und ist für Zen 2, Zen 3, Zen 3+ und Zen 4 vorgesehen.
    • Verbessert worden sein soll unter anderem der Precision Boost und die Leistung unter geringen bis mittleren Lasten.
  • Integration der Open-Source-Programmiersprache Rust
    • Die freie Programmiersprache Rust wird neben C als zweite Sprache unter Linux eingeführt
  • Integration des AMD Platform Management Framework (PMF)
  • Integration des AMD PMF Cool and Quiet Framework
  • Integration von Multi-Gen LRU (MGLRU) im Kernel
  • Patches für Raphael, Raptor Lake und Alchemist
  • Erweiterter Support für Intel DG2 („Alchemist“)
  • Verbessertes NUMA-Balancing für AMD Zen
  • Neue Erweiterungen für RISC-V-CPUs

Offiziell unterstützt werden jetzt auch der Xbox Elite Controller, der Sony DualSense Edge und sowie erstmals im vollen Umfang die Tastatur der Linux-Smartphones PinePhone (Hands-On) und PinePhone Pro.

AMD RNDA 3, PMF und Wi-Fi 7

Außerdem sollen der Precision Boost und die Leistung unter geringen bis mittleren Lasten von dieser Maßnahme profitieren sowie das AMD Platform Management Framework und dessen Cool and Quiet Framework implementiert werden.

Die Linux-Entwickler arbeiten zudem am Support für RDNA 3 und Radeon RX 7000 und haben mit den Vorbereitungen für Wi-Fi 7 begonnen. Das alles habe die finale Phase des Releasezyklus noch einmal deutlich in die Länge gezogen, betonte Linus Torvalds.

Außerdem haben die Hersteller und Entwickler damit begonnen, an der Unterstützung für Intel Meteor Lake und Ponte Vecchio zu arbeiten.

Wie der Chef-Entwickler in der offiziellen Ankündigung zu Linux 6.1 LTS mitteilt, sind während des zweiwöchigen Fensters mehr als 11.000 Einreichungen in die Entwicklung eingeflossen. Es handele sich diesmal um ein Release mittlerer Größe.

Linux 6.1 LTS als letztes Release in 2022

Linux 6.1 LTS stellt das letzte Release im Jahr 2022 dar, bevor Anfang 2023 mit Linux 6.2 der nächste reguläre Ableger folgen soll.

Die Redaktion dankt Community-Mitglied „pseudopseudonym“ für den Hinweis zu dieser Meldung.