Odyssee erfolgreich beendet: Das Remake von System Shock liefert nach 7 Jahren ab

Max Doll
129 Kommentare
Odyssee erfolgreich beendet: Das Remake von System Shock liefert nach 7 Jahren ab
Bild: Nightdive Studios

Geschlagene sieben Jahre nach der Kickstarter-Kampagne ist das Remake von System Shock nach einem Engine-Wechsel, einem Neustart und zahlreichen Verschiebungen endlich fertig. Das lange Warten hat sich gelohnt und zwar, das verraten Tests, ausgerechnet weil die Entwickler sich eng an den Klassiker von 1994 halten.

Trotz der seit dem Jahr 2015 erhältlichen Enhanced Edition bleibt das alte System Shock ein Spiel mit einem Interface, das häufig mit Microsoft Excel verglichen wird: Es gibt 2D-Gegner, detailarmen Pixelumgebungen und Midi-Soundeffekten, die heute schwer zu genießen sind. Die Neuauflage räumt vor allem damit auf und wird dafür gelobt. Denn System Shock verlangt mitzudenken, mitzumachen und stellt vor Herausforderungen – etwas, vor dem moderne Spiele oft zurückschrecken. Sich der durchgedrehten KI Shodan, die der Star der System-Shock-Show bleibt, auf einer Raumstation entgegenzustellen, hat dadurch wieder frischen Reiz.

Ohne Gehirn kein Erfolg

Die gegenüber dem Original düsterere Grafik und Soundeffekte aus dem Horror-Genre würden eine spannungsgeladene Atmosphäre produzieren, schreibt RPS, ansonsten bliebe vieles wie etwa das Leveldesign unverändert. Das Remake wird deshalb als Mischung aus „Hardcore-Bioshock und einem einfallsreichen Indie-Dungeon-Crawler“ beschrieben.

Spieler müssen darin selbst Lösungen finden, indem sie ihre Umgebung analysieren und beachten – und zwar in einer Umgebung, die mit Ressourcen geizt und mörderische Cyborgs auf sie hetzt.

System Shock spart sich Wegpunkte und Questlogs, stattdessen haben Audiologs und andere Hinweise eine echte Funktion. Eurogamer erklärt, warum das reizvoll ist: Das oft freie Vorgehen schaffe Möglichkeiten für Entscheidungen und Entdeckungen, die sich belohnend anfühlen.

Im Grunde wird das gelobt, was schon System Shock 2 (Test) zu einem erfrischenden Erlebnis macht. Tester etwa von PCGamesN bemängeln nur selten, dass gelegentlich unklar sei, wie es weitergehe. Minispiele würde System Shock dabei nahtlos in das Gameplay integrieren und verstecken.

Versprechen gehalten

Auf Metacritic erhält das Remake allerdings nur durchschnittlich 75 von 100 Punkten. Stärken und Schwächen werden allerdings im Formationsflug benannt, lediglich die Gewichtung unterscheidet sich. Deutlich wird: System Shock ist ein forderndes, ungewohntes und vielleicht sperriges Spiel, das nicht jeden Geschmack trifft, mit seinem ganz eigenen Charakter aber aus der Masse heraussticht. Damit ist es genau das, was die Kickstarter-Kampagne ursprünglich versprochen hat und das, was große Spiele nicht mehr können.

Das Remake ist sowohl bei Steam als auch bei GoG zum Preis von 39,99 Euro verfügbar.

Nvidia GTC 2024 (18.–21. März 2024): ComputerBase ist vor Ort!