Laufzeitende nach fünf Jahren: Meta friert den App Store der Oculus Quest 1 ein

Dennis Krause
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Laufzeitende nach fünf Jahren: Meta friert den App Store der Oculus Quest 1 ein

Meta friert Ende April nach beinahe fünf Jahren den App Store für die Quest 1 permanent ein. Wenige Monate später werden auch keine Sicherheitsupdate für das damals rund 449 Euro teure VR-Headset bereitgestellt. Neue Funktionen werden seit Monaten ohnehin nicht mehr ausgeliefert.

Meta Store wird eingefroren

Die Änderung kommt nicht überraschend und wurde von Meta nun erneut mit Entwicklern kommuniziert. Der Wortlaut der Mitteilung konnte durch Posts auf X und einem Bericht von Mixed bestätigt werden.

Beginnend mit dem 30. April 2024 werden dann für Besitzer einer Quest 1 weitere Änderungen einhergehen: Updates für bereits gekauft Apps können nicht mehr empfangen werden, Neuveröffentlichungen werden nicht mehr im App Store gelistet und Entwickler werden aktiv darin gehindert Updates oder Apps für die Quest 1 bereitzustellen. Bis August 2024 soll es für das System noch Bugfixes und Sicherheitsupdates für „kritische“ Fehler geben.

Übersetzter Wortlaut von Meta an Entwickler
  • Es wird nicht möglich sein, neue Apps zu veröffentlichen, die nur die Quest 1 unterstützen
  • Neue Versionen von Apps, die andere Quest-Geräte neben der Quest 1 unterstützen, werden darin gehindert, die Quest 1 zu unterstützen.
  • Neuveröffentlichte Apps können nicht über den Meta Store auf der Quest 1 angeboten werden.
  • Quest-1-Nutzer können keine neuen Apps kaufen oder suchen, welche nach dem 30. April veröffentlicht werden.

Bereits in der Vergangenheit hat Meta langsam das Ende der Quest 1 eingeleitet und etwa soziale Funktionen abgeschaltet sowie keine neuen Funktionen mehr entwickelt. Meta bekräftigte schon Anfang 2023, dass das Headset weiterhin nutzbar bleiben solle – Die effektive Einfrierung des App Stores bleibt dennoch ein radikaler Schritt, der Drittanbieter-Apps mit der Zeit unnutzbar machen könnte.

Ende nach 5 Jahren

Der App Store der Quest 1 hat damit eine Laufzeit von beinahe fünf Jahren: Ende Mai 2019 erschienen, konnte ComputerBase sie bereits im April testen und zeigte, dass VR-Brillen auch alleine ohne externe Anbindung an einen PC funktionieren können. Die damals noch mit OLED ausgestattete Brille konnte damit im Test, die Niche der Standalone-Brillen besetzen. Eine Nische, die in den vergangenen Monaten durch die Quest 3 (Test) und Apple Vision Pro in den Fokus gerückt ist. Sie startete mit einer Preisempfehlung ab 449 Euro.

Wie hältst du es mit dem forcierten Ende nach fünf Jahren?
  • Das geht in Ordnung, fünf Jahre ist eine lange Zeit und so kann sich Meta auf die neuen VR-Brillen konzentrieren.
    9,2 %
  • Nein, das geht nicht. App-Updates und Neuveröffentlichungen zu verhindern, lässt die Quest 1 rapide altern und zwingt Nutzer so auf neue VR-Brillen.
    90,8 %

Was ist mit der Quest 2

Der Nachfolger der Quest war die deutlich leistungsstärkere und hochauflösendere Oculus Quest 2, sie sollte die letzte Quest mit dem vor rund zehn Jahren im März 2014 aufgekauften Oculus-Branding werden und erschien im Oktober 2020. Sie wird bis heute von Meta als günstige Einsteiger-Brille verkauft und ist zurzeit ab 249 Euro zu haben. Wie lange der Nachfolger noch hat, bevor auch ihm die App-Updates und App-Releases gestrichen werden, bleibt zu diesem Zeitpunkt noch offen.

Längerer Support ist wahrscheinlich

Die Quest 1 wurde bis zum Start des Nachfolgers noch verkauft. Somit beträgt die Unterstützung im schlimmsten Fall immerhin noch rund drei Jahre. Das Ende der Unterstützung wurde von Meta des Weiteren bereits Anfang 2023 angekündigt, wie Mixed berichtet. Bis heute gibt es von Meta keine solche Ankündigung für die Quest 2, es ist daher davon auszugehen, dass diese deutlich länger unterstützt wird als der Vorgänger aus dem Jahr 2019.