News E-Book-Nutzung: Digitales Lesen stagniert in Deutschland

hamju63 schrieb:
Die Punkte, die mich davon abhalten:
1. Buchpreisbindung
Für mich ist es relativ unverständlich, warum eBooks genau so teuer sind wie gedruckte Bücher, obwohl deutlich geringere Kosten entstehen.

Das ist heute gar nicht mehr wirklich der Fall. Nur mal als aktuelles Beispiel, trifft auch auf andere Bücher zu: Der neue Harry Potter Teil kostet in der Kindle Edition 5€ weniger als in gedruckter Form.

@ Der Nachbar: Du hast ja mit all diesen Punkten Recht aber die von mir genannten Aussagen im Artikel passen trotzdem nicht ;)
 
hamju63 schrieb:
2. Bei uns ist es üblich, dass Bücher im Freundeskreis durchgereicht werden - das ist mit eBooks praktisch nicht möglich.
Du kannst ja deinen e-Reader weiterreichen.
Beim Kindle kann man die Familienbibliothek nutzen und dort Bücher für andere freigeben.
 
HominiLupus schrieb:
Sobald ein Medium DRM hat, egal welches Medium, kann und wird man das Recht zur Nutzung entziehen. Das ist das Wesen und der Sinn von DRM. Dies geschieht bei allen DRM Formaten: es wird entzogen werden, Das ist keine Möglichkeit sondern Gewissheit. Mit Glück passiert das nachdem du tot bist und damit dich nicht mehr direkt betrifft, aber passieren wird es.

Auch ein physisches Buch wird unweigerlich irgendwann zu Staub zerfallen. (Bei modernem Papier eher früher als später.) Oder es fällt eine Wohnungsbrand oder einem Rohrbruch zum Opfer, man lässt es in die Badewanne fallen oder lässt es im Buss liegen oder verliert/verlegt es anderweitig usw.

Der E-Book-Reader selbst kann natürlich genauso kaputt gehen oder verloren werden, aber die E-Books nicht.
Solange der DRM-Server läuft, kann man sich das einmal gekaufte E-Book immer wieder neu runterladen.

Es hat also beides seine Risiken und Vor- und Nachteile.
 
v_ossi schrieb:
Also bei E-Books spart man sich zumindest Druck und Versand. Denke mal die Kosten für den Download Server werden da im Vergleich deutlich geringer sein.

Diese Kosten sind nicht so hoch wie viele immer glauben, oftmals machen diese nicht einmal 10 Prozent der KOsten aus - werden also somit wieder durch die unterschiedliche Besteuerung aufgefressen.
 
@Herdware
Wobei digitale Technik nach allen Erfahrungen nach schneller verschwindet. Es existieren bereits jetzt zig (teils wichtige) Daten, die nicht mehr ordentlich gelesen werden können weil die Software nicht mehr weiterentwickelt wurde. Sprich die Datenformate in denen die Daten vor 30 Jahren gespeichert wurden sind ausgestorben.

Problematisch ist das insofern, als dass viele der damaligen Datenformate nur mit bestimmter Hard- und Software verwendbar waren und funktionierende Hardware gibt es eben nicht mehr, genausowenig die Software. Ein mir bekannter Professor hat ein 30 Jahre altes System in seinem Keller um ab und zu Daten anzusehen und nachzuschlagen. Das Überführen der Daten zahlt ihm niemand, auch wenn die experimentellen Versuchsreihen um diesen Daten wieder zu generieren ein Vielfaches kosten (man hofft da wohl darauf, dass die Experimente schneller günstiger werden und zurzeit gibt es ja noch ein paar Zugriffspunkte auf der Welt)

Sofern das also schon mit wichtigen und teuren Daten nicht geschieht, kann man sich gut vorstellen, dass auch die derzeitigen E-book Systeme früher oder später nicht mehr verwendbar sein werden.

Wohl schneller als das ein Buch zu Staub verfällt :p
 
Zuletzt bearbeitet:
Kronos60 schrieb:
Doch den Unterschied gibt es ich habe es ja probiert, ich mag es auch wenn das Buch schon etwas älter ist und die Seiten schon mit einem Gelbstich. ...

Naja dann fällst du unter die Kategorie unter die auch die Vinyl Verfechter fallen
("Ich mag diesen cleanen Sound nicht..es muss warm und leicht kratzig klingen") :D:D

Aber ernsthaft: Von deiner Sorte (keine negative Konnotation!) gibt es nicht wirklich viele.
Viele würden gelbe Seiten stören, einigen wäre es mehr oder weniger egal... aber dass man das mag ist schon eher speziell :p

Edit: Und wenn es einen Markt dafür gäbe würden die Hersteller von ebooks sich sicher was dazu einfallen lassen...
man könnte Gelbstich doch sicher durch entsprechende Hintergrund-Beleuchtung simulieren, oder?! :D

winni71 schrieb:
Du kannst ja deinen e-Reader weiterreichen.
....

Also das ist nun wirklich Äpfel mit Birnen verglichen :freak:
Und auch einer der wenigen tatsächlichen Defizite die gegen ebooks sprechen.
Ich lasse mir dieses geänderte "Nutzungsverhalten" aber gerne auferlegen.
Die sonstigen Vorteile der ebooks überwiegen für mich einfach diesen und andere Nachteile.
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo7 schrieb:
Wobei digitale Technik nach allen Erfahrungen nach schneller verschwindet.

Die bisherigen Erfahrungen zur Haltbarkeit von digitalen Informationen sind aber größtenteils durch die Datenträger bestimmt gewesen. Es sind z.B. die alten Floppydisks, (und die dazugehörige Laufwerke) die nicht mehr funtkionieren und so zum Verlust meiner alten C64-Software führen.

Aber in den letzten Jahren hat sich da einiges geändert. Die digitalen Informationen sind unabhängiger geworden, von ihren Datenträgern, und sind Online verfügbar. Dank zunehmnder Abstraktion von Software udn Hardware sidn sie auch systemunabhängiger, als sie mal waren. So ist es möglich geworden, alle möglichen alten Daten (von C64-Programmen bis zu alten Computermagazinen und Fernsehsendungen) dauerhaft digital zu archivieren und verfügbar zu halten.

Ich komme heute viel leichter z.B. an eine alte 64er-Ausgabe, als vor 30 Jahren. Erst Recht auf alle mögliche, teilweise über hundert Jahre alten Bücher z.B. auf archive.org. Alles dank Digitalisierung.

Auch exotische, alte Datenformate wie z.B. C64-Diskimages oder FLI-Animationen usw. findet sich leicht die passende Software, um sie auch auf modernen Computern abzuspielen.

Solange diese Daten nicht von allen aufgegeben und vergessen werden, werden sie in der vernetzten Welt weiter bestehen. Da bin ich ziemlich sicher. Sie ziehen von Festplatte zu Festplatte (oder SSD oder sonstige, zukünftige Massenspeicher), von Rechner zu Rechner weiter, werden per Backups gesichert und über alle Welt verbreitet ("sharing is caring") usw.

Ich bin deshalb ziemlich optimistisch, dass digitalisierte Informationen in Zukunft sehr langlebig sein werden, solange sich nur genug Menschen für sie interessieren und sie nicht gedankenlos zurücklassen.
Es sei denn, unsere Zivilisation bricht irgendwann komplett zusammen und mit ihr jegliche IT-Infrastruktur. Dann haben klassische Bücher und noch mehr Steintafeln natürlich wieder deutlich bessere Chancen. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Sophisto schrieb:
Naja dann fällst du unter die Kategorie unter die auch die Vinyl Verfechter fallen
("Ich mag diesen cleanen Sound nicht..es muss warm und leicht kratzig klingen") :D:D
Mag schon sein, vielleicht bin ich auch ein Nostalgieker.:D
Aber mal im ernst es gibt schon einen Unterschied zwischen einer digitalen Schrift und einer gedruckten, vielleicht gibt es einige die, die digitale besser gefällt, aber mir nicht und deswegen werde ich mir auch keinen Reader zulegen, ich sehe da keine entscheidente Vorteile. Und mir gefallen halt Bibliotheken, meine und auch andere, es ist halt so. Aber natürlich akzeptiere ich auch andere Meinungen, jeder wie er will.
man könnte Gelbstich doch sicher durch entsprechende Hintergrund-Beleuchtung simulieren, oder?!
Natürlich könnte man das, aber es gibt auch Zeitungen die rosa gedruckt sind, zum Beispiel meine Lieblingszeitung der Standart, da habe ich mir sogar ein digitales Abonnement gekauft, weil sie digital um die Hälfte billiger ist, und lese sie auf dem Smartphone. Vielleicht bin ich ja doch nicht so ein hoffnungsloser Fall was den Fortschrift angeht.:D
 
mischaef schrieb:
Diese Kosten sind nicht so hoch wie viele immer glauben, oftmals machen diese nicht einmal 10 Prozent der KOsten aus - werden also somit wieder durch die unterschiedliche Besteuerung aufgefressen.

Was ein Schwachsinn, ein eBook wird mit 19% besteuert und ein gedrucktes Buch mit 7% weil Ersteres kein "Kulturgut" ist., Zweiteres hingegen schon :freak:
Wieder was gelernt.

Ist das bei Filmen, Serien und Spielen eig. auch so? Ist der Steam Download anders besteuert als ein Kauf bei z.B. Media Markt? Ist eine Blu-ray weniger besteuert als der gleiche Film als Stream bei ITunes?
 
Sophisto schrieb:
Also das ist nun wirklich Äpfel mit Birnen verglichen :freak:
Und auch einer der wenigen tatsächlichen Defizite die gegen ebooks sprechen.
Deswegen nannte ich ja zusätzlich die Option Familienbibliothek. Wobei da das Maximum 2 Erwachsene und 4 Kinder ist, das Teilen von Büchern klappt aber so prima. Und Bücher elektronisch weitergeben/ausleihen/teilen hat dann wiederum den Vorteil, daß man sich keine Sorgen mehr machen muß, wie der Ausleiher das Buch behandelt.
 
mischaef schrieb:
Diese Kosten sind nicht so hoch wie viele immer glauben, oftmals machen diese nicht einmal 10 Prozent der KOsten aus - werden also somit wieder durch die unterschiedliche Besteuerung aufgefressen.

Es sei denn, man kann die Bücher direkt bei ausländischen Verlagen erwerben. Dann fällt die Buchpreisbindung weg und dies erlaubt deutlich geringere Preise gegenüber der Druckform.
 
Das liegt dann aber nicht an der Buchpreisbindung - wenn Verlag XY diese im Ausland für 5 Euro und bei uns für 10 Euro anbietet, liegt es eben am Verlag.
 
mischaef schrieb:
Das liegt dann aber nicht an der Buchpreisbindung - wenn Verlag XY diese im Ausland für 5 Euro und bei uns für 10 Euro anbietet, liegt es eben am Verlag.

Da hast du recht. Ich dachte bisher, dass die Buchpreisbindung ebenfalls regelt, dass eine Publikation unabhängig vom Medium gleich viel kosten muss, aber das Gesetz besagt nur, dass für jeweils ein Medium der gleiche Preis gelten muss.
 
Zurück
Oben