Erkekjetter schrieb:
Wohl aber als Beleg, dass sie einen wissenschaftlichen konsens wiedergibt...
Liest du meine Antworten überhaupt? Zum x-ten Mal: Ich habe nie mit einem wissenschaftlichen Konsens argumentiert.
Erkekjetter schrieb:
Allerdings kann im Vierzellen und achtzellenstatus noch aus jeder dieser Zellen ein Mensch entwickeln. bis zum 14. Tag können sich noch eineige Zwillinge bilden. "individuelles" Leben ab der Zygote ist damit doch auf jedenfall diskutabel...
Und weiter? Wenn sich Zwillinge bilden, dann gibt es das gleiche Wesen für einen kurzen Zeitraum zwei Mal in der Welt, bis die erste Mutation in einem von beiden stattfindet. Ich sehe nicht, wie und wo das zu Widersprüchen führt.
Erkekjetter schrieb:
Nein. es kann, selbst mit enormen medizinischem Aufwand nicht ohne die Mutter überleben. Ganz im gegensatz satz, Newsflash, zu einem Baby. Das braucht überhaupt gar keine Mutter mehr und kann völlig losgelöst von der Mutter aufgezogen werden.
Weißt du warum Säuglinge Säuglinge heißen? Weil sie von einer Mutter gesäugt werden müssen.
Selbstständig Lebensfähig sind vielleicht Reptilien, aber sicherlich keine Menschen. Denn ohne immense Pflege und Aufwand von außen
stirbt das Kind.
Erkekjetter schrieb:
Und ich weiß nich, wie jemand, der sich selber als derart überragend intellektuell beschreibt im Kontext nicht erfassen kann, dass da wohl ein wörtchen untergegangen ist... Es ist offensichtlich das da "allein" mir durchgerutscht ist.
Erstens habe ich mich zu keinem Zeitpunkt als intellektuell überragend beschrieben, zweitens ist das absolut nicht klar, dass hier ein Wörtchen vergessen wurde. swimmcoder sprach von nicht lebensfähiges Wesen, kitty von einem nicht lebensfähigem Zellhaufen, da ist also durchaus eine Kontinuität dabei. Wenn du die Selbstständigkeit meinst und weglässt, kannst du also nicht erwarten, dass man sich diese einfach dazu denkt.
Und bevor ich weiter auf die Selbstständigkeit eingehe: Gib uns mal eine ganz konkrete Definition bzw. eine Liste von Bedingungen, die deiner Meinung nach erfüllt sein müssen, damit etwas als "selbständig lebensfähig" gilt.
Erkekjetter schrieb:
"Leben" wie du es hier immer wieder aussagst ist damit jede einzelne Zelle, von jedem Einzeller bishin zu jeder einzelnen Zelle eines merhzelligen Lebewesens.
Völlig richtig.
Erkekjetter schrieb:
Menschliches Leben ist deiner Definition nach jede einzelne Zelle des menschlichen Körpers.
Erkekjetter schrieb:
Was unterscheidet diese Zelle von einer später im Körper vorkommenden Stammzelle?
Da sind zwei Fehlschlüsse drin: Einerseits eine falsche Verallgemeinerung, andererseits die Verwendung des gleichen Begriffs in zwei unterschiedlichen Bedeutungen.
Ein Mensch, oder
ein menschliches Leben, ist die Gesamtheit der Einzelteile die einen Menschen bilden. Menschliches Leben (allgemein) ist Leben dass dem Menschen zugehörig ist.
Nimm das Beispiel von Herde und Herdentier: Wenn ich sage, "Herdenkeulungen sind unethisch", kannst du davon nicht ableiten, dass sich das auf die Schlachtung einzelner Herdentiere überträgt.
Erkekjetter schrieb:
Bei diesem Verfahren wird ein Nukleus in eine entkernte Eizelle eingefügt und durch Stromstoß oder chemischen Stimulus aktiviert, sprich zur Zellteilung animiert. Es findet keinerlei Befruchtung statt, ein Spermium ist vollständig abwesend, eine vollständige eigenständige Eizelle ist ebenfalls nicht vorhanden. Es liegt kein elterliches Erbgut vor. Leben solche Lebewesen dann nicht oder wie passen die in deine Definition von Leben?
Auf gutdeutsch: Du nimmst eine Eizelle, pflanzt da Erbgut ein, und animierst diese zur Entwicklung. Ich sehe nicht, wie sich das groß von einer natürlichen Empfängnis unterscheidet. Dass das Erbgut mit dem Spender übereinstimmt ändert ja nichts daran, dass er dann effektiv elterliches Erbgut stellt.
Und ich gestehe ein, dass das ganze dadurch schon deutlich an Komplexität gewinnt, aber im Kern ändert das nicht viel. Das Erbgut, dass du bspw. von einem Erwachsenen entnommen hast, ist schon Produkt unzähliger Mutationen. D.h. auch wenn das Erbgut der Eizelle am Anfang mit dem Spender übereinstimmt, ist es dennoch genetisch anders als es der Spendermensch im Zygoten-Stadium war.
Keylan schrieb:
Ich halte ja Ethik vielmehr für ein Konstrukt evolutionärer als auch kultureller Heuristiken und Rationalisierungen innerhalb sozialer Spezies welche eben dem generellen evolutionären Ziel folgen den Fortbestand der Spezies zu sichern/optimieren.
Das komplett auszubreiten ist aber nicht nur ein Aufsatz den ich hier gar nicht niederschreiben will, es geht auch am Rahmen des Threads vorbei.
Wäre das aber nicht ein Argument contra Abtreibungen, gegeben dass die Geburtenraten der eigenen Gruppe unter der notwendigen Bestandsrate liegen?
Keylan schrieb:
Und niemand in unserer Gesellschaft erhält das Recht den Körper eines anderen gegen dessen Willen für Monate zu binden, unwiderruflich zu verändern und dabei auch weitere erheblichen Risiken auszusetzen.
Ich sehe nicht warum ein ungeborener Fötus/Embryo dieses Recht erhalten soll.
getexact schrieb:
Aber zurück zum Thema: Abtreibung. Wer ist von dem Thema betroffen? Die Frau. Erst mal nur die Frau betrachten
Also in erster Linie ist das ungeborene Kind betroffen, das für die Frau sterben muss. Wieso wird das eigentlich immer ausgeklammert?
Axxid schrieb:
um dann zu 100% adoptiert zu werden
Warum? Wären Kinder im Waisenhaus besser dran, wenn sie tot wären?
Skaiy schrieb:
Was soll das für eine Diskussionsgrundlage sein, wenn wir DEINE definierten Axiome nicht infrage stellen dürfen?
Eine gerichtete. Tausend Mal drauf eingegangen, lies die vorherigen Antworten.
Skaiy schrieb:
Könntest du bitte mit diesen unsinnigen Vergleichen aufhören?
Nö, denn die sind eine sehr valide Technik um aufzuzeigen, dass eine getätigte These/Schlussfolgerung falsch sein muss. Stichwort reductio ad absurdum.
Skaiy schrieb:
Viele Menschen sind froh, wenn das Leid, welches auch immer, endlich aufhört und es besser ist zu sterben.
Aber damit gibst du mir doch Recht. Es muss vorher ein Leid auftreten, das die negative Konsequenz des Sterbens überwiegt, damit es die bessere Option zum Leben wird.
Aber nehmen wir mal an, dass sterben nicht negativ ist: Langeweile wird von den meisten Menschen als negativ empfunden. Gibt genug Studien die das Belegen, die spannendste wohl die, wo Menschen sich lieber selbst Elektroschocks geben anstatt sich einfach nur zu langeweilen. Aber wenn sterben nicht negativ ist, dann wäre Selbstmord eine unmittelbare Option die Langeweile zu beenden. Klingt absurd, aber ohne Bewertung von "sterben ist schlecht" eine rationale Schlussfolgerung.
Und jetzt schauen wir auf die Welt: Wer bringt sich einfach nur aus Langeweile um? Niemand. Das ist zwar kein absoluter Beweis, aber in meinen Augen hinreichend, um Zweifel daran auszuräumen dass Sterben per se negativ ist.
Und man könnte da natürlich auch den Evolutionsbiologischen Aspekt mit reinbringen, in dem de facto alle Lebewesen versuchen das Sterben und das Aussterben so weit wie möglich zu vermeiden. Würden wir dem Tod wahrlich negativ gegenüberstehen, müsste man erklären, wozu wir eigentlich moderne Medizin brauchen.
Skaiy schrieb:
Nach der Narkose wache ich auf und habe meinen alten Status wieder. Wieder ein unsinniger Vergleich.
Und nach der Geburt wacht das Kind auf, warum ist das zweite Mal aufwachen wertvoller als das erste Mal?
Skaiy schrieb:
Ganz einfach: Weil man beispielsweise schon davon ausgehen kann, dass das Kind beschissen auswachsen MUSS, weil die Eltern noch nicht einmal ihr eigenes Leben auf die Reihe bekommen.
Wären Kinder aus schlechtem Elternhaus besser dran, wenn sie tot wären?
[Zum Thema: Das Kind muss nur leiden und dann sterben]
Skaiy schrieb:
So denken und fühlen viele Frauen, die abtreiben.
Skaiy schrieb:
Das weiß man aber nicht vorher! Du machst es dir sehr einfach, indem du es einfach voraussetzt.
Du merkst, dass du dir da selbst Steine in den Weg legst?
Skaiy schrieb:
Nein, ist es nicht. Das Leben nach moralischen Aspekten beginnt erst später, ansonsten wären Abtreibungen nach der Befruchtung gänzlich verboten.
Absolut steile These, Gesetze sind doch kein perfektes Zeugnis von aktuellem Ethikverständnis und Moralvorstellungen. Vergewaltigungen in der Ehe waren vor 1997 legal, aber das heißt doch nicht, dass sie 96' ethisch vertretbar waren.
getexact schrieb:
Jetzt ist der Titel schon eine Aussage, die so hingestellt wird, als sei es ein Fakt. Das ist für mich schon der 1. Fehler, der für Diskussion führt.
Es ist eine These die es anzugreifen/ergänzen gibt, je nachdem was für Gedanken man dazu hat.
getexact schrieb:
Die Axiome sind nur für den TE allgemeingültig. Sie hinzustellen, als seien sie nicht diskutabel ist bei diesem Thema schlicht falsch und unmöglich,
Zum tausendsten Mal: Wenn wir Anfangen über die Ethik als solche oder die Moralität des Tötens zu reden, kann man das Thema Abtreibung ganz sein lassen.
getexact schrieb:
Ich bin der Meinung, dass der Tod kein negativer Prozess ist. Er gehört zum Leben dazu. Fast jedes Lebewesen stirbt. Es gehört zum Lebensprozess dazu.
Wenn das stimmt, und du mit einer grundsätzlich tödlichen, aber heilbaren Krankheit infiziert würdest, warum gehst du dann zum Arzt um dich heilen zu lassen?
getexact schrieb:
sollte man eine Frau zwingen können diesen Prozess zu durchleben? Wenn ja warum?
Sollte man ein ungeborenes Kind zum Wohle der Frau töten dürfen, nur weil es sich nicht dagegen aussprechen kann? Wenn ja, warum?
getexact schrieb:
welchen übergeordneten Zweck hat das ungeborene Kind für die Gesellschaft?
Ich glaube nicht, dass du diese Büchse der Pandora öffnen willst. Mit gesellschaftlichem Wert und Zweck eines Menschen zu argumentieren kann man für sinnvoll halten, aber ein konsequentes Commitment führt zwangsweise zu Ergebnissen ähnlich der NS-Euthanasie.
getexact schrieb:
Ab wann ist sich die Zelle im Leib der Mutter bewusst, dass es lebt? Kann es darüber Trauer empfinden, nicht geboren zu werden? Denn bei dem Prozess geht es ja auch um das ungeborene Wesen. Welche Konsequenz besteht für dieses Wesen? (ich will den Begriff Zellhaufen vermeiden).
Das ist schnell beantwortet, denn natürlich kann ein abgetriebenes Kind keine Trauer über den eigenen Tod empfinden. Aber das kann ein Erwachsener genauso wenig: Wenn man im Schlaf erschossen wird, dann ist man unmittelbar im toten Zustand, der jegliche Bewertung, Empfindung und Bewusstsein ausschließt.
Aber das machts ja nicht besser.