Amazon: Primeversand oder Standardversand

hamju63 schrieb:
Damit bekommst Du aber nicht die Amazon Prime Kunden, die eben über Jahre bereits daran gewöhnt sind - und es sind sehr viele Personen - dass JEDE Bestellung eben kostenlos geliefert wird, völlig egal, was auf dem Preisschild steht.
Es sei denn natürlich, Du willst diese Kunden explizit nicht.
Allerdings sind es eben auch die Kunden, die nicht extra einen Warenkorb voll machen, sondern schnell auch mal eine Einzelbestellung abgeben.

Sehe ich auch so. Im Segment der niedrigen Preise bestelle ich teilweise sogar ohne groß Preise zu vergleichen über Prime. Klar zahle ich da im schlechtesten Fall einen Euro mehr als bei Elektrofachhandel XY oder OnlineShop123, aber ich weiß dass ich das Teil am nächsten Tag in den Händen halte und das jederzeit komplett sorgenfrei zurückschicken kann.

Weder Mindestbestellwert, noch Registrierung/Login oder die Frage nach Zahlungswegen würde mich dabei interessieren...
 
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Ich nutze auch immer wenn möglich den Versand mit Prime. Da zahle ich lieber ein kleines bisschen mehr, als Versandkosten. Bei Produkten die nicht so viel kosten achte ich da natürlich noch mehr drauf, wenn ich teuere Produkte kaufe, würde ich auch mal Versandkosten in Kauf nehmen.
 
Problemlos zurückschicken kann man die Waren immer bei Amazon, falls sich der Händler quer stellt ist er ganz schnell raus.

Habe mit dem FBA Rechner von Amazon die Kosten kalkuliert. 12 % Gebühren an Amazon, bei 7,50 € also 0,90 €. Hinzu kommen die Kosten für Einlagerung und Versand von Amazon nochmals 2,81 € hinzu, sind sogar mehr als 3 € :).

Habe aber einen Denkfehler gemacht, in meinen 4,50 € waren meine Versandkosten und Verpackung von 1,60 € drin. Trotz der jetzt höheren Kosten von Amazon wäre ich bei 6,61 € und hätte einen Spielraum von fast 3 € zum Konkurrenten.

Sicherlich werden die auch mit ihren Preisen runtergehen, wenn die merken, dass es bei mir läuft, aber die werden niemals günstiger sein als ich. Habe mit meinem Partner auch eine Vereinbarung getroffen, dass den deutschen Markt nur ich beliefern darf.
 
Nur kostet das Zurückschicken bei bockigen Händlern ohne Primeversand unter Umständen einen Schuss bei der A-Z Garantie und diese Schüsse sind endlich.
Da bestelle ich lieber direkt mit Prime und muss bei Problemen nur kurz bei Amazon anrufen.
 
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manslayer schrieb:
Habe aber einen Denkfehler gemacht, in meinen 4,50 € waren meine Versandkosten und Verpackung von 1,60 € drin. Trotz der jetzt höheren Kosten von Amazon wäre ich bei 6,61 € und hätte einen Spielraum von fast 3 € zum Konkurrenten.
Nicht nur den. Du rechnest noch immer 12% von 7,50€, wenn der Versand und die Lagerhaltung von Amazon übernommen wird hast du keine Lagerkosten mehr und vermutlich kannst du dir deinen Versandmitarbeiter sparen. oder hast du sowas bei deinem Preis gar nicht kalkuliert?
 
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Den Versandmitarbeiter bezahle ich sowieso, ob er jetzt verpackt oder rum hockt und auch nach der Krise wird er keine 8h ausgelastet sein. Er ist aber zuverlässig und das Geld wert, hab mit Minijobbern nur schlechte Erfahrung gemacht, weshalb ich mich irgendwann dazu entschieden habe, einen Logistiker einzustellen, der mehr kostet, aber die Arbeit anständig macht.

Lagerkosten sind so gering, die kalkuliere ich bei solch günstigen Produkten nicht ein.

Ich rechne immer so, wenn ich 25 % auf den EK geschlagen habe, kann ich all meine Fixkosten bezahlen und es bleibt ein kleiner Betrag übrig. Bei diesem Produkt schlage ich zum Teil mehr als 100 % auf.

Mir ging es darum, dass wenn ich Prime anbiete, ob die Käufer über mich kaufen würden, weil ich eben keine Bewertungen habe und dachte mir halt, dass wenn ich deutlich günstiger als die Primeverkäufer anbiete, dies eine Möglichkeit wäre, die Käufer zu locken.
 
Die A bis Z Garantie befreit nicht von der Zahlungsverpflichtung, das ist ein Irrglaube.

Viele Verbraucher wissen auch nicht, dass der Händler das Transportrisiko trägt. Deshalb hat Prime eine gute Wirkung.
 
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Idon schrieb:
Die A bis Z Garantie befreit nicht von der Zahlungsverpflichtung, das ist ein Irrglaube.

Viele Verbraucher wissen auch nicht, dass der Händler das Transportrisiko trägt. Deshalb hat Prime eine gute Wirkung.

Genau so ist es! Soweit ich weiß gab es sogar ein Urteil, weil viele Verkäufer auf eBay zwei Versandarten verkauft haben, den Standerversand und den versicherten Versand. Somit hat man den Käufer getäuscht und suggeriert, dass sie eine extra Leistung bezahlen, obwohl der Verkäufer das Risiko trägt.

Aber die meisten Menschen sind eben wie die Lemminge, informieren sich nicht und sind zu bequem. Deshalb dachte ich ja, dass ich mit dem Standardversand die Leute locken kann und den meisten klar sein sollte, dass es keinen "kostenlosen" Versand gibt. Ich gehe erst mal von dem Guten im Menschen aus und auch wenn es einen gibt, der behauptet, er habe die Ware nicht bekommen, werden es die meisten nicht tun und ich könnte seinen Teil erstatten.

Auf eBay funktioniert das anscheinend deutlich besser als bei Amazon. Habe auch Prime, aber viel mehr für die Videos/Serien und in 8 von 10 Fällen brauch ich meine Bestellung nicht am besten gleich am nächsten Tag.

Mein Produkt gibt es auch auf eBay und dort sind die Preise günstiger, statt den 9,70 € kostet das gleiche Produkt 6,80 €
 
manslayer schrieb:
Mein Produkt gibt es auch auf eBay und dort sind die Preise günstiger, statt den 9,70 € kostet das gleiche Produkt 6,80 €
Das wollte ich hier schon nach deinem ersten Beispiel schreiben.

Wenn mir ein Artikel auf Amazon mit Prime zu teuer ist, kaufe ich ihn nicht über Amazon, sondern direkt bei einem Händler oder auf Ebay nochmal deutlich günstiger.
Amazon Marketplace mache ich nicht.

Kumpel von mir ist ebay Powerseller, der hat schon mehrfach mal überlegt bei Amazon anzubieten, aber es lohnt sich einfach nicht bzw. er müsste die Preise saftig anziehen.
 
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Marketing ist alles :). Wer braucht die Bestellungen denn wirklich am nächsten Tag? Wenn es etwas ist, das ich wirklich sofort brauche fahre ich zum Baumarkt, Supermarkt...
 
Also meine Frau bestellt sehr gerne über Prime ... grad aktuell wo man eh weniger Kontakte haben soll und dann noch überall mit Maske rumlaufen muss ist es extrem bequem den Artikel einfach so geliefert zu bekommen. 200 bis 300 EUR pro Monat geht da gern mal "verloren".
 
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Ich denke, dass deine Frau sicherlich ein paar Euro sparen könnte, wenn sie nicht immer alles über die Primefunktion bestellt.


Muss auch sagen, dass ich zwar Prime habe, aber seit der Coronakrise erhalte ich meine Lieferungen trotz Primebestellungen nicht am nächsten Tag.
 
Als Prime Nutzer, filtere ich oft auch alle nicht Prime Angebote raus.
Da ich auch oft Werkzeug und anderen Werkstattbedarf über Amazon kaufe, wäre dein Produkt für mich gar nicht ersichtlich.

Ich zahle eventuell etwas mehr aber habe dafür in der Regel keinen Ärger mit Retouren und die Ware kommt meistens sehr flott.

Würde dir empfehlen das mit Prime zu machen.
 
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manslayer schrieb:
Aber die meisten Menschen sind eben wie die Lemminge, informieren sich nicht und sind zu bequem.

Tja, nur sind genau diese Lemminge deine potentiellen Kunden.
Ich filtere auch nach Prime und würde deine Angebote gar nicht sehen.
 
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Bin selbst Seller bei Ebay und hab nen eigenen Onlineshop. Zeitweise war ich auch bei Amazon unterwegs. Ich hab aber mit Amazon wieder aufgehört. Warum?

1. Ist es buchungstechnisch ne Katastrophe, wo ich bei Ebay z.B. eine normale Rechnung mit MwSt. kriege, hab ich bei Amazon einen deutlich höheren Mehraufwand. Dadurch können wenn man das nicht selbst kann, höhere Kosten entstehen. Amazon weigert sich hier seit Jahren vehement für deutsche Händler nachzubessern und ein Unternehmen für die Abrechnungen in Deutschland aufzubauen, damit man einfach eine normale Abrechnung bekommt, mit der man die MwSt. ausweisen kann.

2. Deutlich höhere Provisionssätze. Bei Ebay hat man aktuell je nach Kategorie ca. 10 % Provision zu entrichten. Bei Amazon sind es ca. 20 % Provision.

3. Ist es verboten Artikel bei Amazon teurer rein zu stellen als z.B. bei Ebay oder im eigenen Onlineshop. Steht in den Amazonrichtlinien drin. An die halten sich aber viele Händler nicht. Nur kann das eben zur Sperrung des Angebots führen, wenn es auffällt und zur Sperrung der Auszahlung.

4. Erhält man nur alle 2 Wochen die Auszahlung seiner verkauften Artikel. Thema Cashflow man sollte zwar nicht da drauf angewiesen sein, aber ist eben auch ein Kritikpunkt, bei Ebay oder im eigenen Onlineshop hält man das Geld wenigstens vorher digital in seiner Hand.

5. Viele gefälschte Ware von Chinesen die dort zu Preisen verkauft wird, dass man als deutscher Händler einfach nicht mithalten kann und ja das ist auch auf Ebay ein Problem.

6. Ohne Prime zu verkaufen, wird nicht den großen Erfolg bringen. Beispiel ein Artikel verkauft sich im Monat bei ebay z.b. 20 mal dann wars ohne Prime bei Amazon vielleicht 2 mal. Mit Prime ging es dann wenigstens hoch auf 10 Bestellungen.

All das hat mich dazu bewegt zu sagen, nein Amazon verdient nichts mehr an mir. Man kann auch mit einem guten Onlineshop vernünftige Umsätze heute noch fahren, ist halt etwas Arbeit und Hirnschmalz, bleibt aber am Ende wenigstens auch etwas übrig.
 
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@nebulein, super vielen Dank für die vielen Infos!

Ich will jetzt nicht das große Geld mit Onlineshops oder Amazon verdienen, zumindest nicht jetzt und auch nicht mit diesem Produkt, ist eben kein spezielles Produkt, sondern ein einfaches und mit einfachen Produkten macht man nur mit sehr sehr hohen Mengen ordentliche Gewinne.

Für das Produkt habe ich bereits zwei große Abnehmer im Bereich Großhandel, die drücken die Preise natürlich bei mir extrem nach unten und kaufen für 0,25 € bei mir ein und verkaufen es in ihrem Laden für 5 €. Genau das hatte mich auf die Idee mit Amazon gebracht.

Die großen Gewinne werde ich dennoch nicht einfahren, aber wenn ich meine Miete damit bezahlen kann, reicht es schon.

In der Tat ist mir aufgefallen, dass viele Menschen in Deutschland ausschließlich auf den Preis achten.

Ein Beispiel, die ganzen UV Luftentkeimer für 50-100 €. Die Leute kaufen es zur aktuellen Zeit auf, nur weil in der BEschreibung steht, dass es die Luft säubert. Eingebaut sind UV LED mit 3-8 Watt, damit desinfiziert man vielleicht nur sein Hirn.

Wir sind Hersteller von UV-Desinfektionsgeräten die ab 150 € anfangen und mit mindestens 20 Watt UV Röhren arbeiten, unsere Produkte sind auch geprüft und getestet. Hatte ich auch schon überlegt, diese Produkte über Amazon anzubieten, aber wer kauft denn ein Gerät, dass mehr als doppelt so teuer ist und laut Beschreibung das Gleiche leistet? Die Leute kennen sich ja nicht wirklich aus.
 
manslayer schrieb:
und dachte mir halt, dass wenn ich deutlich günstiger als die Primeverkäufer anbiete, dies eine Möglichkeit wäre, die Käufer zu locken.

Ich denke, das funktioniert nicht, weil man als Prime Kunde inzwischen nur noch nach Prime sucht und alles Andere gar nicht sieht, weil man es bewusst ausblendet.
 
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Warum startest du nicht einfach einen Testballon?
 
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Habe leider echt sehr bis gar keine Erfahrung im Onlinehandel. Habe zwar ein Top-Produkt, aber wie vermarkte ich das Online?

Bei meinen jetzigen Kunden ist es einfacher, kommen aus der Industrie, da kann ich am Telefon oder per Mail alles erläutern.

Habe für nächste Woche auch einen Termin mit einem aus einer Marketingfirma diesbezüglich.
 
Indem man sich mit Online Marketing beschäftigt. Wenn das Produkt Top ist und sich quasi von selbst verkauft, dann erstelle doch mal bei Ebay einen Geschäftskunden Account, dazu gibt es unzählige Anleitungen und dann inserierst du dort einfach mal das Produkt inkl. Versand etc. Das kostet dich erstmal kein Geld, sondern nur etwas Zeit und wenn dein Produkt gut ist, dann wird es sich auch ordentlich verkaufen. Auch ist Ebay inzwischen durch die app etc. nahezu selbsterklärend. Ein Produkt dagegen bei Amazon zu inserieren, kann einen am Anfang zur Verzweifelung bringen, weil das System schon kompliziert ist. Wenn sich dann noch das Produkt dort nicht verkauft, weil man auf Seite 5 landet, ist das zusätzlich noch frustrierend und ohne Prime Account landet man leider genau dort.

Dann wirst du schnell erkennen welches Potenzial das Produkt im Onlineverkauf hat. Marketingagenturen... kann man machen, ist aber leider schwierig da die passende zu finden die wirklich einen Mehrwert schafft. Heutzutage tummeln sich da leider viele rum, die dir dann was von Facebook Ads oder Google Adwords erzählen. Klingt erstmal alles toll, Speziell letzteres ist aber viel Arbeit wenn es was bringen soll und verschlingt schnell eine Stange Geld. Adwords Budgets für Werbung von 2500-5000 € pro Monat sind keine Seltenheit wenn man ein Produkt voran bringen will. Vor allem wenn auf den wichtigen Keywords hohe Kosten sind. Da ist es dann wichtig gute Keywords mit niedrigen kosten zu finden usw. Hab mal ein Jahr lang in einem Unternehmen eine Adwords Kampagne betreut. Da hatte ich es des öfteren mit Marketing Agenturen zu tun und das war alles so lala...

Ich bin inzwischen aus den gemachten Erfahrungen dazu über gegangen mich selbst mit Online Marketing zu beschäftigen, weil es ein stetiger und langwieriger Prozess ist und gerade beim Onlinestart man vielleicht auch nicht zig tausend Euro da rein ballern mag. Es gibt z.b. sehr viele Blogs die sich mit Marketing beschäftigen oder Zeitschriften, Bücher etc. wobei letzteres leider oft eher veraltet ist bis es im Regal steht.

Das Problem beim Onlinehandel ist, dass leider immer noch der Mythos herrscht, man inseriert da einfach sein Produkt und dann flattert das Geld rein. So einfach ist es aber eben dann doch nicht. Besonders wenn die Konkurrenz auf dem Markt groß ist und man kein Alleinstellungsmerkmal hat. Ein einfaches Beispiel dazu. Ich verkaufe Produkt A, sehr hochwertig gefertigt, kostet im Einkauf ca. das doppelte gegenüber Produkt B. Wird für 5 € mehr verkauft. Produkt B ist deutlich schlechter in der Qualität, verkauft sich aber wie blöd während das bessere Produkt A hier und da vereinzelt bestellt wird und genau dem muss man sich bewusst sein. Ich muss jetzt via Marketing etc. zeigen, dass Produkt A das bessere Produkt ist. Das ist aber auf Plattformen wie Amazon und Ebay schwierig, weil es da hauptsächlich über den Preis geht.
 
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