Arbeiten in der Schweiz

CD

Rear Admiral
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Hallo,

aktuell schaue ich mich nach neuen Stellen um und habe ggf. die Möglichkeit, bei einer mittelständischen Firma im Kanton Aargau anzufangen.

Aktuell wohne ich in BW und jetzt stellen sich mir natürlich einige Fragen. Ich könnte entweder meinen Wohnsitz behalten und jeden Tag zur Arbeit pendeln (ca. 150 km pro Weg), ich könnte näher an die Arbeitsstelle ziehen aber dabei auf deutscher Seite bleiben (naheliegend zB Waldshut-Tiengen, der Arbeitsweg verkürzt sich dadurch auf <30 km), oder ich ziehe direkt in die Schweiz.

Welche dieser Optionen würdet ihr wählen? Umziehen, aber nördlich der Landesgrenze bleiben, oder dann doch gleich direkt in die Schweiz ziehen?

Nicht entscheidend, aber doch irgendwo relevant ist natürlich auch, bei welcher Option am Ende mehr Netto vom Brutto übrig bleibt. So wie ich das sehe hat die Schweiz (je nach Kanton) ja schon eher niedrige Steuersätze, dafür sind Miete und Lebenshaltungskosten aber deutlich höher (in Waldshut-Tiengen wäre es zB möglich, Wohnungen für 500-700 € zu bekommen, die Mietpreise auf der Schweizer Seite gehen dagegen so bei 1500 CHF los).

Das bringt mich auch gleich zu meiner letzten Frage: Gehaltsvorstellungen in der Schweiz. Ich will natürlich nicht zu hoch ansetzen, mich aber gleichzeitig auch nicht unter Wert verkaufen (vor allem wenn ich tatsächlich in die Schweiz ziehe). Im Internet habe ich den Hinweis gefunden, in der Schweiz ca. das Doppelte zu verlangen wie in Deutschland - ist dies noch zutreffend? Und wenn ja, erscheinen euch 100 000 CHF Einstiegs-Jahresgehalt für einen promovierten Physiker mit zwei Jahren Berufserfahrung gerechtfertigt?
 
Also du wirst deutlich weniger Steuern zahlen in der Schweiz. Kannst ja mal die Quellensteuertarife fuer das Kanton Aargau anschauen.

Ein dicker Kostenfaktor ist auch die Krankenversicherung. Wenn Grenzgaenger wirst, kannst du festlegen, ob du die dt. KV behalten willst oder die Schweizer KV nehmen willst. Die Schweizer ist eben wie eine Privatversicherung mit fester Praemie und Kostenbeteiligung. Wenn man kerngesund ist, wenig zum Arzt muss und auch keien kaputten Zaehne hat (in der Schweiz ist die Zahnversicherung nur ueber extra Versicherung mit drin) kommst du da billiger weg, da du natuerlich in Deutschland den vollen Anteil an die KV zahlen muesstest, dafuer ist das dann quasi all-inclusive.

Die Schweizer KV kostet dich je nach Kanton (auch dabei schwanken die Praemien teilw. ordentlich), KV, Zusatversicherungen und je nach Selbstbeteiligung (mind. 500 CHF/Jahr max 2500 cHF/Jahr) ca. 250-400 CHF. Wenn du jetzt nie zum Arzt musst, kommst du da im Jahr guenstig weg, waehrend du in Deutschland halt auf jeden Fall die 15,x % deines Gehalts los bist.

Zum berechnen der Steuern: http://www.lohncomputer.ch/

Z.B. Kanton Aargau 8200 CHF brutto, keine Kinder, ledig = ca. 6000 netto

Da noch die KV von abziehen bist du bei 5400 CHF netto.

die Mietpreise auf der Schweizer Seite gehen dagegen so bei 1500 CHF los).
Wo hast du denn geschaut? Es kommt natuerlich auf die Lage und Groesse an.

100.000 EUR Einstiegsgehalt fuer nen prom. Physiker halte ich fast fuer realistisch, das ist ca. 20-30k mehr als man als Postdoc an einer Uni in der Schweiz bekommt. Und dann sollte man da in freien Wirtschaft mit hinkommen.
 
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