Balkonkraftwerk/ Mini-PV Anlage, Anfängerfrage

log11

Captain
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Feb. 2007
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3.440
Hallo zusammen,

kurz zur derzeitigen Situation. Wir sind Häusle-Besitzer und versorgen derzeit das Haus mit Strom über unseren Energieversorger.
Im Keller sitzt eine ca 20 Jahre alte Heizwert-Therme mit 120L Brauchwasser-Speicher.
Aufgrund der derzeitigen Situation überlegen wir, wie wir mit einfachen Mitteln ohne riesige Umbauten zumindest einen Teil mit erneuerbare Energien ausgleichen können.
Vor dem Haus haben wir ein Carport mit 230V Steckdose.
Nun die Überlegung, auf das Carport Dach eine Mini-PV Anlage zu setzen und über die Carport Steckdose einzuspeisen.
Dazu ein paar Fragen:
1. Muss man diese Anlage irgendwo genehmigen lassen?
2. Gibt es sinnvolle / effektive Möglichkeiten, die erzeugte Energie zu "puffern"?
3. Kann / darf man so eine Anlage auch im Haushalt betreiben, wenn man noch einen alten Ferraris Stromzähler im Einsatz hat? Also keinen elektronischen Zähler.

Im Prinzip wäre auch die Dachfläche gut nutzbar, da unser Satteldach eine Seite Südausrichtung hat. Dabei gibt es aber 2 Probleme.
1.Wir haben relativ lange Dachgauben, auf diese möchte keine Firma Solarmodule setzen. Somit reduziert sich die nutzbare Dachfläche deutlich
2. Unser Hauswirtschaftsraum inkl. Unterverteilung und Zählung ist im Keller. Somit müsste man vom Dach bis in den Keller mit den Leitungen. Das ist m.M. ohne größeren Umbauaufwand nicht zu bewerkstelligen.

Danke für Eure Meinungen zu dem Thema.
 
zu 1
nur registrieren, bei Deinem Netzbetreiber und bei Bundesnetzagentur ins Marktstammdatenregister (MaStR)
zu 2
lohnt nicht, zu teuer und zu wenig Leistung mit 600W
zu 3
muss getauscht werden

zu den Kabeln vom Dach in den Keller (bei großer Anlage), kann man auch in einen Kabelkanal außen verlegen (sind nur fünf und nicht allzu dick)
 
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@XN04113, danke. Ja so ein 600 W Panel würde ich auch nicht aufs Hausdach setzen sondern eher auf unser Carport.
Die Frage ist, ob man die gewonne Energie-Ersparnis in der Praxis wirklich relevant ist. Die 600W bekommt man ja sicher nur unter optimalen Bedingungen hin.

Noch ne Frage zum Stromzähler. Ist denn bekannt in wieweit ich belangt / bestraft werden kann, wenn der alte Zähler drin bleibt? Oder gleicht das der Netzanbieter bei der Registrierung der Anlage ab?

Warum sind es eigentlich 5 Kabel, bei einer großen PV Anlage auf dem Dach?

Danke
 
Die erlaubten 600W macht man in der Regel mit zwei Panels mit ca. 350W je. Der Wechselrichter dann die 600W. So bekommt man bei Sonnenschein die 600W stabil. Mit den 600W kann man in der Regel den Grundbedarf komplett decken. Sinnvoll ist es große Stromverbraucher dann anzuwerfen wenn die Sonne scheit, auch wenn nur ein Rest der 600W zur Verfügung steht (weil ja alle Dauerverbraucher weiter laufen).
Als es diese Anlagen für 500-600€ gab hatte man die nach ein paar Jahren (5-6) wieder drinnen und dazu ein grüneres Gewissen. Warum das nicht viele machen verstehe ich nicht. Kleiner Einsatz großer Nutzen.

bei größeren Anlagen macht man immer zwei Stränge, pro Strang zwei Kabel (plus und minus), dazu ein gemeinsames Erdungskabel
ich habe 7.1KW auf dem Dach, 6KW Wechselrichter und 10KW Speicher, Maximalertrag sind ca. 40KW pro Tag. mehr passt nicht auf mein kleines Reihenhaus
 
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Ach so, verstehe. Der Wechselrichter sitzt dann nicht unter dem Dach sondern vermutlich in der Nähe der UV?
 
unter dem Dach sollte keine Elektronik sitzen wegen der Wärme
 
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Hat jemand Erfahrung mit so kleinen Anlagen? Bringt denn so eine Mini PV-Anlage was oder kann man sich die 1k€ sparen?
 
Meine Schwiegereltern haben zwei 600Watt Anlagen (also 4 Panels) über dem Balkon aufgehängt und sind begeistert.

Die haben pro Einheit ca 800€ bezahlt und aktuell hat sich das amortisiert nach ca 4 Jahren.

Nach Anmeldung ist der Ferraris zähler vom Betreiber getauscht worden (kostenfrei) da diese eh digitalisiert werden müssen in den kommenden Jahren
 
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https://www.solarserver.de/pv-anlage-online-berechnen/

Hängt vom Standort ab, jag es halt kurz durch den Rechner, und überlege ob es Dir was bringt.
Die pauschale Frage bewertet doch jeder anders.
Wenn Du 1200 kWh im Jahr verbrätst ist es die halbe Miete und wenn Du 6000kWh verbrätst sind es 10 Prozent, und wenn Du sowieso nie daheim bist, in der Zeit wo die Sonne scheint … was soll es dann „bringen“?
Hinterfrage Dich selbst, lass das nicht uns machen :-)

Persönlich: Jedes Fitzelchen bringt was.
Selbst die lächerlichen 8 Module, die ich auf dem Dach habe decken unseren Strombedarf vollständig, wenn die Sonne scheint. Und für 3kWp lässt ja inzwischen kaum noch jemand den Dachdecker kommen :-)

Bei uns sind die Kabel wunderbar durch den Versorgungsschacht gegangen. Waren sogar Leerrohre drinne, was mich echt gewundert hat.
 
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@Hylou, verstehe ich es richtig dass man also nur pro Steckdose auf 600W begrenzt ist? Ich dachte genehmigungsfrei wären 600W PV Anlagen pro Haushalt/ Haus.
 
ich habe im Internet mehrfach gefunden
"Es dürfen mehrere Steckersolargeräte genutzt werden, solange pro Hausanschluss (bzw. in Mehrfamilienhäusern pro Wohnungsanschluss) die maximale Leistung des Wechselrichters von insgesamt 600 Watt nicht überschritten wird."
 
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log11 schrieb:
Ich dachte genehmigungsfrei wären 600W PV Anlagen pro Haushalt/ Haus.

Pro Haushalt eine Anlage. Deren Haus hat eine Anliegerwohnung wo entsprechend die zweite Einheit zugehört. Hätte ich dazu schreiben müssen, sorry.
 
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Danke Euch. Geht es dabei nur darum, dass bei Anlagen größer 600W ein Elektriker das anschließen darf?
Da ich eine elektrotechnische Ausbildung habe, könnte ich das sicher fachmännisch anschließen. Ist nur die Frage, ob man da irgend einen Nachweis braucht.
 
Die meisten EVUs wollen keine Schuko Steckdose da sehen sondern eine Energiedose (z.b. wieland dose + stecker) oder fest verdrahtet.
Da wird oft drüber gestritten ob die das dürfen, da die zuständigkeit der EVUs am zähler endet und was rechtlich drin ist, da die Norm wohl empfiehlt keine schuko dose dafür zu verwenden, muss jeder selber wissen ob er da dem EVU reinen wein einschenkt.
Ausserdem solltest du den Stromkreis an dem die PV dran ist dann kleiner absichern (eine Stufe geringer reicht in der Regel (z.B.:16A ->13A).
Nachweis brauchst du für den Anschluss der PV anlage keinen, da gabs eine Änderung, so dass diese Balkonkraftwerke auch von Laien angeschlossen werden dürfen. Es gibt aber wohl EVUs die für die Wielanddose eine Rechnung sehen wollen. Meiner wollte garnichts davon wissen.
 
Bitte beachten, dass auch Mini-PVs sowohl bei der Bundesnetzagentur als auch beim Netzbetreiber angemeldet werden müssen...

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https://www.swm-infrastruktur.de/da...anmeldung-steckerfertige-erzeugungsanlage.pdf

Das hat nichts mit Gängelei zu tun, im Gegenteil. Die Umstellung auf mehr EE, z. B. auf PV, kann nur gelingen, wenn ein Gesamtüberblick der einzelnen Erzeugungsarten gewährleistet ist, um verlässliche Erzeugungs-Prognosen zu erstellen. Nur so können die Fahrpläne der thermischen Kraftwerke auf die volatilen Erzeuger wie Wind und PV angepasst werden.

Wer eine Erzeugungsanlage betreibt übernimmt auch ein kleines Stück Systemverantwortung und wenn es nur in Form einer Meldung ist. Das scheint vielen Leuten nicht bewusst zu sein.
 
Leider gibt es, genau wie bei Ladeeinrichtungen, eine hohe Dunkelziffer. Entweder durch Unwissenheit oder vorsätzlicher Missachtung der gesetzlichen Regelungen.
 
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Habe auch lange überlegt mir so eine mini-PV Anlage zu kaufen. Habe mich aber für eine größere auf dem Dach entschieden. Klar ist teurer aber wir wissen alle wohin die Reise mit dem Strompreis geht.
 
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log11 schrieb:
Da ich eine elektrotechnische Ausbildung habe, könnte ich das sicher fachmännisch anschließen. Ist nur die Frage, ob man da irgend einen Nachweis braucht.
Ich würde gerade bei solchen Elektroangelegenheiten immer von einem Fachbetrieb durchführen lassen, aus Haftungsgründen.

Was ist wenn was passiert? Willst du dafür haften?
 
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