News Breitbandausbau: Bund wird Fördergelder nicht los

ScorpAeon schrieb:
Denk daran, hier werden Gemeinden vom Staat unterstützt beim Ausbau. Gemeinden schreiben allerdings grundsätzlich erst die Aufträge öffentlich aus. Der günstigste Anbieter erhält den Zuschlag. Was wird also passieren? Richtig, schlecht bezahlte Arbeiter erledigen diesen Job und dann muss man sich auch bald nicht wundern wenn schlechte Materialien verbaut werden und es nach wenigen Jahren die ersten Ausbesserungsarbeiten nach sich zieht. Ein Teufelskreis.

Das ist mir schon klar (Ausschreibung). Es ging ja aber nicht darum, dass die Arbeiten schlecht ausgeführt werden, sondern dass gar nicht genug Firmen verfügbar sind, weil niemand mehr den schlecht bezahlten Job machen will.

Wenn ich aber sehe (meine Frau hat eine Hausverwaltung), was die Handwerksfirmen für Rechnungen schreiben (Personalkosten, nicht das Material), dann sieht das oft wie der best bezahlte Job der Welt aus. ;) Daher auch meine Frage, wo das Geld dann abbleibt.
 
@M@tze:
Wo das Geld in Deutschland bleibt?
Na beim Staat! - Deutschland hat die zweithöchste Staatsquote weltweit (nach Belgien) .

So gut wie jeder vergisst, dass der Arbeitgeber in Deutschland pro Arbeitnehmer den Arbeitgeberanteil zahlen muss..
Ich hatte in Deutschland als single inzwischen eine reale Abgabenquote von 55%. (Merke - dies bezieht sich auf alle Steuern und Abgaben die an den Staat gehen, ohne zu betrachten, dass man dafür zum Teil auch Leistungen zurück erhält)
 
Zuletzt bearbeitet:
Burfi schrieb:
Hier sind so gut wie alle Wohnungen in den meisten Städten mit FTTH angeschlossen

Und trotzdem gibts bei euch einen Anspruch lediglich auf 2 Mbit während selbst England 10 Mbit festgelegt hat. Ob wohl die Bewohner der 70% Schweizer Haushalte ohne Glasfaser eine ganz eigene Meinung über derlei verzerrte Berichterstattung haben?
 
M@tze schrieb:
Also wenn ich so sehe, was Handwerker bei uns so an Rechnungen aufmachen, wundert es mich echt, dass die Bezahlung so schlecht ist. Wo bleibt da die ganze Kohle?

So wie in anderen Bereichen auch: Einige wenige stecken sich die Taschen voll, der Rest geht baden.
 
Hayda Ministral schrieb:
Und trotzdem gibts bei euch einen Anspruch lediglich auf 2 Mbit während selbst England 10 Mbit festgelegt hat. Ob wohl die Bewohner der 70% Schweizer Haushalte ohne Glasfaser eine ganz eigene Meinung über derlei verzerrte Berichterstattung haben?
"Berichterstattung" bezieht sich auf Medien - ich hoffe doch das ich nicht zu den Medien gehöre.. Dies sind private Informationen - nicht mehr und nicht weniger.
Außerdem habe ich gesagt, dass es die meisten Städte betrifft. Niemand redet von >allen Haushalten<.

Es geht darum, dass in Deutschland über Gigabit diskutiert wird und man aus Erfahrung mit vergangenem Ausbau wieder nur die Versorgung der Städte meint.. Wohl gemerkt bis 2025...
 
Toaster05 schrieb:
@UnserKapitän

ein 18 Jahre altes Kabel, was noch 2 Jahre hebt, spart 2 Jahre erstmal Geld.. lieber nach 20 Jahren (neu)investieren als nach 18 Jahren schon zu erneuern für die nächsten 20 Jahre..

Ich hoffe du verstehst.. es ist egal wie es gedreht wird.. Geld was in 2 Jahren erst fällig wird, ist erst in 2 Jahren fällig..
Es ist zum Haare raufen..

Nein, ich verstehe das ehrlich gesagt nicht. Mir geht es darum einfach Leerrohre zu verlegen, wenn irgendwer irgendwo eine Straße aufreißt. Ob da Glasfaser rein gehen wird in 10 Jahren oder sonst irgendwas ist mir egal.
 
der_Schmutzige schrieb:
... bekommen aber einfach nicht genug Leute, weil
a) mies bezahlt wird für die einfachen Tiefbauer
b) keiner mehr wirklich den harten Job machen will
Offensichtlich mal wieder Möchtegern-Insider am Werk hier. :rolleyes:
Selbstverständlich wird Handwerk derzeit richtig gut bezahlt!
Die Nachfrage ist extrem hoch, also gehen die Preise hoch, ganz normal.
Ich kenne selbst einen Zimmermann, der sich vor Aufträgen nicht retten kann und sogar Zuschläge für Angebote mit völlig überzogenen Preisen bekommt. Ein anderer Meister im Tiefbau mit Spezialisierung auf Chemieanlagen verdient sich ebenfalls dumm und dämlich. Nur mal so zwei Beispiele aus der Realität.

M@tze hat es richtig erkannt und das ist derzeit auch einfach mal die Wahrheit. Ich frage mich derzeit manchmal schon, warum ich überhaupt studiert habe.
M@tze schrieb:
Wenn ich aber sehe (meine Frau hat eine Hausverwaltung), was die Handwerksfirmen für Rechnungen schreiben (Personalkosten, nicht das Material), dann sieht das oft wie der best bezahlte Job der Welt aus. ;)

Also so ein Antisystemgeweine kann man sich in der Hinsicht echt sparen:
Burfi schrieb:
Wo das Geld in Deutschland bleibt?
Na beim Staat! - Deutschland hat die zweithöchste Staatsquote weltweit (nach Belgien) .
SKu schrieb:
So wie in anderen Bereichen auch: Einige wenige stecken sich die Taschen voll, der Rest geht baden.
 
Burfi schrieb:
So gut wie jeder vergisst, dass der Arbeitgeber in Deutschland pro Arbeitnehmer den Arbeitgeberanteil zahlen muss..
Das ist doch nur der Teil des Gehalts der zwangsweise an den Staat abgedrückt werden muss.

Dass man das in Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil aufteilt ist doch blos um vorzugaukeln dass die Firmen auch was an den Staat abdrücken müssen. Wäre der Anteil aber anders aufgeteilt würde das an den Lohnkosten rein gar nichts ändern.
 
UnserKapitän schrieb:
Nein, ich verstehe das ehrlich gesagt nicht. Mir geht es darum einfach Leerrohre zu verlegen, wenn irgendwer irgendwo eine Straße aufreißt. Ob da Glasfaser rein gehen wird in 10 Jahren oder sonst irgendwas ist mir egal.

Und die Leerrohre (teures PE, 75€/m) + Personal/Verlegemaschinenkosten gibts natürlich umsonst. ;)
Irgend jemand muss das erst mal bezahlen, ohne kurz darauf was dafür zu bekommen. Und genau das widerspricht der "Nix investieren, wo nix bei rum kommt"-Mentalität.
Nennt sich Investitionsscheu und ist nun mal so, seit der Telekommunikationsmarkt privatisiert wurde.
Bei den Aktionären kommt diese Kohle als Dividende viel besser an.
Nicht sehr weitsichtig, ich weiß, aber so läuft das nun mal. Schnelles Geld! Jetzt!

Was Dir egal ist, ist den Finanzcontrollern der Kommunikationsfirmen übrigens auch egal. ;)
 
Wir scheinen es wirklich eilig zu haben, ein Drittweltland zu werden!
Es wird an allen Ecken und Enden daran gearbeitet, dass wir dieses hehre Ziel möglichst schnell erreichen!
 
der_Schmutzige schrieb:
Und die Leerrohre (teures PE, 75€/m)

Ouch, so teuer ist selbst Plastik? Wie teuer ist den der Meterpreis für Glasfaser für solche Anwendungen mal so im Vergleich?
 
Also hier bei uns im Norden ist die EWE wie doof am ausbauen... wenn das Wetter mit macht und genügend Firmen da sind.
Die EWE hat überall hier damals Leer-rohre verlegt, als sie damals die GAS Leitungen neu eingezogen haben in den Häusern. Dadurch ist es ein einfaches für die EWE bei uns FTTH zu verlegen.

Und natürlich blüht derzeit das Handwerk, wer ein Maurer, Tischler, Klempner oder Elektriker als seine eigene Firma nennen darf, kann sich nicht vor Aufträgen retten. Die Kehrseite der Medaille ist natürlich, Fachkräftemangel.
 
togoo2410 schrieb:
Die Kehrseite der Medaille ist natürlich, Fachkräftemangel.

Es gibt keinen Mangel an Fachkräften. Sondern einen Mangel an entsprechend bezahlten Jobs im Handwerk.
Wer stellt sich bitte als ausgebildete Fachkraft hin und arbeitet 40h (Das heißt im Handwerk 60h) und verdient dann am Ende Brutto irgendwas um die 2k+- xD

Dafür gibt zu viele besser bezahlte alternativen die solche Fachkräfte gerne nehmen.


P.s. Auch wenn der Geselle mit 120 Euro am Kunden pro Stunde abgerechnet wird bekommt er davon selten einen fairen Anteil...
 
UnserKapitän schrieb:
Ouch, so teuer ist selbst Plastik? Wie teuer ist den der Meterpreis für Glasfaser für solche Anwendungen mal so im Vergleich?

Das sind keine einfachen PVC-Rohre, sondern hochfestes PE, wo man mit nem dicken Hammer draufkloppen kann, ohne dass sie platt werden. Müssen ja auch einiges an Druck und spitzen Steinen im Erdreich aushalten.
Die Sammelrohre mit den Glasfaserpipes (Minirohr, Mikrorohr) drin und die passenden Abzweiger kosten noch mehr und der Preis für ein Multifunktionsgehäuse icl. Technik & Aufstellen per Kran liegt im Mittel bei € 45.000.
Sind alles Sachen, welche ich nebenbei in Erfahrung bringen konnte, denn ich soll die Technik in Betrieb nehmen und brauche mich eigtl. nicht um die Preise zu kümmern.
Aber das isses halt: Sobald es etwas kostet, verzichtet ein Großteil der Menschen & Kommunen gern auf die Zukunft. Ausnahme in D ist (für mich) Bayern, wo das Bewilligungsverfahren wohl weniger kompliziert zu sein scheint (?) und wir teilweise FTTH in einzeln stehende Gehöfte verlegt haben.
Ausserdem scheints in BY noch mal extra Kohle vom Land zu geben.
 
Ui, danke für die Infos.
Diese Geldverschwenderei geht mir langsam auf den Keks. Am besten in den Wald ziehen, Internet ist für mich auf einmal eh nicht mehr so wichtig. Evtl. bin ich mit 25 offiziell alt.

https://www.youtube.com/watch?v=iYJKd0rkKss
 
Es ist halt wie immer, es wird sich tot bürokratisiert um am Ende zu sagen na wir sind doch die Größten, weil wir es ja bereit gestellt haben.

So etwas muss unbürokratischer und schneller von statten gehen, bei meinen Eltern war es reines Glück das die Glasfaser bekommen, weil die vielen alten eben nicht den Sinn darin sehen. Ihnen aber zu verklickern das die Gründstücke dadurch im Preis steigen am Ende und es für jüngere Menschen ein Kauf und Lebensargument ist, da werden sie hellhörig und schon ging es dann auf einmal. Es wird halt überall zu kurz gedacht, die Jungen von heute sind auch die Alten von morgen.

Aber wie gesagt, das Thema ist allgegenwärtig in allen Bereichen ...
 
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