Der Whisky-Thread

Hallo,

habe den Thread auch neulich entdeckt und mich ein wenig eingelesen und freue mich schon auf meinen ersten "echten Whisky".

Anfangen wollte ich, wie hier auch empfohlen wurde mit dem Glenmorangie 10 yo.
Nun wollte ich mir dabei noch Wasser kaufen, falls ich ihn verdünnen möchte. Sollte man das überhaupt machen, denn dieser Whisky ist ja schon mild, sollte man dann doch besser die Finger davon lassen?

Zum verdünnen würde ich evian oder Volvic nehmen, die haben ja mit den geringsten Mineralienanteil.
Und sollte das Wasser dann auch die selbe Temperatur haben wie der Whisky, also sollte man sie beide zusammen lagern?
 
Erst mal ohne Wasser probieren! Man kann Whisky definitiv ohne Wasser genießen, dann einfach einen kleineren Schluck nehmen. ;)
 
@Keldyra

Den Glenmorangie 10y brauchst du nicht zu verdünnen. Ich würde fast sagen, wer diesen Whisky verdünnen muss, der lässt es besser ganz bleiben. Eine gewisse Alkoholnote gehört schon dazu. ;)

Ist nicht böse gemeint. :) Glaub mir, der Glenmorangie 10y geht ohne Wasser. Wie e-Laurin schon schreibt, mit kleinen Schlucken anfangen, den Rest erledigt der Speichel.

Wenn ich einen fruchtigen Malt geniesse, läuft mir beim verriechen schon das Wasser im Mund zusammen. Klingt vielleicht übertrieben, ist aber so. Dann brennt da auch nix.

Kommt aber auch auf die Tagesform an. Ich würde vorher auch nix scharfes essen oder saures trinken, wenn die Geschmacksnerven zu sehr gereizt sind, dann kann auch ein rel. milder Malt brennen. Die Erfahrung habe ich mit dem Aberlour 10y gemacht. Der erste Dram schmeckte mir sehr gut, war auch recht weich. An einem anderen Tag wieder probiert, vorher üppig und würzig gegessen, dazu einen sch*** Tag hinter mir, da war er mir schon zu scharf und schmeckte mir nicht. Ein paar Tage später war wieder alles im grünen Bereich.

Nimm dir Ruhe und etwas Zeit. Lange riechen, einen kleinen Schluck nehmen, im Mund lassen, schlucken. Dann direkt wieder am Glas riechen, dann bekommst du die volle Ladung Aromen. Schau dir die Videos von Horst Lüning auf youtube an, so wie er den Whisky verköstigt, mache ich es auch.

Ich wünsche dir "eine gute Erfahrung" und sláinte! :)
 
Jepp, der Glenmorangie 10y ist wirklich mild. Zur Sicherheit vielleicht nicht unbedingt bei tropischen Zimmertemperaturen genießen ;-)

Mich lächelt ja momentan auch der Glenmorangie Astar an... hat den schon mal jemand von euch probiert? (Ein paar Tropfen Wasser sollten in den aber vermutlich rein... ok, ich hab mir grad das Video von Horst Lüning angeschaut... auf jeden Fall verdünnen ;-)
 
Hallo,

ich bins wieder. Habe hier vor etwa einer Woche nach einem milden Whisky für mich gefragt und es wurde mir der Glenmorangie 10y empfohlen. Habe den nun am Wochenende in einem Irish-Pub probiert und mir ist selbst dieses "Zeug" zu scharf.
War ganz komisch. Ich nahm einen kleinen Schluck und wollte den im Mund wirken lassen.
Jedoch wurde meine Zunge total pelzig und teils taub nach dem runterschlucken.
Denke ich werde mich damit nicht anfreunden können.
 
Auf den Whiskey, den ich heute probiert habe, war ich schon länger neugierig: Der Connemara aus dem Hause Cooley. Er ist ein peated Irish Single Malt, das Getreide wurde also in Torfrauch gedarrt. Er ist Nummer vier aus meiner Cooley-Geschenkpackung und mein Ausflug auf die grüne Insel hat damit wohl vorerst ein Ende. Doch eines nach dem anderen:

Im Glas erscheint er mir etwas dunkler als die anderen Iren, ein heller Bernsteinton wie ein Darjeeling, den man etwas zu kurz ziehen ließ. Wie angeregt, habe ich ihn sehr ausgiebig gerochen:

Der Antritt in der Nase ist süß, aber es kommt sofort eine scharfe, medizinisch-rauchige Note hinterher. Hinter dem Rauch tritt leicht die Süße von Pfirsichen oder Aprikosen hervor, die ich mehr oder weniger stark bei allen vier Iren auszumachen glaubte. Sehr weit hinten in der Nase stellt sich ein leichter Hauch von Karamell ein, dem gegenüber steht der noch immer vordergründige Rauch. Die Fruchtigkeit wird stärker, je besser sich die NAse an den Rauch gewöhnt. Alles in allem sicher der bisher komplexeste Ire, den ich kenne.

Der Antritt auf der Zunge ist kräftig, scharfe Gewürze sind im Vordergund, vorerst ist nichts von der süßen Fruchtigkeit zu spüren. Insgesamt sehr weich, aber kräftig. Der Abgang ist lang und warm, ein Hauch Frucht ist jetzt doch zu spüren. Beim erneuten Riechen ist der Rauch wieder präsent, diesmal scheint ein leichter Fasseinfluss spürbar zu werden. Der zweite Schluck ist immer noch sehr scharf, aber die Süße wird dahinter spürbar. Insgesamt dominieren in Mund und Rachen aber Rauch und Alkohol.

In seiner Schärfe erinnert er mich ein Bisschen an Ardbeg, aber ohne dass ich im Rauch noch komplexere Aromen finden könnte. Eine ungewöhnliche Mischung, nicht zu vergleichen mit den rauchigen Standards wie Laphroaig oder Lagavulin, bei ersterem versteckt sich hinter Rauch und Seetang eine angenehme Süße, letzterer hat sicherlich auch dank seiner 16 Jahre im Fass viel komplexere Aromen zu bieten.

Connemara ist sicherlich etwas für Freunde von sehr kräftigen, scharfen, rauchigen Wisk(e)ys. Meinen Geschmack trifft er nicht völlig, aber anders als die anderen Iren ist er auf jeden Fall. Die oft anzutreffende leichte Beliebigkeit der Aromen wird hier einfach weggeräuchert ;)
 

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@Laus
Dann probiere mal Irish Mist. Der Whisky ist sehr, sehr weich und ziemlich süß. Die Honignote ist erstaunlich.
Wenn dir der auch zu stark nach Alkohol schmeckt, dann bist du generell gegenüber Alkohol empfindlich.
 
Meine persönlichen favoriten sind im meiner meinung nach noch bezahlbaren rahmen der 12er mccallan und der 12er Glenfiddich mit 43%. Beider sehr mild und ohne zuckerkulör! welches in vielen teuren wiskeys schon verwendet wird.
Und wenn ich mir mal was gönnen will das greife ich zum 18er mccallan.

Nun noch eine frage meiner seits. Ich bin eher der wiskey trinker der mal durchprobiert hat und trinkt was er mag und nicht bis ins letzte detail analysiert. Nun habe ich im urlaub den 43% glenfiddich gefunden und dieser geht nun zu neige. Hier in D bekommt man ja meist nur den 40% den ich absolut nicht so gerne mag wie den 43%.
Wisst ihr wo man den 43% bezahlbar in deutschland beziehen kann?

mfg
 
Moin, ich wollt auch mal nen "richtigen" Whisky probieren. Habe hier jetzt sehr oft vom Glenmorangie 10yo als Einsteigerwhisky gelesen.
Den gibt es bei Whisky.de als 0,7L- und 1,0L-Flasche. Die Literflasche ist auf den Literpreis gesehen immerhin mehr als 5€ günstiger, ist das der gleiche Whisky?
 
cola ist in der 1l flasche auch günstiger als in der 0,33l flasche - und ja, es ist auch das gleiche produkt ;)
 
Nosingglas benutzen, bzw. ein dünnes Glas, welches sich nach oben hin verdünnt.
Den Whisky erstmal eine ganze Weile lang mit der Nase erkunden.
Dann einen kleinen Schluck in den Mund nehmen und vorne auf der Zunge behalten für mindestens 8 - 10 Sekunden. Ihn dabei im Mund etwas herumwälzen.

Nicht John Wayne spielen und das ganze Glas direkt in den Rachen kippen und runterschlucken, dann schmeckste nichts vom Whisky.
 
kleiner tipp: einfach nichts "vorschreiben" lassen wie man whisky zu genießen hat... nimm ein (vernünftiges) glas, einen ordentlichen schluck und versuche dich dann vom geschmack leiten zu lassen... nach und nach wirst du selbst herausfinden, wie DU whisky am besten verkosten kannst!

alles andere ist immer so gezwungen, "weil es alle so machen"
 
Das Problem ist hier ja, dass die Zunge an verschiedenen Regionen unterschiedliche Dinge schmeckt. Deswegen ist "einfach rein mit dem Zeug" in jedem Fall die schlechteste Lösung. So bekommt man maximal den kräftigen Abgang mit und das Vergnügen am Whisky hält sich in Grenzen.
 
ich sagte nicht "rein und runter" sondern, dass man sich selbst angewöhnen sollte zu schmecken - und nicht so wie es anderen gefällt/schmeckt!
 
@FidelZastro

Den 12y von Connemara kannte ich schon, heute war der dran, den du probiert hast (o.A. ohne Altersangabe). Danach noch mal zum Vergleich den 12y.

Der 12y ist heller und ich würde den Rauch nicht ganz so dominant in der Nase einstufen. Der Antritt im Mund empfinde beim o.A. auch etwas schärfer. Hier braucht die Frucht länger, bis sie durchkommt. Beim 12y konnte ich Malz und Honig besser vernehmen, als beim o.A. Dennoch dominiert der Rauch, den habe ich noch immer Mund, nach einer Viertelstunde. Bei beiden ist es so, daß sich eine gewisse Fruchtigkeit nach dem zweiten Schluck erriechen und dann auch schmecken lässt. Wobei auch der 12y beim 2. Schluck eine deutliche Würze im Mund lässt. Und wie gesagt, Rauch über allem.

Beide sind gewiss keine Alltime-Whiskeys, nach einem üppigen Abendessen aber in Ordnung.
 
So, mein Glenmorangie sollte morgen kommen. Da bin ich mal gespannt, aber ich hoffe, dass ich nicht zuviel erwarte.
Ich kann zwar nen Unterschied zwischen billigen Standardwhiskeys gleicher "Sorte" erkennen (z.B. Johnny Walker Red vs. Teacher's Highland Cream),
aber ob ich beim teuren Zeug irgendwelche Geschmacksnuancen zu unterscheiden vermag, wage ich zu bezweifeln.

Hier wurde mehrmals angesprochen, dass manch einer seinen Whiskey mit einer Zigarre kombiniert.
Eventuell würde ich das auch ausprobieren, aber was sollte man da kaufen?
Das man dazu keine Independence von der Tanke raucht ist mir klar, aber ich würde ungern mein Vermögen in teure Zigarren investieren.
Am liebsten wären mir ja akzeptable Zigarellos, da mir son dicker Brummer dann doch zuviel wird.
 
Mit den Nuance kenn ich mich auch nicht so aus... ich bewundere einfach immer das Gesamtwerk dass ich mir bietet ;-)

Je nach Sorte hat man da auch deutliche Unterschiede... ich hab inzwischen auch meinen Connemara 12 probiert und kann die Ergebnisse der anderen grob bestätigen. Dazu muss ich sagen, das ich dem schärfere und würzigerem Geschmack nicht unbedingt abgeneigt bin. Der wird sich für die Abwechslung zwischendurch mal gemerkt.
 
Hab meinen Glenmorangie 10y heute bekommen und vorhin probiert. Was soll ich sagen?
Ich bin begeistert und ich glaub die 08/15-Whisk(e)y's auf dem Supermarkt sind für mich nun verdorben.
Ich erkenne zwar keine Details, aber der Whisky riecht für mich nach Obsttheke oder Blumenladen mit nem Hauch Vanille.
Vom Geschmack her finde ich ihn schön mild und auch im Abgang ist er noch leicht süßlich,
ohne dabei zu kratzen oder ein tiefes Durchatmen meinerseits zu bewirken.

Wie dem auch sei, ich hab was Neues für mich entdeckt und nun kommt es zu der glücklichen Fügung, dass ich bald ein Jahr älter werde.
Da meine Wünsche ansonsten recht monetär sind, wollte ich mir die ein oder andere Flasche Whisky wünschen,
um eine kleine Sammlung zu beginnen bzw. unterschiedliches zu probieren.
Könnt ihr mir das ein oder andere Gegenstück zum Glenmorangie empfehlen?
Es sollte bloß ein schottischer Whisky zwischen 30-40€ pro Flasche und kein Blend sein.
 
Was bedeutet denn für dich Gegenstück? Rauchig, Stark, Torig etc?

Wenn dem so ist. Nimm einen Lagavulin 16y (mein Favorit), Laphroaig Quarter Cask, Highland Park oder Old Pulterney.

Aber vielleicht lässt du dir mal ein Whisky-Seminar (Verkostung) schenken, denn man kann sich so schnell vergreifen und dann ist es schade ums Geld (mir zum Glück nur einmal passiert :)) Bei einer Verkostung kannst die Unterschiedlichen Regionen vom Geschmack her kennen lernen.

Ansonsten stehe ich auch auf den Balveni Double Wood (angenehm im Mund und vanilliger/sheryartiger Abgang).
 
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