Kyouko schrieb:
Die Kosten spielen da keine Rolle, aber ihr Neider wollt es ja so, mehr Fahrzeuge, oder ist genau dass das Ziel?
Genau. Ist gut für die Wirtschaft, weil jetzt zwei Autos verkauft werden statt nur einem. Das erhöht natürlich in jedem Fall die Steuereinnahmen. Und für den Gebrauchtmarkt ist es auch besser, weil jetzt tendenziell sogar zwei Fahrzeuge irgendwann auf den Gebrauchtmarkt geworfen werden, sodass sich
noch mehr arme Familien einen günstigen Gebrauchtwagen leisten können.
Das waren so ziemlich alle Argumente
für die vereinfachte Besteuerung, die hier genannt wurden. Gilt aber alles noch viel mehr, wenn man diese Besteuerung abschafft.
Nebeneffekt: Die Arbeitgeber investieren nicht mehr in unnötig große Autos, um Arbeitnehmern ein besonders luxuriöses Auto für die Privatnutzung zu überlassen, sondern schaffen jetzt genau das an, was ökonomisch sinnvoll und aus betrieblichen Gründen notwendig ist. Vielleicht braucht der Gastronom dann plötzlich doch keine B-Klasse mehr.
Natürlich gibt's gute Gründe für die vereinfachte Besteuerung; Auslastung bestehender und notwendiger(!) Fahrzeuge wird verbessert, Bürokratie entfällt, ... Beim Pflegedienst-Kleinwagen hat wohl niemand ein ernsthaftes Problem damit.
Auf Firmenkosten tanken, aber dann privat fahren, ist offensichtlich Blödsinn. Kosten derart zu externalisieren schafft Anreize, nicht mehr ökonomisch zu handeln. Das ist in diesem Fall offensichtlich schlecht. Und wenn man dann noch die Pendlerpauschale geltend macht, dann wird es richtig absurd.
Abschaffen sollte man meiner Meinung nach in jedem Fall die 0.5%-Regelung für Plugin-Hybride. Sehe keinen ökologischen Vorteil, wenn diese nur mit Benzin gefahren werden, die diese Ersparnis rechtfertigen würden...
Und bei den übrigen Dienstwagen sollte man darauf achten, dass es eine betriebliche Notwendigkeit dafür gibt. Wenn der Dienstwagen zu >50% der Arbeitszeit in der Firmentiefgarage steht und der Arbeitnehmer am Schreibtisch sitzt, und dies auch auf mindestens einen weiteren Dienstwagen zutrifft, dann stellt sich mir schon die Frage, ob es hier wirklich eine harte betriebliche Notwendigkeit gibt.