DualBoot mit Linux Mint und Windows 11 funktioniert nicht

user_julian schrieb:
Meinst du damit den Schnellstartmodus in Windows? Den sollte man ja bei Dual Boot-Betrieb deaktivieren, damit es nicht zu Problemen kommt beim Paralleleinsatz zwischen Windows und Linux, nicht wahr?
Ich meinte damit eher diesbezügliche BIOS-Optionen - sofern es bei Dir welche geben sollte.
Die Unterschiede hat @Tanzmusikus in den Posts #59 und #61 genauer erläutert.
Ansonsten ja. In Multi-Boot-Systemen sollte jedes OS beim Beenden vollständig heruntergefahren werden und jedesmal von Grund auf neu starten.

Was mir gerade noch einfällt: bei manchen (UEFI-)BIOSen muß man erst ein Passwort setzen, um alle Optionen auswählbar zu machen. Das kenne ich aber bisher nur von Notebooks. Auf meinem früheren Desktop-PC gab es im BIOS dagegen (sinngemäß) eine Option namens 'Windows 8.1-Features'.
Je nach dem, ob diese Option selektiert war oder nicht, waren dann plötzlich weitere Optionen verfügbar bzw. gesperrt.
 
Schnellstart alias Fastboot kann sein BIOS nicht haben, da es gar keinen echten UEFI-Mode besitzt.
Die "2.2TB Infinity"-Funktion scheint nur ein GPT-Boot möglich zu machen - und nicht mehr.

In Windows kann man auch überprüfen, in welchem Bootmode das System gestartet wurde.
 
Hurra... es hat geklappt! Mein Dual Boot steht😁
Nach stundenlangem Recherchieren, Herumprobieren und etlichen Neuinstallationen hab ich es endlich geschafft, beide Systeme auf den PC zu bekommen.

Es lag an dem 2.2TB Infinity Modus. Den konnte ich im BIOS doch deaktivieren, da hatte ich die Einträge unter "Boot Sequence" doch glatt übersehen. Ja, man findet fast nichts dazu im Internet, doch eine englischsprachige Seite brachte mich auf die Spur. Danke auch an dieser Stelle an @Tanzmusikus , er hat mir in Post #59 dasselbe geraten👍
Tanzmusikus schrieb:
Sollten alle Stricken reißen, würde ich persönlich auf die "2.2TB Infinity"-Funktion verzichten (deaktivieren) und alle Datenträger/Partitionen auf MBR-(MSDOS)-Partitionsstil konvertieren. Dann den SATA-(bzw. RAID-)Mode auf "AHCI" stellen.

Also, für alle anderen, die sich mit dem gleichen oder ähnlichen Problem herumquälen, meine Vorgehensweise für ein DualBoot System mit zwei Festplatten:

Zuerst hab ich beide HDDs mit DBAN genullt (da noch Reste von Linux bzw. Ubuntu?) drauf waren, die sich mit normalem Löschen nicht entfernen ließen.

Dann habe ich beide HDDs angeschlossen und das BIOS gestartet. Dort änderte ich die Bootreihenfolge so, das "Generic USB" an erster Stelle steht, die HDD 500GB als zweites, die 160er HDD als drittes. DVD bzw Bluray Brenner hab ich ganz abgeklemmt.
Das "2.2TB Infinity" und "2.2TB Infinity Timeout" hab ich auf "disabled" gestellt.
Unter "Integrated Peripherals > On-Chip ATA Devices > RAID Mode" habe ich den Eintrag von "IDE" auf "AHCI" geändert.

Nun hab ich den mit Rufus vorbereiteten Windows 11 USB Stick angeschlossen, die BIOS Einstellungen gespeichert und den Rechner neugestartet.
Und jetzt kommt es: 2.2TB Infinity war zwar verschwunden, doch wieder blinkte nur der Cursor links oben in der Ecke. Ich glaube an diesem Punkt geben die meisten auf, da sich überhaupt nix mehr tat. Aber ich wartete ab.....

Endlich, ganze 11 Minuten später erschien plötzlich der Windows 11 Setupbildschirm. Elf (!) Minuten.
Dann kam die Windows Installationsroutine, der erste automatische Zwischenneustart sah schon ganz vielversprechend aus. Nach der Installation hab ich zuerst mal die ganzen Updates ausgeführt.

Danach hab ich den PC heruntergefahren, den Linux Mint Stick angeschlossen und beim nächsten Neustart musste ich F11 drücken, um in ein Boot-Auswahlmenü zu gelangen. Dort den USB Stick ausgewählt und nach ebenfalls 10 oder 11 Minuten leuchtete das LM Logo auf dem Monitor.

Mit gparted hab ich dann vorsichtshalber die zweite HDD mit ext4 formatiert, dannach hab ich die Installation gestartet. Sprache, Tastaturlayout und Multimediacodecs ausgewählt, dann musste ich im nächsten Schritt die Option "Etwas anderes" auswählen, weil Linux die Windows-Installation auf der anderen (ersten) HDD nicht automatisch erkannt hat.

Im folgenden Schritt hab ich die leere HDD markiert, > "Ändern" und dann "ext4 Journaling Dateisystem" gewählt, dazu "Partition formatieren" und den "mount point" auf / gesetzt > "OK".

Zuletzt die Partition (mit dem grünen Häkchen) markiert und anschließend auf "Jetzt installieren" geklickt, et voilà!

Es kam zwar noch eine "Fehlermeldung", dass keine EFI Festplatte erkannt würde und man diese zuerst auswählen sollte, ansonsten könnte Linux nicht richtig installiert werden, diese Meldung ignorierte ich einfach. Keine Ahnung, warum Linux das fragte, aber jetzt läuft alles so wie gewünscht. Beim Start erscheint brav der Grub Bootloader mit den Auswahloptionen für beide Betriebssysteme, alles läuft bislang problemlos. Auch bootet der PC jetzt irgendwie gefühlt schneller als vorher, aber ich hab doch irgendwie Bammel davor, den 2.2TB Infinity wieder zu aktivieren. Ich lass jetzt alles so, hat mich schon genug Zeit gekostet, aber ich bin zufrieden😊
 
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Super und geduldig umgesetzt. Hut ab! 🎩:daumen:

user_julian schrieb:
Mit gparted hab ich dann vorsichtshalber die zweite HDD mit ext4 formatiert
An der Stelle würde ich auch mal schauen, in welchem Partitionsstil sich die beiden HDDs befinden.
Im Besten Falle sind beid nun wieder im MBR-Stil ( auch als "MSDOS" bezeichnet).
Oder ist bei einer Platte noch der GPT-Stil vorhanden?

user_julian schrieb:
Zuletzt die Partition (mit dem grünen Häkchen) markiert und anschließend auf "Jetzt installieren" geklickt, et voilà!
Hast Du mit dem "grünen Häkchen" die Position des Bootloaders bestimmt ... oder wofür war der?
Diesen könnte man ja eigentlich auf dem MBR (Master Boot Record) der Linux-HDD ablegen ... oder auf der Linux Systempartition "/".
 
@Tanzmusikus Danke😀, ja das war ne Menge Pfriemelei, doch jetzt läuft Linux sauber neben Windows.

Tanzmusikus schrieb:
An der Stelle würde ich auch mal schauen, in welchem Partitionsstil sich die beiden HDDs befinden.

Ich habe die Linux-Festplatte vor der Installation bewusst mit EFI (GPT) partitioniert. Eigentlich wollte ich die voreingestellte msdos Partitionierung nehmen, doch weiß ich nicht, wie es sich dann mit Windows 11 verhält. Hätte das ebenso funktioniert?

Wo genau kann ich die Partitionsstile beider Partitionen (Festplatten) auslesen?
Ergänzung ()

@Tanzmusikus Hier ein Beispielbild, welches grüne Häkchen ich gemeint habe.

Den Bootloader hab ich bei mir auf die Platte mit der Windows Installation gelegt (sda1).
In meinem Fall befindet sich der Bootloader von Linux also auf sda1 (Windows HDD 500GB).
Die Linux Installation jedoch befindet sich bei mir auf sda2 (Linux HDD 160GB)

Wenn ich im Auswahlfenster den Grub Bootloader auf die selbe Platte wie die Linux Installation gelegt hätte, würde das denn auch funktionieren?
 

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user_julian schrieb:
Ich habe die Linux-Festplatte vor der Installation bewusst mit EFI (GPT) partitioniert. Eigentlich wollte ich die voreingestellte msdos Partitionierung nehmen, doch weiß ich nicht, wie es sich dann mit Windows 11 verhält. Hätte das ebenso funktioniert?
Nein, wenn Windows im Legacy Mode booten soll muss die Bootplatte auch im MBR-Partitionsstil partitioniert sein. Und bei Booten im UEFI-Mode muss GPT benutzt werden. Grub/Linux ist da flexibler
user_julian schrieb:
Wenn ich im Auswahlfenster den Grub Bootloader auf die selbe Platte wie die Linux Installation gelegt hätte, würde das denn auch funktionieren?
Jein, du musst dann zumindest im BIOS auch die Bootplatte auf die Linux-Platte setzen
 
user_julian schrieb:
Ich habe die Linux-Festplatte vor der Installation bewusst mit EFI (GPT) partitioniert.
Da hast Du dann einen eher ungewöhnlichen Mischbetrieb (BIOS-Boot + GPT-Stil) inszeniert.
Standard ist für BIOS-Boot der MBR-Stil ... und für UEFI-Boot der GPT-Stil.

Jetzt wundern mich die jeweils 11 Minuten "Überlegenszeit" allerdings nicht mehr.

user_julian schrieb:
Wo genau kann ich die Partitionsstile beider Partitionen (Festplatten) auslesen?
Unter Windows in der Datenträgerverwaltung -> Rechtsklick -> Eigenschaften -> Volumes -> Partitionsstil.
Unter Linux z.B. mittels:
  • sudo parted -l -> Partition Label bzw. Partitionstabelle: [ gpt | loop | msdos ]
  • sudo fdisk -l -> Disklabel type bzw. Festplattenbezeichnungstyp: [ dos | gpt ]

user_julian schrieb:
Den Bootloader hab ich bei mir auf die Platte mit der Windows Installation gelegt (sda1).
In meinem Fall befindet sich der Bootloader von Linux also auf sda1 (Windows HDD 500GB).
Die Linux Installation jedoch befindet sich bei mir auf sda2 (Linux HDD 160GB)
Nein, das kann nicht sein. SDA = 1. HDD ... und SDB = 2. HDD.
sda1 = 1. Partition der 1. HDD ... und sda2 ist die 2. Partition der 1. HDD.

Im Bild (ganz unten) ist außerdem zu sehen, dass der Bootloader auf dem MBR (sda) angelegt werden soll.
Die 1. Partiton wäre ja sda1.

Aber naja, dass sind ja nur die Standards. Ist echt ein kleines Wunder, was Du da vollbracht hast. 🤩



mkossmann schrieb:
Jein, du musst dann zumindest im BIOS auch die Bootplatte auf die Linux-Platte setzen
Würdest Du bitte den Satz mal so umformulieren, dass er verständlich ist.
Das kann ja selbst ich nicht mehr verstehen. ;)

Edit: Wenn Du die Bootreihenfolge meinst, dann wäre es wieder halbwegs verständlich für mich.
Da er anscheinend beide Betriebssysteme auf eine Platte installiert hat, ist dein Hinweise erstmal passé.
Denn er hat ja dem Screenshot nach beides auf die 1TB-HDD installiert.
Nur wenn er wirklich auf verschiedene HDDs installiert, dann sollte er bitte deinen Ratschlag beherzigen.

Neben einer ungenutzten EFI-Partition befinden sich auch noch diverse andere Partitionen, u.a. eine Extended? :rolleyes:



@user_julian
Schau mal, bei etwa 1 Minute wird das Auswahlmenü für die Datenträger (falls mehr als einer vorhanden) angezeigt.

Grüße
 
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Tanzmusikus schrieb:
Das kleine Wunder ist eigentlich dass der installler von Mint auf eine GPT Festplatte einen MBR Bootloader eintrag installieren kann oder ? Und Grub findet das Windows und alles ist paletti .....

Mich würde die ausgabe von uefibootmgr im Linux Terminal interessieren........
 
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Nowareeng schrieb:
Mich würde die ausgabe von uefibootmgr im Linux Terminal interessieren........
Jep, vielleicht gibt's dort diverse Einträge mit WLiinnduowxs als UMEBFRI-Boot mit GMPBTR-Partitionsstil. 😄

Nein, jetzt mal ernsthaft:
Da könnte vielleicht sogar eine Ausgabe kommen, denn eine EFI-Partition ist ja vorhanden.
Ist allerdings fraglich, ob es einen NVRAM dafür im BIOS gibt ... bzw. ob der CMOS dafür genutzt wird.
Wenn eine Ausgabe kommt, dann wäre der (virtuelle) NVRAM-Speicher vermutlich die 1. HDD (also sda).

Aber bitte ohne "u" -> also: efibootmgr

Nowareeng schrieb:
Das kleine Wunder ist eigentlich dass der installler von Mint auf eine GPT Festplatte einen MBR Bootloader eintrag installieren kann oder ?
Ja, davon habe ich auch erst vor ein paar Wochen hier im Linux-Forum gelesen.
Spannend, was GRUB da leistet.

Von MBR/GPT-Mischpartitonen habe ich auch vor ein paar Monaten gelesen.
Was es alles gibt ... und M$ schreibt überall noch: "Kann man nicht mischen." :D
Linux ist da ein bisschen offener mit den Technik-Standards. 🤪

GN8
 
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Nowareeng schrieb:
Das kleine Wunder ist eigentlich dass der installler von Mint auf eine GPT Festplatte einen MBR Bootloader eintrag installieren kann oder ? Und Grub findet das Windows und alles ist paletti .....
Das ist überhaupt nicht überraschend, das das funktioniert weil
1. Das GPT Format im 1. Block einer Platte einen Schutz-MBR vorsieht
2. Das Booten im Legacy-Modus "einfach" ist:
a) Schauen ob in den letzten beiden Bytes des MBR die Kennung 0x55AA vorhanden ist
b) Wenn Ja, die ersten 440 Bytes des MBR ("bootloader") ins RAM laden und
c) und diesen Code als 16bit Real-Mode Programm starten
Was dieser Bootloader dann macht, ist allein seinem Programmierer überlassen
Im Fall des TE, wurde die erste Stufe von GRUB aber in den MBR der Windows-Platte geschrieben.

Wie dann das Windows gefunden wird, kannst du im Source-Code von os-prober nachvollziehen
Nowareeng schrieb:
Mich würde die ausgabe von uefibootmgr im Linux Terminal interessieren........
Das wird mit einer Fehlermeldung enden, weil kein UEFI verfügbar ist
 
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Wird das Windows durch den Eintrag vom Windows in der EFI gefunden ? Also Win schreibt seinen BL in die EFI partition und Grub findet den dort ?
 
Bei UEFI-Boot ja. Bspw. bei mir liefert os-prober für das Installierte Windows :
/dev/nvme0n1p2@/EFI/Microsoft/Boot/bootmgfw.efi:Windows Boot Manager:Windows:efi
IM Fall des TE mit Legacy-Boot wird das aber anders aussehen
 
Also GRUB bzw. OS-Prober kann beide Arten von Windows-Bootloadern erkennen.
Je nachdem wie viele startfähige EFIs und BCDs gefunden werden, so viele Einträge werden erzeugt.

https://github.com/boretom/os-prober
https://github.com/campadrenalin/os-prober
https://linux.afnom.net/post-install/os-prober.html



Was ich mich frage, ist der Screenshot von @user_julian vom betroffenen PC oder von woanders her? 🧐
https://www.computerbase.de/forum/attachments/20220929_201918-jpg.1265303/
Da ist ja eine ganz andere Festplatte drin als im Thread angegeben. Es ist eine 1TB-HDD von Seagate.
 
@user_julian
Habe soeben erfahren, dass Du das Problem gestern hast lösen können.
Glückwunsch! Freut einem immer wieder zu hören, wenn harte Arbeit dann auch mit Erfolg belohnt wird.

Hinter den diversen Ungereimtheiten steckt anscheinend wirklich nur dieses Infinity. Ich glaube, es ist fest im BIOS verankert. Abschalten läßt sich nur der Pre-Bootloader von Infinity.
Infinity sorgt dafür, dass Dinge zueinander passen, die es sonst nicht täten. Infinity sorgt aber auch für unnötiges Kopfzerbrechen, weil dessen Regelwerk nicht klar ersichtlich ist.

Durch die Umstellung von IDE auf AHCI dürfte die Betriebssysteme nun schneller arbeiten.
Ich denke mal, wenn Windows und|oder Mint das nächste turnusgemäße Update ohne Schluckauf übersteht, hast Du es endgültig geschafft.

Tanzmusikus schrieb:
Was ich mich frage, ist der Screenshot von @user_julian vom betroffenen PC oder von woanders her?
Er hatte es als "Beispielbild" bezeichnet. Stammt also nicht vom betroffenen Rechner.
 
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7vor10 schrieb:
Er hatte es als "Beispielbild" bezeichnet. Stammt also nicht vom betroffenen Rechner.
Ah, das würde es erklären.

Ich habe irgendwo (in den Links) gelesen, dass Jemand seine Probleme mit "2.2TB Infinity" gelöst hat, indem er wieder das Vorgänger-BIOS geflasht hatte. 0-Problemo seitdem.
 
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