Erfahrungen mit Manjaro Linux?

moonwalker99

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Wie sehen eure Erfahrungen mit Manjaro aus? Ich wollte mal eine andere Distribution ausprobieren, rolling release klingt interessant und aktuelle Software für den Desktop-Rechner ist auch nett.

Arch soll sehr stabil sein, allerdings schwierig zu administrieren. Manjaro soll ein benutzerfreundlicher Fork von Arch sein.

Also, lohnt sich Manjaro in Bezug auf Stabilität? Wie ist die Community, falls man Hilfe braucht?
 
Kann im Großen und Ganzen eigentlich nur Gutes berichten, bin jetzt seit Ende 15 damit unterwegs und sehr zufrieden :D
Hin und wieder gibt es bei größeren Updates mal was zu beachten, daher die Empfehlung vorm updaten erstmal den entsprechenden Thread zu konsultieren ^^
 
Ich hab ne Manjaro Installation auf meinem Rechner und muss sagen das ich bis jetzt mit Manjaro und dem Nvidia Treiber die wenigsten Probleme hatte.

Läuft Stabil und schnell und ist sogar recht einfach zu installieren. Ich finds bis jetzt die Angenehmste distro in Bezug auf Nvidia Treiber (Debian und Ubuntu hatten nur zicken gemacht mit der GTX 1070)
 
Habe auch nur gute Erfahrungen, aber manchmal muss man halt doch mal was konfigurieren. Aber prinzipiell bin mit Arch/Manjaro bisher seltsamerweise am stabilsten gefahren von allen Linuxen weil es keine schlagartigen Release-Migrationen gibt (auch wenn die Pakete meist später und gesammelter erscheinen als beim Arch). Auch die AUR Pakete funktionieren großteils. Und auch einige Konfig-Tools (Firewall, Energieeinstellungen etc.) machen das Leben einfacher.

Und bei Manjaro hat im ggs. zu den anderen Distros auf meinem Thinkpad gleich alles von Anfang an funktioniert (Lautstärkeregler, Mute-Taste, Helligkeit).
 
Ich bin immernoch ein Freund vom puren Arch, installiert mit Hilfe von Architect. So muss man sich nur durch einen Installer durcharbeiten und fertig.
Mit Manjaro hatte ich ab und zu Probleme wenn man beginnt Pakete aus dem AUR zu installieren, da Manjaro ein eigenes Repository nutzt und es damit zu Abhängigkeitsproblemen kommen kann.
 
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Arch hat ne super Installationsleitung. Die Installation ist eigentlich recht einfach - wenn man keine angst vor der Konsole hat.

Weshalb Manjaro leichter zu administrieren sein soll als Arch würde mich interessieren?
Manjaro stellt eine Paketmanager UI bereit. Noch was?

Du könntest dir noch Antergos anschauen. Es hat lediglich einige zusätzliche Paket(-quellen) und Extras. Somit Antergos ist Arch am nächsten.
 
Brathorun schrieb:
Arch hat ne super Installationsleitung. Die Installation ist eigentlich recht einfach - wenn man keine angst vor der Konsole hat.

Ich kenne Debian und Ubuntu, mit der Konsole arbeite ich manchmal, bin aber kein Freak.

Ich wollte einfach nur eine moderne Distribution haben. Hab eine AMD-Grafikkarte mit WQHD-Monitor.

Arch soll etwas für Freaks sein, und wer Arch benutzt, ist damit sehr zufrieden. Ich kann momentan aber nicht viel Zeit investieren, um mich in allem reinzulesen.
 
moonwalker99 schrieb:
Arch soll etwas für Freaks sein
Kann ich so nicht unterschreiben.. Es gibt halt keinen Installer, aber dafür eine sehr gute Anleitung im Wiki für die Installation. Das ist eigentlich die größte Hürde die man nehmen muss. Das Wiki von Arch ist eh sehr sehr umfangreich und eigentlich findet man zu allem was man wissen möchte schnell eine Antwort. Die Installation geht halt mit einem Installer wie Architect noch einmal einfacher. 10 Minuten und das System läuft. Solltest du noch eine grafische Paketverwaltung suchen, dann kann ich dir pacmac-aur empfehlen. Die ist aus dem Manjaro Projekt entstanden.
Ich benutze Arch jetzt schon seit 2 Jahren auf meinem Thinkpad und musste nie groß irgendwo hinlangen. Und falls doch mal irgendetwas nicht sofort richtig wollte, dann stand dazu zu 95% etwas im Wiki.
 
Manjaro ist ein paar Wochen hinter Arch Linux was die Sicherheit beeinträchtigt, da bei einer Roling release distro oft einfach die neuere Programmversion anstadt der gepatchten verwendet wird e.g. Programm 5.8 -> 5.9 anstadtt 5.8.1.

In den meisten Fällen wird das aber keine Auswirkungen haben ( patches für schwere Lücken werden sicherlich von den Manjaro maintainern zeitnah eingespielt)

Ansonsten kannst du dir mal Siduction anschauen eine auf Debian unstable basierende Distro.

PS: Wenn Arch Linux für freaks sein soll .......für wen ist dann Gentoo :lol:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe schlechte Erfahrung mit Manjaro gemacht,und das fing schon bei der Installation an.

Kurz vor ende des Installationsprozess bekam ich erst die Meldung,"Alles fertig" und gleichzeitig die Fehlermeldung
"Installation fehlgeschlagen,Boost.Python Fehler im Job Bootloader":

Nach dem Neustart stürzte der PC ab,und im schwarzen Bildschirm stand,

"Failed: Failed to Mount /boot/efi und Depend: Dependence failed for Local File Systems".

Die Anleitungen zur Behebung des Fehlers in den deutschen und englischen Manjaro Foren brachte auch keinen erfolg,so
das ich wieder bei Ubuntu gelandet bin und mit Manjaro abgeschlossen habe,zumal ich auch keine Lust habe,immer alles
englische ins deutsch zu übersetzten.

Ich wollte Manjaro neben Windows 10 Pro im UEFI auf meiner zweiten SSD installieren,auf der ersten SSD ist Windows 10 Pro installiert.
 
Rassnahr schrieb:
PS: Wenn Arch Linux für freaks sein soll .......für wen ist dann Gentoo :lol:

Gentoo verfolgt einen ganz anderen Ansatz als Arch. Arch ist eine Binary fokussierte Distribution. Gentoo hingegen ist eine Source fokussierte Distribution.
Arch ist schneller in der Installation, da du nur Binarys herunterladen musst. Gentoo macht das wett, z.B. indem du fein granuliert entscheiden kannst, welche Compiler-Flags gesetzt werden sollen, sowie welche Kernel-Module kompiliert werden sollen. Das hat zur Folge, dass du ein auf dich und deiner Hardware perfekt abgestimmtes System hast.
Nicht ohne Grund hat Google für Chrome OS, Gentoo als Basis genommen.

Arch nimmt dir zudem viele Schritte ab. Du musst mit einem arch-chroot keine Extra Pfade mounten, wie z.B. proc oder sys. Du kannst zudem mit dem Befehl genfstab eine fstab automatisiert erzeugen lassen. Glaubt man gar nicht! In Gentoo muss man die Schritte alle von Hand machen.

Dennoch: für 99% der Leute ist Gentoo nichts. Der Zeitaufwand zur Installation und zum maintainen des Systems stehen oft nicht in der Relation zu den Vorteilen, die du durch Gentoo hast. Die meisten werden mit einem Windows, Ubuntu, Debian, Manjaro oder auch Arch besser fahren.
 
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moonwalker99 schrieb:
Ich kenne Debian und Ubuntu, mit der Konsole arbeite ich manchmal, bin aber kein Freak.

Ich wollte einfach nur eine moderne Distribution haben. Hab eine AMD-Grafikkarte mit WQHD-Monitor.

Dann benutze doch Ubuntu 16.04 LTS (wird bis April 2021 unterstützt). Den Kernel auf HWE Version (bekommst 4.10.x Kernel .. die Karte sollte damit funktionieren) updaten und noch das passende ppa Paket für Mesa und Vulkan Treiber. Fertig.

Bild .. Das ist zwar Zorin12.1 .... aber das baut auf Ubuntu 16.04 LTS auf.

zorin.jpg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
ich hatte Manjaro etwa ein halbes Jahr laufen und war auch zufrieden.
Dann wollte ich KODI für Android kompilieren, aber sämtl. Tutorials, etc. bezogen sich (leider) nur auf UBUNTU 16.04.
Habs trotzdem versucht, dann aber irgendwann aufgegeben.
Für den "normalen" Einsatz, würde ich Manjaro aber durchaus empfehlen und ggfs. auch bevorzugen.
 
moonwalker99 schrieb:
[...]Arch soll etwas für Freaks sein, und wer Arch benutzt, ist damit sehr zufrieden. Ich kann momentan aber nicht viel Zeit investieren, um mich in allem reinzulesen.

Die Zeit ist aber gut angelegt. Wenn dein System erst mal konfiguriert ist, steht es, sofern du regelmäßig Pacman die Pakete updaten lässt. Dadurch, das die Paketverwaltung bei den Updates im Prinzip nichts an den configs ändert, hält sich der Aufwand für das administrieren sehr niedrig. Mein Arch lief 5 Jahre auf einem Rechner stabil, als ich mir einen neuen kaufte, kopierte ich nur die Daten wie Videos oder Bilder, setzte aber neu auf. Jetzt läuft es schon wieder ca ein Jahr. In dieser Zeit musste ich einmalig cups reparieren, weil sich der systemd Eintrag änderte. Das war es. Durch das Wiki ist Arch so gut dokumentiert wie Gentoo, Debian oder Ubuntu. Die Userbase ist sehr schnell im posten von How Toos. Die Installation wird Schritt für Schritt erklärt.

Für mich kommt nichts mehr anderes in Frage.
 
Zedar schrieb:
Durch das Wiki ist Arch so gut dokumentiert wie Gentoo, Debian oder Ubuntu.
Arch hat meiner Meinung nach die beste Wiki im Linux Bereich.
Man kann die Wiki sogar sehr gut verwenden, wenn man eine andere Distribution verwendet.
 
moonwalker99 schrieb:
Arch soll sehr stabil sein, allerdings schwierig zu administrieren. Manjaro soll ein benutzerfreundlicher Fork von Arch sein.

Für meinen Linuxumstieg hatte ich die gleichen Gedanken und daher ebenfalls Manjaro in der Auswahl. Mir gefiel dann jedoch nicht, daß Manjaro doch kein richtiges Arch ist und die Nutzerberichte auch zur Stabilität des Systems - wider Erwarten - nicht für Manjaro sprachen. Das wäre jedoch der einzige maßgebliche Grund für mich gewesen, Manjaro in Betracht zu ziehen - sozusagen ein kuratiertes, stablieres Arch. Beim Lesen der Erfahrungen gewann ich genau diesen Eindruck aber nicht.

Deshalb habe ich mich doch für Antergos entschieden, welches ja direkt auf Arch basiert und nur ein paar Boni mitbringt sowie die Installation vereinfacht. Ich habe dann einen Tag lang (vergeblich) versucht Antergos zu installieren. Wie ich irgendwann herausfand, war ein Paket aus den Quellen von Arch verschwunden, welches das Installationsscript von Antergos somit nicht laden konnte, so daß es stets an dieser Stelle abbrach.

An diesem Punkt entschied ich mich, Arch selbst zu installieren. Installationsscripte wie das bereits genannte Architect oder Archfi (Arch Linux Fast Install) waren mir da (leider) noch nicht bekannt. Ich kämpfte mich dann durch die Installation hindurch und das kann man wörtlich nehmen. Das war für mich, bis dahin mit Windows unterwegs, eine enorme Herausforderung - auch weil ich ein paar spezielle Wünsche realisieren wollte, die mir einiges Kopfzerbrechen bereiteten (UEFI, LVM). Da kam so viel Neues zusammen, was auch der durchschnittliche Ubuntu-User nicht einfach aus der Hand schüttelt, ganz zu schweigen von so einem Windows-Klicker wie mir.

Es war so geil als es das erste Mal bootete! Da freue ich mich jetzt noch, wenn ich daran denke. Das kann wahrscheinlich niemand nachvollziehen, ohne selbst diese Erfahrung gemacht zu haben, wie sehr man sich über so eine verdammte Kommandozeile freuen kann.

Ich würde das jetzt nicht unbedingt jedem Linux-Einsteiger als Nonplusultra empfehlen. Ich weiß nun aber auch: Wer etwas Geduld, Muse und den Willen mitbringt, so ein System ans Laufen zu bringen, kann das sogar ohne Vorwissen schaffen.

Das System läuft seitdem problemlos.
 
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moonwalker99 schrieb:
Ist Arch also sinnvoller als Manjaro?


Manjaro ist etwas für dich, wenn du die Arch Philosophie gut findest, wie z.B. den Rolling Release oder das AUR. Es bietet dir einen unkomplizierten Einstig in das Arch Universum.

Arch auf der anderen Hand ist etwas für dich, wenn du schon gute und fundierte Linux-Kenntnisse hast. Fast die komplette Konfig findet über Textdateien statt. Das komplette System-Management funktioniert über die Konsole.

Sollte dich dies nicht abschrecken ist Arch die bessere Wahl. Wenn du aber auf einen grafischen Installer und ein vorkonfiguriertes System angewiesen bist, dann ist Manjaro die bessere Wahl.
 
Meine Linux Kenntnisse waren nicht so groß als ich die ersten Schritte mit Arch wagte. Eigentlich benötigt man nicht viel Vorkenntnisse, nur darf man keine Angst davor haben, exzessiv die Konsole zu nutzen. Bis zur Installation von X und einer DE/WM deiner Wahl wirst du nichts als weiße Schrift auf schwarzem Grund sehen. Viel geholfen hat das besagte Wiki, wenn es mir zu schnell ging, oder wenn ich Dinge nicht verstanden hatte habe ich im ubuntuusers.de Wiki quergelesen. Wobei die Installation des reinen Basis Systems bis hin zur GUI - sprich Gnome, KDE, oder wie sie alle heißen - vorgekaut wird. Hälst du die an die Schritte sollte nichts schief gehen.

Ich bin eher ein Protest-Windows Verweigerer, der keinen guten Grund hat, Linux zu nutzen. Allerdings sind viele Dinge um einiges einfacher gelöst als beim Redmonder OS. Dafür muss man in anderen Dingen Abstriche machen.

Manjaro oder Antergos habe ich bisher nicht getestet, weil ich mit Arch so zufrieden bin.
 
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