News EU Chip Act: Die neue Intel-Fabrik soll in Magdeburg gebaut werden

DrSeltsam95 schrieb:
Aber zurück zum Thema:
Find ich gut dass es MD statt Dresden geworden ist, da bei Dresden ja schon einige sind, wieso nicht woanders hingehen, ist mMn auch nicht das beste wenn es sich so an einen Ort konzentriert.
Verkehrsanbindung dürfte gut sein, an der A2 (ziemlich genau zwischen Berlin und Braunschweig), A14 nach Halle/Leipzig, Mittellandkanal und Elbe und nen kleinen Flughafen gibts auch
Ich sag mal jain - in so ziemlich jeder anderen Industrie würde ich dir zustimmen aber bei Halbleitern durch die extreme Spezialisierung ist Clusterbildung sehr sinnvoll. Eine einzelne Chipfabrik zieht Arbeitnehmer an aber erst ein Haufen davon sorgt dafür, dass der Ort interessant für Startups wird, die Universität massiv in die Sparte investiert und dass sich Forschungslabore ansiedeln.

Leuchtturmpolitik ist in Sachsen massiv gescheitert aber bei Mikrotechnologie sollte Deutschland dafür sorgen, "alle Eier in einen Korb zu legen".
Erst dieser Cluster kann dafür sorgen, dass Menschen (einzelne wenige - vielleicht eine(r) von 10.000) studieren, Praktika bei mehreren Laboren und Unternehmen vor Ort machen und dann mit einer brillianten Idee ein Startup gründen. Das wird mit einzelnen verteilten Fabriken schwieriger.
Zuliferer und Spezialisten würden auch profitieren. Wenn eine massive lokale Nachfrage herrscht, lohnt es sich vielleicht in Sichtweite eine Waferfertigung aufzuziehen oder Filteranlagen und Chemiekalien zu produzieren.
Aber hauptsächlich geht es um Wissen und Forschung.
 
[F]L4SH schrieb:
Ich sag mal jain - in so ziemlich jeder anderen Industrie würde ich dir zustimmen aber bei Halbleitern durch die extreme Spezialisierung ist Clusterbildung sehr sinnvoll. Eine einzelne Chipfabrik zieht Arbeitnehmer an aber erst ein Haufen davon sorgt dafür, dass der Ort interessant für Startups wird, die Universität massiv in die Sparte investiert und dass sich Forschungslabore ansiedeln.
Warum nicht einen Cluster "Silicon South-East Germany" :D
Ist von der Fläche her zwar reichlich viermal so groß wie das Original, es ist aber noch nicht soo groß, als das überhaupt keine Skaleneffekte zu erwarten wären. Ob die Werke nun 30 Minuten oder 1,5 Stunden auseinander liegen, fände ich noch nicht schlimm.
Wenn die jetzt nach München oder irgendwo im Westen hin gegangen wären, da hätte ich dir vollumfänglich Recht gegeben. Aber so? Finde ich noch in Ordnung. Und Fläche für weitere Ansiedlung ist in Magdeburg ja wohl auch noch reichlich.
 
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Kein Wunder das kein Unternehmen in DE Standorte ohne Subventionen eröffnet, wenn die Strom- und Lohnpreise extrem hoch sind. Hohe Löhne sind wunderbar, aber die Strompreise sind selbstverschuldet astronomisch hoch und ein unnötiger Negativ-Faktor. Dazu kommen große regulatorische Hürden, hohe Steuern usw. Deutschland als Industriestandort ist ultra unattraktiv geworden. Das einzige was für DE spricht sind eine gute Infrastruktur und in maßen verfügbare Fachkräfte.
 
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xexex schrieb:
Wobei in diesem Falle eher Berlin (Tesla) und Wolfsburg (VW) interessanter sind als Braunschweig.
VW in Zwickau ist mooore die E-Speerspitze
BMW in Leipzig
Porsche in Leipzig
Opel = in Eisenach, ... momentan ein bisschen auf der Kippe ?
 
Karl S. schrieb:
Hohe Löhne sind wunderbar, aber die Strompreise sind selbstverschuldet astronomisch hoch und ein unnötiger Negativ-Faktor.

Hauptproblem ist der astronomisch hohe Weltmarktpreis für Kohle und diverse Uran Derivate. Gas ist auch ziemlich teuer.

Ansonsten darf man nicht den Fehler machen von Privatkundenpreisen auf Großkundenpreise zu schließen.
Bei letzterem ist DE in Europa extrem Wettbewerbsfähig (politisch gewollt und einer der Gründe warum der Strompreis für Privatkunden so hoch ist).

Auch die Unternehmenssteuer war lange Zeit unter den Industrieländern eher im unteren Bereich angesiedelt.

Gerade in der Branche sind eher fehlendes Risikokapital in Europa und ein starker Fachkräftemangel das Problem.

Schau dir mal Zahlen des VDEs zum ET/IT/TI Ing Mangel in diversen Branchen an.

Die Hochtechnologien sind in dem Bereich sehr personalintensiv.
Das gibt der deutsche Akademisierungsgrad im Mint Bereich (gerade wenn man Maschinenbau rausrechnet) schlich nicht her.
 
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ElderWand schrieb:
Gerade in der Branche sind eher fehlendes Risikokapital
Oh, das ist wirklich mit eines der größten Probleme, allgemein im IT-Bereich, dass es sehr schwer ist Geldgeber zu finden und Banken kann man quasi gleich vollständig vergessen.

Sobald man da mit IT und auch einem guten Businessplan kommt, selbst wenn das Geschäft schon läuft und Gewinn abwirft, winken die Banken oft ab. Liegt meistens daran, dass die Sachbeareiter oft keine Ahnung davon haben.

Selbst bei normalen Geldgebern ist das mit "IT" echt schwer, weil sie es nicht verstehen. Sobald IT, Elektronik und Co kommt, wird es kompliziert.
ElderWand schrieb:
Schau dir mal Zahlen des VDEs zum ET/IT/TI Ing Mangel in diversen Branchen an.
Wobei man da sagen muss, dass der Fachkräftemangel in manchen Branchen, gerade die ITler, oft schon Hausgemacht sind, weil da die Arbeitgeber nicht wirklich vernüftigen zahlen wollen.

Intel wird da weniger ein Problem haben, da Intel entsprechend auch bereit ist zu zahlen.
 
Magdeburg gewinnt dank Model Gießkanne, anders kann ich mir das so nicht erklären:
  • kaum relevante Fachkräfte vor Ort
  • keine Geschichte als IT Standort in der Fertigung
  • kaum Zulieferer in der direkten Nähe

Aber:
- billig

Kann mich aber gern jemand eines Besseren belehren.
 
Ich bin ja eher positiv überrascht dass tatsächlich etwas passiert. Ich hätte dem ganzen 'chips to europe' zeug eine gute Chance gegeben dass das nach einigen jahren herumliegender fördergelder die keiner beantragt wieder still eingestellt wird. Aber privatunternehmen sind ja keine gemeinden die mit dem papierkram überfordert sind ... entweder sind die Hürden niedriger, oder die Anwälte besser.
Solange die da keine große Sauerei machen finde ich den Standort auch nicht verkehrt. Dresden überlebt auch gut ohne eine neue Intel Fab. Ansonsten ist das auch nicht zu weit für ein Wochenweises pendeln. Im Vergleich mit den Maßstäben in den USA oder China ist das ja gleich um die Ecke.
Mit etwas Glück hilft das langfristig schon die globale konzentration auf wenige Standorte weiter aufzuweichen, selbst wenn die anfangs nur gröbere Chips für Autos bauen.

Surtur schrieb:
Ohne Chips kann ich leben, ohne Insekten wird das schwer fallen.
Also ich würde hoffen dass die Insekten nicht nur noch auf diesen 300 Hektar leben, ansonsten sind die vermutlich sehr akut vom aussterben bedroht. Selbst mit einer Umsiedelung ein, zwei km weiter.
Was es da vermutlich geben wird sind mehrere beachtliche Ameisenkolonien.
Kassandra_89 schrieb:
Das Wasser ist ja nicht einfach weg.
Es wird ge- und benutzt, klärtechnisch aufbereitet und wieder in die Landschaft abgegeben.
Nur sind die Entnahme- und Abgabestellen meist für den Wasserfluss getrennt, der Kreislauf ergibt sich erst wieder über den Regen. Damit ist das Wasser schon erstmal in gewisser Weise 'weg'. Besonders wenn man mehr entnimmt als zufließt. Wenn das Wasser aus Talsperren kommt sieht man den Unterschied auch sehr gut, bei Grundwasserentnahme leider nicht so. Eine Talsperre bei der der Entnahme'stöpsel' aus dem Wasser guckt verstehen die meisten Leute auch als problematisch.
Aber bis die Menschheit Wasser im (technischen, selbstbetriebenen und als solchen deutlich erkennbaren) Kreislauf verwendet muss sie eher erst in den Weltraum fliegen, oder die Erde zu Dune 2 werden ^^
Man trinkt doch schließlich nicht was der Nachbar vorher uriniert hat. Außerdem wäre das teurer als tiefere Brunnen.
 
Lemiiker schrieb:
Na ja, du kommst doch nur mit pessimistischen bezahlten Zahlen... klar geht das, bekommen eben die Anwohner weniger Wasser. Wer sagt denn, dass das nicht ginge?! zynismus

Ich finde die Entscheidung aber auch zwar gut für Deutschland, aber nicht gut in Sachsen anhalt. Dresden wäre wohl auch wegen der Niederschläge besser gewesen, wobei diese abnehmen werden in ganz Deutschland

Abwarten
 
Nur ein paar Klicks durch Newsseiten auf den Server des Industriegebietes und schon geht er in die Knie...

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guzzisti schrieb:
Inwieweit bringt uns (also Europa) eine Fabrik von Intel, einem amerikanischen Großunternehmen, nun aus der Abhängigkeit von Technologien die wir nicht "kontrollieren": und auch nur noch teilweise "beherrschen"?
Die Belichtungsmaschinen kommen aus Deutschland zB.
In wie weit verstehen manche Leute nicht, dass die Globalisierung keine Einbahnstraße ist?
Richtige frage wäre: In wie weit bringt Europa Keine Chipfabrik!
 
Bigeagle schrieb:
Nur sind die Entnahme- und Abgabestellen meist für den Wasserfluss getrennt, der Kreislauf ergibt sich erst wieder über den Regen.
Das ist zwar korrekt, lässt sich aber steuern, zumindest bei solchen Großverbrauchern. Wir haben in Deutschland kein grundsätzliches Wasserproblem, es wird nur an einigen Stellen zu viel vom Grundwasser abgezapft.
Der Entnahmemenge von rund 24 Milliarden Kubikmeter (Mrd. m³) steht in Deutschland ein potentielles Dargebot von 188 Mrd. m³ Wasser (Zeitperiode 1961-1990) gegenüber. Damit ist Deutschland ein wasserreiches Land. Das ⁠Wasserdargebot⁠ gibt an, welche Mengen an Grund- und Oberflächenwasser potentiell genutzt werden können.
https://www.umweltbundesamt.de/daten/wasser/wasserressourcen-ihre-nutzung#die-wassernutzer

Eigentlich lächerlich darüber hierzulande ständig zu diskutieren, sobald sich nur ein Unternehmen ansiedeln wird. Wir haben vielleicht punktuell Defizite, sind aber noch immer ein Land mit vergleichsweise viel Wasser, erst recht wenn man Texas oder Taiwan in den Vergleich nimmt. Das "lustige" an der Geschichte ist, wenn es nicht so traurig wäre, in Deutschland wird Jahr für Jahr weniger Wasser entnommen und trotzdem ständig darüber diskutiert.
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Die EU fördert bis zum Jahr 2030 43 Milliarden Euro. Was für eine Wahnsinnssumme. Wenn man sich einmal vorstellt das die EU schätzungsweise 5% von deren Einkommen an Intel fördert. Boah eeehhh 😨😱
 
xexex schrieb:
Wir haben in Deutschland kein grundsätzliches Wasserproblem, es wird nur an vielen Stellen zu viel vom Grundwasser abgezapft.
Das ist es ja, die Probleme sind lokal und wirken eigentlich trivial lösbar. Nur kostet das ja im gegensatz zu sinkendem Grundwasser. Oder die Entscheider sagen sich es das nächste Hochwasser kommt bestimmt, dann ist ja alles wieder aufgefüllt.
Zumal eine Pipeline mit Frischwasser im Gegensatz zu Öl, oder Gas völlig harmlos wäre wenn es da mal ein Leck gibt ^^
Für Abwasser macht man sowas schon mal als zeitweise Umleitung. Das Bild allein gibt einen guten Eindruck, auch ohne den Rest des Paywallartikels. Fand ich zumindest recht eindrucksvoll. :rolleyes:
Zumindest gehe ich davon aus dass man den Wasserbedarf relativ gut lokal decken könnte und nicht unmengen quer durch Deutschland pumpen müsste um die Grundwasserspiegel nicht zu senken oder Gewässer übermäßig anzuzapfen.
Andererseits bekommen wir ja nicht mal die sichere Verteilung von Elektrizität hin wie es aussieht.

Als ich mal etwas zur Abwasseraufbereitung gelesen habe stellte ich auch fest dass da teils unangenehm viel gespart wird und man teils schlechter dasteht als vor 20-30 Jahren. Warum? Lohnt nicht, bringt kein Geld und hier und da schimmerte politischer Wille durch. Errungenschaften des ungeliebten Vorgängers demontieren ist ungemein befriedigend, denn dann gibts mehr Platz in den Geschichtsbüchern für einen selbst.
 
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Bigeagle schrieb:
Zumindest gehe ich davon aus dass man den Wasserbedarf relativ gut lokal decken könnte und nicht unmengen quer durch Deutschland pumpen müsste um die Grundwasserspiegel nicht zu senken oder Gewässer übermäßig anzuzapfen.
Hier steht sich der Umweltschutz selbst im Wege, dafür müsste man weitere Talsperren bauen. Früher war das kein Problem, aber versuche heutzutage einige Hektar Land für eine Talsperre zu gewinnen.

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https://www.welt.de/politik/deutsch...Deutschland-droht-Streit-ums-Trinkwasser.html

So stänkert man lieber herum und behauptet Deutschland würde austrocknen, dabei haben wir Regen in Hülle und Fülle und man könnte ihn noch besser Nutzen, aber wie du schon sagst, selbst bei Strommasten gehen die Menschen schon auf Barrikaden, mit Talsperren und möglicher Umsiedlung brauchst hier gar nicht anfangen.

Der springende Punkt ist aber, es gibt in Deutschland keinen dringenden Handlungsbedarf, auch wenn das einzelne oder irgendwelche Umweltverbände anders sehen.
Das Gesamtvolumen der Wasserentnahme 2016 von 24 Milliarden Kubikmetern entspricht damit etwa 12,8 % des potentiellen Wasserdargebots. Mehr als 87,2 % des Wasserdargebots blieben ungenutzt.
 
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