News EU-Kommission beäugt Microsofts RT-Browserpolitik argwöhnisch

Fetter Fettsack

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Wie einem Bericht auf The Verge zu entnehmen ist, hat ein Sprecher der für Wettbewerb zuständigen Abteilung der EU-Kommission – Antoine Colombani – erklärt, dass die Kommission die Entwicklung des kommenden Windows-Ableger RT hinsichtlich seiner Browserkompatibilität achtsam beobachten werde.

Zur News: EU-Kommission beäugt Microsofts RT-Browserpolitik argwöhnisch
 
"Laut den Angaben von Mozilla soll im Classic-Modus von RT derzeit einzig der Internet Explorer lauffähig sein."

kleines gedankenexperiment: ein autohersteller bringe ein neues modell heraus, bei dem die bisher von einem tuning-spezialisten angebotenen auspuffrohre nicht passen, so dass dieser gezwungen ist neue zu entwickeln. ist das etwa die schuld des autoherstellers?
 
Ich finde immer sehr seltsam, das Microsoft immer die Bösen, und Apple die guten sein sollen. Apple macht doch etwas ähnliches beim iOS: Andere Browser werden benachteiligt... Seltsam...
 
@Perry S. Hilton:

Nein, aber so wie ich das Geschehen zwischen Microsoft und Mozilla bisher verfolgt habe sieht es wohl so aus dass Microsoft unter Windows RT keinen anderen Browser außer Internet Explorer (bzw. Trident/MSHTML basierte Browser) zulässt.

OT:

Warum bei Apple allerdings bis heute nichts passiert ist finde ich durchaus ungewöhnlich. Unter iOS dürfen auch nur Browser die WebKit verwenden genutzt werden, und diese unterliegen auch strengen Vorgaben (vermutlich um die Software-Qualität nicht in den Keller zu ziehen).
 
Zuletzt bearbeitet:
Damals fand ich es sehr fragwürdig, dass Mozilla Recht bekommen hat. Immerhin hat Microsoft lediglich ein eigenes Produkt "beigepackt", jeder konnte installieren was es mochte.
Bei RT ist dies aber nicht der Fall - ich stimme Mozilla vollkommen zu. Dass Microsoft hier Apple nachspielt und kontrollieren möchte, welche Software installiert werden darf und welche nicht, sollte einfach nicht zulässig sein, das ist doch die größte Frechheit überhaupt.

Warum Apple sich das erlauben darf, weiß ich nicht, aber bitte nicht auch noch bei MS...

Grüße
jusaca
 
Dawzon schrieb:
@Perry S. Hilton:

Nein, aber so wie ich das Geschehen zwischen Microsoft und Mozilla bisher verfolgt habe sieht es wohl so aus dass Microsoft unter Windows RT keinen anderen Browser außer Internet Explorer (bzw. Trident/MSHTML basierte Browser) zulässt.
Warum bei Apple allerdings bis heute nichts passiert ist finde ich durchaus ungewöhnlich. Unter iOS dürfen auch nur Browser die WebKit verwenden genutzt werden, und diese unterliegen auch strengen vorgaben (vermutlich um die Software-Qualität nicht in den Keller zu ziehen).

Wen du es aufmerksam verfolgt hättest wüsstest du das MS alternative Browser dann über den Appstore anbieten will, lediglich bei der Installation wird standartmässig der IE installiert
 
@ Smockil:
...wonach diese hauptsächlich auf Tablets abzielende Windowsversion andere Browser als den Internet Explorer benachteiligen beziehungsweise gar ausschließen würde
Ist aus dem Artikel hier.
 
Der Unterschied zwischen Microsoft und Apple wird rechtlich wohl der sein, dass Microsoft zum Zeitpunkt dieser Einigung mit der Kommission eine sehr dominante Marktstellung innehatte. Die hatte und hat Apple (derzeit?) nicht.

Genau so eine "beherrschende" Marktstellung fordert aber der Artikel 102 AEUV, der da die Grundlage war.

Ist aus dem Artikel hier.

Die von dir zitierte Stelle bezieht sich auf das Vorbringen von Mozilla, so wie es in der Quelle geschildert wird. Deswegen auch der Konjunktiv.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Smockil

Nicht ganz. Natürlich werden andere Browser so wie du es schreibst durch den App Store downloadbar sein, aber diese werden ausschließlich in der Metro Oberfläche lauffähig sein.

Die Entwicklungsrichtlinen für Apps verbieten es nämlich, dass eine App den User auf die Desktopoberfläche weiterleitet. Entsprechend werden MS Office und der IE die einzigen Programme sein, die man unter Windows RT auf dem Desktop nutzen kann.

Allerdings sehe ich da nicht wo das Problem von Mozilla damit ist. Wenn MS jetzt explizit nur Browser das verwenden der Desktop Oberfläche verbieten würde, dann könnte ich das ja noch verstehen. Da dies aber für sämtliche Apps gilt, ist das schlichtweg eine Designrichtlinie für das System und schlicht und ergreifend die Bedingung die MS stellt, damit man seine App überhaupt auf Windows RT anbieten kann.

Versucht mal in Apples Store ne App zu verkaufen, die nicht den Richtlinien von Apple entspricht. Die fliegt sofort wieder raus, sofern sie überhaupt online geht. Da beschwert sich auch keiner. Apple is der Besitzer der Plattform inklusive des Appstores, also bestimmen die auch, was in selbigem angeboten wird. Völlig in Ordnung und genauso sollte es auch Microsoft frei stehen, Design Guidelines für die Apps auf ihrem System aufzustellen.

Würde eher sagen: Wenn Mozilla unbedingt unter Windows RT, das hauptsächlich für Tablets mit Touch-Interface gedacht ist, eine Desktop Version von Firefox anbieten wollen, dann sind sie ein Paradebeispiel dafür warum MS solche Richtlinien macht. Weil sonst im Nu wieder derselbe Mist existieren würde, wie wir ihn momentan mit Windows 7 auf Tablets haben. Alle nutzen die Desktop Oberfläche und die ist für Touch halt nunmal denkbar ungeeignet und entsprechend bescheiden ist die User Experience.
 
@ Fettsack

die frage ist auch irgendwie, wie grenzt man die einzelnen "märkte" voneinander ab? ist apple's OS X (oder iOS) überhaupt auf dem selben markt wie microsoft's windows (oder windows RT), schliesslich beliefert apple ja doch das höherpreise premiumsegment und microsoft eher die breite masse.
oder um es mal so zu sagen - ja autovergleiche sind toll - fahrzeug ist nicht gleich fahrzeug. ein dacia duster und ein 7er bmw sind beides autos, und doch sind sie nicht auf dem selben markt...
 
Perry S. Hilton schrieb:
"Laut den Angaben von Mozilla soll im Classic-Modus von RT derzeit einzig der Internet Explorer lauffähig sein."

kleines gedankenexperiment: ein autohersteller bringe ein neues modell heraus, bei dem die bisher von einem tuning-spezialisten angebotenen auspuffrohre nicht passen, so dass dieser gezwungen ist neue zu entwickeln. ist das etwa die schuld des autoherstellers?

Falsches GEdankenexperiment! Hier das richtige:

Ein Autohersteller bringt ein Modell heraus, das nur mit Benzin betankt werden kann, das der Hersteller selber verkauft.

Ist das jetzt ein Problem?
 
Mozilla hat eindeutig den Sinn von Metro nicht verstanden. Und das andere Windows wirds eh net mehr ewig geben, vielleicht noch eine oder zwei Versionen. Und MS hat Recht, Metro bietet mit winrt viel mehr Sicherheit als das alte. Und dann wollen sie halt nur Software da haben, bei denen sie Bugsfixes und Updatezyklen selbst in der Hand haben.
 
Windows RT muss geöffnet werden für richtige ARM-Desktop Software, nicht nur für billige Mini-Apps. Egal aus welchen Gründen. Und Windows ist marktbeherrschend. Selbstverständlich müssen die Regeln für fairen und freien Wettbewerb auch für Apple gelten, auch hier braucht es dringend Regulierung. Aber hier geht es nicht nur um den Browser.

Es geht um richtige Programme für den Desktop und die muss es auch in der ARM-Version von Drittanbietern geben dürfen. Ich finde den Vorstoß der EU deshalb mehr als begrüßenswert, Windows 8 ist so vielleicht doch noch zu retten. Metro ist sowieso unbrauchbar und schon jetzt der größte und folgenschwerste Fehler in Microsofts Geschichte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das wird zur selben Diskussion wie vor paar Tagen führen. Es geht hier afaik weniger um Metro/Nicht-Metro bzw. Desktop/Nicht-Desktop sondern viel mehr um den Zugriff auf Funktionen die durch diese Restriktion verhindert wird. Argumentativ ist das nicht ganz schlüssig, dass Microsoft dem IE, einer Endanwendung dadurch Vorteile verschaft die andere nicht haben dürfen.

Mich wundert es zwar auch, dass Apple hier bisher noch nichts auf die Mütze bekommen hat, aber afaik darf ich genau, wie Apples eigene Haussoftware auf alle Funktionen in der carbon.h zugreifen. Das ist vielleicht der Unterschied.

Vielmehr wäre es jedoch angebracht dieses locked UEFI zu verhindern. Mit diesem Schmarrn blüht uns noch irgendwann ein vierteljährlicher Zwang zum Hardwareneukauf. Das sieht für mich zudem wie Trusted Platform über ein Hintertürchen aus. Ist ja nicht so, dass UEFI da ausbaufähig wäre.
 
cocoman schrieb:
Ich finde immer sehr seltsam, das Microsoft immer die Bösen, und Apple die guten sein sollen. Apple macht doch etwas ähnliches beim iOS: Andere Browser werden benachteiligt... Seltsam...
Dawzon schrieb:
@Perry S. Hilton:
Warum bei Apple allerdings bis heute nichts passiert ist finde ich durchaus ungewöhnlich. Unter iOS dürfen auch nur Browser die WebKit verwenden genutzt werden, und diese unterliegen auch strengen Vorgaben (vermutlich um die Software-Qualität nicht in den Keller zu ziehen).
jusaca schrieb:
Warum Apple sich das erlauben darf, weiß ich nicht, aber bitte nicht auch noch bei MS...
Ganz einfach !Marktanteil! und das zurecht mit ihrem Quasi-Monopol ;)
Sollte Android aussterben, hat Apple wohl auch nen Problem ;)

Meiner Meinung nach müsste aber viel früher an dem Problem angepackt werden.
Nämlich bei dem Verkauf oder meist eher Zwangsverkauf von Windows und dem einsetzen der ÖFFENTLICHEN Bildungseinrichtungen von fast ausschließlich Windows weil es sie so gut nichts kostet.
 
Wie ich Microsoft kenne, schalten die eher auf stur und entfernen den IE komplett vom Desktop in der europäischen Version. Problem gelöst, Patient tot. Das darf nicht passieren, wir brauchen ARM-Desktop-Apps von Drittanbietern und ein offenes System.

Ich würde so ein ARM-Gerät sonst nicht mal geschenkt nehmen weil ein Windows ohne Desktop einfach wertlos und nutzlos und kein Windows ist, das kauft doch kein gesunder Mensch. Manchmal muss man Anbieter zu ihrem eigenen Glück zwingen.
 
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Prinzipiell ist doch nichts dabei das Mircosoft einen Browser integriert und die anderen es nicht so einfach haben. Ich kann ja auch nicht beliebige Kernelmodule austauschen wie ich will. Das MS bei Windows dies ändern musste lag ja an der "Quasi Monopolstellung" im Desktop Segment.

Ich weiß allerdings nicht warum diese Regelung auch irgendwie auf Windows RT übertragbar sein sollte, das ja auf Tablets ausgerichtet ist, denn hier sieht die Marktsituation ja ganz anders aus. Ich fände es sogar schlüssiger, die Regelung für den Desktop zurückzunehmen, da die Monopolstellung von Windows für den Internetzugriff durch Android und iOS, Tablets sowie Smartphones, eigentlich nicht mehr gegeben ist.

Unterm Strich halte ich diese ganze Regelung für einen Witz. Wenn Windows nur IE kann und man einen anderen Browser nehmen möchte, kauft man sich eben kein Windows Gerät. Es ist ja nicht so, dass keine Alternative vorhanden wären.
 
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Gloaming schrieb:
Ich weiß allerdings nicht warum diese Regelung auch irgendwie auf Windows RT übertragbar sein sollte, das ja auf Tablets ausgerichtet ist, denn hier sieht die Marktsituation ja ganz anders aus. Ich fände es sogar schlüssiger, die Regelung für den Desktop zurückzunehmen, da die Monopolstellung von Windows für den Internetzugriff durch Android und iOS, Tablets sowie Smartphones, eigentlich nicht mehr gegeben ist.

Unterm Strich halte ich diese ganze Regelung für einen Witz. Wenn Windows nur IE kann und man einen anderen Browser nehmen möchte, kauft man sich eben kein Windows Gerät. Es ist ja nicht so, dass keine Alternative vorhanden wären.

Das Problem ist das Zugepferd Windows.

Denn kaum einer kennt z.B Ubuntu und alle wollen ihr gutes altes Windows.
Und da das Teil Windows RT heißt zieht es magisch an.

Und dieses mal kann man noch nichtmal ein anderes Betriebssystem installieren, sollte man es als für nicht gut befinden...

Inwieweit Android und ios hilft, dass Microsoft am Ende keinen Stress bekommt bin ich mal gespannt.
Aber vom Gefühl her ist ein Android/ios immer noch etwas anderes als z.B. ein Ubuntu/Windows ARM.
Aber ein Ubuntu ARM wird man wohl noch nicht einmal ausprobieren können auf so einem Tablet....
 
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