externe Festplatte > 2 TB unter Windows XP

firespot

Lt. Junior Grade
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Dez. 2011
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341
Hi,

Es gibt ja externe (USB) Festplatten [also Platte samt Gehäuse & Controller] mit > 2 TB, welche mit Windows XP voll kompatibel sind und die volle Kapazität bereitstellen.
Was passiert wenn man eine NICHT-garantiert-kompatible Festplatte (etwa weil sich die Herstellerspezifikationen in Schweigen hüllen) unter Windows XP anschließt? Wird die Platte dann einfach nicht erkannt, oder sieht man etwa nur 2 TB Kapazität?
Und vor allem: kann alleine der Anschlussversuch bereits vorhandene Daten auf der Festplatte schrotten, also dass die dann selbst bei einem Anschluss unter Windows 7 / 10 nicht mehr, oder nur mehr teilweise, zugänglich sind?

Danke !
 
Ein älteres Gehäuse emuliert 4 k Sektoren. Damit können auch größere Platten mit Windows XP genutzt werden.

Allerdings sollte die Platte in dem Gehäuse formatiert werden. Auch kann die Platte dann nur in dem Gehäuse oder vergleichbaren genutzt werden.
 
Ja, dafür gibt es die 4k Sektoremulation die in vielen USB Platten mit mehr als 2TB im USB-SATA Bridgechip des Gehäuses aktiviert ist, eben um eine Partitionierung mit MBR und damit die Nutzung der vollen Kapazität zu erlauben. Seit XP aber von Windows nicht mehr unterstützt wird, ist auch der Hinweis auf XP Kompatibilität auf den Verpackungen der meisten USB Platten verschwunden und man kann daher nur noch hoffen das es diese 4k Sektoremulation noch gibt, es aber nicht mehr also praktisch sicher erwarten, wie es bei den Platten mit ausgewiesener XP Kompatibilität war. Dazu kommt, dass ich auch Platten gesehen haben, die trotz der 4k Sektoremulation dann doch mit GPT partitioniert waren, die würden so an XP normalerweise auch nicht erkannt.

Man kann prüfen ob eine 4k Sektoremulation vorhanden ist, vermutlich wird man aber wohl Win 7 oder höher brauchen (mit älteren Windowsversionen habe ich das nie ausprobiert). Man schließt die Platte an, startet eine cmd.exe und führt folgenden Befehl genau so aus:

wmic diskdrive get BytesPerSector,Model

Bei mir kommt raus:
BytesPerSector Model
512 ST8000AS0002-1NA17Z
512 NVMe Samsung SSD 950
512 M4-CT512M4SSD2
...
4096 ST3000DM 001-1CH166 USB Device
Meine 3TB Seagate ist auch in einem USB Gehäuse das 4k Sektoren emuliert (CnMemory Fertiglösung). Die sollte eine gültige Partition haben, sonst erscheint sie vermutlich nicht. Es wäre aber mal Zeit sind von XP zu verabschieden und den Rechner ggf. zu virtualisieren, wenn man XP wegen eines bestimmten SW unbedingt noch benötigt.
 
Um ganz sicher zu gehen und nur falls dein Mainboard noch über einen kleinen freien PCI-Express-Slot verfügt, könntest du dir für ca. 15€ einen USB 3.0 PCI-Express-Controller kaufen. Dann hättest du auch USB 3.0 unter Windows XP, falls es sich bei der externen Festplatte um eine USB 3.0-Festplatte handelt.

Hier paar Links dazu:
http://www.ebay.de/itm/PCIe-USB-3-0-Karte-4-Port-2x-extern-2x-intern-PCI-Express-Controller-/360690462015
https://www.amazon.de/CSL-Express-Controller-extern-Schnittstellenkarte/dp/B00EA0C9ZK

Ich habe meinem Vater so einen PCIe-Controller unter Windows XP installiert, weil er noch mit sehr alten Programmen (teils 16Bit) arbeiten muss und Backups auf eine externe USB3.0-Festplatte mit Acronis macht. Dieser Rechner hat parallel noch Windows 7 installiert. Windows XP hat sicherheitshalber kein Internetzugang. Der Netzwerkadapter ist deaktiviert.

Die Übertragungsrate über den USB3.0-PCIe-Controller liegt bei ca. 115Mbyte/s im Gegensatz zu ca. 25Mbyte/s mit USB2.0.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nutzen alle Platten mit max. 2TB praktisch sicher MBR für die Partitionierung (und sollten unter Windows XP sicher zugreifbar sein, Emulatoren im Chip hin oder her), i.e. das wäre dann einfach der sichere weg?

Kann man bei Platten > 2 TB ohne konkrete Herstellerangaben nur auf "gut Glück" kaufen (oder vorher mal nach Erfahrungen googlen), oder gibts irgendeinen Weg wie man fast sicher sein kann ob so eine Platte kompatibel oder nicht kompatibel ist?

Das betroffene System hat Dual-boot Windows XP und Win 7 (noch aufgesetzt zu einer Zeit als Windows XP noch brav unterstützt wurde), und rennt eigentlich eh fast nur mehr unter Win 7, aber legacy Software braucht noch XP. Meine Sorge ist dieses Szenario: Ich bin in Win 7 und stecke die externe Festplatte an. Später boote ich in XP, aber vergesse vorher die externe Platte abzutrennen. Kann dies - bei einer unter XP inkompatiblen Platte - im schlimmsten Fall die Platten / Daten darauf permanent schrotten, oder sind die Daten halt einfach unter XP unauslesbar, aber beim rück-booten in Win 7 wieder voll zugänglich? Ob die Daten unter XP zugreifbar sind oder nicht ist nicht soooo extrem wichtig (wäre aber sehr fein falls schon), denn ich kann sie über den Umweg einer internen HDD kopieren. Geschrottete Daten wären aber ganz ganz böse.

Danke!
 
USB3 Platten laufen auch an USB2 Ports und wenn man nachrüstet, sollte man darauf achten auch einen passenden Treiber zu bekommen.

Nein, wie geschrieben habe ich auch schon USB Platten mit mehr als 2TB und 4k Sektoremulation gesehen, die man mit MBR hätte so partitionieren können das es nur eine große Partition gibt, die aber trotzdem ab Werk GPT partitioniert waren. Du solltest also einen Rechner mit Win 7 oder höher haben um prüfen zu können ob die Platte eine 4k Sektoremulation hat, wenn nicht nutzt sie Dir unter XP nicht viel weil Du nur 2TiB davon nutzen kannst und sie dann mit dann mit MBR neu partitionieren. Du hast ja Dual-Boot mit Win 7, damit geht es doch einfach.

Sicher sein das die Platte mit XP kompatibel ist, kann Du nur wenn die Verpackung dies verspricht und wie gesagt sind die entsprechenden Hinweise schon recht bald nach dem Ende des Supports von XP durch Microsoft auch von den Verpackungen verschwunden. Wenn Du nicht noch so eine findest, die dann aber im Zweifel auch schon alte und womöglich überlagerte Platte ist, wird Du auf gut Glück kaufen müssen.

Bei Dual-Boot solltest Du die Daten einer inkompatiblen USB Platte allenfalls schrotten können, wenn Du in die Datenträgerverwaltung gehst und eigentlich auch nur, wenn Du die Platte dann doch auch initialisierst. Wenn aber wichtige Daten darauf sind, sollte man sowieso ein Backup haben, also eine zweite Platte mit den gleichen Daten und diese Backupplatte sollte dann sicher im Schrank stehen, wenn man auf XP bootet.
 
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Holt :) hat es sehr gut in der Vergangenheit beschrieben.
Zitat:
Das ist so, XP unterstützt keine GPT Partitionierung und mit MBR gehen nur 32bit Breite LBA Adressen. Alle HDDs haben oder emulieren 512Byte pro LBA, weshalb MBR nur bis 2TiB bzw. 2.2TB geht. Um eine Platte mit mehr Kapazität unter XP nutzen zu können, muss diese in einem externen USB Gehäuse stecken und der USB-SATA Bridge Chip muss für diese Platte 4k Sektoren emulieren, dann kann man mit MBR auch diese 4TB Platten nutzen, sonst geht es schlicht und einfach nicht!
https://www.computerbase.de/forum/threads/4tb-festplatte-kann-maximal-als-2tb-genutz-werden-xp.1292563/
 
Genau, wobei es heute auch schon 4kn Platten gibt, also Platten deren physikalische 4k Sektoren direkt 1:1 ohne die Emulation von 512 Byte Sektoren (also 512e und genau das Gegenteil von dem was die USB-SATA Bridgchips mit 4k Sektoremulation machen) durchgereicht werden. Ob solche HDDs in USB Gehäusen funktionieren und wenn ja in welchen, kann ich nicht sagen. Es sind ja auch i.d.R. alles nur recht hochpreisige Enterpriseplatten die 4kn haben.
 
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