Geschichte studieren... oder nicht?

@ Ripper

Als Geschichtsstudierter steht man dann in direkter Konkurrenz zu "echten" Dolmetschern und Fremdsprachenkorrespondenten -- was dann nicht unbedingt positiv enden muss.

Wer sich da nicht wirklich auf den Hosenboden gesetzt und diese Sprachen auch gründlichst gelernt hat, hat da wenig Chancen.

(Hab' selber Geschichte auf Lehramt studiert und "quäle" arme Schülerchen, hatte aber mal an Dolmetscher etc. gedacht . . . die Chancen sind da eher schlecht, das erfuhr ich in zahllosen Telefonaten und persönlichen Gesprächen.)
 
Genau das ist es ja.

Du spezialisierst Dich nicht für diese eine Richtung (wie das Studium des Dolmetschers oder weiß der Geier was), aber du erlernst Dir die Grundlagen.

Das ist ein Teilgebiet, und mal ehrlich, eine Sprache zu erlernen ist nicht wirklich schwer, da du dir als Geschichtsstudent auch Auslandssemester gönnen SOLLTEST.

Jetzt holst du Dir während dem Studium noch andere "Teilgebiete", und hast ein leichtes, dich hier und dort einzulesen. Oder möchtest du 3 Jahre lang Jahreszahlen und politische Systeme lernen? Dann haste am Schluss aber nur eine Berufswahl -> die, des Lehrers.

Ich hab schon mit einigen Absolventen darüber gesprochen und Zusatzqualifikationen sind das ein und alles. Dazu zählen auch Sprachen, und damit meine ich nicht nur westliche, sondern auch die ein oder andere östliche Sprache wie Russisch oder Chinesisch. Somit hast du ganz neue Arbeitszweige offen und erweiterst deinen Lebenslauf um EINIGES.

Lg
 
Immer ein bisschen von allen wird sicherlich gehen, aber macht keinen Sinn. Wenn man sich Zusatzqualifikationen aneignet, muss man sie auch aufeinander abstimmen. In dem Fall gibt es wieder hahufweise überschneidungen mit anderen Sprach- und Geiteswissenschaftlern. Also sieht es bei weitem nicht so gut aus ,wie du vermittelst.
 
Airbag schrieb:
Immer ein bisschen von allen wird sicherlich gehen, aber macht keinen Sinn. Wenn man sich Zusatzqualifikationen aneignet, muss man sie auch aufeinander abstimmen.

Ja, natürlich muss man sie aufeinander abstimmen und mit den eigenen Fächern in Verbindung bringen, das musst du in jedem Studienfach :rolleyes:

Aber du kannst als Geschichtsstudent nur mit dem "Grundgerüst" des Studiums in der Arbeitswelt nicht so viel anfangen. Und ein Geschichtsstudium eignet sich perfekt für die Aneignung von Sprachen oder anderen "nützlichen" Eigenschaften.

Lg
 
Aber dann fragt man sich wieder, in wie weit es Sinn macht Geschichte zu studieren. Letzendlich lernt man im Studium selber ja fasst nur Herangehensweisen zur Bearbeitung eines Problems, was unteranderem dabei helfen kann sich Zusatzqualifikationen schneller und effektiver anzueignen. Dann stellt sich aber wieder die Frage. Warum nicht gleicht Jounalismus, Germanistik, Anglistik oder Kommunikationstechnik ....?
 
Weil das Studien für eine Spezialisierung sind, wo du dich auf diesen Bereich beschränkst.

Grund für Geschichtsstudium:
-> Interesse an der Historik
-> Generalist (Einarbeitung in andere Bereiche leichter)
-> Flexibel

LG
 
exoplanet schrieb:
@sc00ty
nur kurz erwähnt. Lateinkenntnisse im Geschichtsstudium werden nicht gebraucht. Auch hier redet man von reiner Schikane, das kleine Latinum nachholen ist Pflicht wenn man diese Sprache nicht beherrscht. Auch hier stellt sich die Frage. Wozu eine Sprache lernen, die man im Geschichtsstudium zu 0% braucht. Ein Student wird sein Magister auch ohne Lateinkenntnisse bestehen.
Soviel zum (sinnlosen) Latinum das spätestens zur Zwischenprüfung vorliegen muß.


Es kann doch wohl nicht angehen, mit so einer Einstellung Geschichte studieren zu wollen???

Geht es etwa nur darum wie man am günstigsten durchs Studium kommt und was man da "braucht"?

Ich sag dir mal was: Wer sich WIRKLICH mit Geschichte befasst, der wird an Latein nicht drum herumkommen, da eine über 2000 jährige Zeitspanne fast ausschließlich aus Latein besteht! Selbst im 16. Jhd. wurde in Deutschland noch überwiegend in Latein verfasst, wissenschaftliche Abhandlungen sowieso:

Wer meint Latein nicht zu brauchen und das sei alles Schikane, der soll meiner Meinung nach überhaupt nicht studieren gehen. Es sind genau DIESE Leute, mit DIESER Einstellung, die ZU RECHT am Ende Taxifahrer werden oder an der Bratwurstbude enden.

Leute die nicht mal Latein wollen und es als Bürde ansehen, haben im Geschichtsstudium nichts verloren. Bis ins 19 Jhd. hinein konntest du überhaupt nichts studieren ohne Latein, da die Vorlesungen in Latein gehalten wurden. Das dies so war, war keine Schikane sondern lag einfach daran das über 1000 vorangegangene Jahre an angehäuftem Wissen nur in Latein abrufbar waren und sind. Wer Geschichte studiert wird auch früher oder später evtl. mal in einem alten mittelalterlichen Archiv wühlen, spätestens dann sollte klar sein, wozu man Latein braucht!
 
Zudem sollte man doch erwähnen, dass Übersetzungen lateinischer Texte (sei es ein antiker Klassiker à la Cicero oder mittelalterliche Urkunden) meist mittelmäßig bis sinnentstellend übersetzt wurden. Niemand kann ernsthaft behaupten sich mit einem Text auseinander gesetzt zu haben, wenn er nicht mit dem lat. Original (bzw. einer Edition) gearbeitet hat.

Inzwischen bin ich übrigens am Ende des 4. Fachsemesters, das Latinum inzwischen auch in der Tasche, und ich freue mich auf meine weiteren Semester :)
 
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