News Glasfaserausbau: Wie die Telekom vom Abschalten der Kupfernetze profitieren kann

Eigentlich ist es ja ganz einfach wie man die Kunden auf die Glasfaser bekommt, man verteuert die DSL Tarife, auch ein Anbieter hat ein Kündigungsrecht nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit ...

Wenn dann Glasfasertarife günstiger sind als DSL Tarife werden die meisten Kunden wechseln ... und die restlichen Kunden werden dann zwangsumgestellt wenn Kupfer abgeschaltet wird.

Allerdings: Mir ist nicht ganz klar, warum überhaupt das Kupfer abgeschaltet werden soll, ja Bandbreite usw. ist besser bei Glasfaser, aber sind die Stromkosten soviel höher bei Kupfer oder was ist der Zwangsgrund warum umgestellt werden MUSS? Klar man "könnte" das verbaute Kupfer dann abbauen und anderweitig verwenden, aber bis das geschieht wird noch viel Zeit vergehen, all die Leitungen überall rauszurupfen erzeugt ja einiges an Kosten.
 
Mydgard schrieb:
Eigentlich ist es ja ganz einfach wie man die Kunden auf die Glasfaser bekommt, man verteuert die DSL Tarife
Ist natürlich nicht die marktwirtschaftliche Lösung und dürfte sicher ziemlichen Kundenprotest hervorrufen.
Mydgard schrieb:
Allerdings: Mir ist nicht ganz klar, warum überhaupt das Kupfer abgeschaltet werden soll, ja Bandbreite usw. ist besser bei Glasfaser, aber sind die Stromkosten soviel höher bei Kupfer oder was ist der Zwangsgrund warum umgestellt werden MUSS?
Wer will 2 Netze unterhalten, wenn eins ausreicht? Das Kupfernetz (inkl. den MFG zur Wandlung Gf/Kupfer) ist relativ wartungsintensiv, wozu für sowas Geld ausgeben wenn man ein fertiges FTTH-Netz daneben hat?

Zwecks Strom: Mit dem Stromverbrauch von ca. 2-3 MFG kann man halt eine kleine Stadt mit FTTH-Anschlüssen versorgen. Weniger Wartung inklusive.
Mydgard schrieb:
Klar man "könnte" das verbaute Kupfer dann abbauen und anderweitig verwenden, aber bis das geschieht wird noch viel Zeit vergehen, all die Leitungen überall rauszurupfen erzeugt ja einiges an Kosten.
Definitiv und weil selbst lang abgeschaltete Kabel noch immer in den Telekom-Schächten umherlungern oder auch teilweise direkt erdverlegt sind bezweifel ich, das man da je im großen Stil rangehen wird. Außer Kupfer wird plötzlich sehr teuer.
 
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Timmi schrieb:
Der Preis ist ein grundsätzliches Entscheidungskriterium. Logisch, dass man nicht 80% mehr für gleiche Leistung zahlen will.
Wenn ich noch den Preis für den TV-Anschluss bei Vodafone Cable mit reinnehme (der Kombi-Tarif erlaubt es mir, für nur 3 € Aufpreis, also in Summe 48 €, drei Smartcards mit allen HD-Sendern im Haus zu betreiben), dann ist der Aufpreis bei Glasfaser eher größer 100 %, denn ohne den Vodafone-Internettarif müsste ich für die drei Smartcards alleine 15 € im Monat zahlen. und bei der Telekom müsste ich dann logischerweise noch Magenta TV zusätzlich zu den 80 € im Monat buchen. ;)
 
Ich denke über kurz oder lang wird DSL schon von ganz alleine teurer. Der große Run ist vorbei, Glasfaser hat in mehreren Ländern schon vor Jahrzehnten die Hauptrolle eingenommen.
Entsprechend wird das Gleiche passieren wie bei ISDN: Die Hardware wird irgendwann nicht mehr produziert und die Anbieter werden anfangen müssen, bereits zurück gebaute Standorte als Wartungslager weiter zu benutzen.
Spätestens dann wird es wirtschaftlich keinen Sinn mehr machen, DSL laufen zu lassen.
 
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UweP44 schrieb:
Und da fehlt im Gegensatz zum FTTH Netz der Telekom eine regulierte Vorleistung für alle anderen Wettbewerber. Oft sind das sogar noch reine Monopolnetze.
Das ist genau der Punkt, und daran sieht man dass der ganze Artikel wieder reine Lobbyarbeit der Breko ist. Die GF Anbieter betreiben doch alle nur Cherry-Picking und bauen da aus, wo sie bei der Vorvermaktung genug Kunden bekommen haben. Und die wollen einfach die Telekom als Konkurrent ihn ihren Ausbaugebieten loswerden. Wenn überhaupt, kann das nur gehen, wenn der entsprechend ausbauende Anbieter Open Access anbietet. Dann kann der Kunde seinen bisherigen Anbieter ob Telekom, 1und1 oder wenn auch immer behalten und mirgiert nur die Zugangstechnik.

Nur dann kann es überhaupt für den Endverbraucher nützlich sein. Die Idee der Breko hilft nur den GF Anbietern und weder dem Markt noch dem Kunden.

Chriz schrieb:
Nun sucht die Gemeinde seit Jahren einen Anbieter für GF - das wollte die T-Kom nicht machen - jetzt macht es ein kleiner, regionaler Provider.
Ab 2026 ist dann mehr oder weniger das ganze Dorf bei diesem Anbieter*...
*Konditionen: 300Mbit/s für dauerhafte 39.- mntl., Keine Anschlussgebühren für Bagger- und Grabearbeiten!
Bis dieser kleine, regionaler Provider dann bei der unvermeidlichen Konsolidierung des Marktes, spätestens in den frühen 2030ern von einem großen Anbiete geschluckt wird. Wenn wir bis dahin nicht eine vernünftige Open Access Regulierung haben, dann werden aus den 39 EUR dann mal schnell 99 EUR im Monat.


Alphanerd schrieb:
Verstehe die hohen Preise eh nicht.
Im Gegensatz zu VDSL, dass auf einem abgeschriebenen Kupfernetz basiert, muss halt der GF Anbieter die, meist kreditfinanzierten, Baukosten refinanzieren.

wern001 schrieb:
Es war mal Aufgabe des Staates. Aber es wurde ja alles Privatisiert. Die können ja alles besser
Ich will die Zeiten der Deutschen Bundespost nicht wieder zurück haben. Privatisierung heißt nicht automatisch besser, aber in meistens bedarfsgerechter. Der richtige und zeitgemäße Weg ist meines Erachtens ein regulierter Markt. Hat man sehr gut z.B. beim EU Roaming im Mobilfunkbereich gesehen. Hat zwar lange gedauert, habe heute kann man sein Handy mehr oder weniger unbeschränkt einfach in der ganzen EU nutzen. Regulierung besteht auch darin, Anforderungen an die Akteure zu stellen, z.B. bezüglich Netzabdeckung, Ausbaufristen, usw. Sieht man z.B beim 5G Ausbau, wo ja die Netzbetreiber eine knappe Resource (Frequenzspektrum) zugewiesen bekommen, da gibt es dann entsprechende Verpflichtungen.


h00bi schrieb:
Das ist korrekt, aber die Telekom kann Kupfer nicht abschalten, wenn sich darauf zig Miet-Anbieter tummeln.
Wobei heute kein Anbieter mehr die Kupfer-DA mietet, sondern sich auf Vorleistungsprodukte der Telekom aufschaltet (L2 bzw. L3-BSA). Das ist unabhängig von der Zugangstechnik. D.h die Telekom könnte Kunden von FTTC (VDSL) auf FTTH migrieren, ohne das sie den Provider wechseln müssten. Der Kunde braucht nur ggf. ein zusätzliches GF-Modem was dem bisherigen Router vorgeschaltet wird, oder einen neuen Router mit integriertem GF Modem. Wenn man regulierungstechnisch festlegen würde, dass - zumindest für einen bestimmen Zeitraum - der bisherige Vertrag zu den bisherigen Konditionen weitergeführt wird, und ggf. die Kosten für die technische Umrüstung gedeckelt werden, wäre das kein Problem.

Ein anderer Fall wäre es, wenn die Telekom selber kein FTTH ausgebaut hat (darauf zielt der Artikel ja). Dann würde die entsprechende Zugangsverplichtung vom alternativen FTTH Anbieter geleistet werden.
Hier ergäbe sich aber das Problem, dass Third-Party Provider dann einen Bitstream Zugang (BSA) zum Netz des FTTH Anbieters schalten müssten. Heute gibt es keine Verpflichtung für einen Provider BSA Vereinbarungen abzuschliessen. Es wäre natürlich denkbar, das man im Rahmen der Regulierung zumindest die marktbeherrschenden Provider (neben Telekom also 1und1, o2, Vodafone) verpflichten würde, entsprechende Zugänge einzurichten. Viele kleinere Anbieter sind ja oft nur Reseller der "großen Vier".
Im Idealfall hätte man also irgendwann eine Infrastruktur, wo der Kunde, wie heute im Strommarkt, den Provider seiner Wahl auswählen könnte, völlig unabhängig von der Zugangstechnik. Dazu müsste man theoretisch allerdings auch noch das Kabelnetz in den Open-Access einbeziehen. Anderseits liegt Kabel eigentlich niemals allein, es gibt ja immer noch die Kupfer-DA.
Natürlich hat man, abhängig von der Zugangstechnik nicht an jedem Ort die gleiche Leistung, und damit alle Tarife zu Auswahl.

senf.dazu schrieb:
Ist die niedrige Takeupquote (Richtung 10%) der Telekom also vielleicht Methode ?
Eher nicht, im Gegenteil, in letzter Zeit häufen sich Beschwerden über aggressive Methoden der Telekom ihre Produkte zu verkaufen. Das bezieht natürlich auch Upselling von DSL Produkten ein (z.B. Magenta-TV), aber auch FTTH.
Es gibt für die niedrige Take-Up Qoute mehrere Gründe:
  • Preis (die GF Produkte der Telekom sind mindestens genauso teuer wie DSL)
  • Mangelndes Kundeninteresse (hängt auch mit dem Preis zusammen, wenn die bisherige VDSL Geschwindigkeit reicht, ist der Umstieg auf GF zum gleichen Preis wenig interessant)
  • In Mehrparteien Häusern Probleme mit Vermietern/Eigentümergemeinschaften/etc.)
  • Im Gegensatz zu den Wettbewerben macht die Telekom keine Vorvermarktung. Oft baut die Telekom relativ "still" aus und fängt mit der Vermarktung an, wenn das Netz steht.

Natürlich hat die Telekom einfach weniger Druck die gelegten Leitungen schnell zu vermarkten, denn FTTH ist nicht ihr einziges Standbein und sie hat "tiefe Taschen", sprich eine schnelle Refinanzierung ist für sie nicht zwingend notwendig.

DLMttH schrieb:
Mag sein, da ich die Telekom eher als Netzbetreiber denn als Provider sehe, ist mir relativ egal, was ihre Internettarife kosten.
Sie ist eben beides (im Gegensatz zum Strommarkt ist das ja nicht getrennt). Aber die Telekom ist eben der einzige Netzbetreiber, der überhaupt verpflichtet ist, das Netz für Andere zu öffnen. Und da liegt in meinen Augen langfristig ein Schiefstand im Markt vor. Ich möchte eigentlich nicht von einem qualitativ wenig überzeugendem Provider/Netzbetreiber wie der Deutschen GF abhängig sein. Solange das nicht geregelt ist , finde ich es auch ok, wenn die Telekom solcher Netze mit ihrer Faser überbaut.

SternburgExport schrieb:
Gleichzeitig läuft der GF-Ausbau ja überwiegend auf Pump. Entweder Kredite deren Zinsen bedient werden wollen oder Investoren, die zügigen ROI sehen wollen.
Und wenn die Zinsen steigen, stockt er...

rezzler schrieb:
Wer will 2 Netze unterhalten, wenn eins ausreicht? Das Kupfernetz (inkl. den MFG zur Wandlung Gf/Kupfer) ist relativ wartungsintensiv, wozu für sowas Geld ausgeben wenn man ein fertiges FTTH-Netz daneben hat?
Das wird auch langfristig unvermeidlich sein, denn VDSL ist eine Übergangstechnik, wo auch nicht mehr viel Entwicklung drin ist.
Man sieht es auch schon an den Geräten: Die meisten aktuellen VDSL Fritzboxen sind schon "Frankenstein-Technik" wo ein Qualcomm SoC mit einem Maxlinear VDSL Modem Chip gekoppelt ist. Und dieser Chip hat schon eine lange Odysee von Infinion über Intel zu Maxlinear hinter sich.
Auf der MSAN Seite wird es nicht anders aussehen...
 
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TomH22 schrieb:
Im Gegensatz zu VDSL, dass auf einem abgeschriebenen Kupfernetz basiert, muss halt der GF Anbieter die, meist kreditfinanzierten, Baukosten refinanzieren.
Das Kupfernetz hat halt dafür nennenswerte Wartungskosten.
TomH22 schrieb:
Ich will die Zeiten der Deutschen Bundespost nicht wieder zurück haben. Privatisierung heißt nicht automatisch besser, aber in meistens bedarfsgerechter.
Bedarfsgerecht war der FTTC-Ausbau in der Fläche sicherlich. Hätte man jetzt noch die sich seitdem bietenden Gelegenheiten für einen günstigeren FTTH-Ausbau mitgenutzt wäre man jetzt vielleicht etwas effizienter unterwegs.
TomH22 schrieb:
Wobei heute kein Anbieter mehr die Kupfer-DA mietet,
Da gibts schon noch Nutzer, siehe QSC/Plusnet. M-Net und Vodafone sind aber gerade dabei, die kleineren Standorte alle aufzugeben.
TomH22 schrieb:
sondern sich auf Vorleistungsprodukte der Telekom aufschaltet (L2 bzw. L3-BSA). Das ist unabhängig von der Zugangstechnik. D.h die Telekom könnte Kunden von FTTC (VDSL) auf FTTH migrieren, ohne das sie den Provider wechseln müssten.
Denke nicht, das die Telekom den Anbietern einfach eine andere Zugangstechnik vorsetzen kann, allein schon von wegen Preis.
TomH22 schrieb:
Der Kunde braucht nur ggf. ein zusätzliches GF-Modem was dem bisherigen Router vorgeschaltet wird, oder einen neuen Router mit integriertem GF Modem.
Und dann stellt sich der Vermieter quer ;)
TomH22 schrieb:
Hier ergäbe sich aber das Problem, dass Third-Party Provider dann einen Bitstream Zugang (BSA) zum Netz des FTTH Anbieters schalten müssten. Heute gibt es keine Verpflichtung für einen Provider BSA Vereinbarungen abzuschliessen. Es wäre natürlich denkbar, das man im Rahmen der Regulierung zumindest die marktbeherrschenden Provider (neben Telekom also 1und1, o2, Vodafone) verpflichten würde, entsprechende Zugänge einzurichten.
Die sind nichtmal im Kupfernetz oder bei Telekom-FTTH dazu verpflichtet und ob die drauf scharf sind, einen kleinen Krauter zu erschließen, möchte ich auch bezweifeln. Sieht man ja schon heutzutage bei Nicht-Telekom-Netzen.
TomH22 schrieb:
Im Idealfall hätte man also irgendwann eine Infrastruktur, wo der Kunde, wie heute im Strommarkt, den Provider seiner Wahl auswählen könnte, völlig unabhängig von der Zugangstechnik.
Andererseits hat man da, dank BSA, eher wenig Möglichkeiten, sich abzusetzen.
 
CR4Z3D3 schrieb:
Aber das funktioniert nur , wenn du keine 2-3 Mieter unter dir hast die das nicht wollen!
Weil in diese Wohnungen muss man auch rein, wegen umbauten etc.
Und dafür will die Telekom vom Vermieter eine Zustimmung von allen Mietern haben. Wenn nur einer sagt ich brauche das nicht, will ich nicht, dann passiert auch nix!
Und Kabel von innen, wieder nach außen, oben in die Wohnung ziehen ist nicht mehr so wie früher denke ich...
Lasse mich gerne Beraten wenn jemand mehr weiß, ob dies möglich ist von innen nach außen und hoch ,das kann ich dann auch selber.
Was Du schreibst, halte ich für Unsinn. Bei mir lief der Glasfaser-Ausbau der Deutschen Telekom so ab:
  • Juli/August 2022: Start Vorvermarktung (per Post, Ranger-Vertriebs-Unfug, Telefon)
  • September 2022: Nach Rücksprache mit Vermieter Abschluss Glasfaser-Vertrag
  • November 2022: Info der Telekom, dass GF-Ausbau in Bonn startet
  • Juli/August 2023: Glasfaser wird in der Straße (bzw. unterm Fußweg) und ins Haus gelegt
  • September 2023: Glasfaser wird vom Hausanschluß in meine Wohnung verlegt (war dank vorhandenem Leerrohr von der beauftragten Firma recht schnell erledigt). Dann haben sie noch die GF-Dose angeschlossen und weg waren sie. Das Glasfasermodem 2 hatte ich gekauft und dann selbst angeschlossen. Da kam dann mein alter Speedport W724V ran und alles lief wieder. Hier musste ich nicht mal irgendeine Einstellung ändern. Das alles war in 1,5-2h erledigt.

Bei uns im Haus sind sechs Mietparteien, von denen ich zu diesem Zeitpunkt der einzige war, der GF bestellt hat. Dass vom HÜP im Keller ein Leerrohr in meine Wohnung liegt, stellte sich erst beim Anschlusslegen in meine Wohnung heraus (war ich auch nicht traurig drüber - und der Techniker auch nicht :)).

Im letzten Jahr ließ der Vermieter (unwissend, dass noch Leerrohre vom Keller in die Wohnungen gehen) dann vom Keller über das Treppenhaus Glasfaser auf alle drei Etagen verlegen, so dass zukünftig die anderen Wohnungen wohl darüber angeschlossen werden (bis in die Wohnungen erfolgte die Anbindung nicht; das erfolgt dann erst, wenn die jeweiligen Bewohner GF buchen).

Halten wir also für Mehrfamilienhäuser (MFH) fest:
  • "Aber das funktioniert nur , wenn du keine 2-3 Mieter unter dir hast die das nicht wollen! Weil in diese Wohnungen muss man auch rein, wegen umbauten etc."
    Das Haus muss dann aber sehr merkwürdig gebaut sein. Ich kenne keine MFH, die kein Treppenhaus haben. Dass die GF durch die Wohnungen anderer Mieter gelegt wird, kann ich mir kaum vorstellen. Den Stress tut sich doch niemand an. Und wenn das doch der Fall sein sollte, hat vermutlich der Vermieter die Möglichkeit, das gegen den Willen des Mieters zu veranlassen (Modernisierungsmaßnahme :))
  • "Und dafür will die Telekom vom Vermieter eine Zustimmung von allen Mietern haben. Wenn nur einer sagt ich brauche das nicht, will ich nicht, dann passiert auch nix!"
    Die Telekom will bzw. braucht die Zustimmung vom Vermieter um GF ins Haus legen zu dürfen. Vom Mieter einer Wohnung braucht sie die Zustimmung erst, wenn der GF in die Wohnung gelegt haben will.
  • "Und Kabel von innen, wieder nach außen, oben in die Wohnung ziehen ist nicht mehr so wie früher denke ich...".
    Das könnte in Mietshäusern ein Problem sein, wenn Du das als Mieter einfach so machst... Stichwort: Fassadenisolation/Wärmedämmung beschädigen und andere Dinge, die dem entgegenstehen.
 
rezzler schrieb:
Bedarfsgerecht war der FTTC-Ausbau in der Fläche sicherlich. Hätte man jetzt noch die sich seitdem bietenden Gelegenheiten für einen günstigeren FTTH-Ausbau mitgenutzt wäre man jetzt vielleicht etwas effizienter unterwegs.
Ja vielleicht. Aber wenn ich mir zur Zeit das Theater z.B. bei den Mehrparteien Häusern anschaue, wäre heute die meisten Kunden noch bei <=16Mbit ADSL, zumindest da wo es kein Kabel gibt. Und Häuser oder ganze Wohnviertel ohne Kabel gibt es auch erstaunlich viele. Bei mir in der Straße hat es auch nie Kabel gegeben...
Ich habe ja den FTTC Ausbau bei uns im Ort gesehen, das ist halt vergleichsweise schnell gemacht.
rezzler schrieb:
Denke nicht, das die Telekom den Anbietern einfach eine andere Zugangstechnik vorsetzen kann, allein schon von wegen Preis.
Ist doch heute schon so, dadurch kann man ja z.B 1und1 mit Telekom FTTH buchen. Klar, L2-BSA für FTTH ist ein andere Wholesale Produkt. Es ist vielleicht nicht "einfach", aber machbar.
Aber in meinen Augen Grundvorausetzung für die die Idee der Breko den Kupfer Anbieter (in der Regel ja die Telekom...) rauszuwerfen wenn es ein ausreichendes GF Netz gibt. Sonst würde man den betroffenen Kunden ja ihrer Wahlmöglichkeiten berauben.

rezzler schrieb:
Die sind nichtmal im Kupfernetz oder bei Telekom-FTTH dazu verpflichtet und ob die drauf scharf sind, einen kleinen Krauter zu erschließen, möchte ich auch bezweifeln.
Deswegen wird das mit den "kleinen Krautern" eben nicht funktionieren. Aber auch das wäre lösbar, regionale Anbieter könnten sich ja die Übergangsdienstleistung (also die BSA Zugänge) bei einem größeren Anbieter kaufen bzw. sich z.B. zu einem "Wholesale Verbund" zusammenschliessen.
rezzler schrieb:
Andererseits hat man da, dank BSA, eher wenig Möglichkeiten, sich abzusetzen.
Zumindest bei L2-BSA hat man doch sehr viele Möglichkeiten. Man sieht ja heute bei VDSL dass sich die verschiedenen Produkte sowohl beim Preis als auch bei den Leistungsmerkmalen erheblich unterscheiden.
 
TomH22 schrieb:
Man sieht ja heute bei VDSL dass sich die verschiedenen Produkte sowohl beim Preis als auch bei den Leistungsmerkmalen erheblich unterscheiden.
Bitte was ? Wo tun sie das bitte, da unterscheidet sich gar nix bei den Leistungsmerkmalen und beim Preis ist das kaum was, da gedeckelt durch die Vorleistungspreise.
 
@Holzkopf: Ich sage nur Peering, Dual Stack vs. DSLite, Zwangstrennung, integrierte Telefonie ja/nein, Anzahl Rufnummern, falls Telefonie. usw.

Bei den Preisen gibt es durchaus auch Unterschiede, allerdings erfordert das häufige Wechsel des Anbieters und taktische Kündigungen. Es stimmt schon, dass wenn man langfristig (>24 Monate) beim gleichen Anbieter bleibt, die Unterschiede meist nicht mehr als 5 EUR / Monat sind.

Das einzige was bei VDSL bisher gleichbleibt, sind die Geschwindigkeiten. Aber auch das ist eher künstlich, ein Anbieter könnte auch z.B. 80/30 anbieten. Macht jetzt bei VDSL nicht so viel Sinn, aber in Zukunft bei GF werden wir das eventuell vermehrt sehen.
Mydgard schrieb:
Allerdings: Mir ist nicht ganz klar, warum überhaupt das Kupfer abgeschaltet werden soll, ja Bandbreite usw. ist besser bei Glasfaser, aber sind die Stromkosten soviel höher bei Kupfer oder was ist der Zwangsgrund warum umgestellt werden MUSS?
Es gibt zwar schon, neben dem Energieverbrauch, sachliche Gründe, z.B. eine Infrastruktur die in Zukunft noch Bandbreitenwachstum nach oben ermöglicht, aber zu einen gewissen Teil ist es auch ein etwas übertriebener politischer Hype und natürlich Lobbyarbeit der in Breko und VTAM zusammengeschlossenen Glasfaser Anbieter. Für die ist es halt ein Dorn im Auge dass die etablierten Technologien (VDSL und Kabel) bei den Kunden so beliebt sind und die nicht alle in Scharen zur Glasfaser überlaufen.

KlaasKersting schrieb:
Abschaltung des Kupfernetzes sollte nur möglich sein, wenn jedem einzelnen Haushalt im jeweils betroffenen Gebiet ein Glasfaseranschluss zumindest angeboten wurde.
Darum geht es ja. Man kann ja beliebig kleine Ausbaugebiete definieren. Die Telekom könnte z.B. einzelne MSANs, die ja nur einen Einzugsbereich von ca. 500m haben, abschalten.
 
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TomH22 schrieb:
Ja vielleicht. Aber wenn ich mir zur Zeit das Theater z.B. bei den Mehrparteien Häusern anschaue, wäre heute die meisten Kunden noch bei <=16Mbit ADSL, zumindest da wo es kein Kabel gibt.
Dann ist der Bedarf nicht dringend genug.
TomH22 schrieb:
Und Häuser oder ganze Wohnviertel ohne Kabel gibt es auch erstaunlich viele.
Nichts neues. Andererseits gibt es manchmal selbst in abgelegensten Orten Kabel. Bei einer Abdeckung von ca. 70% ist aber klar, das Kabel auch nur eine Station auf dem Weg zum Ziel ist.
TomH22 schrieb:
Ich habe ja den FTTC Ausbau bei uns im Ort gesehen, das ist halt vergleichsweise schnell gemacht.
Ja, aber der ist halt auch schnell am Ende der Möglichkeiten.
TomH22 schrieb:
Ist doch heute schon so, dadurch kann man ja z.B 1und1 mit Telekom FTTH buchen.
Meine Frage war, ob 1&1 für einen FTTH-Anschluss genausoviel zahlt wie für einen VDSL-Anschluss. Ich würde nein sagen.
TomH22 schrieb:
Klar, L2-BSA für FTTH ist ein andere Wholesale Produkt.
Wholesale geht ja auch als L3-BSA oder gar WIA.
TomH22 schrieb:
Zumindest bei L2-BSA hat man doch sehr viele Möglichkeiten. Man sieht ja heute bei VDSL dass sich die verschiedenen Produkte sowohl beim Preis als auch bei den Leistungsmerkmalen erheblich unterscheiden.
Naja, "erheblich" würd ich das nicht nennen. Der Unterschied ist eher das Backbone (falls BSA genutzt wird) und vielleicht die Zusatzleistungen bzw. Kombi-Vorteile.
Ergänzung ()

TomH22 schrieb:
Darum geht es ja. Man kann ja beliebig kleine Ausbaugebiete definieren. Die Telekom könnte z.B. einzelne MSANs, die ja nur einen Einzugsbereich von ca. 500m haben, abschalten.
Das wäre halt auch nur eine recht verwaltungsintensive Flickenlösung und wirtschaftlich eher ineffizient. Da sollte man schon in Maßstäben von Anschlussbereichen oder Vorwahlbereichen denken.
 
rezzler schrieb:
Dann ist der Bedarf nicht dringend genug.
Ich glaube Du hast meinen Satz falsch verstanden. Ich meinte nicht, das die Kunden freiwillig bei <16MBit ADSL geblieben wären, sondern heute zwangsweise immer noch, weil der GF Ausbau durch den Verzicht auf den FTTC Ausbau auch nicht viel schneller gegangen wäre. Sicher hat VDSL jetzt Einfluss auf die Take-Up Rate und verlangsamt nun die Migration von Kupfer auf Glas. Das haben die Kritiker der Vectoring/FTTC Pläne der Telekom vor 10 Jahren ja beklagt, und wie man heute sieht sicher nicht ganz zu unrecht. Aber die Kehrseite wäre eine viel längere Durststrecke für viele Haushalte gewesen.
rezzler schrieb:
Meine Frage war, ob 1&1 für einen FTTH-Anschluss genausoviel zahlt wie für einen VDSL-Anschluss. Ich würde nein sagen.
Das wäre für eine zukünftige Regulierung ja zweitrangig, denn da könnte man ja für gleiche Bedingungen sorgen und gleiche Preise als Vorraussetzung für die Kupfer Abschaltung fordern.

rezzler schrieb:
Naja, "erheblich" würd ich das nicht nennen. Der Unterschied ist eher das Backbone (falls BSA genutzt wird) und vielleicht die Zusatzleistungen bzw. Kombi-Vorteile.
Für unbedarfte Kunden, bei denen einfach nur Netflix, WhatsApp und Instagramm gehen muss, sind sowieso alle Internet Anschlüsse mehr oder weniger gleich, da kann nur über den Preis differenziert werden.

In Zukunft wird diese Art Kunden vermehrt auf das Festnetz verzichten. Mittlerweile kommen ja auch in Deutschland Mobilfunktarife mit hohem Volumen bis hin zur echten Flatrate in Fahrt. Noch ist das nur für Single Haushalte die sowieso viel unterwegs sind, interessant, aber das kann sich in Zukunft ändern.
 
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TomH22 schrieb:
Ich glaube Du hast meinen Satz falsch verstanden. Ich meinte nicht, das die Kunden freiwillig bei <16MBit ADSL geblieben wären, sondern heute zwangsweise immer noch, weil der GF Ausbau durch den Verzicht auf den FTTC Ausbau auch nicht viel schneller gegangen wäre.
Ich hatte es so verstanden, das sie zwangsweise auf ADSL wären, wenn der Vermieter nicht mitmacht.

Hätte man FTTC übersprungen wären wir halt in einer ähnlichen Situation wie Frankreich. Wobei halt so 3-5 Jahre mehr FTTH-Ausbau statt FTTC sich sicher bemerkbar gemacht hätten.
TomH22 schrieb:
Sicher hat VDSL jetzt Einfluss auf die Take-Up Rate und verlangsamt nun die Migration von Kupfer auf Glas. Das haben die Kritiker der Vectoring/FTTC Pläne der Telekom vor 10 Jahren ja beklagt, und wie man heute sieht sicher nicht ganz zu unrecht.
Andererseits hat sich die Telekom damit ja durchaus auch selber ins Knie geschossen, wenn sie ihre 2012/2013-FTTH-Städte ein Jahr danach mit FTTC überbaut.
TomH22 schrieb:
Aber die Kehrseite wäre eine viel längere Durststrecke für viele Haushalte gewesen.
Siehe Frankreich...
TomH22 schrieb:
Das wäre für eine zukünftige Regulierung ja zweitrangig, denn da könnte man ja für gleiche Bedingungen sorgen und gleiche Preise als Vorraussetzung für die Kupfer Abschaltung fordern.
Also Zukunftsmusik ;)
TomH22 schrieb:
In Zukunft wird diese Art Kunden vermehrt auf das Festnetz verzichten. Mittlerweile kommen ja auch in Deutschland Mobilfunktarife mit hohem Volumen bis hin zur echten Flatrate in Fahrt. Noch ist das nur für Single Haushalte die sowieso viel unterwegs sind, interessant, aber das kann sich in Zukunft ändern.
Klar, aber für ernsthafte, dauerhafte Geschwindigkeiten meiner Meinung nach nicht die ultimative Lösung. Zudem muss man die Standortdichte vom Mobilfunk dann eben auch erhöhen.
 
rezzler schrieb:
Ich hatte es so verstanden, das sie zwangsweise auf ADSL wären, wenn der Vermieter nicht mitmacht.
Das war mehr als ein Beispiel gedacht. Es gibt ja viele verschiedene Gründe warum der Ausbau oft nur im Schneckentempo vorangeht. Ich denke es hat auch zum Teil mit einer teilweise technologiefeindlichen Grundhaltung der Menschen zu tun. Das war schon immer so: Ich war ca. 14 Jahre alt, als es bei Haus meiner Eltern um Kabelfernsehen ging, daher erinnere ich mich noch. Mein Vater meinte nur "den Scheiß brauche ich nicht, meine Dachantenne reicht mir".
Nur leider bremst das halt oft auch unfreiwillig die Leute mit ein, die keine Vorbehalte haben. Oder auch die Nachfolgegenerationen. Mein Haus (Baujahr 1981, gekauft 2007 ) ist auch in einer Straße wo es kein Kabel und kein Erdgas gibt - alles mit "brauchen wir nicht" abgelehnt. Hier hat noch kein Anbieter wegen GF angeklopft, noch leben hier zu viele von den Erbauern der Häuser, die Vorvermarktung wäre wahrscheinlich ernüchternd.

rezzler schrieb:
Also Zukunftsmusik
Naja, darum geht es doch.
 
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Weyoun schrieb:
Wenn ich noch den Preis für den TV-Anschluss bei Vodafone Cable mit reinnehme (der Kombi-Tarif erlaubt es mir, für nur 3 € Aufpreis, also in Summe 48 €, drei Smartcards mit allen HD-Sendern im Haus zu betreiben), dann ist der Aufpreis bei Glasfaser eher größer 100 %, denn ohne den Vodafone-Internettarif müsste ich für die drei Smartcards alleine 15 € im Monat zahlen. und bei der Telekom müsste ich dann logischerweise noch Magenta TV zusätzlich zu den 80 € im Monat buchen. ;)
Ja, dann noch Mobilfunk dazu und noch X andere Konstellationen. Es geht doch ums Prinzip. Shit egal, welcher Anbieter.
 
Ums Prinzip? Ich zahle einfach nicht 80 € im Monat für "nackiges" Internet mit 1 GBit/s plus Festnetz ohne weitere Dienste. Wenn die Telekom denn mal marktübliche Preise für Glasfaser etablieren würde, könnte ich darüber nachdenken, zu wechseln.
 
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Weyoun schrieb:
Wenn die Telekom denn mal marktübliche Preise für Glasfaser etablieren würde, könnte ich darüber nachdenken, zu wechseln.
Solange andere Anbieter gleichviel oder mehr verlangen ist die Telekom doch marktüblich.
 
Das mag schon sein, wenn Glasfaser überall so teuer ist, aber ich werde dann einfach nicht wechseln.
 
Mr.Highping schrieb:
Der große Run ist vorbei, Glasfaser hat in mehreren Ländern schon vor Jahrzehnten die Hauptrolle eingenommen.
An welche Länder denkst du da?

Wie hier schon mal geschrieben und verlinkt: Mitte 2007 (also vor 18 Jahren) gab es laut OECD 11 Länder in denen mehr als 1% der Haushalte Glasfaseranschlüsse (FTTB oder FTTH) verwendet haben, in drei Ländern waren es mehr als 10%. Die Hauptrolle bei der Zugangstechnik hat Glasfaser da mMn eigentlich in keinem Land gespielt...
 
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Bodennebel schrieb:
  • "Aber das funktioniert nur , wenn du keine 2-3 Mieter unter dir hast die das nicht wollen! Weil in diese Wohnungen muss man auch rein, wegen umbauten etc."
    Das Haus muss dann aber sehr merkwürdig gebaut sein. Ich kenne keine MFH, die kein Treppenhaus haben. Dass die GF durch die Wohnungen anderer Mieter gelegt wird, kann ich mir kaum vorstellen. Den Stress tut sich doch niemand an. Und wenn das doch der Fall sein sollte, hat vermutlich der Vermieter die Möglichkeit, das gegen den Willen des Mieters zu veranlassen (Modernisierungsmaßnahme :))
Bei mir war das so, das Haus hat 7 Mieter, die Leerrohre wurden durch den jeweiligen Flur Wohnung (wohne im ersten OG) durch den Boden und die Decke durchgebohrt und das Leerrohr verlegt.

Ist aber ein Genossenschaftshaus, alle Wohnungen gehören der Genossenschaft.
 
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