News Glasfaserausbau: Wie die Telekom vom Abschalten der Kupfernetze profitieren kann

Zumindest da, wo wir den Ausbau vornehmen nicht.
Ich hab mich in erster Linie aber auf die Nutzung der passiven Infrastruktur bezogen.

Bei GF+ stellt die Telekom in der Regel einen FibrePOP für die Übergabe der Fasern.
OXG bekommt die Fasern aus Vodafone-MFG, die extra dafür gestellt werden.
 
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GIubschi schrieb:
Ich hab mich in erster Linie aber auf die Nutzung der passiven Infrastruktur bezogen.
Ich mich auch. Die Technik muss ja auch irgendwo stehen und solche Standorte sind ja eigentlich mit Leerrohren erschlossen, die man nutzen kann bis zum NVt (oder vergleichbarem).
 
h00bi schrieb:
Das ist aber sehr spitz formuliert.
Laut Aussage von Vodafone zum Zeitpunkt der Gründung soll OXG bis 2030 bis zu 7 Millionen Haushalte mit FTTH versorgen. Zitat: "Rund 20% davon entstehen dort, wo kein eigenes Vodafone-Netz verfügbar ist." Das heißt zu 80% soll dort gebaut werden wo Vodafone ein eigenes Netz hat, also das Kabelnetz. Zumindest kenn ich kein anderes signifikantes Vodafone-Netz. Da finde ich die Aussage dass die Hauptaufgabe der Überbau des Vodafone-Kabelnetzes ist nicht spitz formuliert, sondern das entspricht einfach der Eigenaussage von Vodafone.

Vodafone stand eben vor der Wahl einfach zuzusehen wie andere ihr Kabelnetz überbauen, oder selbst dabei mitzumachen. Neben Telekom und Stadtwerken bauen ja seit einigen Jahren auch Deutsche Glasfaser & Co in diversen Städten aus. In NRW ist Westconnect in etlichen Städten aktiv. Das ist fast immer auch auch Kabelnetzüberbau. Mit 40% "Homes Passed"in Kabelgebiete steht der Ausbau ja auch nicht mehr am Anfang.

h00bi schrieb:
Kabelanschlüsse werden förmlich verramscht, aktuell ist 500/50 per Kabel für Neukunden eff. unter 20€ pro Monat möglich. Da wirds schwer Kunden auf die eigene Glasfaser zu schaufeln. Und Neukunde werden ist nicht so schwer.
Da steht Vodafone natürlich vor einem Dilemma. Einerseits hält man es offensichtlich für notwendig beim FTTH-Ausbau in Kabelgebieten mitzumachen. Andererseits ist man da selbst der größte Konkurrent. Problem ist insbesondere das Vodafone nicht alleine ausbaut, sondern mit Altice einen Joint Venture-Partner an Land gezogen hat, der zu 50% Eigentümer des Netzes ist. Anfang des Jahre gab es schon mal Gerüchte dass Altice nicht so glücklich mit der Beteiligung ist. Wobei man da in letzter Zeit nichts mehr dazu gehört hat.

Vielleicht gibt es die besonders günstigen Angebote über Kabelnetz irgendwann auch nicht mehr in OXG-Glasfasergebieten.
 
GIubschi schrieb:
Zumindest da, wo wir den Ausbau vornehmen nicht.
Ich hab mich in erster Linie aber auf die Nutzung der passiven Infrastruktur bezogen.
Zumindest 2021 hat Vodafone das auch noch so dargestellt, dass direkte Glasfaseranschlüsse nur aus komplett neu aufgebauten Gehäusen kommen, während bisherige "Kabelkästen" bestenfalls zu Fibernodes aufgerüstet werden:
https://newsroom.vodafone.de/15-millionen-neue-gigabit-anschluesse-in-nur-12-monaten
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Dabei hat Vodafone bei mir erst den Kasten zum Fibernode ausgebaut, dann aber dem schmalen Kasten das 3x so breite Gehäuse übergestülpt. Ich hatte ja schon Hoffnung, dass dann da noch die WDM-Technik reinkommt, aber das soll wohl nur Platz schaffen für die Versorgung kaskadierter Verstärker, weil die bislang "vorgelagerte" Versorgung mit der zuführenden Koaxstrecke weggefallen ist...
 
Stellenweise wird bei OXG ein Verband für VF mitverlegt, aber nicht überall. Was VF damit vorhat, weiß ich natürlich nicht.
 
Es ist halt kein klassischer Überbau wo jemand ankommt und ALLES parallel aufbaut. Es wird gezielt dort gebaut wo bestehende Infrastruktur kostensenkend mitgenutzt werden kann.

Wenn die Telekom Glasfaser ausbaut wo bereits Outdoor SV-VDSL liegt, wird das ja auch nicht als Überbau tituliert, auch dann nicht wenn es Glasfaser Nordwest macht (als Telekom beteiligtea Joint-Venture).
 
h00bi schrieb:
Wenn die Telekom Glasfaser ausbaut wo bereits Outdoor SV-VDSL liegt, wird das ja auch nicht als Überbau tituliert, auch dann nicht wenn es Glasfaser Nordwest macht (als Telekom beteiligtea Joint-Venture).
Woran du denkst ist der Überbau von Glasfasernetzen, also wenn ein Glasfasernetz (FTTB/H) gebaut wird wo bereits ein anderes existiert. Das ist für dich die "klassische" Verwendung des Begriffs, weil das die Variante ist über die viel diskutiert wird.

Aber zumindest für mein Sprachverständnis ist das Wort "Überbau" nicht für diesen Fall reserviert. Es beschreibt erstmal wertneutral dass ein bestehendes Netz durch ein Neues "überbaut" wird. Wenn die Telekom FTTH ausbaut wo sie bereits ein FTTC-Netz hat, dann überbaut sie natürlich ihr FTTC-Netz. Und wenn Vodafone ein FTTH-Netz baut wo sie bereits ein Kabelnetz haben, dann überbauen sie ihr Kabelnetz. Das Wort Überbau beschreibt hier einfach was passiert. Das ist kein kontroverser Überbau, deswegen wird darüber nicht oft diskutiert.

Da haben wir dann vielleicht einfach ein anderes Sprachverständnis.

Also dann eben anders formuliert: OXG hat die Aufgabe vor allem (=zu 80%) da FTTH auszubauen wo es schon ein Vodafone Kabelnetz gibt. Mehr wollte ich auch garnicht aussagen. :)

P.S.: Auch Vodafone-Chef Rogge sagt dazu: "Wir überbauen eigentlich unser eigenes Kabelnetz"
 
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Solange es keine Open-Access Pflicht auf der Physisch entbündelten Faser gibt, ist jeder "Überbau" ( für mich das Unwort das Jahrzehntes ) richtig und wichtig.
 
@Holzkopf Trotzdem volkswirtschaftlicher und ökologischer Schwachsinn.

Zudem ist eine physisch entbündelte Faser auch nicht die Lösung aller Probleme, hat man ja schon bei der (physisch entbündelten) CuDA gesehen.
 
rezzler schrieb:
@GIubschi Sicher, das Gf+ oder OXG keine bestehenden Rohre/Technikstandorte der Firmen.nutzen?

Telekom und GlasfaserPlus (GF+): Die Telekom ist ja eher "zurückhaltend", andere Anbieter in ihre Leerrohre, etc. zu lassen, sofern dies nicht unbedingt erforderlich ist (z.B. weil es von der BNetzA vorgeschrieben wurde) - und was die Telekom darüberhinaus GF+ freiwillig anbieten würde, müßte man dann vermutlich auch anderen Netzbetreibern zugestehen?

Vodafone und OXG: Im überregionalen Bereich hat der ehemalige Arcor-Teil von Vodafone ja das Netz, das im Wesentlichen an den Bahnstrecken verläuft. Der Unitymedia- und KDG-Teil hat als ehemalige Kabel-TV-Gesellschaften der Telekom von dieser auf der überregionalen Netzebene 2 aber doch kein "eigenes" Glasfasernetz mitbekommen, da dürften die einstige KabelBW, ish, KDG und Co. wohl oftmals Glasfaseranbindungen von der Telekom oder anderen Netzbetreibern genutzt und vermutlich relativ seltene eigene LWL-Kabel verlegt haben? Seit der Übernahme durch Vodafone hat man eventuell fremd angemietete LWL-Anbindungen durch das ursprüngliche Arcor-Netz ersetzt? Die Netzebene 3 in den Straßen gehört zwar UM/KDG, aber sofern diese in Leerrohren verlegt wurde, dürften dies doch meistens Leerrohre der Telekom sein (die man sicher nicht an Dritte "untervermieten" darf)? Ich habe in den letzten Jahren aber auch schon gesehen, daß innerorts teils über mehrere Kilometer neue Glasfasertrassen mit Schachtdeckeln von Vodafone verlegt werden - durchaus auch an Verstärkerpunkten des Vodafone-Kabelnetzes bzw. an Sendestandorten des Vodafone-Mobilfunknetzes vorbei...

GIubschi schrieb:
Zumindest da, wo wir den Ausbau vornehmen nicht.
Ich hab mich in erster Linie aber auf die Nutzung der passiven Infrastruktur bezogen.

Bei GF+ stellt die Telekom in der Regel einen FibrePOP für die Übergabe der Fasern.
OXG bekommt die Fasern aus Vodafone-MFG, die extra dafür gestellt werden.

Heißt das, daß GF+ und OXG nur Netze innerorts bauen (also auf der Netzebene 3 und ggf. auch 4) und die überregionale Anbindung dieser örtlichen Netze dann über (bestehende) Glasfaserleitungen von Telekom bzw. Vodafone erfolgt?
 
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computerchris schrieb:
Telekom und GlasfaserPlus (GF+): Die Telekom ist ja eher "zurückhaltend", andere Anbieter in ihre Leerrohre, etc. zu lassen, sofern dies nicht unbedingt erforderlich ist (z.B. weil es von der BNetzA vorgeschrieben wurde) - und was die Telekom darüberhinaus GF+ freiwillig anbieten würde, müßte man dann vermutlich auch anderen Netzbetreibern zugestehen?
Nachvollziehbarer Gedankengang. Soweit ich das aus unserer Telekom-Abteilung mitbekommen habe hat Gf+ durchaus eigene Verteiler, aber die aktive Technik steht dann doch noch bei der Telekom drin. Steck da aber nicht wirklich drin.
computerchris schrieb:
Vodafone und OXG: Im überregionalen Bereich hat der ehemalige Arcor-Teil von Vodafone ja das Netz, das im Wesentlichen an den Bahnstrecken verläuft.
Vodafone hat in größeren Städten, auch jenseits vom KDG-Netz, teilweise respektable Netze, also eigene Kabel in eigenen Rohren. Die wollten ja, schon vor dem KDG-Zukauf, ihre HVt und Mobilfunkstandorte angebunden haben.

Durch den Zukauf von KDG ist die Grenze natürlich verschwommen und VF erweitert für (GK-/Mobilfunk-)Anschlüsse das KDG-Netz und KDG schließt Fibernodes über das VF-Netz an.
computerchris schrieb:
da dürften die einstige KabelBW, ish, KDG und Co. wohl oftmals Glasfaseranbindungen von der Telekom oder anderen Netzbetreibern genutzt und vermutlich relativ seltene eigene LWL-Kabel verlegt haben?
Das war bis vor ca. 10 Jahren durchaus üblich, aber seitdem hat sich zumindest bei KDG einiges getan und eigene Netze aufgebaut. Ex-KDG kann hier ja, im Vergleich zu Vodafone, auch relativ einfach auf Telekom-Rohranlagen zugreifen, auch wenn sie eher davon weg wollen.
computerchris schrieb:
Ich habe in den letzten Jahren aber auch schon gesehen, daß innerorts teils über mehrere Kilometer neue Glasfasertrassen mit Schachtdeckeln von Vodafone verlegt werden - durchaus auch an Verstärkerpunkten des Vodafone-Kabelnetzes bzw. an Sendestandorten des Vodafone-Mobilfunknetzes vorbei...
Ja, ist nicht unüblich. Wobei VF da sehr bedarfsgetrieben agiert. Aber man versucht natürlich, bei solchen Maßnahmen da Sachen wie MobFu oder FN mitzunehmen.
 
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