naja, zum religiösen Plunder ala Kalam, das sog. "kosmologische Argument" aus dem Islamlager, muss man sich eigentlich nich viel Mühe machen... Religion halt - die Autoren sind ja nicht wirklich an einer objektiven Untersuchung von wissenschaftlichen Fakten interessiert, sondern einzig und allein auf der Suche nach einer Bestätigung für ihren Aberglauben ... das ist wie bei Startrek-Conventions - nur weniger lustig ... halt mit sog. "Religionerds" ;-) Aber sorry, falls ich hier Startrekfans mit dem Vergleich beschämt haben sollte - ich bin selbst ein Trekkie seit bald 20 Jahren.
"[...] Raffinierter als die Konstruktions-Analogien der Evolutionsgegner sind kosmologische Design-Argumente, da sie mit sparsameren Prämissen auszukommen scheinen und eine einfachere logische Struktur besitzen. So versucht z.B. Craig, die Existenz eines göttlichen Designers mithilfe des Kausalitätsprinzips zu begründen, wonach die Existenz eines jeden Dings (so es nicht schon immer existiert hat), verursacht worden sein muß. Da der Kosmos zweifellos existiert und auch begonnen hat zu existieren, brauche es - im Gegensatz zu einem "ewigen Planer" - folglich eine Ursache, eine außerweltliche Instanz, die seine Existenz begründet (Craig 1979; 2005). Diese Argumentation erscheint auf den ersten Blick derart schlüssig, daß in einer Informationsbroschüre der kreationistischen Studiengemeinschaft "Wort-und-Wissen" diesbezüglich von "streng logischen Argumenten" und (wenn auch in Anführungszeichen) von "Gottesbeweisen" gesprochen wird (vgl. Wiebe 2005).
Wer so argumentiert, übersieht jedoch, daß das Kausalitätsprinzip den Ablauf der klassischen Welt beschreibt, so daß überhaupt nicht klar ist, ob es im Anfang von Raum und Zeit überhaupt Gültigkeit besitzt (Grünbaum 1990; Morriston 2000). Erste Tastversuche auf dem Weg zu einer konsistenten Theorie der Quantengravitation legen nahe, daß das Universum zwar in einem heißen Urknall entstanden ist, die Raumzeit aber keine "Grenze" haben könnte und keinen "singulären Rand". In diesem Fall wäre das Universum "völlig in sich abgeschlossen und keinerlei äußeren Einflüssen unterworfen. Es wäre weder erschaffen noch zerstörbar. Es würde einfach SEIN" (Hawking 1988, S. 173). Man sieht also, daß sich der Anfangszustand der Welt mithilfe klassischer Prinzipien ebenso wenig konsistent beschreiben läßt, wie man mithilfe der geographischen Längen- und Breitenkreise einen Punkt außerhalb der Erde beschreiben kann. Auch die Frage, was "vor" dem Urknall gewesen sein möge, läßt sich nicht mehr sinnvoll im Rahmen der normalen Raum-Zeit-Kategorien stellen.
Geht man dennoch entsprechend des Kausalgesetzes ("ex nihilo nihil fit") davon aus, daß die Existenz des Kosmos verursacht wurde, wäre ein Planer zwar eine denkmögliche, jedoch eine um nichts plausiblere Ursache als eine physikalische - er wäre nur eine Möglichkeit unter vielen (Morriston a.a.O.). Einem konsistenten kosmologischen Modell von Linde zufolge könnte die Rolle des "ewigen Planers" beispielsweise einem Skalarfeld zufallen, in welchem durch Quantenfluktuation immer wieder Raumbereiche mit sehr hoher Energiedichte entstehen, die sich - eine inflationäre Epoche durchlaufend - sukzessive zu neuen Universen entwickeln (Linde 1994). Damit erübrigt sich auch eine weitere Variante des Design-Arguments, wonach die für einen bewohnbaren Kosmos nötige "Feinabstimmung" der "physikalischen Parameter des Universums" die Existenz eines intelligenten Planers belegen soll (Lönnig 2002; Craig 2005). Zum einen ist es in Anlehnung an Lindes Modell denkbar, daß Myriaden "toter" (d.h. multiple) Universen existieren, so daß unser lebensspendendes Universum quasi wie in einem quantenmechanischen "Lotteriespiel" entstanden sein könnte. Zum anderen besteht aber auch die Möglichkeit, daß die auf den ersten Blick kontingent erscheinenden Parameter aufgrund quantenphysikalischer Notwendigkeiten entstanden sind. Tatsächlich wurde im Rahmen des "inflationären Modells" gezeigt, daß ein weiter Bereich von Anfangsbedingungen und Naturgesetzen zu einem bewohnbaren Universum führen kann (Mittelstaedt 2001, S. 144). Demnach wäre also ein finalistischer Eingriff ebenso wenig erforderlich, wie ein "blindes Erwürfeln" der Welt. "
http://www.martin-neukamm.de/kosmgott.html
Interessant aber auch hier ist die Spekulation über "Stuff" / Dinge, die außerhalb unseres Unversiums liegen könnten. Da wir nicht in der Lage sind, Information, Daten oder Messwerte von außerhalb zu erhalten und auch nie in der Lage sein werden, bleibt es reine Spekulation.