News Google zahlt Durchleitungsentgelte an Orange

NuminousDestiny schrieb:
Firmen verdienen mit dem Internet heutzutage haufenweise Geld, bezahlen aber nicht wircklich viel für eine Internetanbindung.
Wie schön, dass du so gut informiert bist, denn die Internetanbindung ist schweine teuer.

100mbit exklusiv (nicht die einfachen Rootserver bei denen sich dann ein dutzend Server die Leitung teilen) kostet mehrere hundert Euro bis über nen Tausender im Monat. Und 100mbit sind für ein Portal wie Youtube gar nichts, die brauchen mehrere Gigabit/s.
 
Ununhex schrieb:
Leute, lest doch mal richtig.
Google zahlt nicht für den Aufwand, den es verursacht.
Google bezahlt einen stärkeren Netzausbau des Providers.
Das macht Google, um mit seinen traffic-lastigen Angeboten à la YouTube besser anzukommen.

Nene, mein Lieber... lies DU mal richtig:

Orange ist aber nicht der einzige Netzbetreiber, der seit geraumer Zeit versucht, Druck auf Inhalteanbieter auszuüben und diese am Ausbau der bisherigen Netze zu beteiligen.
Ist euch eigentlich bewusst, dass "Druck ausüben" gleichbedeutend mit Erpressen ist?

Was die Netzbetreiber hier als Begründung und Notwendigkeit für ihre Drückergeschäfte vorbringen, ist schon harter Tobak.

Als Beispiel
ComputerBase ist ein sehr präsentes Magazin im deutschsprachigen Netz mit vielen, stark frequentierten Artikeln und nicht gerade wenigen Downloads.
Nun fällt der Telekom auf, dass sehr viele ihrer Kunden Traffic auf ComputerBase verursachen, worauf hin sie kurzerhand von ComputerBase Entgelte verlangen.
Um die "Notwendigkeit" dieses Verlangens noch zu unterstreichen, erwägt die Telekom, die Anbindung aller von ComputerBase bereitgestellten Daten stark zu limitieren oder gar zu blocken, sollte den Forderungen nicht nachgegangen werden.

Das ist ein perfektes Beispiel für "Druck ausüben" (Erpressung) und steht der in der News angesprochenen Thematik in nichts nach.

Cya, Mäxl
 
DJMadMax schrieb:
Um die "Notwendigkeit" dieses Verlangens noch zu unterstreichen, erwägt die Telekom, die Anbindung aller von ComputerBase bereitgestellten Daten stark zu limitieren oder gar zu blocken, sollte den Forderungen nicht nachgegangen werden.

Das würde aber zu einem Boykott führen, und andere Mobilfunkanbieter werden dies ausnützen und auf die Zahlungen verzichten wenn sie dafür die Kunden von einem anderen übernehmen können. Die Mobilfunkanbieter haben kein Druckmittel, auch denke ist das diese Praktik alles andere als legal wäre.
 
Also wenn schon Google, dann bitte auch noch Adobe und Microsoft mit ins Boot holen, ständig Reader/Flash-Player und Windows-Updates...soooooo viel Traffic :D

Nein, also ich kann das auch nicht ganz verstehen, wieso Google dafür blechen sollte, dass sich die Netzanbieter verkalkuliert haben. Der Netzausbau ist nicht der Job des Content-Providers sondern eben des Netzanbieters. Der kassiert ja schließlich Anschlussgebühren von seinen Kunden um die Netze instand zu halten und ggf. auszubauen. Fand die Analogie mit der LKW-Flotte ganz passend...

Verstehe es aber auch nicht, wieso sich Google darauf einlassen sollte. Sollte der Traffic bei Orange zusammenbrechen, dann wäre der Aufschrei groß, aber was machen die Konsumenten dann? Google verteufeln und auf seine Dienste verzichten? Nein, ich denke die würden zu anderen Anbietern abwandern um wieder auf Google zugreifen zu können. Womit das Problem wieder bei Orange liegen würde.

Ich mein schon klar, dass Google nicht der barmherzige Samariter ist, die wollen auch ihre Gewinne einfahren und ihre Produkte an den Mann bringen, aber ich kann hier gerade kein Fehlverhalten seitens Google feststellen. Außerdem gibt es mMn üblere Konzerne als die Leute aus Mountain View...
 
Straputsky schrieb:
Dies aber nur, weil du sagtest es wäre derart lächerlich. Persönlich halte ich auch nichts davon, Google in die Pflicht zu nehmen. Wenn die sich freiwillig irgendwo beteiligen, ist das ihre Sache. Dennoch: Die Netzbetreiber sind derart im Wettbewerb, dass sich keiner traut die Preise anzuheben. So einfach wie du dir das vorstellst, ginge dies allenfalls im Monopol. Daher wird vor allem auf die Kostenseite geschaut und eingespart, wo es möglich ist. Betrifft also Dinge wie Anzahl der Mitarbeiter, Service, Netzausbau etc.
"Preise anheben" könnte im Moment nur indirekt via Subventionen erfolgen. Der Staat hat aber gerade auch kein Geld und nicht viel Lust hier auch noch was locker zu machen, denn dies müsste er woanders wieder einsparen....

da will ich doch mal kurz zu den unendlich vielen ungenutzten Glasfaserleitungen nennen. Die wurden verlegt, nicht nur in den USA, auch in Europa und werden nicht benutzt. Unis und große Unternehmen kaufen diese ungenutzen Leitungen und betreiben sie selbst weil es günster ist als es über andere Betreiber laufen zu lassen. UND da ist auch schon das größte Problem, würde man alles was es aktuell gibt im Boden voll nutzen würden die Preise Pro Gbit/s extrem sinken, und welcher Internetprovider will das schon? Die halten das Netz mit Absicht am Limit um die Leute abzocken zu können. Wenn man überlegt das das Verlegen der Leitungen eigentlich der teuerste Punkt an der ganzen Sache ist und man die dann lieber an Unternehmen wieder verkauft als sie in Betrieb zu nehmen sehe ich überhaupt nicht wieso irgendwer anderes als die Netzbetreiber für das Netz zahlen sollen. Die werden für den Netzausbau von den Regierungen gefördert und verkaufen die dann wieder...
 
Aber wer teilt das Internet überhaupt auf? Wie kann man es überhaupt aufteilen? Die Größe ist nicht messbar, wer will dann behaupten das Google dafür verantwortlich ist und wer behauptet, dass das die Kapazität sprengt? Was ist mit dem Deep Web? Unglaubliche Datenmengen fallen da durch... Von welcher Netzversorgung wird denn dann da diesbezüglich gesprochen?
 
Das ist ja mal ganz schlecht für die Net Neutrality.
Provider sollten dann vielleicht mal aufhören Flatrates zu verkaufen die nicht Kostendeckend sind.

Dann lieber zurück zu Volumentarifen, aber diesmal vernünftig. Der User der nur seine Mails checkt und täglich mal was bei Spon ließt, ist mit einem 10er dabei, und der User der halt konstant HD Material läd oder streamed, und 300GB Traffic im Monat verursacht, ist dann mit 100.- dabei.

Wär jedenfalls sinnvoller als die Geschwindigkeit einfach nur künstlich zu drosseln und alle haben unbegrenzten Download.
 
Selbst wenn, oder erst recht wenn, da die ganzen Carrier zwischenhängen - was hat Google mit Orage zu tun?

Google -- Carrier 1 -- Carrier 2 -- VIX (wie DE-CIX) -- Carrier 3 -- Carrier 4 -- Orange

Google hat einen Vertrag zur Durchleitung von Traffic mit Carrier 1 (und warscheinlich noch ein paar anderen).
Orange hat einen Vertrag mit Carrier 4 (oder ist selber Carrier) zur Durchleitung von Traffic.

Also was hat Google mit Orange zu tun? Wenn der Carrier mehr an Orange liefert, sollen die sich an den wenden.

Und jetzt rechnen wir einfach mal hoch, was passiert, wenn Google die ISPs bezahlen soll:

AT: 3, Orange, A1
DE: Telekom, Vodafone, O2, 1und1, EWE, E-Plus
FR: France Telecom, Free, SFR, Alice

das ist ja nur ein Bruchteil von Ländern in der EU, rechnen wir das mal auf die Ebene hoch, in der Google Dienste anbietet: global

Die Liste der Staaten der Erde führt alle Länder der Erde ... Diese Liste umfasst zurzeit die 193 Staaten

Also rund 200 Staaten * (schlecht geschätzte) 3 ISPs pro Staat = 600 Betreiber, die Google dann bezahlen soll, wenn alle mitmachen?
 
Chorn, Google hat natürlich eine direkte Verbindung zu Orange, über ein public oder private Peering. Es wäre nicht möglich, den ganzen Youtube Traffic über eine handvoll Transitprovider abzuwickeln, dazu ist der Traffic mittlerweile zu groß.

Nicht umsonst hängt Google (laut peeringdb) mit 60Gig am Linx, 200Gig am DE-CIX und 140Gig am AMS-IX, und das betrifft nur die public peerings.
 
Ja gut, sowas sollte mal erwähnt werden, damit der Artikel auch verständlich ist. Kann man das irgendwo nachlesen? Aber wo ist dann die Neuigkeit? In der News wird klar zwischen Netzbetreiber Orange und Inhalteanbieter Google differenziert. Und warum dann nur bei Google? Freut mich ja, dass Google freiwillig(!) einen Teil zum Netzausbau beteiligt (auch wenn es mich in DE nicht betrifft) - ist halt nur die Frage, wie sich das auch andere Länder und andere Provider auswirkt, also für wen Google noch alles bezahlen soll. Und es bleibt trotzdem dabei, dass die ISPs, hier Orange, einfach total verplant sind und von zwei Seiten Geld wollen.
 
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