Gutes Mikrofon mit großem Abstand

Rockhound

Lt. Commander
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Hallo,

ich nutze derzeit das Mikro meiner Webcam "Logitech Brio" und möchte das ganze aufwerten mit einem neuen Mikro (auch Set mit Verstärker bis +-100€). Was ich nicht möchte ist das das Mikrofon während eines Videocalls zu sehen ist. Daher hätte ich das gerne unter dem Bildschirm positioniert. Das sind dann etwa 40-50cm Abstand zum Mund (siehe Bild im Anhang). Mir ist bewusst das es nicht ideal ist. Aber es muss einfach nur besser werden wie die jetzige Lösung.

Frage:
  1. Ich habe hier oft gelesen vom Behringer XM8500 in Kombination mit dem Behringer U-Phoria UMC204HD. Wäre die Kombi dafür geeignet? Oder gibt es was besseres für meine Situation?
  2. Ich hatte die Idee das Mikro einfach unter den Bildschirm zu legen. Vielleicht auf solch eine Schaumstoffmatte? Um Vibrationen etwas abzufedern...? Oder denk ich das völlig falsch?
  3. Fungiert das Behringer U-Phoria UMC204HD als Soundkarte? Könnte ich dort meine Boxen (Microlab B77) und meinen Kopfhörer anschließen?
  4. Hat der Behringer U-Phoria UMC204HD genug Power um die Kopfhörer (Beyerdynamic DT-880 600 Ohm) zu befeuern? Derzeit ist der Kopfhörer an dem FX-Audio DAC-X6 angeschlossen.
Bin ganz ein Laie bei dem Thema und freue mich auf Eure Ideen.

Vielen Dank und ein schönes Wochenende.
 

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1. Jedes Mikrofon ist auf nahbesprechung ausgelegt, dynamische Mikrofone wie das xm8500 erst recht. Es würde zwar funktionieren, aufgrund der hohen Entfernung sinkt die Aufnahmequalität aber dramatisch, da kannste genau so gut bei dem Webcam Mikrofon bleiben.

Alternativ ein gescheites lavalliermikrofon verwenden dass du dir einfach ans tshirt clipst.

2. Bei der Entfernung spielt Körperschall dann auch keine Rolle mehr.

3. Ja.

4. Sollte reichen.
 
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Kommt wie immer darauf an, was deine Anforderungen sind.
Für Video-Konferenzen kann man theoretisch jedes Müll-Mikro verwenden. Man muss selbst entscheiden, wie wichtig die Qualität sein muss.

Ich nutze ein FIFINE USB Mikrofon, welches ich immer wieder als Empfehlung gelesen habe.
Nachdem ich es zum Testen gekauft hatte, was ich zufrieden und nutze es nun ca. 2 Jahre. Meine "Hörer" sind der Meinung, dass die Qualität gut ist und von allen anderen, mit denen die sprechen, eine der besten oder die beste Qualität bietet. (hat nichts zu bedeuten)

Es ist bei mir immer 0,5 - 2 Meter entfernt und unsichtbar hinter dem Fernseher am oberen Rand platziert.
Videokonferenzen kann ich so auch von der Couch auf 2 Meter mit meinem Fernseher führen. Der Regler ist dabei immer auf das Maximum gestellt.

Ich kann sogar in normalem Ton / Lautstärke aus 4 Meter Entfernung sprechen und werde trotzdem gut verstanden. Mir persönlich war ist und bleibt nur wichtig, dass so ein Teil weder sichtbar ist noch irgendwo am Arbeitsplatz herumliegt/steht und schon gar nicht irgendwo am Körper hängt.

Was ich mit meiner Erfahrung ausdrücken möchte:
Kauf dir einfach 2-3 USB-Mikrofone, mit guten Bewertungen oder Empfehlungen für unter 100 Euro oder sogar unter 50 Euro und teste es selbst.
Auf Youtube wird gerne überteuertes Zeug mit noch teurerem Zubehör empfohlen (oft weil die dabei mitverdienen bzw. gesponsort werden) und am Ende klingt man genauso wie mit einem Mikrofon für ein Zehntel des Preises.
Die ganz teuren Modelle inkl. Zubehör werden erst interessant, wenn du mit Nachbearbeitung für Aufnahmen arbeiten musst.

P.S:
Der Raum spielt natürlich eine große Rolle.
Bei mir gibt es quasi keinen Schall und auch sonst fast keine Geräusche wie Lüfter vom PC.
Auch meine Tastatur ist keine mechanische, sondern eine leise flache "Scissors" Tastatur.
 
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+1 Lavaliermikro. Die Entfernung zum Mund kannst du einfach physikalisch nicht austricksen.

Die Behringer UMC Geräte sehe ich jedoch ungeeignet für 600 Ohm Beyer Kopfhörer. Die schaffen grad so 250 Ohm Beyer anständig laut bei normalen Quellmaterial.
 
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Highspeed Opi schrieb:
Ich kann sogar in normalem Ton / Lautstärke aus 4 Meter Entfernung sprechen und werde trotzdem gut verstanden.
Zwischen "Ich werde gut verstanden" und "die Aufnahmequalität ist gut" liegen natürlich auch Welten.

Physikalische Grundsätze werden sicherlich auch in deiner Wohnung gelten.
 
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@DuckDuckStop
Auf jeden Fall, das ist nicht abzustreiten.
Da ich kein Streamer bin und auch sonst keine Aufnahmen für eine breite Masse mache, spielt das aber eine untergeordnete Rolle für meine "Hörer".
Meine "Hörer" sind abgesehen von Freunden und Familie fast immer nur Kollegen oder Kunden. Ich muss mich zumindest aufgrund der Mikrofon-Qualität auch nie wiederholen.
Bei Kollegen und Kunden ist das Mikrofon meist 0,5 - 1 Meter entfernt, weil ich dabei an einem Tisch vor dem Fernseher sitze. Bei Freunden und Familie sind es locker 2 Meter, wenn ich dann auf der Couch sitze. (und den Tisch dazwischen weggeschoben habe)
 
DuckDuckStop schrieb:
1. Jedes Mikrofon ist auf nahbesprechung ausgelegt, dynamische Mikrofone wie das xm8500 erst recht. Es würde zwar funktionieren, aufgrund der hohen Entfernung sinkt die Aufnahmequalität aber dramatisch, da kannste genau so gut bei dem Webcam Mikrofon bleiben.
Kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, hab das XM8500. Bei Entfernung geht da nix.
 
... Mikrofone sind 2 oder mehr Meter entfernt, hauptsache man sieht es nicht ... Ja, so nehme ich die meisten Konferenzen leider auch immer wahr. 90 % aller Teilnehmer klingen einfach wie Hund, haben Raumhall dabei oder einfach nur eine andere fürchterliche Raumakustik. Aber hauptsache man sieht es nicht. Und hinterher ist man so gestresst, weil man nur damit zu tun hat die Leute zu verstehen. Und das ist über Stunden hinweg einfach anstrengend. tut mir einen Gefallen, holt euch ein Mikro oder stellt es euch nahe an den Mund. Setzt ein Headset auf oder was auch immer. Es ist völlig egal ob da ein Mikrofon zu sehen ist. Aber eine ordentliche Sprachqualität und vorallem eine gute Akustik sind so unendlich viel entspannter. Und das geht nun mal nicht aus vier Meter Entfernung. Da muss schon viel stimmen, damit das einigermaßen erträglich ist. Doch bei den meisten Konferenzteilnehmern stimmt die Raumakustik eben leider nicht.
 
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Richtig wird das was du möchtest mit ein Mikrofon gemacht welches in Film und Fernsehen verwendet wird.

Du suchst eine Supernierencharakteristik z.B. im unteren bis mittleren Preisbereich ein Rode NTG-3 oder so. Aber beache dass du dich damit dann auch nicht mehr gross bewegen kannst, aber beachte dass du dich nicht mehr gross bewegen kannst ohne das Mikrofon nachzuführen.
 
Der Unterschied zwischen Niere und superniere ist nur, dass eine superniere etwas mehr hinter der Kapsel aufnimmt und dafür etwas weniger seitlich, der Unterschied zur Niere ist nahezu vernachlässigbar.
 
Die 3-5 dB Unterschied radial würde ich nicht verlieren wollen in einem ungedämpften Raum.
 
Vielen Dank für eure Antworten. Ich werde mal das RØDE SmartLavPlus + TRRS auf TRS Adapter probieren... oder habt ihr eine gute Empfehlung für ein Lav-Mic mit 2-3m Kabel den ich direkt in den PC stecken kann?

Edit: Das hier wird ab und dann empfohlen : https://www.amazon.de/dp/B01G16LSVQ da kann man ja nicht viel falsch machen.
 
@poolk
Das NTG-3 hat allerdings eine Keulen- und keine Supernieren-Charakteristik. Davon abgesehen kann ich nur dem Kollegen @DuckDuckStop beipflichten. Das Ganze hat immer seinen Preis. Meist durch eine an der Hinterseite wachsende Wulst, die nicht selten eher verschlimmbessernd wirkt. Davon abgesehen sind Richtrohre für Indoor-Anwendungen mit ausgeprägtem Hall nicht sonderlich gut geeignet, da die diffusen Reflexionen im Raum das Inteferenzprinzip stören.

Ich halte ein Lavalier für die beste Empfehlung. Es gibt einfach keinen Ersatz für eine mundnahe Mikrofonierung, wenn es auf Soundquali ankommt.

Das Rode SmartLav ist übrigens nicht wirklich besser als beliebige fernöstliche No-Names für <20 Euro. Das verlinkte von Amazon könnte man probieren. Hörproben findest du unter Anderem bei YouTube. Die günstigen Mikros geben heute schon erstaunlich viel her. Wenn es scheitert, dann meist eher an der Qualität des Mikrofoneingangs.
 
Im kleinen Räumen verpasst man einem Keulen-Mic einfach einen hinteren Dämpfer um die Reflexionen zu vermeiden. Anyway,
für eine Empfehlung im angesprochenen Umfeld ist sicher ein Lavalier am besten bezüglich Qualität und Preis.
 
poolk schrieb:
Im kleinen Räumen verpasst man einem Keulen-Mic einfach einen hinteren Dämpfer um die Reflexionen zu vermeiden.
Wäre schön, wenn alles so einfach wäre.





TL;DW:
In geschlossenen Räumen sind Kondensatormikrofone mit einfacher Nierencharakteristik häufig am leichtesten zu handhaben. Ist kein ausreichend geringer Aufnahmeabstand möglich, dann Lavalier. Oder man nimmt einen Mikrofonarm und arbeitet over-head. Damit kann man das Mic selbst bei Ultrawidescreen-Monitoren so platzieren, dass es nicht im Frame liegt.

Die Platzierung auf höheren Abstand nahe der Grenzfläche (Tischplatte) würde ich tunlichst vermeiden. Damit klingt die Stimme häufig sehr verwaschen und dosig.
 
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Eine Over-head-montage am Mikroarm wäre die einzig logische Variante, habe ja nie gesagt man soll es auf dem Tisch oder vor einer Wand platzieren.
 
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