Neo772™ schrieb:
Manche Leute kennen sich nicht aus.
Ja, nachdem ich deinen Post gelesen habe, bist du mMn. einer davon.
Neo772™ schrieb:
Microsoft ist kein Monopol, schließlich gibt es auch andere Betriebssysteme, die zu gebrauchen sind.
Nein, Microsoft ist eine Firma.
Microsoft hat eine Marktbeherrschende Stellung und wenn es kein Kartellrecht gäbe, hätten sie in sehr kurzer Zeit ein Monopol.
Neo772™ schrieb:
Apple hat auf Apple Software ein Monopol, weil man sie nur auf Apple Hardware installieren darf, was aber unzureichend bzw anfechtbar ist.
Diese Aussage ist Blödsinn - Lies mal nach was Monopol bedeutet.
Nach dieser Definition, die auch AeS ein paar seiten vorher so vehement vertreten hat würde jede Firma auf ihre Produkte ein Monopol besitzen - merkste was?
Apple ist eine Firma, die als Verkaufsstrategie ihre Computer mit vorinstallierter Software anbietet. Trotzdem kann man auf allen Macs mit X86 Prozessoren (auf den alten PowerPC nicht) jedes OS installieren.
Da Apple aber einen sehr geringen Anteil des Marktes bedient, ist es nicht die Aufgabe der Kartellbehörden das Gebaren dieser Firma zu regulieren.
Ob sie (die Kartellbehörden) es gerne tun würden oder nicht, spielt keine Rolle - dafür gibt es gesetzliche vorgaben. Solange Apple nur einen kleinen Teil des Marktes beherrscht, kannst du (bzw. jeder der sich daran stört) ja dagegen klagen.
Neo772™ schrieb:
Achso zu Microsoft...
MS ist ein armes Schwein und dass sie auf Kommando ihr System verkrüppeln müssen oder wichtige Parts entfernen müssen, bzw die Möglichkeit sie zu entfernen ist Schwachsinn.
Es würde reichen wenn man während der Installation eine Option wie folgt bietet:
>Standardinstallation< (meinetwegen ein dickes "FÜR ANFÄNGER EMPFOHLEN")
>Benutzerdefinierte Installation< (meinetwegen "FÜR ERFAHRENE BENUTZER")
Bei Zweiterem hätte man die Möglichkeit nach Abschluss der Installation mit einem kurzen Dialog zwischen diversen Browsern zu wählen, die per FTP heruntergeladen werden.
Das könnte Z.B. so aussehen:
"Sie haben sich bei der Installation entschieden den Internetbrowser IE8 nicht zu installieren. Um Internetseiten aufrufen zu können, benötigen sie einen Internetbrowser.
Möchten sie jetzt einen Internetbrowser installieren?
[x] ja
[ ] nein (dieser Rechner wird ausschließlich offline benutzt)
Wenn ja gedrückt:
Welchen Internetbrowser möchten sie Installieren?
[ ] IE8
[ ] Firefox
[ ] Opera
[ ] Chrome
[ ] einen anderen Browser
Wenn man einen anderen Browser wählt wird man aufgefordert den entsprechenden FTP
Server zu benennen.
Sicherlich würden die Browser Anbieter nur zu gerne dafür sorge tragen stets diese Server flink und geschmeidig laufen zu lassen.
Neo772™ schrieb:
IE ist wie der Explorer ein wichtiger Part dieser Software und dass Leute sich ärgern kostenlos sowas integriert zu bekommen ist schlichtweg lächerlich.
Das ist ja die Krux an der Sache. Es wäre nicht unmöglich ein BS so zu programmieren, daß es mit gleich welchem Browser läuft und auch ohne läuft - siehe Linux.
Erstens geht es nicht darum worüber sich Leute aufregen sondern schlicht und einfach um die Einhaltung von Gesetzen und zweitens hat niemand etwas dagegen es kostenlos anzubieten.
Neo772™ schrieb:
Schließlich kauft man ein Auto ja auch mit Reifen, bzw Sitzen dieser Automarke und dem Getriebe dieser.
Dieser Vergleich hinkt gewaltig und zeigt, daß du in den Sachverhalt nur millimeterdünn eingedrungen bist.
1. "Ein Auto" ist nicht ein Hersteller mit Marktbeherrschender Stellung.
2. "mit Reifen" heißt nicht mit Reifen einer bestimmten Firma, die man nicht wechseln kann bzw. nicht vollständig (da hinkt der Vergleich wieder, weil man hier keine Parallele ziehen kann).
Neo772™ schrieb:
Kann einfach nicht sein, dass auf dem Betriebssytem sowas nicht gilt
Nocheinmal zusammengefasst:
Ein Monopol ist für alle Kunden Schlecht, weshalb es in jeder Marktwirtschaft bekämpft wird.
Es führt zu Innovationsstillstand, schlechtem Service und zu überhöhten Preisen.
Das ist nicht im Sinne der Verbraucher.
Ein Markt funktioniert indem Produkte zueinander in Preis-Leistungs-Konkurrenz stehen.
Wenn Ein Kunde z.B. das Gebaren Apples nicht gut findet Dinge miteinander zu koppeln, bzw. Hardwarekompatibilität zu beschränken, kauft er sich keinen Apple.
Dafür kann Apple mit ihrem Design usw. punkten - hier funktioniert der Markt, er regelt sich selbst auf einem Niveau ein (hier wurde von 10% der Computer bzw. Betriebssysteme gesprochen).
Deshalb gibt es für Kartellämter keinen Grund bei Apple regulierend einzugreifen.
Microsoft verkauft ca. 90% aller Betriebssysteme. Damit können sie erhebliche Macht ausüben.
Ein überwiegend großer Teil aller Software wird für dieses BS geschrieben, deshalb verwendet ein überwiegend großer Teil der OEMs dieses BS.
MS macht Milliarden Umsätze und kann auf jeden einzelnen der OEMs über Rabatte Druck ausüben.
Hier funktioniert der Markt nicht mehr. Denn selbst wenn Firma X ein besseres und billigeres BS anbietet, kann dieses, mangels Einblick in bestimmte Laufzeitbibliotheken von Microsoft (z.B. DirectX), nicht zur überwiegenden Masse an vorhandener Software (von Drittanbietern - Spiele, Arbeitsprogramme, Software-Schnittstellen für Kameras, Handys pipapo) kompatibel sein.
Deswegen haben die verschiedenen Linux-Distributionen eine relativ geringe Verbreitung.
Wenn MS jetzt einen Browser fest Installiert und für gewisse Anwendungen zwingend vorschreibt, senkt es die Bereitschaft der Nutzer sich für einen anderen Anbieter zu entscheiden.
Dies verzerrt das Gefüge auf dem Browsermarkt zu Gunsten Microsofts und zerstört den Wettbewerb.
Aus diesem Grund müssen Kartellbehörden eingreifen um zu verhindern, daß alle anderen Mitbewerber vom Markt verdrängt werden.
Um noch einmal dein Auto-Beispiel anzuwenden:
(Achtung sehr hypothetische und mMn. realitätsferne Prognose, die einzig dem Zweck dient ein Szenario zu schaffen, das mit dem BS und Browser Markt vergleichbar ist.)
Nehmen wir mal an, durch die Finanzkrise werden die einzelnen Staaten in den Protektionismus getrieben und belegen alle ausländischen Autohersteller mit hohen Zöllen um die eigenen Automarken zu stärken.
Nehmen wir weiterhin an, die Einkünfte der Deutschen fallen rapide.
Die Premiumhersteller Porsche, BMW, MB und Audi werden an den Rand des Ruins gedrängt bzw. setzen zusammen nur noch 10% aller in Deutschland zugelassenen Autos an die wenigen verbliebenen reichen ab.
Nehmen wir weiterhin an Opel geht pleite und nehmen wir an VW ist der Autohersteller, der 90% aller Autos in Deutschland verkauft.
Wenn jetzt VW seine Autos:
(A)
NUR in Verbindung mit dem Autoradio marke Eigenbau verkauft,
(B)
die standardisierte Einschub-Größe für die Radios so verändert, daß man nur noch diese Radios dort herein bekommt und andere Radios zwar angeschlossen werden können, aber nur unter dem Beifahrersitz oder im Handschuhfach platz finden und
(C)
Die Verkabelung für die Blinker so gestaltet, daß diese zwingend durch das VW-eigene Radio führen müssen,
führt das Zwangsläufig zur Verdrängung von PIONEER, Blaupunkt und Konsorten vom Markt.
Und da ist es die PFLICHT der Kartellämter gegenzusteuern!
Wenn es solche Gesetze nicht gäbe, hätte MS es verhindert, daß alternative Browser überhaupt auf diesen Betriebssystemen laufen.
Ich hoffe jetzt haben einige besser verstanden, daß es nicht darum geht das Böse MS zu bestrafen, geschweige denn was einige User persönlich vom IE halten oder nicht, sondern daß es um Gesetze geht, die den Markt bewahren müssen und daß es ohne diese Gesetze nur noch Monopole gäbe.
Wozu eine Wirtschaftsordnung ohne Wettbewerb führt, kann man am Beispiel DDR bzw. Ostblock sehen. Schlechte Produkte, absolut kein Service und null Innovation.