News Intel-Neuaufstellung: Mit Ronak Singhal geht der nächste große CPU-Architekt

Kleine inhaltliche Anmerkung zu:

"In den knapp 28 Jahren bei Intel wurden ihm über 30 Patente zugesprochen, einige weitere sind noch ausstehend."

Kann man so schreiben, könnte aber den falschen Eindruck erwecken. Er ist der Erfinder zu den Patenten, Eigentümer der Patente ist aber Intel.
 
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Hmmm Xeon hat auf jeden Fall doch denke ich bei den Servern einen guten Ruf - zumindest das ist aktuell so ziehmlich das einzige wo ich Intel bei mir im "Consumer"bereich noch sehe bei den Servern.

Vielleicht am Ende auch Glück für ihn, dass er noch in ein Rettungsboot "zwangsgesetzt" wurde auf der "Intel Titanic" :D
 
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MegaManX4 schrieb:
man bekommt den Eindruck, es handele sich um ein indisches Unternehmen
Der ganze High-End Computerkram ist ein Ergebnis internationaler Kooperation.
 
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Wenn Qualcomms Server Sparte dann in ein paar Jahren mit anzieht sollte man sich bei Intel Fragen ob es das wirklich Wert war Mitarbeiter, die so lange an der Entwicklung von Architekturen des Kerngeschäfts, einfach so gehen zu lassen.
Intel ist seit den 90ern in Indien präsent bzw. ist es einer der wichtigsten Engineering- und Forschungsstandorte für das Unternehmen.
 
stefan92x schrieb:
Da würde ich mich nicht so drauf verlassen. Wer in den letzten Jahren etwas bewegen wollte und seine Entwicklungen "in echt" sehen wollte, wird eher weg von Intel und hin zu Firmen gegangen sein, die keine eigene Fertigung als Klotz am Bein und Ursache für jahrelange Verzögerungen haben...
Das ist ein bisschen hart formuliert. Aber es stimmt sehr viele Entwickler sind gegangen. Zu AMD, Zu Qualcomm zu Nvidia, zu ...

Die Leute die bei AMD auf den Advanced Packaging Patenten stehen kamen zum Großteil von Intel. Der verkorkste Launch bei Arrow Lake, eigentlich total untypisch für Intel, ist IMO auf all diese Abgänge zurückzuführen.

stefan92x schrieb:
Sicherlich gibt es immer noch gute Leute auch bei Intel, aber wenn ich an Interviews von Jim Keller denke, kann man doch gewisse Zweifel anmelden. Klar ist der schon einige Jahre wieder weg bei beiden, aber er hat ja schön erzählt, wie bei AMD ein Team aufgebaut wurde, aus Leuten die daran glaubten, richtig etwas bewegen zu können, die anderen sind gegangen.
Der Kern seiner Aussage war, dass dasselbe Team Bulldozer und Zen gebaut hat.
stefan92x schrieb:
Bei Intel hingegen erzählte er viel vom verbreiteten Glauben an "Moore's law is dead" und solche Stimmungen, und dort ist er gegangen ohne dass es ein greifbares Ergebnis seiner Arbeit gibt. Wenn das da die Stimmung war, dann sind ambitionierte Entwickler dort vielleicht eher gegangen, weil sie keine Perspektive sahen, ihre Ambitionen umzusetzen.
Das ist ab 2014 geschehen. Brian Krzanich hat viele Leute in den klassischen Bereichen entlassen und Geld für neue Bereiche zu kommen. Da wurde AFAIU auch die CPU-Entwicklung zurückgestuft.

stefan92x schrieb:
In diesem Sinne stellt sich auch die Frage für mich, auf welcher Seite jemand wie Singhal stand - hatte er noch den Glauben und den Antrieb, um für Innovationen zu stehen, oder ist er Teil des "mehr geht eh nicht"-Sumpfes innerhalb Intels gewesen?
Die Frage ist nun, freiwillig oder rausgeschmissen.

Wenn man die hälfte aller Führungsebenen zusammenstreicht, müssen auch Urgesteine gehen. Die Führungsebene bei der Entwicklung heißen "Fellow".

Wenn man die Firmenkultur radikal ändern will, bleibt nicht anderes übrig als Führungskräfte, die diese Firmenkultur prägen rauszuschmeißen. Und dann kann es auch Leute treffen die die zwar technisch einiges geleitet haben, aber deren Führungsstil nicht mehr erwünscht ist.

Ohne tiefen Einblick kann man es nicht beurteilen.

MegaManX4 schrieb:
man bekommt den Eindruck, es handele sich um ein indisches Unternehmen
Das trifft auf alle Halbleiterunternehmen zu.
Nein es sind nicht nur Leute die in den Staaten aufgewachsen sind.

Außerdem gibt es auch sehr viele Leute mit chinesischen Wurzeln. Einfach Mal die Programme der Halbleiterkonferenzen anschauen.

Robert. schrieb:
@stefan92x :
Das klingt spannend.
Würde das gerne mal aus Interesse nachlesen, wie die beiden Chipgiganten ihre Teams aufbauen.
Hättest du vielleicht einen Link dazu? Danke dir!
url=https%3A%2F%2Fwww.anandtech.com%2Fshow%2F16762%2Fan-anandtech-interview-with-jim-keller-laziest-person-at-tesla#federation=archive.wikiwix.com&tab=url

Ich bin aus Zufall auf Robert B. Cowell gestoßen. Er war maßgeblich an der Entwicklung den P6 (Pentium Pro) beteiligt. Er hat 2001 Intel aus Frust entlassen. Verlassen

Ein Problem war, dass Intel wegen den Vereinbarungen mit HP über Itanium Brandmauern zwischen den CPU-Teams errichten musste. Was notwendigerweise das "Wir gegen Die" Denken befördert hat.

Der Frust kam durch Craig Barrett. Er hat nur lobende/bewundernde Worte für Gordon Moore und Andy Grove. Er wirft Craig Barrett vor die alte Kultur bei Intel zerstört zu haben.
 
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Liegt sicher auch an der extrem guten naturwissenschaftlichen Bildung die es in Indien gibt - noch nicht ganz in der Breite, weil das bei so einem riesigen Land auch nicht so einfach geht - aber die "Eliteschulen" etc haben halt eine Topp Qualität in dem Bereich.
 
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shysdrag schrieb:
Wenn Qualcomms Server Sparte dann in ein paar Jahren mit anzieht sollte man sich bei Intel Fragen ob es das wirklich Wert war Mitarbeiter, die so lange an der Entwicklung von Architekturen des Kerngeschäfts, einfach so gehen zu lassen.
Wenn ein Manager die angestrebten Veränderungen des Chefs/CEOs nicht mitträgt, hat er im Unternehmen nichts zu suchen, auch wenn es fachlich ein herber Verlust sein kann.

Anders gesagt: Man kann als brillianter Ingenieur trotzdem ein Bremsklotz auf Management-Ebene sein.
 
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Meiner Meinung nach ein riesiger Fehler, der hier begangen wird.
 
ETI1120 schrieb:
Die Leute die bei AMD auf den Advanced Packaging Patenten stehen kaneb zum Großteil von Intel. Der verkorkste Launch bei Arrow Lake, eigentlich total untypisch für Intel, ist IMO auf all diese Abgänge zurückzuführen.
Das ist ein guter Punkt, der selten berücksichtig wird. Bei AMD fühlt sich die ganze Chiplet-Welt viel sinnvoller und durchdachter an als die Ansätze von Intel. AMD hat früher damit angefangen und konsequent durchgezogen, da ist man als Arbeitgeber dann auch einfach interessanter für Leute, die sich damit beschäftigen als einer, der dabei von "glued together" spricht. Ja, das war das Marketing, aber wie wirkt es auf die Mitarbeiter die man selber beschäftigt, wenn man in der Öffentlichkeit diese Wortwahl über den Konkurrenten nutzt? Kann mir nicht vorstellen, dass diese Kampagne zur Epyc-Vorstellung damals einen guten Eindruck auf Intels "Chiplet-Forscher" gemacht hat.
ETI1120 schrieb:
Der Kern seiner Aussage war, dass dasselbe Team Bulldozer und Zen gebaut hat.
Und warum auch nicht. Eine entscheidende Sache haben beide Architekturen gemeinsam: Sie waren ein radikal neuer Ansatz verglichen zum Vorgänger. Bulldozer mag gescheitert und Zen erfolgreich gewesen sein, aber die Grundidee "alles neu" teilen sie.
 
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Cr4y schrieb:
Wenn ein Manager die angestrebten Veränderungen des Chefs/CEOs nicht mitträgt, hat er im Unternehmen nichts zu suchen, auch wenn es fachlich ein herber Verlust sein kann.
Im Prinzip ja.

Die Frage, ist ob es Kollateralschäden nach sich zieht.
Cr4y schrieb:
Anders gesagt: Man kann als brillianter Ingenieur trotzdem ein Bremsklotz auf Management-Ebene sein.
Auch richtig. Die Frage ist allerdings wie wird das intern gesehen.
"Gott sei dank der ist weg" oder "Wie undankbar" oder "Jetzt geht auch der noch, wie soll es nur weitergehen"

Solche Aktionen sorgen dafür, dass viele Leute die Jobangebote in ihrer Mailbox genauer prüfen. Auch Leute die das Unternehmen nicht verlieren will.

Der entscheidende Punkt vertrauen die Leute bei Intel Lip Bu Tan oder nicht. Wenn sie ihm nicht vertrauen ist er gerade dabei Intel zu zerstören. Wenn er die Leute auf seiner Seite hat, können er und seine Nachfolge ein neues Intel aufbauen.
Ergänzung ()

Krausetablette schrieb:
Natürlich lässt sich das nicht vollständig ausschließen, aber an AMD denke ich dabei nicht.
Einfach Mal bei LinkedIn schauen. AMD hat sich massiv bei Intel bedient.
 
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Ich will natürlich niemand an Pranger stellen aber gerade langjährige Mitarbeiter sind durchaus störrisch und prägen den Spruch " Haben wir immer so gemacht " . ( Ohne fachliche Begründung )
So hab ich es jedenfalls sehr oft erlebt es gab nur wenige Ausnahmen. Kann ja auch sein das jemand auf seinem Posten das Unternehmen bremst .

Aber muss ja nicht hier gelten .
 
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stefan92x schrieb:
Das ist ein guter Punkt, der selten berücksichtig wird. Bei AMD fühlt sich die ganze Chiplet-Welt viel sinnvoller und durchdachter an als die Ansätze von Intel.
Das hat zwei Gründe.
  1. Erstens AMD hatte gar nicht das Geld um eigene Dies für Server, Workstation und Clienbt aufzulegen. Also musste AMD einen Weg finden dies mit wenigen Dies zu machern
  2. Lisa Su und Mark Papermaster gaben zwei Aufgaben an das Engineering von AMD
    1. Einen CPU Kern entwickeln der sich von Client bis Server einsetzen lässt, => Zen
    2. Eine neuen Methode entwickeln wie man SoCs aufbaut, => Infinity Fabric

stefan92x schrieb:
AMD hat früher damit angefangen
Nein, was Chiplets oder MCM anbelangt war eigentlich Intel viel früher dran
stefan92x schrieb:
und konsequent durchgezogen, da ist man als Arbeitgeber dann auch einfach interessanter für Leute, die sich damit beschäftigen als einer, der dabei von "glued together" spricht.
Der Teil trifft es. Man geht eben als Ingeneur dort hin wo man Impakt hat und bleibt nicht dort wo man geben Windmühlen kämpft.
stefan92x schrieb:
Und warum auch nicht. Eine entscheidende Sache haben beide Architekturen gemeinsam: Sie waren ein radikal neuer Ansatz verglichen zum Vorgänger. Bulldozer mag gescheitert und Zen erfolgreich gewesen sein, aber die Grundidee "alles neu" teilen sie.
Der Punkt ist, dass man Leute nicht danach beurteilt ob das Projekt in die Hose ging. Das Scheitern von Projekten kann andere Gründe haben. Außerdem können die Leute bei ihrer Teilaufgabe trotzdem sehr gute Arbeit geleistet haben.

Bulldozer war eine verrückte Wette, die eigentlich nur schief gehen konnte. Aber IMO glaubte man bei AMD damals, wegen dem Rückstand bei der Fertigung hätte man keine andere Wahl.
 
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ETI1120 schrieb:
Nein, was Chiplets oder MCM anbelangt war eigentlich Intel viel früher dran
Aber nicht wenn wir auf die "modernen" Entwicklungslinien schauen. Ja, Intel hat früher auch schon MCMs gebaut, ist aber von denen komplett weg zu monolithischen Designs. Zur Zeit als Zen veröffentlicht wurde, hatte Intel keine MCMs im Portfolio.
 
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..
ETI1120 schrieb:
Der Teil trifft es. Man geht eben als Ingeneur dort hin wo man Impakt hat und bleibt nicht dort wo man geben Windmühlen kämpft.

This! Genau das liest man bei Jim Kellers Interview letztlich auch mit als schlimmstes heraus: Sich um 10.000 Leute in "seinem" Team zu kümmern, das hat ihn gestört. Weil du ein Schreibtischhengst wirst und dich im Papierkrams aufhängst, aber nicht mehr nah dran bist am eigentliuchen Projekt. Und da verliert sich dann eben alles.

My team at Intel was 10,000 people, right, so you spend a lot of time on organization charts and budgets, and all kinds of admin, and then it's easy to find yourself just doing that and saying you’ll hand off leadership for a project to this person or this person and that. But the problem is there's so many things that are cross-functional – I want to know what the fab is doing, how does the PDK work, how does the library work, how does the IP team work, how does the SoC integration work, how does the performance model work, how does the software work. Then you find out that if you can't deep dive into all those pieces, bad things happen.

Genau dahin ist Singhal letztlich ja auch aufgestiegen. Er war dann nicht mehr unten dabei, bei dem Zeugs wo er einer der besten war. Er war nur noch Schreibtischtäter^^

Mal sehe wo er landet. AMD oder Qualcomm :D
Sein Know-How hilft definitiv beiden.
 
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Die Ratten verlassen das sinkende Schiff...
 
Ich bin gespannt, in welche Richtung sich das Ganze auf lange Sicht entwickeln wird. Man kann und sollte Intel Glück dabei wünschen. Sie sind immer noch eine dominante Kraft, welche Innovationen in diversen Richtungen gebracht hat, ob man diese mochte oder nicht. Wenn das wegfällt (etwas zweifelhaft, aber wer weiß), keine Ahnung, wie der gesamte PC-Markt aussehen wird.
 
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Wow, eine sehr lange und erfolgreiche Karriere bei Intel! Da ist echt viel im Umbau.

MegaManX4 schrieb:
man bekommt den Eindruck, es handele sich um ein indisches Unternehmen
Und ich entnehme an deinem Namen, dass du ein männlicher Japaner mit blauer "Hautfarbe" bist und 1987 geboren wurdest...
 
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