stefan92x schrieb:
Da würde ich mich nicht so drauf verlassen. Wer in den letzten Jahren etwas bewegen wollte und seine Entwicklungen "in echt" sehen wollte, wird eher weg von Intel und hin zu Firmen gegangen sein, die keine eigene Fertigung als Klotz am Bein und Ursache für jahrelange Verzögerungen haben...
Das ist ein bisschen hart formuliert. Aber es stimmt sehr viele Entwickler sind gegangen. Zu AMD, Zu Qualcomm zu Nvidia, zu ...
Die Leute die bei AMD auf den Advanced Packaging Patenten stehen kamen zum Großteil von Intel. Der verkorkste Launch bei Arrow Lake, eigentlich total untypisch für Intel, ist IMO auf all diese Abgänge zurückzuführen.
stefan92x schrieb:
Sicherlich gibt es immer noch gute Leute auch bei Intel, aber wenn ich an Interviews von Jim Keller denke, kann man doch gewisse Zweifel anmelden. Klar ist der schon einige Jahre wieder weg bei beiden, aber er hat ja schön erzählt, wie bei AMD ein Team aufgebaut wurde, aus Leuten die daran glaubten, richtig etwas bewegen zu können, die anderen sind gegangen.
Der Kern seiner Aussage war, dass dasselbe Team Bulldozer und Zen gebaut hat.
stefan92x schrieb:
Bei Intel hingegen erzählte er viel vom verbreiteten Glauben an "Moore's law is dead" und solche Stimmungen, und dort ist er gegangen ohne dass es ein greifbares Ergebnis seiner Arbeit gibt. Wenn das da die Stimmung war, dann sind ambitionierte Entwickler dort vielleicht eher gegangen, weil sie keine Perspektive sahen, ihre Ambitionen umzusetzen.
Das ist ab 2014 geschehen. Brian Krzanich hat viele Leute in den klassischen Bereichen entlassen und Geld für neue Bereiche zu kommen. Da wurde AFAIU auch die CPU-Entwicklung zurückgestuft.
stefan92x schrieb:
In diesem Sinne stellt sich auch die Frage für mich, auf welcher Seite jemand wie Singhal stand - hatte er noch den Glauben und den Antrieb, um für Innovationen zu stehen, oder ist er Teil des "mehr geht eh nicht"-Sumpfes innerhalb Intels gewesen?
Die Frage ist nun, freiwillig oder rausgeschmissen.
Wenn man die hälfte aller Führungsebenen zusammenstreicht, müssen auch Urgesteine gehen. Die Führungsebene bei der Entwicklung heißen "Fellow".
Wenn man die Firmenkultur radikal ändern will, bleibt nicht anderes übrig als Führungskräfte, die diese Firmenkultur prägen rauszuschmeißen. Und dann kann es auch Leute treffen die die zwar technisch einiges geleitet haben, aber deren Führungsstil nicht mehr erwünscht ist.
Ohne tiefen Einblick kann man es nicht beurteilen.
MegaManX4 schrieb:
man bekommt den Eindruck, es handele sich um ein indisches Unternehmen
Das trifft auf alle Halbleiterunternehmen zu.
Nein es sind nicht nur Leute die in den Staaten aufgewachsen sind.
Außerdem gibt es auch sehr viele Leute mit chinesischen Wurzeln. Einfach Mal die Programme der Halbleiterkonferenzen anschauen.
Robert. schrieb:
@stefan92x :
Das klingt spannend.
Würde das gerne mal aus Interesse nachlesen, wie die beiden Chipgiganten ihre Teams aufbauen.
Hättest du vielleicht einen Link dazu? Danke dir!
url=https%3A%2F%2Fwww.anandtech.com%2Fshow%2F16762%2Fan-anandtech-interview-with-jim-keller-laziest-person-at-tesla#federation=archive.wikiwix.com&tab=url
Ich bin aus Zufall auf Robert B. Cowell gestoßen. Er war maßgeblich an der Entwicklung den P6 (Pentium Pro) beteiligt. Er hat 2001 Intel aus Frust
entlassen. Verlassen
Ein Problem war, dass Intel wegen den Vereinbarungen mit HP über Itanium Brandmauern zwischen den CPU-Teams errichten musste. Was notwendigerweise das "Wir gegen Die" Denken befördert hat.
Der Frust kam durch Craig Barrett. Er hat nur lobende/bewundernde Worte für Gordon Moore und Andy Grove. Er wirft Craig Barrett vor die alte Kultur bei Intel zerstört zu haben.