Ist eine Berufsunfähingkeitsversicherung sinnvoll?

Beteigeuze.

Lt. Commander
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Guten Morgen zusaamen,

habe da mal eine Frage bezüglich einer Berufsunfähingkeitsversicherung. Ich habe mir das bei einer bekannten Verischerung durch rechnen lassen und komme ich bei 60€ monatlich auf einen Betrag von 1200€ wenn ich arbeitsunfähig werden sollte.

Was ich mich nun frage macht das überhaupt sinn? Sollte nun wirklich der Fall eintreten dass ich arbeitsunfähig werde wird bei Arbeitslosengeld 2 meine Miete bezahlt zusätzlich bekomme ich über 430€. Allein das entspricht schon fast den 1200€ welche ich von der Versicherung bekommen.

Also in meinen Augen macht das nicht viel sinn oder mache ich da einen Denkfehler.
Danke schonmal für die Antworten.
 
Es gibt pro & contras zu diesem Thema, ich persönlich habe eine, auch wenn ich weiß, daß es bei Inanspruchnahme je nach Fall durchaus Probleme bei der Auszahlung geben kann.

Würde wahrscheinlich heute eher einen ETF Sparplan abschließen.
 
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Hängt unter anderem davon ab, wie viel du jetzt verdienst, wie hoch die Auszahlsummen sein sollen und, ganz wichtig, was alles ausgeschlossen würde.
 
Die Frage die du dir stellen solltest: Berufsunfähig wirst meist aus Krankheit. Willst du wirklich mit einer Krankheit, die so lang und schwer ist, dass du nicht mehr (in deinem Beruf) arbeiten kannst bis zum Ende deines Lebens am Existenzminimum leben? Zumal du dich dann auch mit dem Amt rumschalgen musst. Nur weil du nicht mehr in Berufsgruppe A arbeiten kannst, heißt das nicht, dass das Amt dich nicht in B unterbringen will.
Wenn du das alles nicht willst, musst du eine BU abschließen und zwar in ausreichender Höhe, die deinen (mindest) Lebensstandard inkl. Inflation abdeckt eher etwas mehr. Immerhin sicher die BU eines deiner wichtiges Güter, deine Arbeitskraft, ab. Und das ist nun mal nicht günstig.
Für meine BU, die mir im Fall der Fälle 2500 € im Monat zahlt, zahl ich auch gut 120 € im Monat.
 
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Klares und eindeutiges JA

Habe im Bekanntenkreis Fälle, die sich ohne private BU finanziell erheblich einschränken hätten müssen - bis zum Verkauf der eigenen Immobilie.

Hatten zu Ihrem Glück mit Anfang 20 abgeschlossen und konnten dann mit Anfang/Mitte 50 davon einigermassen leben - und Ihre Familie weiter unterstützen.
Die 100€ monatlich tun kaum weh, sehr wohl aber das "Rumgekaspere" mit Ämtern im Bedarfsfall.

Zudem mit einrechnen: Wirst Du berufsunfähig, bist Du einzig und allein auf staatliche Unterstützung angewiesen. Selbst bei voller gesetzlicher Erwerbsminderungsrente, beträgt deren Höhe gerade einmal 30 Prozent Deines früheren Bruttoeinkommens.

Und der "Schadensfall" tritt leider erheblich häufiger ein, als man sich als junger Mensch vorstellen mag...

Neben der Privathaftpflicht ist die BU die einzige Versicherung die man haben MUSS.
 
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kommt auch ganz stark auf deine Familiäre Situation an.
Alleinverdiener, das Geld ist komplett eingeplant, damit das Haus abbezahlt werden kann? dann kann man sicher über eine BU nachdenken

Ich brauch keine.
 
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BU ist ja gut und Recht, ich als arme Sau mit zig Vorerkrankungen seit der Kindheit habe aber keine Chance auf eine Anwartschaft in einer BU. Und wenn höchstwahrscheinlich nur zu einem Beitrag, der den mtl. Auszahlungsbetrag übersteigen würde.
Von dem her für alle (jetzt) Gesunden sinnvoll, für die wirkliche Zielgruppe leider nicht finanzierbar oder erst gar nicht abschließbar (wie so oft bei Versicherungen).
 
Klar, wenn das Haus schon unter Wasser steht, bekommt man auch keine Hausrat mehr, das ist (leider) so.
Aber nur weil man noch gesund ist, heißt da nicht, dass man es in den Jahren bis zur Rente auch bleibt. Daher sage ich: Die Zielgruppe einer BU ist jeder Arbeitnehmer, egal ob aktuell gesund oder nicht. Ca. jeder vierte wird im lauf seines Lebens Berufsunfähig.
 
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Vielen dank für die vielen Antworten und dann noch so schnell. Eigentlich bin ich nicht davon abhängig. Also selbst wenn ich nicht mehr arbeiten könnte würde ich auch so über die runden kommen.

Mir ging es auch hauptsächlich um die 1200€ (ja ich habe die Überschrift etwas doof gewählt) welche ich als sehr gering erachte wie aber auch ihr schon geschrieben habt. Es macht einfach kaum einen Unterschied zur staatlichen Hilfe.

Im Moment macht eine BU meiner Meinung nach vor allem dann Sinn wenn man monatlich mindesten 1500€-2000€ bekommt.
 
Beteigeuze. schrieb:
Eigentlich bin ich nicht davon abhängig
Und wie sieht es in 10 Jahren aus wenn du Frau und Kinder hast?
Beteigeuze. schrieb:
Im Moment macht eine BU meiner Meinung nach vor allem dann Sinn wenn man monatlich mindesten 1500€-2000€ bekommt.
Dann erhöh doch die Rente auf 2.000€ wenn dir 1.200€ zu wenig ist.
 
Nilson schrieb:
Ca. jeder vierte wird im lauf seines Lebens Berufsunfähig.
Diese Zahl kenne ich auch aus den Werbeprospekten der Versicherungen.
Aber wie lange bekommen diese 25% eine Auszahlung?

Wie viele sind wirklich ein leben lang Berufsunfähig?

Ich könnte z.b. mit meinem angesparten problemlos 10 Jahre gut über die runden kommen.
Für mich würde eine BU also nur Sinn machen, wenn ich ein Leben lang Berufsunfähig wäre.
Kennst du eine Statistik, wie viele der ~25% davon betroffen sind?

gibt sicherlich eine Zielgruppe für eine BU
Pauschal zu sagen: "Muss man haben" halte ich für viel zu hoch gegriffen.
 
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Man muss auch weiter denken. Wäre ich berufsunfähig - was könnte ich dann im Leben noch machen? Zocken? Nö. In Ruhe Filme und Serien genießen? Nö. Wandern? Schwimmen? Freizeitparks etc.? Nö.


In dem Moment, in dem eine Krankheit mich meiner Berufsmöglichkeit raubt, ist mein Leben zu Ende.
 
Berufsunfaehigkeitsstatistik-alter.jpg

Quelle
Zumal du den den Jahren auch nicht in die Rente einzahlst. In den Jahren nach der BU wartet also noch eine verminderte Rente. Die BU sollte daher auch (zumindest zum Teil) die private Rentenvorsorge mit abdecken.
Bringt ja nix das Vermögen aufzubrauchen und dann in Altersarmut zu fallen.
 
@Idon, Die Aussage halte ich für sehr verwerflich, insbesondere gegenüber vielen Menschen, die sich mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigunen durchs Leben schlagen und dabei auch Lebensqualität genießen.
Pauschal zu sagen, dass das Leben zu Ende wäre, ist da definitiv fehl am Platz.
Das Leben mag sich ändern, aber vorbei ist es noch lange nicht.
 
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Zumal es auch viel zu pauschal gesagt ist, dass man keinen (bzw. seinen) Hobbys mehr nachgehen kann nur weil man BU ist.

Verliert ein Dachdecker ein Bein ist er BU, kann er dann noch zocken, Filme gucken, wandern schwimmen und in freizeitparks? Definitiv.

Nur weil man nicht mehr arbeiten kann ist das Leben nicht vorbei.

Letztendlich ist es ein Glücksspiel ob sich eine BU lohnt oder nicht. Wenn du bis zum rentenbeginn ohne Zwischenfälle arbeiten kannst hat sie sich nicht gelohnt, egal wie hoch die vereinbarte Rente ist.

Schließt du sie mit 25 ab und wirst mit 26 oder 30 berufsunfähig hat sie sich gelohnt.

Weiss man nur leider vorher nicht.
 
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Man sollte sich neben dem Aspekt des Beitrags generell überlegen was noch alles einzurechnen ist. Wer sich wirklich ernsthafte Gedanken bzgl. einer Berufs-/Erwerbsunfähigkeit macht, sollte m. E. zunächst einen Blick auf sein persönliches Risikoportfolio werfen, Rauchen, Alkohol, Gewicht/Ernährung, Sport. Dann der realistische Blick aufs Restrisiko.
 
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DuckDuckStop schrieb:
Nur weil man nicht mehr arbeiten kann ist ist das Leben nicht vorbei.
Ach Leute, das sagt man doch nur so.

Idon hat damit sicherlich nicht gemeint, dass er wenn er BU ist, sich gleich Umbringt.
Er beobachtet dann die Nachbarn aus dem Fenster und schreibt Kennzeichen auf :D
 
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@boarder-winterman

Ich halte es nicht verwerflich mir für mein eigenes Leben gewisse Grenzen zu ziehen.

@DuckDuckStop

Ich habe das aus meiner Perspektive geschrieben. Wann bin ich denn als Jurist BU? Sicher nicht mit Bein oder Arm ab.

Da wir nicht wissen was der TE arbeitet und welchen Hobbys er nach geht, habe ich nur eingeworfen, dass es Szenarien für BU gibt, die für die jeweilige Person auch endgültig sein könnten.

@florian.

Hah! Das mache ich doch heute schon! :P

Nein, aber ich habe mir die üblichen BU-Szenarien durchgesehen und mir gedacht: Hm. Wenn das eintrifft, dann kann ich eigentlich nichts mehr machen.
 
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Persönlich bin ich grade dabei, eine BU abzuschließen, erstmal auf 1500€. Damit bin ich dann auch durch den Gesundheitscheck durch und kann im Bedarfsfall später die Summe hoch setzen...

Beteigeuze. schrieb:
habe da mal eine Frage bezüglich einer Berufsunfähingkeitsversicherung. Ich habe mir das bei einer bekannten Verischerung durch rechnen lassen und komme ich bei 60€ monatlich auf einen Betrag von 1200€ wenn ich arbeitsunfähig werden sollte.
Frag mal bei deinem Arbeitgeber nach, ob sich eine BU über ihn abschließen lässt.

Bei mir kann ich das per Gehaltsumwandlung mit Arbeitgeberzuschuss machen lassen, was als Steuerklasse 1 die finanzielle Belastung im Vergleich zu einer privat per Netto gezahlten BU halbiert.


Eine solche Versicherung zu einem anderen Arbeitgeber mitnehmen soll normalerweise unproblematisch sein. Wenn sich da ein Arbeitgeber quer stellt bleibt dann wohl die Frage, ob man wirklich für jemanden wie das arbeiten will...?
 
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florian. schrieb:
mit meinem angesparten problemlos 10 Jahre gut über die runden kommen

Glückwunsch!

Gegenbeispiel:
Unternehmer mit gutgehender Firma und Geld ohne Ende aus meinem Bekanntenkreis
- mit 51 Herzinfarkt, kurz darauf Hirnblutung - Folge SBA mit GdB 100 MZ H ag (u.a.) und Pflegestufe 4.

Als Einzelunternehmer keinen Nachfolger oder Vertreter, Firma in kurzer Zeit Konkurs. Haus und Privatvermögen weg, Rest langt so gerade eben fürs Pflegeheim -

Extremfall - Aber ähnlich gar nicht soooo selten

Wie seine Familie weiterleben soll, hat er nie einkalkuliert - Brauchte auch keine Absicherung, war ja Kohle genug da....

Also - schön für Dich heute
und wünsche: hoffentlich bereust Du Deine kurzfristig gedachten Entschlüsse nie.
 
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