Komapatientin muss sterben...

Das ist pure Eitelkeit und Arroganz. Die Familie von der Frau ist total verblendet... Wenn es zumindest eine Chance auf Heilung geben würde, dann könnt ich es verstehen, aber so, denke ich, quält man die arme Frau nur noch. Lasst sie schnell und schmerzlosl sterben. Ihr Mann und andere Personen haben ausgesagt, dass sie so nie hätte dahinvegetieren wollen.

Ich spiel mal jetzt den bösen Kapitalisten: Wieviele Kinder und andere Menschen hätte man in den 15 Jahren wohl "retten" oder heilen können, wenn die Ressourcen von dieser Frau abgezogen worden wären und in andere Fälle hätten investiert werden können??
 
Schön, daß Du denkst, daß sie sich nur noch quälen würde...

Ich kann nur nocheinmal schreiben, daß dies hier keiner beurteilen kann.

Jeder der hier schreibt, daß er nicht 15 Jahre im Koma liegen möchte, kann das für sich festlegen, aber für keinen anderen.
Denjenigen unter Euch kann ich nur empfehlen, rechtzeitig eine Patientenverfügung zu erstellen.
Die Frage nach den Ressourcen ist mehr als hypothetisch und nicht nachvollziehbar.

Gruß

olly3052
 
Es sind schon Wachkomapatienten, die mehr als 10 Jahre im Wachkoma gelegen haben aufgewacht. Also besteht die Möglichkeit bei der Frau auch. Und kommt mir nicht an, dass das mit 15 Jahren nicht mehr möglich ist.

Ich finds schon ne sauerei, das diese Frau sterben muss. Aber auf welche Art und Weise... wenn ich der Bruder oder Vater wäre, ich glaube ich würde Amok laufen, dass jemand anders entscheiden darf, ob meine Tocher/Schwester stirbt.
Diese Entscheidung sollte doch den Eltern überlassen sein. Aber versteh einer die Amis...
 
Harrold schrieb:
Es sind schon Wachkomapatienten, die mehr als 10 Jahre im Wachkoma gelegen haben aufgewacht. Also besteht die Möglichkeit bei der Frau auch. Und kommt mir nicht an, dass das mit 15 Jahren nicht mehr möglich ist.

Ich denke nicht, dass es an den 15 Jahren liegt, sondern eher daran, dass das Großhirn + weiteren wichtigen Teil des Gehirns abgestorben sind. Da regeneriert sich auch nix mehr. :freak:
 
Sorry olly da hast du mich fasch verstaden

Es wird behauptet, dass sie keine Lebenserhaltenden Maßnahmen wollte,
(wenn das so ist war das ihr fester Wille)

und ich behaupte dass sie nicht im Koma liegen wollte.
Im Koma liegen will garantiert niemand (nach dem prinzip ich will nicht reich/berühmt/erfolgreich oder was man sich so wünscht werden sondern ich will im Koma liegen!)
Wenn es jemanden gibt der sich so etwas wünscht der braucht nen Psychologen.

Für sich selbst zu sagen, ich will wenn ich im Koma bin sterben, ist solange man gesund ist leicht, wenn man selbst im wachkoma liegt (und z.b noch hört) und sich nicht mehr äussern kann würde man vielleicht anders entscheiden.

Ich wollte eigentlich nur den Unterschied zwischen wollen und bekommen klar machen.
Ausserdem habe ich nie behauptet, dass sie sich nur noch quälen würde.



Hier nimmt sich die "Krone der Schöpfung" ein besonderes Recht


Ist ein Mensch krank wird alles versucht ihn möglichst lange am Leben zu erhalten.
Ist aber ein Tier krank, notschlachten und erlößen ist sich irgendwer sicher das das Tier das will?

Oder mit BSE und Vogelkrippe (wo die heilchance im momment gleich null ist)einfach ein paar 100000 größtenteils gesunde Tiere in einem bestimmten Umkreis töten damit sich die Seuche nicht verbreiten kann.
Niemand würde auf die kranke Idee kommen AIDS kranke zu töten, damit sie niemanden anstecken können.

Ich hab erst vor kurzen eine Reportage auf ZDF gesehen die sich mit den Tierseuchen und den Keulungen befasst hat.
Da hat ein Bauer gesagt, dass früher alle Tiere eines Dorfes bewusst mit MKS infiziert wurden, die schwachen starben, die anderen sind dann immun. Nein wir töten lieber alle und fertig.


Abschließend Ich will auf KEINEN Fall die arme Frau mit Tieren vergleichen nur das ethisch unkorekte verhalten mal aufzeigen
 
Ist glaube ich auch aus scrubs:
Er lebte schon seit langen nicht mehr Sie haben ihn nur die unangenehme Eigenschaft zu Atmen abgewöhnt.
 
Sorry Reisgis,

da hast Du mich wohl falsch verstanden.
Mein Beitrag bezog sich größtenteils auf meinen Vorschreiber, also auf Simple Man.

Gruß

olly3052
 
@Olly, Ihr Hirn ist tot. Da ist leider nichts mehr zu machen, wurde auch von Ärzten bestätigt. Da die Hoffnung als letzte stirbt wird das natürlich von der Familie und Jeb Bush nun angezweifelt und auf einmal sollen die Diagnosen der Ärzte nicht in ordnung gewesen sein...

Desweiteren bin ich der festen Überzeugung, dass der EHEPARTNER, mit welchem man eine Bindung von Gott und Gesetz eingeht, entscheiden soll (nach der Empfehlung der Ärzte) ob lebensverlängerte Maßnahmen weitergehen sollen oder nicht, sofern nicht etwas anderes in einer Verfügung festgeschrieben worden ist. Steht im Gesetz so, und ist auch gut so.



Laut Ärzten ist das Hirn so geschädigt, dass Terri Schiavo nie wieder ihre kognitiven Fähigkeiten wiedergewinnen wird. Ihre Eltern Mary und Bob Schindler sind streng katholisch, dass die da auf ein Wunder hoffen und nicht loslassen wollen ist nur veständlich. Was Terri wollte, weiß angeblich ihr Mann, und sie wird mit den Entscheidungen, welche von den Richtern getroffen werden definitiv leben oder sterben müssen. Sie hat keinen Einfluss mehr.

Meine Meinung stützt sich auf die Aussagen der Ärzte.
 
@Simpleman...
Ärzte erzählen viel. Vor allem in den USA und wenn es um Streitigkeiten wie diese geht. Ein Arzt hat auch gesagt, Sie würde nichts spüren, wenn man ihr nichts mehr zu Essen gibt... Das ist Unfug! Sie spürt es ja auch, wenn man mit ihr redet und ihr Zuneigung gibt. Das Hirn wird nur geschädigt, wenn kein Sauerstoff oder irgendwelche Krankheiten das Hirn befallen. Sonst nicht.

Ihr Hirn ist nicht tot. Wenn das Hirn tot wäre, würde das Herz z.B. nicht mehr schlagen und Sie müsste an Geräten liegen. Da ist noch eine Menge zu machen.

Mal angenommen, Sie wacht von dem Koma auf: Dann würde Sie zwar nicht mehr alles können wie vorher, _kann_ aber alles von vorne Lernen. Ihr Hirn ist noch so funktionsfähig wie vorher. Sie müsst halt, wie schon gesagt alles von Vorne lernen. Sprechen, Lesen, Schreiben

Woher ich das weis? Meine Mutter macht eine Umschulung zur Krankenpflegerin und ein Dozent von ihr ist Hirnspezialist.

Sorry, wenn es sich ausfallend anhört, aber wenn ich so was wieder sehe (scheiße es kommt so was _nur_ aus den USA), dann bekomme ich das Kotzen. Vor allem wenn Ärzte so einen Müll davongeben. Wenn irgendwelche Wildfremden Menschen schon zu Unrecht über das Leben einer Frau entscheiden, dann wenigstens auf eine gescheite Art und Weise und nicht über den Hungertod. Man könnte diese Frau auch in Ruhe einschlafen lassen. Das ist glaube ich einfach mal um einiges Angenehmer als zu verhungern.
 
Es drängt sich mir das Gefühl auf, dass du keinen deut klarer denkst als die fanatischen Eltern der Betroffenen.

Die wichtigsten Teile des Hirns sind abgestorben! Nurnoch das Klein- und Stammhirn (glaube ich) sind "heil". Was willst du denn noch ohne Großhirn machen? Weder Sprechen noch sich bewegen oder ähnliches sollte möglich sein.

Zitat:

"Wenn aber wie bei Terri Schiavo das Großhirn abgestorben ist, dann besteht keine Aussicht auf Besserung mehr - selbst wenn die Medizin in den nächsten Jahren noch große Fortschritte macht", erinnerte etwa der deutsche Medizinrechtler Steffen Thoms gegenüber der "taz" am Mittwoch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Harrold schrieb:
Wenn irgendwelche Wildfremden Menschen schon zu Unrecht über das Leben einer Frau entscheiden, dann wenigstens auf eine gescheite Art und Weise und nicht über den Hungertod. Man könnte diese Frau auch in Ruhe einschlafen lassen. Das ist glaube ich einfach mal um einiges Angenehmer als zu verhungern.
Das setzt aber - rein formaljuristisch betrachtet - eine legale Möglichkeit der aktiven Sterbehilfe voraus. Was aber in den USA wie auch in den meisten anderen Staaten gesetzlich nicht vorgesehen ist.

Also bleibt nur die Möglichkeit der passiven Sterbehilfe, was leider bedeutet, der Natur ihren Lauf lassen zu müssen, da es ohne einen aktiven Eingriff, der als Tötungsdelikt verfolgt werden würde, passieren muss.

Die arme Frau ist imho schon sehr lange tot, und ihr Körper wurde daran gehindert, ebenfalls zu sterben. Der Hirntod ist unumkehrbar, genauso wie das Absterben der kognitiven Hirnfunktionen, und Leben ist meiner Meinung nach mehr als das pure Aufrechterhalten der biologischen Grundfunktionen. Da die Option der schnellen Tötung des Körpers aus juristischen Gründen nicht besteht, bleibt nur die Möglichkeit, den Stecker zu ziehen. Das soll nicht zynisch sein, sondern nur realistisch. Es ist die einzige Möglichkeit, sie auch körperlich in Frieden sterben zu lassen.

Politisch interessant an dieser tragischen Geschichte ist allerdings, dass hier eine schwere innenpolitische Niederlage der Brüder Bush und der Republikaner insgesamt eingetreten ist. Der Versuch, die Leiden dieser Frau politisch zum eigenen Vorteil auszuschlachten und dafür das Recht zu beugen oder sogar zu brechen, ist vor den Gerichten kläglich gescheitert.

Viele Grüße, Tiguar
 
@Simple Man,

Niemand kann für die Person Schiavo entscheiden, außer sie selbst.

Wie schon geschrieben, möchte ich niemals in die Lage kommen, über das Leben eines anderen Menschen entscheiden zu müssen.

Urteilen zu müssen, was für den Menschen Schiavo am besten ist.

Ein Gedanke drängt sich mir dabei auf:

Tot bist Du noch lange genug...


Gruß

olly3052
 
Ich hoffe das es die aktive Sterbehilfe gibt, wenn ich mal so enden sollte... oder das es einen gibt, der sich erbarmt und mir die Kugel gibt.

Meine Gedanken gehen so: Wenn ich da liege, und praktisch nichts mehr selbstständig machen kann, nicht mal essen und keine Hoffnung auf Heilung besteht, dann solle man mich doch bitte aus dem Leben scheiden lassen. Ich verbrauch eh nur Ressourcen und falle Leuten zur Last. Das bisschen Pseudomoral kann man sich in meinem Fall dann sparen :)
 
@olly, du bist mir zu philosophisch bei diesem thema. Manchmal müssen unangenehme Entscheidungen eben getroffen werden, von qualifizierten Fachkräften, damit das Leben weiter geht oder doch nicht.

Bei der Organtransplantation wird auch entschieden wer als erster kommt und wer zuschauen darf.

Für Terri Schiavo muss diese Entscheidung von anderen Menschen getroffen werden, denn der Realität und Wahrscheinlichkeit nach, wird es nicht passieren dass Terri ihre kognitiven Fähigkeiten wieder erlangt, kurz aufsteht und ihren letzten Willen niederschreibt oder jemanden mitteilt. Terri kann nur noch hoffen und vertrauen, dass für sie die richtige Entscheidung getroffen wird. Auch mit der falschen Entscheidung wird sie leben müssen!

Bei dieser Entscheidung spielen unsere Moral und Wertevorstellungen eine wichtige Rolle. Wir, gesunde Menschen, schätzen das leben und jemanden sterben zu lassen liegt uns nicht gerade, doch Terri befindet sich in einer anderen Lage, und ihre Lage wurde von Fachkräften eingeschätzt, analysiert und bewertet. Dass sich die fanatischen streng katholischen Eltern mit der Entscheidung nicht anfreunden wollen ist nur verständlich und zeigt die Liebe, welche die Eltern für ihre Tochter empfinden. Glaube kann zwar Berge versetzen, doch ein zum grossen Teil totes Hirn nicht heilen.

Ich gehe davon aus, dass die Ärzte keine Psychopaten sind und das beste für Terri wollen.

AFAIK ist in Holland Sterbehilfe, unter besonderen Umständen, erlaubt. Dort hätte man ihr eine Todesspritze gegeben, wo sie wahrscheinlich sanft entschlafen wäre. Tot ohne Schmerzen. In Amerika, wo aktive sterbehilfe verboten ist und man pro-life ist, lässt man sie lieber verdursten. Die Qualen, die wird sie sicher spüren, denn laut den Aussagen hier, spürt sie ja etwas und sollte deswegen nicht sterben, rechne ich den pro life Anhängern zu.

Die Hoffnung stirbt hier wirklich zuletzt. Erst verdurstet Terri.

Ich bin mir sicher dass es recht viele ähnliche Fälle gegeben hat, doch da hat keiner aufgeschriehen. Müssen erst die Eltern fanatisch religiös sein, damit sich gleichgesinnte derart einsetzen? Bush hätte ja auch bei anderen ähnlichen Patienten eingreifen können...
 
insane42 schrieb:
Ich hoffe das es die aktive Sterbehilfe gibt, wenn ich mal so enden sollte... oder das es einen gibt, der sich erbarmt und mir die Kugel gibt.
Das wird selbst dann niemand tun, wenn aktive Sterbehilfe legal ist. Ein Komapatient kann keinen Sterbenswillen äussern, und schon gar nicht schriftlich festhalten. Damit ist aktive Sterbehilfe nicht möglich - hier eine Spritze zu setzen käme einem Mord oder bestenfalls einer Hinrichtung gleich.
Somit wird auch klar warum man die Frau verhungern lässt: Es handelt sich nicht um passive Sterbehilfe, sondern um unterlassene Hilfeleistung. Nach 15 Jahren aktiver Unterstützung kann man aber imho keinen Arzt auf Grund unterlassener Hilfeleistung anprangern.
Auch die Eltern kann ich verstehen: Im Angesicht des Todes sind Menschen für das dunkelste Fünkchen Hoffnung bereit alles zu tun - ausnahmslos alles!
 
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