News Offenes WLAN: Bundesrat will Abschaffung der WLAN-Störerhaftung

Daniel

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Die Digitale Agenda der Koalition sieht vor, die Störerhaftung zu entschärfen und somit den Weg für offene WLANs zu ebnen. Doch das beschlossene Gesetz zur Änderung des Telemediengesetzes stieß heute im Bundesrat auf Ablehnung; stattdessen stellt dieser eine klare Forderung: Die bedingungslose Abschaffung der WLAN-Störerhaftung.

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Ok wenn es eine komplette Abschaffung der WLAN-Störerhaftung geben soll müsste es aber auch eine Abschaffung der Abmahnungen und Anklagen für Urheberrechtlichgeschütze Werke geben. Sobald es offene W-LANs gibt wird damit zu 99% auch Unfug betrieben.
 
Das eiune schließt das andere ja nicht aus. Unfug wird mit allem betrieben. Das irreguläre Verhalten einer Minderheit sollte aber nicht sinnvolle Möglichkeiten für alle anderen ausschließen. Ist ja nciht so, daß sich dann jeder vor sein Lieblings-Cafe setzt und allen Unfug dort betreibt.
 
Dann kann man auch gleich die Haftung für den Anschluss abschaffen und munter Warez und KiPos runterladen. Kann ja dann keiner mehr nachvollziehen.
Ich glaube nicht das das kommen wird.
 
Man könnte ja auch dem Betreiber eines offenen WLANs auferlegen für 3 Monate zu speichern wann welche MAC Adresse mit dem Netzwerk verbunden war. Wenn es dann zu einer Straftat kommt und der Betreiber nachweisen kann, dass zu dem Zeitpunkt mindestens eine fremde MAC-Adresse im Netz war, ist er aus der Haftung raus. So hätte ein Betreiber nichts zu fürchten, die Behörden aber zumindest einen Anhaltspunkt um weiter gegen Straftaten zu ermitteln und nur ne MAC Adresse allein Verletzt auch nicht den Datenschutz von irgendwem.
 
MAC Adressen sind zur Identifikation völlig ungeeignet, da sie sich kinderleicht spoofen lassen.
Außerdem: Wie würdest du denn "fremde MAC Adressen" definieren? Und schon prinzipiell: Ich würde mir sicher keine Vorratsdatenspeicherung für zu Hause vorschreiben lassen, so weit kommt's noch.

Auch wenn es die einzige sinnvolle Lösung ist, ich bin skeptisch, ob das in Deutschland heute machbar ist. Die Lobby um Rechteverwerter und die Abmahnungsindustrie ist so mächtig, dass nicht damit zu rechnen ist, dass sie so schnell klein beigeben.
 
@ClashHexmen

Ich hatte es auch schon erlebt, dass eine MAC zweimal vergeben war und zwar vom Hersteller. Dazu kommt wie sizeofanocean schon gesagt hat kann man eine MAC innerhalb von 30 Sek spoofen vor allem wenn man mit Linux unterwegs ist.

Ich sehe es auch so wie sizeofanocean. So etwas wird nicht die nächsten 5-10 Jahre kommen.
 
Naja, das ganze wäre doch alles kein Problem, hätten Router einen Gastzugang, bei dem man pro Nutzer die Geschwindigkeit auf zB 150kb/s beschränken und bestimmte Protokolle wie P2P und Verbindungen zu Filehostern oder Websiten unterbinden könnte
 
also mal ganz ehrlich. wer käme denn auf die idee nen game, film, etc. bei starbucks zu leechen? Spiele gehen heute leicht in den 20 GB bereich, das würde ja ewig dauern. und solche großen datenmengen sicherlich auch verdacht erwecken. klar wird es den ein oder anderen geben der das ausnutzten will und auch machen wird, aber das groß der leute wird das eben nicht tun. und solange die mobil industrie uns mit minimalem traffic abspeißt sind solche offenen hot spots nötig und willkommen, aber natürlich schlecht wenn die betreiber nicht rechtlich abgesichert sind.

onetwoxx schrieb:
Naja, das ganze wäre doch alles kein Problem, hätten Router einen Gastzugang, bei dem man pro Nutzer die Geschwindigkeit auf zB 150kb/s beschränken und bestimmte Protokolle wie P2P und Verbindungen zu Filehostern oder Websiten unterbinden könnte

alles ganz einfach möglich. wird auch betrieben. bei manchen hot spots kann man z.b. kein netflix ansurfen, auch wenn das natürlich mit proxys und tunneln alles umgangen werden kann.....
 
MAC-Spoofing ist mir natürlich bekannt. Die Frage ist halt wie verbreitet dieses Wissen in der Allgemeinheit ist. Zudem habe ich es auch nicht als 100% Lösung gesehen sondern mehr als eine Art Alibi-Maßnahme damit die Politik zumindest den Anschein bewahren kann etwas gegen Verbrechen zu tun. Quasi als Beruhigungsmittel für die Abmahn-Industrie.
 
Ich fände es sehr gut und gerecht wenn die Störerhaftung abgeschafft wird. Kriminalisierung der Hotspotbetreiber ist unfair. Die Betreiber sollten einfach nur verpflichtet werden P2P, Streaming zu blockieren (evtl. Youtube auf die Whitelist setzen) und das BPjM-Modul zu aktivieren, gut ist. Außerdem denke ich nicht dass die gebotene Internetgeschwindigkeit sich für große Downloads lohnen würde. Mehr kann man nicht verlangen. Wege und Mittel zur Umgehung wird es immer geben aber dazu gehört schon viel kriminelle Energie und sollte beim auffliegen dementsprechend hart bestraft werden.
 
Hi,

interessant, dass hier Leute "offenes WLAN" mit "unkontrollierbar" gleichsetzen. Vom privaten Netz getrenntes WLAN mit zentraler Authentifizierung (bei einem der vielen Dienstleister) und ggf. massivem Logging gepaart mit Sperrung von Diensten et voila. Klappt wunderbar. Auch heute schon.

Ich als "Netzgeber" stelle lediglich die lokale Infrastruktur, die Benutzerauthentifizierung sowie das Logging findet woanders statt. In meinen Augen ist weder die Abschaffung der Störerhaftung notwendig noch ist das ganze Thema ein rechtliches Problem - für mich ist das klar ein technisches Problem. Nicht mehr und nicht weniger. Und dafür gibt es bereits gute Lösungsansätze. Bestes Beispiel: Eduroam. Müsste man nur auf privater Ebene gleich oder ähnlich umsetzen, dann wäre das ganze Thema sehr schnell durch.

VG,
Mad
 
ClashHexmen schrieb:
MAC-Spoofing ist mir natürlich bekannt. Die Frage ist halt wie verbreitet dieses Wissen in der Allgemeinheit ist. Zudem habe ich es auch nicht als 100% Lösung gesehen sondern mehr als eine Art Alibi-Maßnahme damit die Politik zumindest den Anschein bewahren kann etwas gegen Verbrechen zu tun. Quasi als Beruhigungsmittel für die Abmahn-Industrie.

Das Problem ist aber wenn sich nen Krimineller der dein WLAN nutzt einfach eine MAC Adresse von deinen Geräten schnappt. Dann wird eben diese MAC gelogt, und dann heißt es auf einmal DU bist es gewesen.
Erklär das ganze dann mal einem Richter.

Bestes Beispiel: Eduroam. Müsste man nur auf privater Ebene gleich oder ähnlich umsetzen, dann wäre das ganze Thema sehr schnell durch.
Jup sowas wäre natürlich ideal.
 
Es gibt sicherlich so einige Probleme mit meinem Vorschlag. War auch nur eine spontane Idee die ich mal zur Diskussion stellen wollte. Meine Überlegung war "Was ist einfach zu implementieren und bietet zumindest eine grundsätzliche Unterscheidung zwischen Besitzer des Netzwerks und Nutzer?" MAC-Adresse war nur die erste Idee die mir kam. Offensichtlich ist die Idee nicht optimal.
 
Also dass es keine 100prozentigen Schutz bietet ist nichmal so schlimm in meinen Augen, auch wenn das Argument immer kommt. Bei meinem WLAN nutze ich ne Whitelist mit MACs, klar kann man das irgendwie umgehen, aber so what, interesiert mich nicht, und die meisten machen oder können es eh nicht.

Was aber halt viel gefährlicher ist, ist wenn der Betreiber MACs loggen soll und diese Liste dann vor Gericht verwendet werden darf/soll. Wenn da jemand unter falscher Flagge unterwegs ist (auch wenns sehr unwarscheinlich ist) stehste nunmal RICHTIG dumm da.

Also wenn die MAC List als Beweismittel dienen soll. Dazu ist sie nunmal ungeeignet da zu leicht zu fälschen und du selbst nacher der Dumme bist. Oder einfach nen User der grad einfach nur halt zeitgleich im selben WLAN unterwegs war.

Ein WLAN Hotspot betreiber könnte ja sogar MACs sammeln gehen. Es stehen sehr viele Möglichkeiten offen dadurch es einfach so aussehen zu lassen als ob sei es wer anders gewesen.

Besser wäre wenn man sich Zentral Authentifizieren muss irgendwo. Aber der nächste Punkt ist dann immer noch, was mache ich gegen krimineller Hotspot Betreiber, die gucken was du so an Daten herumschiebst. Würde dann im Endeffekt auf VPN hinauslaufen wenn ich Sicherheit möchte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und schon geht rund um die Innenstädte die Anzahl der Internetanschlüsse sprunghaft zurück.. :D

Ich sehe hier auch ohne Lobbybedenken so viele Probleme. Ich kenne jetzt schon Leute, die in der nähe eines Cafés wohnen, deren Zugangsdaten haben und keinen Internetanschluss mehr bei sich haben. Wozu selber was anschaffen, wenn das Café eh mit 50 MBit + im Netz ist und der Betreiber das WLAN auch außerhalb der Öffnungszeiten an lässt.

Mal davon abgesehen, dass das Mitloggen durch Spoofen, Tunneln usw. völlig sinnlos wäre.
 
Und wer übernimmt dann die Haftung?
Wäre wirklich interessant zu wissen.
 
Was soll man noch zu dem nur sagen zur Politik, außer heiße Luft und inhaltslose reden (im schwäbischen auch labbern) kommt nix dabei raus.
Ich finde es einfach nur peinlich und beschämend, dass Deutschland einer noch der am technisch fortgeschrittenes Industrienationen auf diesen Planeten ist immernoch in Sachen Internet in der Bronzezeit maximal Eisenzeit und es ist trotz Milliarden Steuergelder noch nicht wirklich eine Verbesserung in Sicht. (da schämt man sich ja als deutscher).
 
estros schrieb:
Und wer übernimmt dann die Haftung?
Wäre wirklich interessant zu wissen.

Kann den Bürgern doch egal sein solange sie nicht selbst haften. Mir ist das doch egal ob die Musikindustrie dann noch den Filesharer ausfindet machen kann oder nicht, was sollte mich das denn jucken?

Wie der Bürger zu seinem Recht kommt interesiert die Industrie ja auch nicht, oder die Sache mit der GEZ, ist denen ja auch egal ob du überhaupt ein Angebot von denen nutzt oder nicht.
 
Bogeyman schrieb:
Kann den Bürgern doch egal sein solange sie nicht selbst haften. Mir ist das doch egal ob die Musikindustrie dann noch den Filesharer ausfindet machen kann oder nicht, was sollte mich das denn jucken?
Hä? Was ist das denn für eine Logik?

Wenn Gesetze beschlossen werden, müssen diese Fragen beantwortet werden. Wenn du darauf keine Lust hast, kann dir auch niemand helfen, das Problem löst du so aber nicht.
 
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