News Olympus: Kamerasparte wird zum Ende 2020 veräußert

Um das mit den Äquivalenten vielleicht mal kurz zu erklären:
(Es ist nämlich echt super-dumm gemacht.)

1) Crop-Faktor:
Als Standard wird hier das Kleinbild / Vollformat genommen. Kleinere Sensoren haben einen CF größer 1.
MFT hat z.B. 2. Das bedeutet, die Maße des Sensors halbieren sich gegenüber dem Vollformat.
Die Seitenlängen und Diagonale sind also ungefähr halb so lang wie beim Vollformat. Die Sensor-Fläche beträgt demnach nur ein Viertel.

2) ISO und Blende skalieren mit der Sensor-Größe. Das bedeutet:
Ein Vollformat-Objektiv mit Blende f2.8 fängt 4 mal so viel Licht ein wie ein MFT-Objektiv mit Blende f2.8. Trotzdem bekommt man bei beiden Formaten mit ISO 200 ein gleichstark belichtetes Bild am Ende raus.

3) Da die MFT-Kamera nur mit einem Viertel des Lichtes arbeitet, muss sie das Signal entsprechend 4 mal mehr verstärken.
Deshalb entspricht das ISO-Rauschen von ISO 200 bei MFT in etwa dem ISO-Rauschen von ISO 800 beim Vollformat (vorausgesetzt natürlich, es handelt sich um Sensoren der selben Generation des selben Herstellers).


Nun zu den Smartphone-Sensoren.
Diese sind recht klein. Genaue Crop-Faktoren kenne ich, aber sagen wir mal ein Smartphone-Sensor hätte den Crop-Faktor von 8. Das hieße, er hätte nur 1/64 der Fläche eines Vollformat-Sensors.
ISO 50 (oft das Base-ISO bei diesen Sensoren) entspräche vom Rauschverhalten demnach ISO 3200 bei einer Vollformat-Kamera.

Durch Mehrfach-Belichtung kann ein Smartphone jedoch das Bildrauschen weiter reduzieren.
Werden z.B. 4 Bilder überlagert, verringert sich das Bildrauschen auf ein Viertel. Aus dem Smartphone ISO 50 würden dann also ISO 12,5, was dann Rausch-technisch Vollformat ISO 800 entspräche.
 
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Wozu die Aufregung ? Ich werde mir noch einen Body hinlegen wenn es soweit ist - wird genug Panikverkäufe geben. 😉 Die guten Pro-Objektive werden auch weiterhin gut sein, genau wie die Festbrennweiten.

Zwischen Smart und S-Klasse hat zB Canon die M-Serie und die 6Dii. Warum sollten sie sich das Geschäft entgehen lassen. Schließlich steckt da viel Entwicklungskapital drin. Könnte höchstens sein das Qualität und Ausstattung teurer werden.
 
Die M-Serie von Canon dümpelt doch schon ewig nur so vor sich hin.
Könnte mir gut vorstellen, dass Canon das System fallen lässt.

Ich hoffe nur, dass Panasonic nicht MFT fallen lässt.
Denn ich finde dieses System deutlich sinnvoller als deren Vollformat-Klopper.
 
@USB-Kabeljau:
Dein Punkt Nummer 3) sollte noch etwas erweitert werden.
Dein Beispiel suggeriert, dass ein Fullframe-Sensor einen Vorteil von 2 Stops gegenüber MFT hat (ISO 200 vs ISO800). In der Praxis ist das aber (innerhalb derselben Sensorgeneration) nicht ganz so drastisch.

Die Unterschiede im Signal-Rauschverhältniss kommen vor allem durch die Pixeldichte zu Stande.
Der von dir erwähnte Faktor von "4" gilt theoretisch für Sensoren, die exakt dieselbe Anzahl an Pixeln bei gleichzeitig identischer Sensortechnologie haben. Zusätzlich müssen alle weiteren Effekte außer Acht gelassen werden (z.B. tatsächlicher Gain der Photodiode (das Verhalten muss nicht zwingend linear sein), welche Fläche des "Pixels" kann tatsächlich Licht sammeln, gibt es andere Störgrößen wie z.B. stärkere Wärmeentwicklung beim größeren Sensor, etc..).

Ein praxisnaher Wert ist ein Vorteil von 1,7 Stops im Signal-Rauschverhalten von Vollformat gegenüber MFT. Das hängt aber extrem stark von den jeweiligen Kamera-Modellen ab. Vergleicht man z.B. die Canon 6D MII (26MP, ordentliche Low Light Performance) mit der Olympus M1II (back to topic, ;-)), so sieht man, dass die Vollformat Kamera lediglich einen Vorteil von 1,2 Stops hat:
https://www.dxomark.com/Cameras/Com...rk-II-versus-Canon-EOS-6D-Mark-II___1136_1170 (siehe "Measurements -> SNR-Plot)

In Summe also eine sehr gelungene Entwicklung von Olympus (und/oder Sony), auch wenn die Auflösung der 6DII natürlich noch etwas höher ist. Moderne Sensoren der aktuellen Generation sind noch einmal ein gutes Stück besser, aber der Vergleich wäre in Anbetracht des Alters der MFT-Sensoren schon wieder etwas unfair.
 
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@-Daniel-: Das sind ohnehin alles Näherungen.

Vergleiche mal hier: OMD EM1 Mark II ISO-6400 vs A7 III ISO-25600 vs A7rIV ISO-25600 vs A7rIII ISO-25600.
https://www.dpreview.com/reviews/im...1&x=-0.6672900891556898&y=0.22178782692952229

Die A7 III hat selbst zwei ISO-Stufen über der Olympus noch etwas weniger Rauschen, die A7rIII ist in etwa gleich (trotz 42 MP), die A7r IV ist etwas schlechter.
Außerdem sind das ja interne ISO-Werte, ich meinte da gabs einen Unterschied zu tatsächlichen Messwerten.
 
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Ja, es ist erstaunlich was Sony bei den neueren Vollformat-Sensoren geleistet hat.

Die Frage ist, ob sich diese Optimierungen auch in das kleinere Sensor-Format übertragen lassen würden, oder ob es da aufgrund der noch höheren Pixeldichte (sogar zur A7R IV) Einschränkungen gibt.
Olympus hätte ein "moderner" Sensor sicher gut getan. :-)

Sony hat letztes Jahr einen 47MP MFT-Sensor vorgestellt, aber soweit mir bekannt gibt es da bisher keine genaueren Infos zu z.B. dynamic range, SNR und co.
 
Ich komme gerade von einem Sonnenuntergangs-Spaziergang an der Ostsee... das, was ich erst nach der Bearbeitung der RAW präsentieren kann, können die Handys von meinen Freunden direkt "Out Of The Box". Ist auch schon alles in den Whatsapp-Gruppen und Instagram hochgeladen. Und deren Bilder sind wirklich sehr beeindruckend, zumindest auf den kleinen Displays. Mit den Smartphone können sich unbedarfte Knipser wie große Fotografen fühlen und haben auch einen riesengroßen Spaß dabei. Die Algorithmen sorgen dafür, dass nichts schief gehen kann. Aber wenn Du den gleichen Leuten - und das habe ich heute auch ausprobiert - eine Kamera wie die A7III in die Hand drückst, kommen nur verwackelte Bilder bei raus. Das ist halt eine völlig andere Welt. So ein bisschen wie Tütensuppe vs echte Suppe machen.
 
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