Raid 5 auf MSI B550 Gaming Plus nicht möglich ?

Das Beispiel von nur kleinen Dateien und ohne Cache ist aber schon ein wenig künstlich. Niemand der viele kleine Zugriffe hat würde jemals ein RAID5 in Betracht ziehen, dafür kommt eher ein RAID10 zum Einsatz (siehe Datenbank Nutzung).

Abgesehen vom aller kleinsten aktuellen LSI Controller gibt es auch keinen mehr ohne Cache, das würde in der Betrachtung ebenfalls nicht wirklich eine Rolle spielen. Es gibt für jede Konstellation irgendwo einen Worst-Case der entweder die Performance oder den nutzbaren Speicher sinnlos in die tiefe treibt aber das soll ja keine Grundsatzdiskussion werden.

Letztlich hängt das Vorhaben und Sinnhaftigkeit vom Basteldrang und Geldbörse des TE ab.
 
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Habe kurz alle Antworten überflogen.

Der Rechner ist nicht für mich.
Der Benutzer (beruflicher Musiker, es wird Geld damit verdient) hat momentan einen vier Jahre alten PC Core i7 6700 mit 3x8TB im Raid 0 und einen 100 TB fassenden Clouddienst.
Er braucht nun mehr Platz und mehr Datensicherheit und einen neuen Rechner.

Dazu wurde jetzt schon eine Synology Diskstation 1821+ angeschafft, in die 8 x 16 TB = 128TB eingebaut sind.
Die Diskstation soll im Raid 5 oder SHR laufen, ergo nutzbare 112 TB bei Ausfallsicherheit einer Festplatte.
Der Clouddienst soll die Daten auf der Diskstation per PlugIn abgleichen. (es liegen glaube ich 500mbit Glasfaser an)
Weiterhin soll die Diskstation unter Windows 10 normal als Netzlaufwerk eingebunden sein.

Zusätzlich will derjenige den neuen Rechner mit 4 x 16TB haben und dort aus den 64TB dann 48TB nutzbar machen - so hatte ich das vorgeschlagen, unwissend das RAID5 bei den Mainboards nicht geht.:rolleyes:

Was meint ihr?
die 4 x 16TB an dem Mainboard einfach anders betreiben:
1.) Raid 10 stünde zur Wahl, dann effektiv aber nur 32TB
2.) einfach als 4 einzelne Volumes

3.) oder einen Controller nachrüsten ?
Ich sag mal so: Es sind bestimmt noch 200-300€ Spielraum für den Controller, aber nicht über 500€ und mehr denke ich.

Edit:
@holdes: Du schreibst das Raid 10 für viele kleine Datenzugriffe besser wäre, das wäre natürlich ein Argument für den Benutzer, wobei ich dessen Datengrößen/strukturen auch nicht exakt kenne, es werden aber wohl auch viele (vermutlich nicht allzu große) Musikdateien verwendet.
 
Musikdateien zählen jetzt nicht unter kleine Zugriffe sondern eher alles unter 1MiB und zufällig. Wenn man dort Musikdateien drauf schiebt sprechen wir von sequentiellen Zugriffen (werden in dem Beispiel beim kopieren am Stück gelesen/geschrieben).

Interessant wäre das konkrete Nutzungsszenario.

1632390862972.png



Einfach mal wertungsfrei: Hier handelt es sich um ein RAID5 aus 8x 3TB HDD (ST3000NM0043). Cache hat der Controller 2GB, deshalb der Test mit 8GiB Testdaten. Cachekondensator ist hier natürlich verbaut. Stripesize beträgt in diesem RAID 128KB.

Test1: sequentiell 1MiB
Test2: sequentiell 4Mib
Test3: random 1MiB
Test4: random 4Mib

EDIT: grundsätzlich hat @PHuV da natürlich recht, wenn das Teil gewerblich eingesetzt werden soll, dann sollte man sowas fertig kaufen, denn dann gibts auch Support wenn mal was nicht stimmt. Wenn dein Freund nicht mehr arbeiten kann weil was mit dem Kasten ist könnte das nur Ärger geben.
 
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oliveron schrieb:
Der Benutzer (beruflicher Musiker, es wird Geld damit verdient)

Zusätzlich will derjenige den neuen Rechner mit 4 x 16TB haben und dort aus den 64TB dann 48TB nutzbar machen - so hatte ich das vorgeschlagen, unwissend das RAID5 bei den Mainboards nicht geht.:rolleyes:
Deshalb ist der Kollege damit im Fachhandel auch besser aufgehoben als durch Laien.
Es gibt mittlerweile genug kompetente Anbieter für Musiker-PCs.
 
Uff, @oliveron: Von einem RAID 5 wuerde ich bei 8x 16Terabyte dringend abraten. Erst recht, wenn die Platten alle aus der gleichen Charge kommen.

Das Problem dabei ist naemlich dass der Rebuild erstens sehr lange dauert, und zweitens sehr belastend fuer die Platten ist. Bei einem Rebuild muessen ja alle verbleibenden Platten komplett gelesen werden.
Die Exos hat eine Lesefehlerrate laut Datenblatt von "1 Sektor per 10^15 bits read".
Das heisst rechnerisch, das nach nicht ganz 8x Lesen der Platte mit einem Lesefehler zu rechnen ist. Nun muessen beim Rebuild 7 Platten gelesen werden. Das waere mir persoenlich zu knapp.
Klar sind das alles keine Absolute. Ein Lesefehler passiert nicht automatisch nach 10^15 bits. Aber das ist ein Wert den man beruecksichtigen sollte.

Ich wuerde daher lieber ein RAID 6 (2 Paritaetsplatten) oder gar ein RAID 10 empfehlen.
Ein RAID 10 ist natuerlich teuer, weil die halbe Kapazitaet "verloren" ist.
 
@holdes: Ganz ehrlich der TO fängt an mit Software RAID 5, Consumer Hardware und nicht beschriebenem Szenario und da zählen meine Bedenken aus meiner Sicht mit Cachelosen RAID Controllern durchaus und da kann man so denke ich auch nicht wirklich von künstlich und konstruiert sprechen ...... aber sei es drum.

Ja, der "Performanceverlust" ist zugegebenermassen heutzutage bei moderner Controller- und Serverhardware meist gut zu vernachlässigen, aber immer halt immer noch prinzipbedingt vorhanden, er wird halt mit geeigneten Maßnahmen umgangen (und nein, das war nicht immer so, ich kenne durchaus noch Controller ohne Cache und Puffer und Leute die Datenbanken auf RAID5 als das nonplusultra an Backup hielten ;-) ).
In die Richtung "ja was will er denn" ging halt meine unbeantwortete Nachfrage wozu man sowas wie ein Software RAID 5 auch brauchen sollte schliesslich in Post 8 .....

Grüsse

Gulp
 
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Kein Thema, es sollte auch gar nicht allzu weit emotionalisieren. In der aktuellen Storage Welt ist dieses Problem nicht mehr so relevant aber das ist Raid5 meistens eh kaum noch ;).
 
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oliveron schrieb:
Zusätzlich will derjenige den neuen Rechner mit 4 x 16TB haben und dort aus den 64TB dann 48TB nutzbar machen
Ja dann vergiss halt Consumerschrott-Raid per Mainboard. Hat man vor ~10-20 Jahren gemacht und war schon damals keine gute Idee^^
Unter Windows 10 nimm Storage Spaces oder wenn die Performance zu schlecht ist einen kleinen passenden Hardware-Controller.

Soll auf dem PC nur Daten temporär liegen, die sowieso auf NAS/Cloud liegen? Wozu dann überhaupt ein Raid was Redundanzen bringt?
 
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snaxilian schrieb:
Soll auf dem PC nur Daten temporär liegen, die sowieso auf NAS/Cloud liegen? Wozu dann überhaupt ein Raid was Redundanzen bringt?
Da war sich der Besitzer selbst nicht klar, weil er auch keinen 100%igen Plan hat, wie er seine Daten verwalten will.

Er war der Meinung, dass neben der Diskstation trotzdem noch ein paar große Platten in den Rechner sollen, eher weil er es so gewohnt war/ist.
Ergänzung ()

Ranayna schrieb:
Uff, @oliveron: Von einem RAID 5 wuerde ich bei 8x 16Terabyte dringend abraten. Erst recht, wenn die Platten alle aus der gleichen Charge kommen.

Das Problem dabei ist naemlich dass der Rebuild erstens sehr lange dauert, und zweitens sehr belastend fuer die Platten ist. .....
Meinst du jetzt die Config in der Diskstation ?

Die automatische Einrichtung würde ja eh SHR vorschlagen, wobei ich zugegebenermaßen nicht den konreten Unterschied zu Raid 5 erkenne, die nutzbare Gesamtkapazität ist letztlich gleich.

Ich hatte explizit auf der Homepage geschaut welche Platten freigegeben sind, die EXOS stehen mit drauf.
Und ja, alle Platten sind von einem Händler, demnach vermutlich gleiche Charge.

An und für sich sind in meinem Umfeld viele Diskstations im Einsatz ohne nennenswerte Probleme....
Ergänzung ()

Ich würde Stand jetzt dazu tendieren die 4 x 16TB im Rechner einfach per Raid 10 anzulegen - spricht da soviel dagegen ? Seine jetztige Config läuft seit ziemlich genau 4 Jahren wie gesagt mit 3x8TB im Raid 0, da hatte ich verständlicherweise größere Bedenken um die Daten...
 
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@oliveron: Ja, ich mein das NAS.
Das hat weniger mit dem NAS an sich zu tun (ich kenn das Geraet nicht), als mit den Platten. Und ich muss gestehen das ich nicht weiss was ein SHR ist ;)

Aber ein RAID 5 mit solch grossen und so vielen Platten ist aufgrund der 10^15 Lesefehlerrate meiner Meinung nach nicht zu empfehlen. Zur Veranschalichung: Rechnerisch darf laut Plattenspezifikation alle etwa 128 gelesenen Terabyte ein nicht wiederherstellbarer Lesefehler auftreten.

Ein schlechter RAID Controller, wenn er einen solchen von einer Platte gemeldet bekommt, wirft sie aus dem Array und das Array ist degraded und muss einen vollstaendigen Rebuild durchlaufen.
Ein guter Controller wird zwar hoffentlich nicht gleich bei einem Lesefehler ein funktionierendes Array degraden. Aber frueher oder spaeter wird dir eine Platte ausfallen, und dann ist ein Rebuild ununmgaenglich.
Bei einem Rebuild werden alle Daten aller verbleibenden Platten, in deinem Fall 7 x 16 Terabyte, also 112 Terabyte insgesamt, gelesen. 112 ist schon arg nah dran an den spezifizierten 125 TB...
Wenn dann beim Rebuild ein Lesefehler auftritt ist Schicht im Schacht, das Array ist offline und die Daten sind dann wenn ueberhaupt nur sehr schwer wiederherzustellen.

Zugegeben: man kann damit rechnen das die echte Lesefehlerrate zumindest am Anfang wohl nicht 10^15 ist.

Man muss sich halt im Klaren sein was ein fehlschlagender Rebuild und damit einhergehender Verlust des Arrays mit allen Daten fuer Folgen hat. Womit wir zu meinem naechsten Absatz kommen:

Bei solchen Datenmengen, die ja wenn ich es richtig verstehe auf dem Rechner nur zwischen- und dann auf dem NAS endgelagert werden stellt sich auch die Frage nach der Datensicherung. Ein fehlgeschlagener Rebuild ist ja nur eins der Risiken.
Da sind wir in Bereichen wo man tatsaechlich ueber Tape nachdenken kann.
 
@Ranayna SHR ist ne geschickte Kombination aus mdadm und lvm um auch HDDs unterschiedlicher Kapazität nutzen zu können ohne allzu großen Verschnitt zu haben.
Zur Datensicherung: Lies die Beiträge vom TE nochmal. Der Datenbestand vom NAS wird auch in $Cloudstorage gespiegelt. Es müsste also das NAS und $Cloudstorage-Anbieter gleichzeitig ein Problem haben damit es zum Verlust kommt. Raucht das NAS bzw. das Raid im NAS ab, sind die Daten ja noch da und müssen nur wieder aus der Wolke aufs NAS kommen.
Bonuspunkte wenn der TE bzw. der "Auftraggeber" des TEs hier auch eine Versionierung hat damit eine versehentliche Löschung am NAS nicht auch direkt eine Löschung in der Wolke nach sich zieht. Sonst ist die versehentliche Löschung, Ransomware, etc. lokal und in der Wolke...

@oliveron Den Unterschied beim SHR würdest du erst sehen sobald du HDDs mit unterschiedlicher Kapazität verwenden würdest.
Bei den Datenmengen würde ich den Sync mit der Cloud GENAUESTENS prüfen. Gibt es eine Versionierung? Funktioniert der Restore und wurde der erfolgreich getestet?

Das Problem mit den nicht korrigierbaren Fehlern ist: Man merkt es erst beim Versuch des Zugriffs sofern keine Fehler erkennenden u.v.a. Fehler korrigierenden Dateisysteme eingesetzt werden.
Wenn in ein paar Jahren eine der HDDs ausfällt, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass durch die anschließende Last beim Rebuild die nächste alte HDD aussteigt und dann ist das NAS erst einmal offline. Wenn und dieses wenn gehört überprüft, die Daten ja noch in der Wolke liegen und zeitnah von dort wieder hergestellt werden können dann kann man sich überlegen ob man das Risiko mit dem Raid 5 eingeht. Aber ehrlich gesagt kann man dann das Raid auch direkt lassen und die Daten so auf dem NAS horten. Fällt irgendeine HDD aus, kommt eine neue rein und Wiederherstellung/Sync aus der Wolke.
Wenn man doch weiterhin etwas Verfügbarkeit will, dann weiterhin Raid 5 oder 6 bzw. SHR1/2.

oliveron schrieb:
Da war sich der Besitzer selbst nicht klar, weil er auch keinen 100%igen Plan hat, wie er seine Daten verwalten will.
DAS hier ist vor allem die ALLERWICHTIGSTE Frage, die es zuallererst zu klären gilt. Erst wenn die Anforderungen eindeutig und klar sind, kann man gucken was denn so die sinnvollsten Möglichkeiten der Umsetzung sind.
 
@snaxilian: Ups, das mit dem Cloudabgleich habe ich tatsaechlich uebersehen.

Aber solange da nur eine wage Aussage "500 Mbit Glasfaser liegen glaube ich an" im Raum stehen sollte noch geklaert werden welche Bandbreite wirklich zur Verfuegung steht. Denn zumindest hierzulande sind private Glasfaseranschluesse in der Regel nicht symmetrisch, der Upload kann also deutlich kleiner sein.

Und selbst bei 500 Mbit/s Upload braucht ein Terabyte im Idealfall fast 4 1/2 Stunden zur Uebertragung.
Und umgekehrt: Stirbt dir dein Array mit sagen wir mal 100 Terabyte Fuellstand, dauert es mehr als 18 Tage um alles aus der Cloud herunterzuladen.
 
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Die meisten hier reden von hörensagen.... Die RaidController ist kein ZauberDingens..... die nutzt man um damit auch operativ zu arbeiten. Zum einen muss man keinen Rebuild machen wenn man einen Lesefehler hauch fliegt da nichts um die Ohren, weil selbst wenn da ein Laufwerk rausfliegt der Raid genauso benutzt werden kann, natürlich nur etwas langsamer, weil der Controller die Daten der Fehlenden Platte errechnet.

Was bisher nicht zur Spache kam ist die Evolution weg vom Controller zur Software. Diese ist derweil genauso gut oder besser je nachdem welchen Anwendungszwek man bedienen muss. Da gibt es z.B. Unraid.

Ich würde deshalb zu einem NAS raten denn man wo abstellt der es kühl hat. Diesbezüglich gibt es viele Kostenlose Lösungen. Einfach mal die richtigen Fragen bei google stellen
 
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