RAW oder PNG zur späteren Bildbearbeitung – oder was ganz anderes?

Stannis

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Viele Digitalkameras bieten die Möglichkeit, Bilder in mehreren Formaten auf dem Flash abzulegen. JPEG ist für die Bildbearbeitung weniger geeignet, da es Informationen entfernt, die später sichtbar gemacht werden könnten.

Die ganzen Fotografen empfehlen mir, das Zeug als RAW abzuspeichern. Ich frage mich, ob das nicht eine unnötige Verschwendung wertvollen Speicherplatzes ist? PNG ist ja ebenfalls ein verlustloses Format. Spricht etwas dagegen, alles in diesem zu speichern?

Oder gibt es vielleicht noch weitere erwägenswerte Formate?
 
Wertvoller Speicherplatz?! Man bekommt mittlerweile 4 TB ab 90 €, da dürften um die 160.000 RAWs drauf passen ;)
Ich speichere meine Fotos immer im RAW ab und zusätzlich noch als .jpg in reduzierte Auflösung zum rumzeigen :)
 
Probier mal probeweise einen Ordner anzulegen den du mit NTFS selbst komprimierst.
Dann kopiere ein RAW hinein und schaue mal um wie viel % sich der Speicherbedarf aud der HDD verringert.
 
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PNG wäre nicht verlustfrei, da die Sensoren nicht RGB, sondern i.d.R. eine Bayer-Matrix nutzen. Diese müsste für PNG interpoliert werden, wobei Informationen verloren gehen. PNGs haben in der Regel 8 Bit pro Kanal, während RAWs gerne mal 14 Bit haben. PNG kann auch 16 bit, aber auch hier hätte man wieder - wenn auch sehr kleine - Verslute durch das mapping auf 16 bit und zeitgleich 2 unnötige Bits mehr zum speichern. Außerdem eigent sich die Kompression von PNG überhaupt nicht für Fotos.

Dann beinhalten RAWs Informationen über das Foto wie Belichtungszeit, ISO etc. und welches Objektiv genutzt wurde. Diese Infos sind hilfreich beim späteren Bearbeiten, z.B. für ein Verzerrungskorrektur. Ich glaube PNG unterstützt das nicht.
 
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PNG eignet sich gut für Grafiken aber nicht für Fotos. Hast du mal versucht ein JPEG in eine PNG umzuwandeln? Die Dateigröße steigt um das zwei bis dreifache, was am Ende sogar mehr als RAW verbraucht. Außerdem ist es doch lästig alle Fotos zu konvertieren in das Format.

Ich nehme als Beispiel meine Sony A7 III mit 24 Megapixeln.

Foto im unkomprimierten RAW-Format: 50 MB
Foto im komprimierten RAW-Format: 25 MP
JPEG: je nach Einstellung der Qualität 5 bis 20 MB; wobei ich die niedrigste Stufe vermeiden würde; dann wäre es mindestens 10 MB pro Foto

Man sieht, das komprimierte RAW verbraucht kaum mehr als eine JPEG. Dafür enthält es das zig-fache an Informationen. Wenn Speicherplatz ein Thema ist, dann würde ich dieses Format wählen. Ansonsten unkomprimiert.

Falls dir der Speicherplatz ausgehen sollte, gibt es immer die Möglichkeit eine RAW ind JPEG umzuwandeln. Andersherum ist das nicht möglich. Noch ein Tipp: In Lightroom gibt es die Möglichkeit die RAW-Dateien zu konvertieren in "verlustreich komprimiertes DNG", damit sinkt die Dateigröße nochmals um die Hälfte, wie in diesem Video erklärt wird:

 
Wenn du vorhast deine Fotos zu bearbeiten dann ganz klar RAW. In dem Format sind, wie der Name schon sagt, alle Roh-Informationen hinterlegt und du kannst die Bilder wunderbar bearbeiten.
Allerdings musst du auch dann immer Hand anlegen da zB. nicht wie bei jpeg die Bilder geschärft werden.
JPEG ist bis auf das letzte komprimiert und die Bilddateien lassen sich nur noch in einem kleinen Ramen bearbeiten.

Im Endeffekt hängt es von deiner Vorgehensweise ab was du mit deinen Fotos machst.
 
Bart S. schrieb:
Wertvoller Speicherplatz?! Man bekommt mittlerweile 4 TB ab 90 €, da dürften um die 160.000 RAWs drauf passen ;)
Ich speichere meine Fotos immer im RAW ab und zusätzlich noch als .jpg in reduzierte Auflösung zum rumzeigen :)

Jo, wertvoller Speicherplatz ;)
Manch einer hat noch 300GB-Festplatten in seinen Laptops oder Virtuelle Server mit 20 GB.
Der Punkt ist, man muss nicht unbedingt alles im teuersten Format speichern, wenns auch sparsamer geht – allein schon die Übertragungsdauer für Sicherungen in der Cloud ist ein Grund. Musik archiviert man ja auch als FLAC und nicht als WAV, weils einfach unnötig ist und nix bringt
 
300 GB langen doch locker für aktelle Projekte (zumindes bei mir ;) ) und wenn ich die Bilder fertig entwickelt habe, wandern die RAWs auf die externe Platte. In die Cloud würde ich wahrscheinlich wenn dann nur die .jpg sicheren, eben wegen der Speichergröße und der Bandbreite der Internetleitung.
Natürlich geht es auch sparsamer, ist aber immer die Frage was man will. Möglichst geringer Speicherverbrauch, oder die maximale Freiheit beim entwickeln der Bilder :)

Und die Musik archiviere ich in .mp3, da ich beim besten Willen keinen Unterschied zwischen 320 kbit/s mp3 und FLAC hören kann ;)
 
cbtestarossa schrieb:
Probier mal probeweise einen Ordner anzulegen den du mit NTFS selbst komprimierst.
Dann kopiere ein RAW hinein und schaue mal um wie viel % sich dDer Speicherbedarf aud der HDD verringert.

Ich bin Linuxer ;)
Ich weiß grad aus dem Stegreif nicht, wie es da mit der Ordnerkompression steht. Aber die Idee ist nicht schlecht, danke, Ich behalte es im Hinterkopf.

Bagbag schrieb:
Ich glaube PNG unterstützt das nicht.

Du hast Recht, PNG unterstütz tatsächlich keine Metadaten. Hm :(

@IT_Genius: Wie komprimierst Du denn RAW?

Deine Kompressionstest kann Ich mit meiner komischen Fujifilm-Kamera nicht bestätigen:
  • RAW = 13,6 MB
  • PNG = 6,8 MB
  • .7z = 8,7 MB
  • JPG = 600 kB
Wobei die Gründe mit den Metadaten, die bereits erwähnt wurden, schon entschiedener gegen PNG sprechen. Vielleicht schau Ich mir mal Ordnerkompressionen oder DNG mal an

@Bart S. Ich sichere meine Audiodisks (die ja per Natur .wav sind) als FLAC. Das hat den Vorteil, dass man für die Zukunft sicher vor Generationenverlust sind. Falls jemals ein neuer Audiostandard käme (und mit Opus ist das gar nicht mal so unwahrscheinlich), ginge wahrnehmbare Information beim umcodieren verloren.
Wobei Ich deine Haltung verstehe, es ist nicht wahrscheinlich, dass MP3 irgendwann nicht mehr unterstützt werden wird.
 
Liest du eigentlich alle Links?

Ansonsten weiss ich nicht wegen Ordnerkomprimierung.
Hab kein Probebild und das was ich im Netz fand wurde damit nicht kleiner.
Was mich aber wundert wenn 7zip da noch so gut komprimieren kann.
 
@cbtestarossa: Klar, warum fragst Du? ^^
Gerade jpeg2000 klingt schon nett; habe damit auch ein wenig herumgespielt

Ich komme aber langsam fast zum Schluss, dass die anderen recht haben und man sich am leichtesten tut, einfach bei RAW zu bleiben
 
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