@mimi347:
Ich (Mann) finde es absolut richtig wie du dich verhalten hast. JEDES gesunde Kind testet seine Grenzen aus und das ist auch gut so, wenn die entsprechenden Grenzen ruhig und konsequent aufgezeigt werden.
Leider sind viele Menschen derart oberflächlich, dass in so einer Situation oft nur die Frage nach dem Grad der Peinlichkeit in den Sinn kommt. Die Folge: Das Kind bekommt doch was es will, bevor es zu peinlich wird oder es wird ernsthaft versucht mit einem Dreikäsehoch zu diskutieren und wenn es dann doch zu peinlich wird schreit man auch gerne mal.
Unser wunderbares Land, in dem wir unsere Kinder am besten verstecken um ja nicht den gesellschaftlichen Sinn für Anstand, Ruhe und Ordnung zu verletzen, tut selbstverständlich sein übriges dazu Eltern in solchen öffentlichen Situationen in Scham versinken zu lassen. Meistens ist es dann weniger die Ratio als die Emotionen die einen reagieren lassen, was dann eher selten souverän oder gar "pädagogisch wertvoll" ist.
@Sidestream:
Ich denke mal, der Kleine ist tagsüber in der Kita, wird dann nachmittags abgeholt, dann gibt es Abendessen. Danach darf er noch 1-2 Stunden spielen und wird dann ins Bett gebracht. Kleine Kinder brauchen eben, wenn sie sich den ganzen Tag verausgaben, viel Schlaf (Bedenke er ist noch keine 2). Was wäre daran so ungewöhnlich?
Zum Topic:
Die Notwendigkeit die Bewertung von Kinderlärm auf einem Spielplatz (
http://www.mt-online.de/lokales/regionales/4349148_Spielplatzlaerm_ist_zumutbar.html)gerichtlich beurteilen zu lassen deprimiert mich, und jeder der hierin nicht eine gewisse Perversion erkennt, tut mir leid.
Da hat sich unsere Judikative dann auch nicht lumpen lassen, und festgestellt, dass Kindergejauchze -gelache -geschrei und Rumtollen dann vielleicht doch nicht 1zu1 mit Zigarettenqualm gleichzusetzen ist, auch wenn sich Penetranz und zu erwartendes Steuereinkommen bei beiden Fällen auf hohem Niveau befinden. Herrlich.
Um direkt klarzustellen: Natürlich dürfen Kinder nicht alles! Wer so denkt tut sich damit ein kurzfristigen Gefallen, auf garkeinem Fall aber seinem Kind.
Aber in einer Zeit in der der prozentuale Anteil an Bewegungslegasthenikern, Fettleibigen, fürs Leben Wirbelsäulengeschädigten etc. immer mehr zunimmt, finde ich es unverantwortlich, solche Klagen in Erwägung zu ziehen.
@TE:
Wie dir schon mehrfach versichert wurde, solltest du rechtlich auf der sicheren Seite sein. Ich würde deinem Herren Nachbarn jedoch nicht mit einer "Ich bin im Recht" Einstellung entgegentreten. Vielleicht hilft es dir ja ein wenig, dir erstmal bewusst zu machen, dass dein Nachbar im Grunde Mitleid verdient hat. Denn wer es nicht aushalten kann, wenn ein Kind 2-3 Stunden am Tag spielt, hat vermutlich tiefliegendere Probleme als nur deinen Sohn.
Ich würde mir die ganzen Stunden, die du schon Ärger hattest vor Augen halten und einfach einen gut schallisolierenden (natürlich nicht ganz billigen) Teppich kaufen und den Nachbar davon in Kenntnis setzen, er kann sich das ganze ja auch ansehen (oder seine Frau). Damit hast du signalisiert, dass seine Problematik dir durchaus bewusst ist und du gerne einen Schritt machst. Gleichzeitig stellst du klar, das dein Kind ein Recht auf Spielen hat. Nun ist er in Zugzwang. Ich denke dann wird sich auch schnell zeigen ob er zu Kompromissen bereit ist oder darauf spekuliert euch rauszuekeln.