Spannungswandler - häh?

mfgchen

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Kann mir jemand erklären, was es mit den Spannungswandler auf Mainboards auf sich hat?
Klar, sind für die Stromversorgung da.

Aber woran erkenne ich gute und schlechte Spannungswandler? Wieviele "braucht" man für wieviel TDP der CPU (falls man das daran bemessen kann) usw.

Beispiel:
ASUS ROG Strix B650E-F Gaming WIFI
VRM 14 virtuelle Phasen (12+2), 8 reale Phasen (6+2), PWM-Controller: ASP2208 (max. 8 Phasen)
MOSFETs CPU 12x 80A SiC659
MOSFETs SoC 2x 80A SiC659

ASRock B650E PG Riptide WiFi
VRM 14 virtuelle Phasen (12+2), 5 reale Phasen (4+1), PWM-Controller: RT3674AE (max 5 Phasen)
MOSFETs CPU 12x 50A SiC654
MOSFETs SoC 2x 50A SiC654

ASRock B650E Steel Legend WiFi
VRM 18 virtuelle Phasen (16+2), 10 reale Phasen (8+2), PWM-Controller: RAA229628 (max. 20 Phasen)
MOSFETs CPU 16x 60A ISL99360
MOSFETs SoC 2x 60A ISL99360


Welches ist jetzt von denen das beste in Bezug auf die Spannungswandler. Und was hab ich davon? Und wie erkenne ich das genau?

Nen richtiger Artikel wäre doch mal ganz nett dafür :)


Danke und schönen Sonntag Abend noch.
 
Mit mehr Ampere haste richtig Bums und kannst die CPU richtig Kochen lassen :-)

Oder sollte ich Wumms schreiben, ist ja auch gerade modern.

Ansonsten lass dich nicht verrückt machen, guck in die CPU kompatibilitätsliste was für welche CPU die da zulassen, schaue, das die VRM nen ordendlichen Kühler haben und dann erstmal nen Tee trinken mit Kluntjes und Kekse eintunken.
 
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mfgchen schrieb:
Nen richtiger Artikel wäre doch mal ganz nett dafür

Dazu empfehle ich dir die umfangreichen Tests (falls vorhanden) zu den einzelnen Boards zu lesen! Eine gute Übersicht findest du z.B. bei Geizhals zu dem jeweiligen Produkt.

In den Tests wird dann oft mehr oder weniger intensiv auf die jeweilige Spannnungsversorgung eingegangen und dann auch schön erklärt, welche Bauteile dazu verwendet werden und was die in Kombination im Stande sind zu leisten.
Wichtig dazu ist z.B. auch, wie die Leistungstransistoren von welchem Steuer- IC (nennt man das den Treiber?) geregelt werden und ob das dann vorteilhaft ist für dein Board.

Es kommt halt eben nicht direkt auf die Anzahl der Phasen und deren Leistungsfähigkeit an, sondern darauf, ob die passende Schaltung dafür stimmig ist und ob nicht z.B. irgendwo an einer Komponente gespart oder gar bei der Schaltung getrickst wurde.

Wenn du einmal ein paar solcher ausführlichen Tests gelesen hast, dann weißt du zukünftig gleich, auf was es bei einem Board ankommt und ob z.B. das Schaltungsprinzip für dein gewünschtes Board in Ordnung geht oder du dich besser nach einem anderen umsehen mußt.

Also, Tests lesen, Tests lesen und nochmals Tests lesen!
 
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mfgchen schrieb:
Welches ist jetzt von denen das beste in Bezug auf die Spannungswandler. Und was hab ich davon? Und wie erkenne ich das genau?

Wenn du nicht Übertakten willst dann ist das Beste, dass was funktioniert.

Mal kurz das wieso, warum, weshalb erklärt: In deiner CPU wird eine Menge Leistung umgesetzt. Leistung bei Elektrik bedeudet Strom * Spannung. Moderne CPUs brauchen irgendwas von 1-2V. Um jetzt z.B. 100W elektrische Leistung (nicht TDP, das wäre nur die Wärme die verloren geht) in die CPU zu bekommen bei 1V, bräuchten wir 100A. Kabel für 100A hätten aber einen enorm dicken Querschnitt. Damit also das Versorgungskabel vom Netzteil zur CPU nicht so mega dick ist hat sich 12V als Versorgungsspannung durchgesetzt. Bei 12V brauchen wir für 100W nur noch 10A, die Stromstärke ist also deutlich besser zu beherrschen. Allerdings müssen wir aus den 12V jetzt 1-2V machen, d.h. wir brauchen Spannungswandler.

Prinzipiell funktioniert die Spannungswandlung folgendermaßen:
Stell dir ein Stauwehr (Wasser) vor, welches auf der einen Seite 12m Wasserstand hat (unsere 12V) und auf der anderen Seite am Ausgang, wo es weiter geht, hätten wir jetzt gerne "regelbar" 1-2m (1-2V). Und aus Einfachheitsgründen können wir das Stauwehr (der dicke Transistor) nur ganz auf oder ganz zu machen.
Wenn wir jetzt die richtige Mischung aus "auf und zu" haben (und schnell genug sind), dann schaffen wir es den gewünschten Pegelstand hinter dem Wehr zu haben. Bei nur einem Wehr was gesteuert wird ist es vielleicht noch etwas wellig (Spannung schwankt). Deswegen bauen wir einfach mehrere Wehre die zeitversetzt parallel laufen (Phasen).

Je mehr Phasen desto besser ist "theoretisch" die Ausgangsspannung (konstanter) und desto weniger wird jede einzelne Phase belastet (die Transistoren werden weniger heiß). Die Aussage könnte man milchmädchenmäßig annehmen, aber es gibt hier noch viele Faktoren.

Solange du kein Hardcore Overclocking machen willst ist es heutzutage aber fast egal was du kaufst, die gebotene Qualität halte ich bei fast allen Produkten für so hoch, dass es wichtigere Faktoren gibt als die Spannungswandler. Preis, Mainboardausstattung sind Dinge auf die man vermutlich mehr Wert legen könnte als auf Spannungswandler. Und im Zweifel kauf lieber ein ordentliches Netzteil!

Noch als Anhang so ein PI mal Daumen wie man "vermutlich" deine Werte zu verstehen hat (ich rate etwas, aber das müsste vermutlich passen; ich weiß auch nicht warum es mittlerweile SoC genannt wird, klassisch war das immer die Versorgung für den Ram, aber ich hoffe man die ist damit auch gemeint, plus die SoC Komponenten):

ASUS ROG Strix B650E-F Gaming WIFI
VRM 14 virtuelle Phasen (12+2), 8 reale Phasen (6+2), PWM-Controller: ASP2208 (max. 8 Phasen)
MOSFETs CPU 12x 80A SiC659
MOSFETs SoC 2x 80A SiC659
Mit virtueller Phase werden vermutlich parallelgeschaltete Transistoren, die zeitgleich schalten gemeint.
12 + 2 => 12 virtuelle Phasen an CPU, 2 virtuelle Phasen an RAM/SoC

8 reale Phasen 6 + 2 => wir haben 6 zeitlich versetzte Phasen an der CPU mit je 2 parallelen Transistoren für jede echte Phase und 2 echte Phasen am RAM/SoC.

Für die CPU gibt es 6 Wege (reale Phasen) über die sie versorgt wird, von denen immer nur ein Weg gleichzeitig offen ist. Jeder der 6 Wege hat 2 Transistoren (gleichzeitig) parallel. (12 virtuelle Phasen)
2 parallele Transistoren pro realer Phase bedeutet PI mal Daumen 160A (2x80A) maximale Stromstärke pro Phase.
Der Ram/SoC wird über 2 Wege (reale Phasen) die zeitversetzt schalten mit 1 Transistor pro Phase versorgt.

Ich hab hier nur halb geraten, ob das wirklich gemeint ist musst du jeweils nachlesen.
 
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Wenn ich 4+1 lese, fallen mir wieder die AM3-Boards ein, die alle zu wenig Reserven für den FX-8350 hatten.

Ich würde ein Board nehmen, auf dem die Mosfets 75A liefern können.
Warum, siehe den Vergleich der AM4-Boards.
Der benötigte Strom ist mit den Generationen gestiegen bzw. neueren Boards konnten mehr liefern.
Das wird bei Sockel AM5 nicht anders sein.
https://docs.google.com/spreadsheet...qVxdCR9daIVNyMatydkpFA/htmlview#gid=639584818

Wenn Du nicht später die CPU aufrüsten willst, nimm das Board mit 60A Mosfets.
Wie schon geschrieben wurde, kommt es noch auf die Anzahl und Aufbau des VRM an,
da muss man sich aber reinlesen.
https://www.hardwareluxx.de/community/threads/mainboard-vrm-guide.1158162/

Es sollte immer ein Kühlkörper auf den Mosfets sein, wenn es für einen Spiele-PC sein sollte!
 
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